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BR76D2 - Können Gedanken das Ganze erfassen?
2. Öffentliches Gespräch
Brockwood Park, GB
2. September 1976



0:08 Können Gedanken das Ganze erfassen? Was sollen wir heute morgen besprechen?
0:28 Fragender: Sir, eine schriftliche Frage wurde Ihnen eingereicht, die kurzgefasst sagt, wenn unsere Energie nicht durch Gedanken verbraucht wird, wenn wir frei von Gedanken sind, was steuert dann unsere Handlungen? Auf welcher Basis leben wir?
0:51 K: Die Frage lautet, wenn wir unsere Energie nicht verschwenden, durch den Konflikt von Gedanken, durch gegensätzliche Begierden und Selbst-Widersprüche, wie wird die Energie genutzt? Wie lebt man mit dieser Energie im alltäglichen Leben? Das ist eine der Fragen.
1:25 F: Was ist, wenn die Angst so groß ist, dass sie die Fähigkeit zu beobachten zerstört?
1:33 K: Wenn die Angst so groß ist, dass es... man ist gelähmt oder es fehlt die Fähigkeit und man verliert Beobachtung.
1:48 F: Ich wollte fragen, ob wir Beobachtung besprechen könnten, einschließlich der Kunst des Zuhörens, und warum uns das so schwer fällt?
1:57 K: Warum fällt es uns so schwer zuzuhören - die Kunst des Zuhörens und Beobachten.
2:10 F: Können wir mit dem weitermachen, was wir das letzte Mal besprochen haben?
2:17 K: Was war das, Sir?
2:20 F: Wir sind weitergegangen zu besprechen...
2:30 K: Ich hab's auch vergessen!
2:41 F: Können wir auf das Thema Träumen eingehen?
2:48 K: Könnten wir das Thema Schlaf und Träumen besprechen.
2:53 F: Sir, könnten wir die Rolle von Beweggrund und Anstrengung im Zusammenhang mit diesen Gesprächen besprechen.
3:11 K: Im Zusammenhang mit Gedanken?
3:15 F: Nein, mit diesen Gesprächen. Den Gesprächen, die Sie halten.
3:42 K: Ich verstehe die Frage nicht ganz.
3:47 K: Was ist Ihr Beweggrund hierher zu kommen und diesen Gesprächen zuzuhören?
3:58 F: Beweggrund und Anstrengung.
4:00 K: Beweggrund und Anstrengung verbunden damit zu diesen Gesprächen zu kommen. Ich denke, dass Sie besser in der Lage sind das zu beantworten als ich.
4:15 F: Sir, ethnische Gruppen sehen der grau- samen Gefahr des Überlebens entgegen...
4:33 K: Was soll man in einer Welt machen - warum die Minderheiten Gruppe in diesem Land, oder in anderen Teilen der Welt, wie sie überleben sollen, und was Sie darüber sagen?
4:51 F: Können Sie etwas über Erleuchtung sagen?
4:56 K: Was ist Erleuchtung und welche Bedeutung hat es für Sie?
5:09 F: Was meinen Sie mit Gemeinschaft? Können Sie etwas zu Kommunikation und Gemeinschaft sagen?
5:23 F: Was meinen Sie mit Gemeinschaft? In welcher Beziehung stehen Kommunikation und Gemeinschaft zueinander? Bitte, das ist genug. Können wir die erste Frage nehmen? Die da war, würden Sie bitte diese Frage wiederholen?
5:48 F: Wenn man durch Achtsamkeit über die Tätigkeit von Gedanken hinausgeht, was bestimmt dann unser tägliches Leben?
5:59 K: Können wir diese Frage nehmen? Das heißt, wenn man das Wesen und die Struktur von Gedanken versteht, und die Dinge, die Gedanken in der Welt zustande gebracht haben, - wie ethnische Minderheit, Unterschiede in der Hautfarbe, nationale Trennungen und so weiter - wenn Gedanken ihre Grenzen erkennen und innerhalb dieser Grenzen bleiben, und so Freiheit von Gedanken ist, was passiert dann? Und was ist dann das daraus resultierende Handeln in unserem täglichen Leben?
6:47 F: Ich glaube der Fragende hat auch gesagt, dass innerhalb normaler Gedanken ein Muster entstanden ist. Wenn wir von diesem Muster befreit sind...
6:58 K: Ja, ja. Sollen wir uns dieser Frage widmen? Vielleicht bringen wir alle anderen Fragen darin unter. Können wir mit dieser Frage weitermachen?
7:20 Ich frage mich, ob man für sich selbst er- kennt, wie sehr beschränkt Gedanken sind, obwohl sie so tun, als wären sie nicht beschränkt. Zunächst einmal frage ich mich, ob man das erkennt, dass all unser Denken - politisch, religiös, gesellschaftlich, in allen Richtungen, auf jeder Ebene unserer menschlichen Existenz, erkennen wir als Menschen, dass Gedanken sehr beschränkt sind - beschränkt in dem Sinne, dass sie das Ergebnis von, oder die Reaktion auf Wissen, Erfahrung und Gedächtnis ist, und deswegen ist es zeitbindend, und deshalb beschränkt? Sehen wir das? Gedanken sind ein Bruchstück. Sie sind ein Bruchstück, denn sie sind das Ergebnis von oder die Reaktion auf vergangenes Wissen, - deshalb sind sie beschränkt. Finden wir uns da wieder? Wollen wir das besprechen? Sollen wir zuerst darauf eingehen?
9:05 Können Gedanken das Ganze wahrnehmen? Das Ganze im Sinne von der Gesamtheit menschlicher Existenz, sowohl das Bewusste, als auch das Unbewusste, die verschiedenen Trennungen, die Gedanken herbeigeführt haben, verschiedene Spaltungen in Religion, in politische Gedanken und so weiter. Also, Gedanken sind ein Bruchstück, weil sie auf Wissen basieren, und Wissen ist Erfahrung, die als Erinnerung im Gehirn gespeichert ist. Ich denke, die meisten würden dem zustim- men, dass Gedanken sehr beschränkt sind. Könnten wir - von dort? Und Gedanken, was immer sie tun, was immer ihre Wirkungen sind, ihre Fähigkeiten, ihre Erfindungen, sind immer noch beschränkt, trennend. Das heißt, es hat die Welt in Nationalitäten getrennt, in Minderheiten, in Vorurteile zu Hautfarben, Sie wissen schon, all das, die Aufteilungen zwischen Katholik, Protestant, Hindu, es ist das Ergebnis von Gedanken. Nicht wahr? Ich denke, das ist recht offensichtlich, für diejenigen, die zumindest darüber nachdenken.
10:47 Die nächste Frage ist, sehen wir das als eine Realität? Denn wir müssen unterscheiden zwischen Realität und Wahrheit, was wir jetzt untersuchen werden. Sehen wir die Realität - Realität im Sinne von, was wirklich ist, nicht, 'was sein sollte', oder 'gewesen sein könnte', sondern was tatsächlich ist - erkennen wir tatsächlich, was Gedanken in der Welt getan haben, sowohl technologisch mit all ihrer enormen außergewöhnlichen Entwicklung und was Gedanken auch angerichtet haben - Kriege, Feindseligkeit - der ganze Rest. Das ist Realität, einschließlich der Illusionen, die Gedanken geschaffen haben. Ich frage mich, ob wir das sehen? Verstehen Sie meine Frage? Sehen wir die Realität von Gedanken und deren Wirkung? Die Realität, die Gedanken geschaffen haben wie Krieg - das ist Realität. Die Realität, die Gedanken geschaffen haben wie Glaube - 'Ich glaube an Gott' oder 'Ich glaube nicht an Gott'. Gedanken, die die Trennungen zwischen Menschen geschaffen haben, das ist Realität. Also, die Dinge, die Gedanken erschaffen haben sind Realität, einschließlich der Dinge, die Gedanken erschaffen haben, die Illusionen sind, die neurotisch sind. Also, all das ist Realität. Nicht wahr?
