Können Gedanken das Ganze erfassen?
Brockwood Park - 2 September 1976
Public Discussion 2
0:08 | Können Gedanken das Ganze erfassen? |
0:22 | Was sollen wir heute morgen besprechen? |
0:28 | Fragender: Sir, eine schriftliche Frage |
wurde Ihnen eingereicht, | |
0:31 | die kurzgefasst sagt, wenn unsere Energie |
nicht durch Gedanken verbraucht wird, | |
0:39 | wenn wir frei von Gedanken sind, |
was steuert dann unsere Handlungen? | |
0:43 | Auf welcher Basis leben wir? |
0:51 | K: Die Frage lautet, wenn wir |
unsere Energie nicht verschwenden, | |
0:58 | durch den Konflikt von Gedanken, |
1:02 | durch gegensätzliche Begierden |
und Selbst-Widersprüche, | |
1:09 | wie wird die Energie genutzt? |
1:14 | Wie lebt man mit dieser Energie |
im alltäglichen Leben? | |
1:19 | Das ist eine der Fragen. |
1:25 | F: Was ist, wenn die Angst so groß ist, |
1:28 | dass sie die Fähigkeit |
zu beobachten zerstört? | |
1:33 | K: Wenn die Angst so groß ist, dass es... |
1:39 | man ist gelähmt oder |
es fehlt die Fähigkeit | |
1:43 | und man verliert Beobachtung. |
1:48 | F: Ich wollte fragen, ob wir |
Beobachtung besprechen könnten, | |
1:52 | einschließlich der Kunst des Zuhörens, |
und warum uns das so schwer fällt? | |
1:57 | K: Warum fällt es uns so schwer zuzuhören |
2:01 | - die Kunst des Zuhörens und Beobachten. |
2:10 | F: Können wir mit dem weitermachen, |
was wir das letzte Mal besprochen haben? | |
2:17 | K: Was war das, Sir? |
2:20 | F: Wir sind weitergegangen |
zu besprechen... | |
2:30 | K: Ich hab's auch vergessen! |
2:41 | F: Können wir auf das Thema |
Träumen eingehen? | |
2:48 | K: Könnten wir das Thema Schlaf |
und Träumen besprechen. | |
2:53 | F: Sir, könnten wir die Rolle |
von Beweggrund und Anstrengung | |
2:58 | im Zusammenhang mit diesen |
Gesprächen besprechen. | |
3:11 | K: Im Zusammenhang mit Gedanken? |
3:15 | F: Nein, mit diesen Gesprächen. |
Den Gesprächen, die Sie halten. | |
3:42 | K: Ich verstehe die Frage nicht ganz. |
3:47 | K: Was ist Ihr Beweggrund hierher zu |
kommen und diesen Gesprächen zuzuhören? | |
3:58 | F: Beweggrund und Anstrengung. |
4:00 | K: Beweggrund und Anstrengung verbunden |
damit zu diesen Gesprächen zu kommen. | |
4:05 | Ich denke, dass Sie besser in der |
Lage sind das zu beantworten als ich. | |
4:15 | F: Sir, ethnische Gruppen sehen der grau- |
samen Gefahr des Überlebens entgegen... | |
4:33 | K: Was soll man in einer Welt machen |
4:36 | - warum die Minderheiten Gruppe |
in diesem Land, | |
4:41 | oder in anderen Teilen der Welt, |
wie sie überleben sollen, | |
4:46 | und was Sie darüber sagen? |
4:51 | F: Können Sie etwas über |
Erleuchtung sagen? | |
4:56 | K: Was ist Erleuchtung und |
welche Bedeutung hat es für Sie? | |
5:09 | F: Was meinen Sie mit Gemeinschaft? |
5:14 | Können Sie etwas zu Kommunikation |
und Gemeinschaft sagen? | |
5:23 | F: Was meinen Sie mit Gemeinschaft? |
5:25 | In welcher Beziehung stehen Kommunikation |
und Gemeinschaft zueinander? | |
5:30 | Bitte, das ist genug. |
5:39 | Können wir die erste Frage nehmen? |
5:44 | Die da war, würden Sie bitte |
diese Frage wiederholen? | |
5:48 | F: Wenn man durch Achtsamkeit über die |
Tätigkeit von Gedanken hinausgeht, | |
5:55 | was bestimmt dann unser tägliches Leben? |
5:59 | K: Können wir diese Frage nehmen? |
6:02 | Das heißt, wenn man das Wesen und |