13:12 Gedanken haben nicht die Natur erschaffen, die Bäume, die Berge, die Flüsse. Also, Gedanken haben die Realität ge- schaffen, einen Bereich, in dem wir leben - Eifersucht, Sorge, Ängste, Vergnügungen - all das ist Realität in unserem täglichen Leben. Nicht wahr? Wenn man das erkennt und darüber hinausgeht, ist das möglich? Verstehen Sie meine Frage? Man erkennt, dass Gedanken all das Durcheinander geschaffen haben, all das Leid, die Verwirrung die außerordentlichen Konflikte, die überall auf der Welt stattfinden, die Realität sind, die Illusionen denen der Geist anhängt, die Realität sind, die neurotischen Handlungen, denen man sich hingibt, sind Realität. Wenn man an diesen Punkt kommt und das äußerst tiefgehend erkennt, was passiert dann? Verstehen Sie meine Frage?
14:43 Was passiert, wenn ich sehe, wenn man tatsächlich beobachtet, dass Gedanken die Menschheit gespalten haben? Nicht wahr? Ist es nicht so? - dass Gedanken Mensch gegen Mensch getrennt haben, aus unterschiedlichen Gründen, wegen Sicherheit, Vergnügung, eines Gefühls von getrenntem Dasein, in der Hoffnung dadurch etc., etc. zu finden. Also, wenn Sie das erkennen, ein Einsehen darin haben, in diese Realität, was geschieht dann? Haben Sie meine Frage verstanden? Na los, ich bitte Sie, jemand, das ist ein Dialog. Es ist nicht nur ein Gespräch von mir allein.
15:43 F: (Unverständlich)
15:52 K: Sir, bitte beantworten Sie meine Frage, wenn es Ihnen nichts ausmacht, lassen Sie uns bei einer Sache bleiben. Erkennen wir das Wesen von Gedanken?
16:04 F: Ich wollte die Frage beantworten.
16:10 K: Was ist... beantworten Sie die Frage.
16:13 F: Nun, ich denke dass, wenn man sich dieser Realität bewusst wird, dann wird sie unnötig.

K: Nein, nein. Wird sie?
16:23 F: (Unverständlich)
16:24 K: Nein, bitte. Wenn man erkennt - was meinen wir mit dem Wort 'erkennen'? Was bedeutet Sie sehen wirklich die Tatsache, oder Sie haben ein Einsehen in die Tatsache der Bewegung der Gedanken, was Gedanken in der Welt angerichtet haben. Nicht wahr? Die schönen Dinge, die entsetzlichen Dinge, die technologischen - was Gedanken in der Welt getan haben. Wenn Sie darin ein Einsehen haben, was passiert dann mit Ihrem Bewusstsein? Verstehen Sie meine Frage? Was passiert eigentlich, wenn Sie etwas erkennen? Und wie erkennen Sie das. Ich erkenne, sehe, beobachte, habe Erfahrung damit, von einer Schlange gebissen zu werden. Das ist ein Fakt. Also, was ist dann passiert? Erfahrung, Schmerz, das Leiden und so kommt Intelligenz auf und sagt, 'Nimm Dich in Acht vor der Schlange'. Nicht wahr? Intelligenz kommt auf, oder? Das Erwachen der Intelligenz ist die Erkenntnis, dass Gedanken, was immer sie erschaffen haben, Realität ist. Also, die Erkenntnis der Realität oder ein Einsehen in die Realität haben ist das Erwachen von Intelligenz. Verstehen Sie's? Haben Sie's? Nicht ich. Also, erkennen Sie die Beschränktheit von Gedanken. Und diese Beschränktheit mit all den Auswirkungen zu erkennen ist eine Intelligenz, oder? Ich frage mich, ob Sie das sehen? Nicht wahr? Können wir von da weitermachen?
19:01 Also, in welchem Verhältnis stehen Reali- tät, Intelligenz und Wahrheit zueinander? Verstehen Sie? Interessiert Sie das alles? Nicht verbal oder sie wissen schon - Teil Ihrer selbst.
19:29 F: Sir, wie kann man erkennen, dass alle Gedanken beschränkt sind? Es gibt Teile, wo Gedanken notwendig sind.
19:39 K: Das haben wir gesagt.
19:41 F: (unverständlich)
19:52 K: Wie erkennt man, dass Gedanken beschränkt sind? Das war zunächst die Frage. Er hat die Frage gestellt. Wir haben gesagt Gedanken sind beschränkt, weil sie unvollständig sind, sie sind unvollständig, denn sie basieren... sie sind eine Reaktion auf Erinnnerung, und Erinnerung ist sehr beschränkt. Das Gedächtnis, obwohl es beschränkt ist, muss geordnet sein. Ich frage mich, ob sie das alles erkennen. Gedanken müssen gesund, rational funktionieren, in der Welt des Wissens, was die technologische Welt ist. Aber wenn diese Gedanken in Beziehungen wirken, in menschlichen Beziehungen, dann besteht Unordnung, was Realität ist. Ich frage mich, ob Sie das sehen. Denn Gedanken erschaffen das Bild von Ihnen und Sie erschaffen ein Bild von jemand anderem. Gedanken sind der Prozess des Erschaffens dieser Bilder, nicht wahr? Gedanken erzeugen Unordnung in Beziehungen. Oder? Also, Unordnung weist darauf hin, dass Gedanken in Beziehungen wirken. Oder? Und wenn Gedanken im Bereich des Wissens wirken, dann sind sie geordnet. Die technologische Welt, sie muss vollkommen geordnet sein.
22:04 Also, erkennen wir, erkennen Sie oder haben Sie ein Einsehen in das Wirken der gesamten Bewegung von Gedanken? - ihres Wesens, ihrer Struktur, ihrer Auswirkungen, sowohl auf der bewussten Ebene, als auch auf der tieferen Ebene, die ganze Bewegung der Gedanken, was Teil von Meditation ist - nicht die Kontrolle von Gedanken, sondern die Bewusstheit über diese Bewegung der Gedanken, und ihre Beschränkung sehen. Können wir von da weitergehen? Ich weiß, dass Sie erpicht sind auf etwas zuzugehen, wenn Sie es noch gar nicht gemacht haben. Ich bleibe bei diesem einen Fakt, das heißt, wenn das nicht so ist, dann können Sie nicht viel weiter gehen.
23:17 F: Sir, ich denke wir sollten diesen Punkt weiter besprechen, bis es sehr klar ist, wie diese Wahrnehmung der gesamten Bewegung der Gedanken stattfinden kann.
23:28 K: Okay. Wie sehen Sie die gesamte Bewegung der Gedanken? Wie sehen Sie die Gesamtheit von etwas? Wie sehen Sie die Gesamtheit von sich selbst? Lassen Sie uns damit beginnnen - viel besser. Wie sehen Sie die Gesamtheit, die Träume, die Trennung zwischen Bewusstem und dem Unbewussten, die unzähligen Vorurteile, Ängste, Sorgen, Trauer, Leid, Neigung, Eifersucht, Feindseligkeit, Glaube in etwas, das nicht existiert, aber Sie glauben, und besonders die Christen haben dieses Ding, Glaube - sehen Sie das Gesamte von all dem, nicht bruchstückhaft, nicht jedes Fragment? Verstehen Sie, was ich sage? Nein? Also, ist es möglich die Gesamtheit von all dem zu sehen? Was hält uns davon ab, die gesamte Bewegung davon zu sehen? - meine Anhaftungen, meine Vorurteile, meine Überzeugungen, meine Erfahrung, meine Begierden, widersprüchlich, Konflikt, Elend, Verwirrung - verstehen Sie? - das Ganze. Was hält uns davon ab, die Gesamtheit davon zu sehen? Nur, wenn wir die Gesamtheit davon sehen, besteht eine vollkommene Handlung, ansonsten ist es eine fragmentierte Handlung. Kommen wir hier jetzt zusammen?
25:52 Unser Leben ist fragmentiert - ich gehe in's Büro. Dort bin ich eine andere Person, Kampf, Ehrgeiz, der ganze Rest, ich komme nach Hause und dort bin ich eine andere Person, und ich gehe in die Kirche - wenn ich überhaupt in die Kirche gehe - und dort bin ich eine andere Person, und so weiter, ich bin fragmentiert, aufgeteilt. Unsere Handlungen sind also aufgeteilt und deshalb widersprüchlich, und daher bringt jede Handlung ihre eigene Sorge mit sich, ihr eigenes Bedauern, ihre eigene Verwirrung. Also, um all das zu beenden, muss ich die Gesamtheit davon sehen. Nicht wahr? Gesamtheit meines Lebens - meine Handlungen, meine Begierden, meine Beziehungen, meine Sehnsüchte, meine Angst und der ganze Rest. Nun, was verhindert es?
27:02 F: Gedanken.
27:03 K: Gedanken haben all das geschaffen, oder?
27:09 F: Wenn ich Eifersucht betrachte, dann betrachte ich Eifersucht aus dem Blickwinkel von Eifersucht. Ich denke, dass beide Sachen verschieden sind.
27:15 K: Ja, das ist ein Punkt. Das heißt der Beobachter ist das Beobachtete, worauf wir eingegangen sind. Ich möchte auf diese Sache nicht immer und immer und immer wieder eingehen. Das wird recht langweilig.
27:26 F: Sir, ich denke die Empfindung von Angst könnte uns daran hindern es zu sehen.
27:32 K: Ja, Sir. Angst. Hindert Angst Sie daran die Gesamtheit des Lebens zu sehen, Ihres Lebens?
27:49 F: Das Bild von 'mir', das Gedanken erzeugt haben.
27:57 K: 'Ich', das Gedanken erzeugt haben. Aber das 'Ich' ist die Gesamtheit von all dem, oder? - meine Ängste, meine Sorgen, mein sexuelles Verlangen, dies und jenes, zehn, zig verschiedene Dinge sind 'Ich'. Was verhindert...? Sie antworten nicht auf meine Frage.
28:20 F: Wir haben die Energie nicht.
28:26 K: Wenn Sie die Energie haben. Haben Sie die Energie nicht? Haben Sie nicht die Energie zu kommen und diesen unseligen Gesprächen zuzuhören? Sie haben die Mühe auf sich genommen, Geld, all das, um zu kommen. Sie haben reichlich Energie, wenn Sie etwas tun wollen.
28:51 F: (Unverständlich)
28:54 K: Ich stelle Ihnen eine Frage, bitte antworten Sie. Was hindert Sie daran das gesamte Dasein Ihres Lebens zu betrachten, Ihres täglichen Lebens?
29:06 F: (unverständlich)
29:18 K: Sie antworten nicht auf meine Frage. F: Weil man nicht will.
29:24 K: Ich will gar nichts, Sir. Ich stelle Ihnen eine sehr einfache Frage. Ich frage Sie, was ist es, dass Sie daran hindert die Gesamtheit Ihres Lebens zu sehen? Sie sagen es ist ein Mangel an Energie. Sie haben reichlich Energie, wenn Sie etwas tun wollen. Wenn Sie Geld verdienen wollen, verbringen Sie den Rest Ihres Lebens damit.
29:59 F: Wir wollen uns selbst nicht sehen.
30:00 K: Ist es, dass die dessen Gesamtheit nicht sehen wollen oder ist es, dass Sie nicht die Fähigkeit haben zu sehen? Und Fähigkeit bedeutet Herausbildung, kultivieren, nicht wahr? Also, werden Sie sich Zeit nehmen die Gesamtheit Ihres Lebens zu betrachten, sich ein weiteres Jahr Zeit nehmen, um herauszufinden.
30:24 F: Nichts könnte furchtbarer sein, als sich all das Elend anzusehen.
30:27 K: Sie antworten nicht. Ist es Angst? Ist es, dass Sie es nicht sehen wollen? Ist es Ihre Gewohnheit, Ihre Tradition, Ihre Konditionierung?
30:43 F: Das Bruchstück versucht das Ganze zu betrachten.
30:47 K: Ich frage Sie. Sagen Sie, das Bruchstück kann das Ganze nicht sehen? Sie benutzen also Gedanken, um das Ganze zu sehen. Ist es so? Und gleichzeitig wissen Sie, dass Gedanken eine bruchstückhafte Sache sind, also durch das Bruchstück versuchen Sie das Ganze zu sehen - ist es das? Also erkennen Sie nicht wirklich, dass Gedanken ein Bruchstück sind. Indem sie mehrere Bruchstücke zusammenfügen, was Gedanken tun, was sie 'Vervollständigung' nennen, und dadurch hoffen, das Ganze zu sehen. Sie können es nicht. Also, erkennen wir, dass Gedanken nicht das Ganze sehen können?
31:54 F: Ist es, wir verstehen es, das heißt, ich verstehe es, aber ich erkenne es nicht. Erkennen ist etwas, dass...
32:04 K: Er sagt, 'Ich verstehe es, aber ich erkenne es nicht'. Wenn Sie das Wort 'verstehen' verwenden, was meinen Sie dann mit dem Wort? Intellektuell, wörtlich verstehen.
32:16 F: Ich sehe die Wahrheit in dem, was Sie sagen.
32:18 K: Wenn Sie die Wahrheit sehen, ist es das Ganze. Nein, bitte antworten Sie mir nicht. Würden Sie es sich bitte für eine Minute anschauen? Antworten Sie nicht auf meine Frage. Bitten, finden Sie es heraus. Bitte, hören Sie zu was ich sage. Hören Sie zu, verstehen Sie, zuhören, nicht was ich sage in Ihre eigene Terminologie übersetzen, interpretieren Sie es nicht, hören Sie einfach zu, wie Sie dem Wind lauschen würden, dem Wind in den Blättern, hören sie dem einfach zu. Ich frage Sie, was hindert einen Menschen wie Sie daran, die gesamte Bewegung Ihrer Handlungen was Leid, Schmerz, all das Ganze hervorruft, auf einen Blick zu sehen?
33:21 F: Weil wir versuchen es in Worte zu fassen.
33:33 F: Ich denke, wenn man wirklich in sich selbst verwirrt ist, wie kann man es zustande bringen?
33:43 K: Ja. Also, Sie sagen, Sie sagen, Sir, nicht wahr, 'Ich bin verwirrt, deshalb kann ich überhaupt nicht die Gesamtheit sehen.'
33:51 F: Nicht bevor ich die Stille habe, sie wirklich zu sehen.
33:58 K: Ja, das stimmt. Das ist das Gleiche, Sir. Sie sagen, um etwas zu beobachten muss mein Geist still sein. Nicht wahr? Ihr Geist ist also nicht still, deshalb beobachten Sie nicht. Also, Sie sagen einer der Faktoren ist, um etwas in seiner Gesamtheit zu sehen, muss mein Geist still sein. Dann stellt sich die Frage, wie bringt man den Geist zur Ruhe? Indem man Worte wiederholt? Indem man die Gedanken kontrolliert? Dann kommt auf, wer ist der Kontrollierende? Und so weiter, Sirs. Verstehen Sie? Sie drehen sich im Kreis.
34:56 F: Anstatt sich verändern zu wollen und das Ganze beobachten zu wollen, sind wir faul und warten darauf die Technik als Geschenk zu erhalten.
35:05 K: Wir sind faul, anstatt sich zu verändern, etwas dagegen zu tun, wir sind wirklich sehr faule Leute. Ist es das?
35:15 F: (Unverständlich)
35:19 K: Darf ich die Frage anders stellen? Bitte antworten Sie mir nicht, denn es ist nur... Sind Sie sich dessen bewusst, wenn ich diese Frage ganz höflich, ohne irgendeine Respektlosigkeit stellen darf, sind Sie sich dessen bewusst, dass sie konditioniert sind? Sind Sie? Vollständig konditioniert, nicht teilweise konditioniert. Ihre Worte konditionieren Sie - nicht wahr? - Erziehung konditioniert Sie, Kultur konditioniert Sie, die Umgebung konditioniert Sie, Propaganda von zwei Tausend Jahren oder fünf Tausend Jahre von Priestern haben Sie konditioniert. Also, Sie sind durch und durch konditioniert. Wenn Sie sagen, 'Ich glaube an Gott', ist das Teil Ihrer Konditionierung - genauso wie der, der sagt, 'Ich glaube nicht an Gott'.
36:29 Also, erkennen wir, dass das ein Fakt ist? Eine totale Konditionierung. Dann, wenn Sie das erkennen, was passiert dann? Sagen Sie dann, 'Ich muss es entkonditionieren?' Verstehen Sie? Wer ist dann das 'Ich' - und das 'Ich' ist Teil Ihrer Konditionierung. Also, was machen Sie? Bitte bleiben Sie hier bei einer einfachen Sache.
37:12 Ich erkenne, dass ich konditioniert bin, konditioniert als Hindu, ich habe mich davon losgesagt und bin etwas anderes geworden, bin dem Christentum beigetreten, oder was auch immer, ich bin konditioniert - konditioniert von Kultur, konditioniert von den Lebensmitteln, die ich esse, konditioniert vom Klima, Vererbung, von meinen Handlungen, von der Umgebung - mein ganzes Wesen ist geprägt, konditioniert, geformt. Erkenne ich das? Das heißt, sehe ich dessen tatsächlichen Fakt, nicht dessen Vorstellung, sondern dessen tatsächliche Realität? Also, so ist es. Es regnet. Es ist ein herrlicher Tag. Es ist ein Fakt. Es ist ein windiger Tag. Auf die gleiche Weise, erkenne ich die absolute Realität, dass mein Geist konditioniert ist? Dann, wenn ich das erkenne, wenn da ganz die Erkenntnis ist, dass ich konditioniert bin, welche Bewegung findet dann statt? Das ist es, was ich herausfinden möchte. Verstehen Sie jetzt meine Frage?
38:52 Sage ich dann, 'Ja, ich bin konditioniert, das ist furchtbar, und ich muss mich entkonditionieren'? Dann beginnen Sie den Konflikt. Nicht wahr? Das 'Ich' wird dann Teil... das 'Ich' denkt es ist eigenständig, aber es ist Teil dieser Konditionierung. Also, was passiert, wenn Sie das sehen?
39:20 F: Keine Bewegung.

K: Keine Bewegung. Das heißt was? Bitte gehen Sie langsam vor. Werfen Sie sich nicht gegenseitig Worte zu. Was passiert, wenn ich erkenne, dass ich vollständig konditioniert bin? Handeln hört auf, oder? Ich gehe in's Büro, aber das Handeln meine Konditionierung zu ändern ist nicht da.
39:59 F: (Unverständlich)
40:14 K: Also, ich sage, Sir. Bitte. Sehen Sie, ich muss in's Büro gehen oder in die Fabrik, oder ein Beamter oder Sekretärin werden. Ich muss arbeiten. Ich arbeite im Garten, oder als Lehrer oder tue etwas. Das ist so. Aber ich erkenne, dass ich konditioniert bin. Mein Anliegen ist, was passiert, wenn ich diesen Zustand vollständig erkenne? In diesem Zustand höre ich auf zu handeln, oder? Da ist kein Handeln. Ich bin ein völliger Gefangener. Ich rebelliere nicht dagegen, denn wenn ich rebelliere, rebelliere ich gegen meine eigene Konditionierung - nicht wahr? - die durch Gedanken zusammengesetzt wurde, was 'ich' selbst bin. Ich frage mich, ob Sie das alles sehen. Also, in diesem Bereich von Konditionierung, gibt es kein Handeln.
41:26 F: (Unverständlich)
41:27 K: Hören Sie einfach zu. Es gibt kein Handeln, deshalb passiert was?
41:32 F: (Unverständlich)
41:43 K: Sir, machen Sie's, machen Sie's. Finden Sie heraus was passiert.
41:48 F: Man wird innerlich frei.
42:11 F: Man wird sehr müde und traurig und hoffnungslos.
42:17 K: Ja, Sir, Sie haben die ganze Sache satt. Also, was machen Sie, wenn Sie es satt haben - warten Sie, greifen Sie es auf - wenn Sie die ganze Sache satt haben, was machen Sie?
42:30 F: Man gibt auf.
42:32 K: Sie lassen es ruhen, oder? Wenn Sie etwas satt haben, wenn Sie müde sind, gehen Sie und legen sich hin, sitzen still. Aber Sie tun es nicht.
42:53 Also, nur dann, wenn der Geist still ist, sehen Sie die Gesamtheit Ihres Lebens. Nicht wahr? Aber unser Geist plappert, versucht eine Antwort zu finden, schlägt und schlägt und schlägt, schlägt auf die Konditionierung ein, und deshalb gibt es keine Antwort. Aber wenn Sie sagen, 'Okay, ich seh es mir an. Ich habe die gesamte Bewegung der Gedanken gesehen, die mein Leben ist, und jedwede Bewegung, die nicht die Konditionierung ist, ist nicht real. Verstehen Sie, was ich sage? Also, der Geist bleibt bei der Gesamtheit von seiner Konditionierung, er bleibt dort, er bewegt sich nicht. Kommunizieren wir etwas miteinander, zueinander?
44:13 Dann geh ich also zurück und sehe, Gedanken sind ein Bruchstück, deshalb sind sie beschränkt. Sie sind bruchstückhaft, weil sie auf Wissen, Erfahrung und Erinnerung basieren, was die Bewegung von Zeit ist. Nicht wahr? Also, Gedanken, was immer in der Bewegung von Zeit gefangen ist, sind beschränkt. Das ist offensichtlich. Was auch immer es ist, ob es eine Maschine ist, alles, das in der Bewegung von Zeit gefangen ist, muss beschränkt sein. Also, Gedanken sind bruchstückhaft und beschränkt. Und wir denken, durch Gedanken werden wir die Gesamtheit sehen. Das ist unsere Schwierigkeit. Wir sagen nicht, 'Gedanken können nicht das Ganze sehen', und so werden die Gedanken still. Wenn ich nicht durch meine Augen sehen kann - verstehen Sie - werde ich still. Also, Gedanken werden still. Dann nehme ich die Bewegung von dem wahr, was tatsächlich vor sich geht, die Gesamtheit dessen. Wie wir letztens gesagt haben, wenn Sie auf eine Karte schauen, sehen Sie die Gesamtheit der ganzen Karte - nicht wahr? - verschiedene Länder, die Farben, die Hügel, sehen die Gesamtheit. Aber wenn Sie eine Richtung einschlagen, sehen Sie die Gesamtheit nicht. Das heißt, wenn Sie von hier nach Wien fahren wollen, sehen Sie die Linie, Sie sehen das und übersehen den Rest. Denn hier, solange Sie eine Richtung haben, ein Motiv, einen Zweck, dann können Sie die Gesamtheit nicht sehen. Treffen wir jetzt hier aufeinander?
46:34 Also, Sie haben ein Motiv hierher zu kommen, zur Nachforschung, um zu versuchen, sich selbst zu verstehen, haben Sie ein Motiv? Also, ich will mich selbst verstehen, denn ich mache mir schreckliche Sorgen um meinen Mann, und ich hoffe, indem ich hierher komme, werde ich es lösen. Oder ich habe meine Frau verloren, oder meinen Vater, oder meinen Sohn, doch ich werde herausfinden, ob ich ihn an einem anderen Ort treffen kann, oder was es bedeutet zu leiden, also habe ich ein Motiv. Nun, solange ich ein Motiv habe, kann ich nicht richtig zuhören. Verstehen Sie? Solange ich eine Vorurteil habe, kann ich nicht zuhören, was Sie sagen. Oder ich habe alle Bücher gelesen, die Sie geschrieben haben und ich kann sie alle wiederholen, und ich wiederhole und das hindert mich offensichtlich daran zuzuhören.
47:51 Also, man kann die Gesamtheit seines Lebens nicht sehen, weil wir nie darüber nachgedacht haben, nie haben wir nicht mal eine einzige Se- kunde verwendet das Ganze zu betrachten, denn wir sind in unseren kleinen Bruchstücken gefangen. Nicht wahr? Jetzt versuchen wir gemeinsam zu erkunden, dieses ganze Unglückselige, Verwirrte, Elende zu betrachten, gelegentliches Glücksgefühl, all das versuchen wir ganzheitlich zu sehen. Es ist nur möglich es ganzheitlich zu sehen, wenn Sie keine Richtung, kein Motiv haben, was äußerst schwierig ist, denn wir wollen glücklich sein, wir wollen reich sein, wir wollen gute Beziehungen zueinander pflegen, wir wollen unsere Vergnügungen erfüllt haben. Verstehen Sie?
49:03 Also, was passiert dann, das ist das Nächste, aus derselben Frage, was passiert dann, wenn Sie erkennen, wenn Sie tatsächlich das gesamte Dasein sehen, so wie Sie es auf einer Karte sehen, klar skizziert, alles klar, alles an seinem Platz, geordnet? Verstehen Sie? Das Wort 'Kunst' bedeudet, alles an seinen richtigen Platz stellen. Das ist die wirkliche Bedeutung des Wortes 'Kunst'. Also, wenn wir alles an seinen richtigen Platz getan haben, was geschieht dann? Mein Büro an den richtigen Platz stellen, meine Beziehung an den richtigen Platz - verstehen Sie? - alles in Ordnung.
50:08 Was passiert dann?
50:11 F: Man lebt intelligent.
50:18 K: Tun Sie das? Tun wir das?
50:26 F: Man muss nicht mehr darüber nachdenken, was man dagegen tun wird.
50:29 K: Nein. Verstehen Sie, Sie sind bereit zu antworten, Sie haben die andere Sache nicht, Sie sind bereit zu antworten. Haben wir unser Haus in Ordnung gebracht? Nicht das Haus, Sie wissen schon, das tiefere Haus, haben wir alles in Ordnung gebracht? Wir sind in Unordnung - oder nicht? - unglücklicherweise. Wir sind in Unordnung. Bleiben Sie jetzt bei der Unordnung, lassen Sie uns die Unordnung verstehen. Denn aus der Untersuchung dieser Unordnung, entsteht Ordnung - richtig, Sir? - versuchen Sie nicht Ordnung zu schaffen. Ich frage mich, ob Sie... Durch Negation entsteht Ordnung.
51:30 Schauen Sie, politisch, wenn Unordnung im Land ist, wächst genau aus dieser Unordnung Gewaltherrschaft. Nicht wahr? Das geschieht in Indien, das passiert überall auf der Welt. Wo Unordnung ist, erschafft genau diese Unordnung Autorität. Nun, wir sind in Unordnung. Warum? Würden Sie mir sagen, warum Sie in Unordnung sind - nicht erfinden, nur sehen, warum diese Unordnung in mir besteht - warum besteht sie? Weil ich widersprüchliche Wünsche habe - nicht wahr? - Ich will Frieden und ich bin gewalttätig. Ich will Menschen lieben und ich bin voller Feindseligkeit. Ich möchte frei sein und ich hänge an meiner Frau, meinen Kindern, meinem Besitz, meinem Glauben. Nicht wahr? Also, es bestehen Widerspruch in mir, und dieser Widerspruch bedeutet Verwirrung. Nicht wahr? Ich hänge an meiner Frau, meinem Mann, meinen Kindern. Ich hafte an, denn ich bin einsam, ich bin verzweifelt, ich kann nicht mit mir selbst leben, ich fühle mich in mir frustriert, elend, also hänge ich an Ihnen. Aber tief drinnen, besteht diese Angst vor Einsamkeit weiter. Nicht wahr? Da ist also Widerspruch in mir. Also, kann es Freiheit von Anhaftung geben, was nicht Liebe ist? Also, kann es Freiheit von Anhaftung geben, nicht Stück, für Stück, für Stück - Freiheit?
54:11 F: Ja, kann es.
54:14 K: Sie können? Ich frage Sie nicht persönlich, Sir. Natürlich kann es. Aber ist es so, sind Sie frei? Wozu dann diskutieren? Dann wird es eine verbale Diskussion - was soll das bringen? Wir sind hier - ernsthafte Leute hoffe ich - versuchen zu verstehen und eine Transformation in unserem täglichem Leben zu bewirken. Transformation in unserem Geist, in unserem Bewusstsein. Und wenn es eine Sache gibt, die ich vollständig sehe - zum Beispiel, Anhaftung, was damit verbunden ist, Eifersucht, Angst, Vergnügung, Gesellschaft, aneinander hängen, Habgier, und deshalb, Verlust, all das ist mit Anhaftung verbunden, was einer der Gründe für meine Verwirrung ist. Also, kann ich es beenden, sofort davon frei sein?
55:35 F: Wir wollen frei von Anhaftungen sein...
55:40 K: Nein. Sir, Anhaftung - Anhaftung an Dinge, die Sie mögen, Anhaftung an Dinge, die Sie nicht mögen, all das, Sir. Nehmen Sie es nicht zu sehr auseinander.
55:51 F: (unverständlich)
56:00 K: Anhaftungen an Ihre Religion, Anhaftung an Ihren Glauben, Anhaftung an Ihre Götter, Anhaftung an Ihre Kirche - Anhaftung, Sir. Verstehen Sie, Sie müssen es nicht mehr erklären. Das ist einer der Gründe für Verwirrung, einer der Gründe für Unordnung. Und um Ordnung zu schaffen, durch das Untersuchen von Unordnung, finde ich heraus, dass es Anhaftung ist - einer der Faktoren. Also, beende sie! Weil wir Angst haben sie zu beenden, denn was wird meine Frau sagen, wenn ich ihr sage, dass ich nicht verbunden bin? Denn wir interpretieren es so, wenn es Freiheit von Anhaftung gibt, versteht die Frau oder der Mann - oder das Mädchen oder der Junge - dass Sie von ihr oder ihm frei sind, und deshalb hängt sie an Ihnen, und dann haben Sie Angst sie zu verletzen, und dann folgt der ganze Rest. Lassen Sie mich ausreden, Sir. Freiheit von Anhaftung bedeutet enorme Verantwortung. Sie sehen das nicht. Oder?
57:37 Schauen Sie, wir haben diesen Ort gebaut, Brockwood, in den letzten sieben Jahren. Wir haben daran gearbeitet, mehrere von uns. Sehr viel Energie, Arbeit, Gedanken - verstehen Sie - diese Sache zu schaffen. Wenn wir an dieser Sache anhaften, dann erzeugen wir Verwirrung. Verstehen Sie? Also, der Redner hängt nicht daran, überhaupt nicht - ich kann morgen gehen. Und ich mein's ernst, ich habe es getan - nicht bei Brockwood, aber anderen Orten. Aber von etwas losgelöst zu sein bedeutet viel Rücksichtnahme, viel Verantwortung dafür zu sorgen, dass es richtig funktioniert. Verstehen Sie? Nicht, dass ich davongehe.
58:36 Denn, wenn da Freiheit von Anhaftung ist, besteht Liebe. Verstehen Sie? Nein, tun Sie nicht. Das bedeutet Verantwortung, also bedeutet das Ordnung. Also, können Sie - erkennend, dass einer der Faktoren für Verwirrung in Ihrem Leben, für unsere Unordnung und unser Elend, diese Anhaftung an Vorstellungen ist, an Glauben, an Ideale, an sein Land undsoweiter, an die Frau, all das - kann man von diesen Anhaftungen frei sein? Nicht morgen, jetzt. Denn das bedeutet, sie erkennen deren Realität, was es im Leben macht. Ich hänge an meinem Land und deshalb bin ich bereit jeden anderen Menschen zu töten, für die Liebe zu meinem Land.
59:56 F: Wollen Sie damit sagen, man soll für sein Land verantwortlich sein, aber man soll nicht anhaften. Ist das ihr Argument?
1:00:04 K: Nein, das ist nicht mein Argument. Das Argument, das wir bringen, Sir - nicht das Land, lassen Sie das Land. Sehen Sie wie schnell wir zu etwas anderem übergehen. Ich spreche von Anhaftung an Ihre Frau, an Ihren Mann, an einen Glauben, an eine Religion, an ein Ideal, für das Sie bereit sind Menschen zu töten. Da ist also Unordnung. Aus dieser Unordnung entsteht Verwirrung und deshalb ist Verwirrung in Ihnen. Und einer der Faktoren ist Anhaftung. Kann man sie abstellen, davon wegkommen?
1:00:55 F: Sir, ich denke ein Teil des Problems kommt auf, wenn Sie sagen, 'Können Sie es abstellen', das bedeutet, nunja, wir...
1:01:06 K: Ich verstehe. Natürlich, Sir. Das ist eine schnelle Art auszudrücken, nachdem wir sagen, 'Der Beobachter ist das Beobachtete'. Wir sind das alles durchgegangen. Kann Anhaftung ein Ende haben? Lassen Sie es uns so sagen, wenn Sie es bevorzugen.
1:01:24 F: Herr Redner, ich nehme an jeder von uns, denke ich, würde sich als Individuum betrachten...
1:01:30 K: Ich stelle in Frage, ob Sie Individuen sind.
1:01:33 F: Ja.

K: Nein, sagen Sie nicht 'Ja'.
1:01:36 F: Ich sage, ich möchte meinen, dass ich ein Individuum bin.
1:01:39 K: Sie möchten meinen.
1:01:41 F: Dass ich nicht Kollektiv bin.

K: Sehen Sie, Sir, bitte! Das Wort 'individuell' bedeutet unteilbar, unfragmentiert. Das heißt, ein Mensch, der fragmentiert ist, ist kein Individuum. Aber 'Individuum' bedeutet jemand, der in sich unteilbar ist. Bitte, Sir, das ist, was es ist.
1:02:15 Nun, nehmen Sie nur das, Anhaftung. Wenn Sie die ganze Bewegung von Anhaftung sehen: Eifersucht, Unruhe, Hass, Trennung, Habgier, Beherrschung - verstehen Sie? - all das ist in dem Wort 'Anhaftung' enthalten - das Ganze zu sehen ist Intelligenz, oder? Das Ganze zu sehen. Also, die Intelligenz sagt, 'Sei davon frei', nicht Sie sagen, 'Ich muss davon frei sein'. Also, dann bestimmt Intelligenz, sagt Ihnen was richtiges Handeln ist, wo auch immer Sie sind. Verstehen Sie? Was auch immer Ihr Leben ist, ob im Büro oder zu Hause oder irgendwo, wenn da diese Intelligenz am Werk ist, dann gibt es kein Problem, denn diese Intelligenz ist höchste Ordnung, die emporgekommen ist, weil Sie sich die Unordnung in Ihrem Leben angesehen haben. Aus dieser Untersuchung der Unordnung, nämlich einer der Faktoren ist Anhaftung, in der Beobachtung dieser Unordnung, entsteht das Erwachen von Intelligenz. Verstehen Sie? Intelligenz ist erwacht. Und Intelligenz ist nicht Ihre oder meine, es ist die Intelligenz. Deshalb ist es nicht meine individuelle Intelligenz, die mir sagt was zu tun ist - dann ist es nicht Intelligenz. Aber wenn wir unsere Unordnung in unserem täglichen Leben gesehen haben, wie sie entsteht, sie beobachten, sie untersuchen ganz unbefangen, objektiv, ohne irgendein Motiv, aus dieser Untersuchung heraus ist das Erwachen dieser wunderbaren Intelligenz, die auch Liebe ist. Verstehen Sie?
1:04:44 F: Sir, das wird Zeit brauchen, denn...
1:04:49 K: Braucht es Zeit?
1:04:54 F: Es braucht keine Zeit, denn Zeit ist das Erzeugnis von Gedanken.
1:05:05 K: Braucht es Zeit, um Liebe zu kultivieren? Kultivieren Sie Liebe? Sagen 'Ich muss freundlich sein, ich muss großzügig sein, ich muss fürsorglich sein, ich muss rücksichtsvoll sein, ich muss geben' - und all diese Dinge tun, verstehen Sie, tagein tagaus, tagein tagaus, und am Ende davon, werden Sie diese wundervolle Blüte namens 'Liebe' haben?
1:05:39 F: Aber wie kann man alles an einem Tag erkennen?
1:05:45 K: Genau das ist es, Sir. Es ist nicht an einem Tag - jetzt.
1:05:51 F: (unverständlich)
1:05:54 K: Sir, wenn Sie sagen, dass es schwierig ist, haben sie es schon schwierig gemacht. Es könnte die einfachste Sache der Welt sein, Sie wissen es nicht, aber Sie sind schon darangegangen und sagen 'Es ist schwierig, es ist anstrengend, ich brauche enorm viel Energie', aber Sie sagen nicht 'Ich weiß es wirklich nicht', dann sind sie frei hinzusehen. Verstehen Sie? Aber Sie sind schon mit einer Schlussfolgerung darangegangen. Und die Schlussfolgerung ist die Unfreiheit, ist die Barriere, die Sie davon abhält tatsächlich zu sehen, augenblicklich.
1:06:40 F: Ist Intelligenz frei von Gedanken, wenn es keine Emotionen gibt?
1:06:49 F: Sir, anders gesagt, ist diese höchste Intelligenz Einsicht?
1:07:41 F: Ist höchste Intelligenz Wahrnehmung?
1:07:45 K: Ist das die Frage, Sir? Wenn Sie sie stellen möchten. Was macht es schon, wenn Sie es verstanden haben? Worte sind egal. Sehen Sie, Ihr Leute arbeitet nicht daran.
1:08:06 F: Könnten wir darauf zurückkommen, was Sie über Unfreiheit gesagt haben?
1:08:11 K: Ja, Sir. Sehen Sie, ich möchte weitergehen. Sie wissen nicht, was die Schönheit von all dem ist. Na gut, Sir. Es liegt ganz bei Ihnen.
1:08:24 Lassen Sie uns nochmal anfangen. Gedanken haben diese Unordnung geschaffen, nicht wahr? - mein Haus, mein Eigentum, meine Frau, mein Land, mein Gott, mein Glauben, mein Kummer, meine Vergnügung - Gedanken. Gedanken haben auch das Zentrum geschaffen, das all diese Aktivitäten zusammenhält, das 'Ich'. Gedanken haben das 'Ich' geschaffen, in dem sich all diese Aktivitäten abspielen. Nicht wahr? Gedanken haben das geschaffen. Und Gedanken haben die Probleme geschaffen, und Gedanken sagen, 'Ich werde diese Probleme lösen'. Und Gedanken haben es nie getan. Nicht wahr? Politiker überall auf der Welt sagen, 'Wir werden all diese Probleme mit sorgfältigem Nachdenken lösen' Parteienpolitik, Gewerkschaftsräte, das ganze Spiel. Und sie werden sie nicht lösen, denn die Probleme werden schlimmer und schlimmer. Also, Gedanken haben all diese Probleme geschaffen. Gedanken sind 'ich', Gedanken sind mein Problem. Gedanken sind die Unordnung, in der ich lebe. Nicht wahr?
1:09:54 Ich sehe also, Gedanken können das Problem nicht lösen. Nicht wahr? Sehen Sie das, Sir? Gedanken können nicht mein Problem zwischen mir und meiner Frau lösen. Nicht wahr? Richtig, Sir? Das Problem zwischen mir und meiner Frau ist, das ich denke ich bin von ihr verschieden, ich habe ein Bild von ihr - nicht wahr? - dieses Bild wurde durch Gedanken über zehn Jahre zusammengesetzt, oder zwei Tag oder 50 Jahre. Nicht wahr? Und sie hat ein Bild von mir. Nicht wahr? Ich beherrsche sie, ich schikaniere sie, oder ich mache dies und jenes - all das, sexuelles Vergnügen, Feindseligkeit, dies sind alles Bilder zwischen ihr und mir. Nicht wahr? Richtig? Also, diese Bilder erzeugen Unordnung. Nicht wahr? Ich kann also nie meine Frau, meine Freun- din oder meinen Freund, vollständig sehen, ganz, was er ist. Verstehen Sie? Nicht wahr? Also, kann es Freiheit vom Bild-Erschaffen geben? Verstehen Sie? Ich sehe, ich habe ein Bild von meiner Frau, von den Politikern, von meinem Nachbar, von meinen Kindern, was auch immer es ist, ich habe ein Bild von ihnen, oder von ihr. Das Bild hat sich zusammengesetzt, wenn sie zu mir sagt, 'Du bist ein Esel', oder sie schikaniert mich, oder sie will etwas von mir, etc. ... all das. All diese Handlungen schaffen in mir ein Bild über sie, nicht wahr? Das ist einfach. Ich will weitermachen. Und Sie hat ein Bild von mir. Also, unsere Beziehung besteht zwischen diesen zwei Bildern. Richtig? Die was sind? Die Bilder von Gedanken. Gedanken haben sie erschaffen.
1:12:21 Gedanken haben diese Bilder erschaffen und Gedanken, die bruchstückhaft sind, was destruktiv ist, weil sie bruchstückhaft sind, versuchen dieses Problem zu lösen. Sie können es nur lösen, wenn es kein Bild-Erschaffen gibt, dann kann ich meine Frau betrachten und sie kann mich betrachten, wie wir sind. Nicht wahr? Verstehen Sie? Also, ist es möglich kein Bild zu erschaffen, wenn sie mich dies oder jenes schimpft, wenn sie an mir herumnörgelt, wenn sie sagt, 'Tu dies', aus Verärgerung. Verstehen Sie, all das. Sie kennen das alles sehr gut, Sie sind alle verheiratete Leute, also muss ich Ihnen das alles nicht sagen. Vielleicht sind Sie nicht verheiratet - Sie haben Ihre Freundin oder - es ist egal, Sir. Kümmern Sie sich nicht drum.
1:13:19 Und ich frage Sie, können Sie von dem Bild, das Sie von ihr haben frei sein? Denn wenn Sie eine aufrichtige Beziehung haben wollen, dann darf es kein Bild zwischen Ihnen und ihr geben, und sie über Sie, natürlich. Also, wie nun das Bild-Erschaffen beenden? Verstehen Sie meine Frage? Das Bild-Erschaffen ist mechanisch. Bitte hören Sie dem aufmerksam zu. Es ist mechanisch, denn wenn meine Frau etwas Hässliches zu mir sagt, ist es registriert. Oder wenn sie etwas sagt, sagen wir, 'Du bist ein toller Mann', ist es registriert. Nicht wahr? Verstehen Sie? Die Registrierung ist das Bild-Erschaffen. Nicht wahr? Wenn Sie mir etwas Schmeichelhaftes sagen, oder Beleidigendes, ist es im Gehirn registriert, durch Hören und das ganze Nervensystem, und es ist im Gehirn registriert. Und so erschafft das Gehirn durch Gedanken ein Bild. Nun, ist es möglich - bitte, hören Sie aufmerksam zu, wenn Sie interessiert sind - ist es möglich, nicht zu registrieren? Verstehen Sie meine Frage? Wenn Ihnen jemand sagt, dass Sie wunderschön aussehen, oder Sie ein großartiger Mensch sind, es nicht zu registrieren. In dem Moment, in dem Sie registriert haben, fängt das Bild an.
1:15:21 F: (unverständlich)
1:15:23 K: Lassen Sie es mich zu Ende führen, Sir. Und wenn Sie Ihnen sagt, oder wenn Sie ihr dies oder jenes Beleidigendes sagen, ist es registriert. Also frage ich, ist es möglich die Beleidigung oder Schmeichelei nicht zu registrieren?
1:15:45 F: Ja, durch aufmerksames Zuhören.
1:15:49 K: Sie haben mich das vorhin sagen hören, er wiederholt demnach. Wiederholen Sie nicht, was ich gesagt habe. Finden Sie es selbst heraus, Sir. Ich persönlich lese all diese Sachen nicht. Sehen Sie, Sie können all das für ... Die ganze Geschichte der Menschheit ist in Ihnen. Verstehen Sie? Sie sind das Archiv von tausend und mehr Jahren, eine Millionen Jahre menschliches Bestreben. Sie sind das. Alles ist in Ihnen, wenn Sie es auszulesen wissen. Also bitte, lesen Sie diese Sache aus. Das heißt, kann dieses Bild-Erschaffen aufhören? Finden Sie es heraus. Zuerst, sehen Sie, wie wichtig es ist, dass es aufhören sollte, sehen Sie die immense Notwendigkeit, sowohl sozial, als auch in jeder Hinsicht, wie wichtig es für Menschen ist, kein Bild zu haben, - zu sagen er ist Inder, er ist Russe, er ist Amerikaner, er ist ein abscheulicher dies oder jenes. Nicht ein einziges Bild zu haben. Folglich gibt es keine Minderheit oder Mehrheit. Ich frage mich, ob Sie all das sehen.
1:17:18 F: (unverständlich)
1:17:24 K: Ist das möglich? Nicht zu registrieren. Das ist sehr wichtig. Bitte hören Sie zu, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Sie müssen registrieren, wenn Sie technologische Dinge tun - nicht wahr? - wenn Sie eine Sprache lernen, ist es enorm wichtig sie zu registrieren, die Worte, die Verben, die unregelmäßigen Verben und der ganze Rest, Sie müssen sie registrieren. Es ist sehr wichtig, wenn sie etwas lernen - wie man Auto fährt und der ganze Rest. Und genauso ist es sehr wichtig etwas sehr schnell zu lernen und es zu behalten. Aber nicht zu registrieren, wenn es darum geht - in Beziehungen zwischen Menschen. Da ist es viel wichtiger als das andere. Das andere ist eher einfach. Hier wird es enorm wichtig, denn Konflikt zwischen Menschen hört auf - zwischen Ehefrau und Ehemann, Mann-Frau, zwischen Nationalitäten, zwischen Gruppen von Menschen - verstehen Sie? - dieser andauernde Konflikt zwischen Menschen. Das zu beenden, da Sie das gesamte Archiv allen menschlichen Bestrebens sind, wenn Sie das Bild-Erschaffen beiseite tun können, sind Sie ein vollständiger Mensch. Verstehen Sie? Also, ist es Ihnen möglich, das Bild-Erschaffen zu beenden?
1:19:09 F: Ich registriere oft etwas, das ich nicht registrieren will. Sehr oft will ich etwas nicht registrieren.
1:19:21 K: Dann registrieren Sie es nicht.
1:19:23 F: Aber es geschieht so schnell, ich kann es nicht aufhalten.
1:19:31 K: Einen Augenblick. Sehen Sie, was vor sich geht. Registrierung ist ein mechanischer Prozess - nicht wahr? - denn unser Geist wurde... unsere Gehirne, zumindest ein Teil von ihnen, wurden mechanisch. Wir führen ein mechanisches Leben, oder? Wiederholen die gleiche sexuelle Vergnügung oder die gleiche alte Tradition - wenn Sie katholisch sind, gehen Sie in die Kirche - verstehen Sie? - die gleiche Sache - wiederholen, wiederholen, wiederholen. Das heißt, wir haben unser Leben zu einem mechanischen Prozess gemacht, denn darin liegt große Sicherheit. Nicht wahr? Sehen Sie das? Mechanisch sein bietet eine große Gewissheit.
1:20:23 Also, wir fragen, kann dieser mechanische Prozess - in bestimmten Bereichen ist er völlig wichtig - aber in menschlichen Beziehungen ist er ganz und gar gefährlich, ganz und gar gefährlich, absolut gefährlich, nicht relativ, absolut gefährlich. Also, können Sie die Gefahr beenden? Sehen Sie die Gefahr? Wenn Sie die Gefahr sehen, ist es vorbei. Wenn Sie die Gefahr eines Abgrunds sehen, gehen Sie nicht nah heran. Wenn Sie die Gefahr eines wilden Tieres sehen, gehen Sie ihm aus dem Weg. Aber wir sehen die Gefahr nicht. Wir sehen nicht die Gefahr durch Nation- alitäten, weil sie Krieg verursachen. Der Verkauf von Rüstungsgütern - sehen Sie was hier vor sich geht, herrgott, für Ihre Welt, was wir aus ihr machen.
1:21:38 F: Ich denke wir sehen die Gefahr, aber wir sind von ihr losgelöst. Sie sagen, wir können das Bewusstsein der ganzen Welt beeinflussen, das ist, was Sie sagen...
1:21:50 K: Nicht, was ich sage, Sir.
1:21:52 F: Das ist, was sie gelegentlich gesagt haben, 'Sie sind das Bewusstsein der Welt'.
1:21:55 K: Das habe ich gesagt, aber sehen Sie das nicht?
1:21:59 F: Doch, aber schauen Sie, wir sind nur ein sehr kleiner Teil, wir sind ein sehr begrenzter Teil.
1:22:05 K: Nein, Sir, schauen Sie. Oh, ich möchte nicht auf all das eingehen, es ist ziemlich simpel, oder nicht? Sie sind Engländer, denn seit Ihrer Kindheit wurden Sie konditioniert zu denken, dass Sie ein Engländer sind, Sie sind katholisch, denn seit Ihrer Kindheit wurden Sie erzogen zu denken, dass Sie Katholik sind, mit all den Glauben, all den Aberglauben, dem Unsinn der vor sich geht. Und Sie sind Hindu - das Gleiche, konditioniert. Jeder Mensch überall auf der Welt ist konditioniert. Das ist der gemeinsame Faktor, deshalb sind Sie die Welt.
1:22:48 Also, ist es möglich nicht zu registrieren? Das heißt einen vollkommen unschuldigen Geist zu haben. Verstehen Sie? Der nie jemals verletzt sein kann, noch je geschmeichelt. Also, ist es möglich? Um das herauszufinden, um zu sehen, was es in menschlichen Beziehungen anrichtet, wenn Sie ein Bild von jemandem haben. Sie haben ein Bild von mir, nicht wahr? Das ist es daher, was Sie daran hindert, den armen Kerl zu verstehen?
1:23:47 Also, wir sagen, ist es möglich? Ich sage, 'Ja'. Nicht aufgrund einer Vorstellung. In meinem Leben, als Redner, ist es so. Ich würde nicht über Dinge sprechen, wenn Sie nicht Wirklichkeit sind, Ich wäre kein Scheinheiliger. Ich verabscheue all diese Art Dinge. Also, ich sage, 'Es ist möglich. Es ist so, es kann getan werden'. Dann werden Sie mir sagen, 'Bitte sagen Sie mir, wie es geht.' Warten Sie, hören Sie gut zu. 'Bitte sagen Sie mir, wie es geht.' In dem Moment, wo Sie sagen 'wie', wollen Sie ein System. Genau dieses System bedeutet mechanischer Prozess. Nicht wahr? Also, Sie fragen jemanden, der mechanische Prozesse ablehnt, fragen ihn, 'Sage mir einen mechanischen Prozess'. Verstehen Sie? Also verlieren wir unsere Kommunikation. Also sage ich, bitte fragen Sie nicht wie. Sehen Sie all die Konsequenzen des Wortes 'wie' - mechanisch, Methode, System, Übung, die Sie machen, die Sie tun, wenn Sie über Meditation sprechen, was alles Unsinn ist, wir werden darauf eingehen. Also, fragen Sie nie 'wie', sondern sehen Sie hin. Verstehen Sie? Sehen Sie sich Ihr Bild an, werden Sie sich dessen bewusst, gewahr, betrachten Sie was es macht. Wenn Sie sehen, was es macht, betrachten Sie es von außen, oder sagen Sie 'Das bin ich, ich bin das. Ich bin das Bild. Das Bild ist nicht von mir verschieden'. Nicht wahr? Sehen Sie das? Also, der Beobachter ist das Beobachtete? Und was passiert dann? Dann gibt es keine Bewegung, weitere Bilder zu erschaffen. Sehen Sie das? Wenn Sie das sehen, ist die Sache vorbei.
1:26:34 Also, wenn wir verwirrt sind, das Licht heraus aus der Verwirrung zu suchen, verstärkt die Verwirrung. Nicht wahr? Ich frage mich, ob Sie das sehen. Ich bin verwirrt, was auch immer ich aus dieser Verwirrung heraus tue, wird weiterhin verwirrt sein. Was auch immer meine Entscheidung ist, wird weiterhin verwirrt sein. Also, zunächst, ist es möglich diese Verwirrung in mir selbst aufzulösen? Es ist möglich wenn es - ich nehme diese beiden Beispiele: Anhaftung und Bild-Erschaffung. Wenn man von diesen beiden frei ist, besteht Klarheit, absolute, vollständige Klarheit. Darum besteht keine Entscheidung. Also, aus dem Verständnis was Unordnung ist, entsteht Ordnung. Aber Ordnung zu suchen, wenn ich verwirrt bin, wie es die Politiker und all die Leute tun, wird zu weiterer Verwirrung führen. Nicht wahr? Ich denke es ist genug für heute Morgen, oder?