die Struktur von Gedanken versteht, | |
6:09 | und die Dinge, die Gedanken |
in der Welt zustande gebracht haben, | |
6:14 | - wie ethnische Minderheit, |
Unterschiede in der Hautfarbe, | |
6:20 | nationale Trennungen und so weiter - |
6:23 | wenn Gedanken ihre Grenzen erkennen |
und innerhalb dieser Grenzen bleiben, | |
6:35 | und so Freiheit von Gedanken ist, |
6:38 | was passiert dann? |
6:41 | Und was ist dann das daraus resultierende |
Handeln in unserem täglichen Leben? | |
6:47 | F: Ich glaube der Fragende |
hat auch gesagt, | |
6:50 | dass innerhalb normaler Gedanken |
ein Muster entstanden ist. | |
6:55 | Wenn wir von diesem Muster befreit sind... |
6:58 | K: Ja, ja. |
Sollen wir uns dieser Frage widmen? | |
7:01 | Vielleicht bringen wir alle anderen |
Fragen darin unter. | |
7:11 | Können wir mit dieser Frage weitermachen? |
7:20 | Ich frage mich, ob man für sich selbst er- |
kennt, wie sehr beschränkt Gedanken sind, | |
7:34 | obwohl sie so tun, |
als wären sie nicht beschränkt. | |
7:40 | Zunächst einmal frage ich mich, |
ob man das erkennt, | |
7:44 | dass all unser Denken - |
politisch, religiös, gesellschaftlich, | |
7:51 | in allen Richtungen, auf jeder |
Ebene unserer menschlichen Existenz, | |
7:57 | erkennen wir als Menschen, |
dass Gedanken sehr beschränkt sind | |
8:04 | - beschränkt in dem Sinne, |
dass sie das Ergebnis von, | |
8:10 | oder die Reaktion auf Wissen, |
Erfahrung und Gedächtnis ist, | |
8:17 | und deswegen ist es zeitbindend, |
und deshalb beschränkt? | |
8:25 | Sehen wir das? |
8:30 | Gedanken sind ein Bruchstück. |
8:39 | Sie sind ein Bruchstück, |
denn sie sind das Ergebnis von | |
8:45 | oder die Reaktion auf vergangenes Wissen, |
- deshalb sind sie beschränkt. | |
8:53 | Finden wir uns da wieder? |
Wollen wir das besprechen? | |
8:57 | Sollen wir zuerst darauf eingehen? |
9:05 | Können Gedanken das Ganze wahrnehmen? |
9:12 | Das Ganze im Sinne von |
der Gesamtheit menschlicher Existenz, | |
9:20 | sowohl das Bewusste, |
als auch das Unbewusste, | |
9:24 | die verschiedenen Trennungen, |
die Gedanken herbeigeführt haben, | |
9:31 | verschiedene Spaltungen in Religion, |
in politische Gedanken und so weiter. | |
9:39 | Also, Gedanken sind ein Bruchstück, |
weil sie auf Wissen basieren, | |
9:48 | und Wissen ist Erfahrung, die als |
Erinnerung im Gehirn gespeichert ist. | |
9:57 | Ich denke, die meisten würden dem zustim- |
men, dass Gedanken sehr beschränkt sind. | |
10:06 | Könnten wir - von dort? |
10:10 | Und Gedanken, was immer sie tun, |
was immer ihre Wirkungen sind, | |
10:15 | ihre Fähigkeiten, ihre Erfindungen, |
sind immer noch beschränkt, trennend. | |
10:23 | Das heißt, es hat die Welt |
in Nationalitäten getrennt, | |
10:27 | in Minderheiten, in Vorurteile zu |
Hautfarben, Sie wissen schon, all das, | |
10:32 | die Aufteilungen zwischen Katholik, |
Protestant, Hindu, | |
10:35 | es ist das Ergebnis von Gedanken. |
Nicht wahr? | |
10:41 | Ich denke, das ist recht offensichtlich, |
für diejenigen, | |
10:44 | die zumindest darüber nachdenken. |
10:47 | Die nächste Frage ist, |
sehen wir das als eine Realität? | |
10:57 | Denn wir müssen unterscheiden |
zwischen Realität und Wahrheit, | |
11:04 | was wir jetzt untersuchen werden. |
11:09 | Sehen wir die Realität - Realität |
im Sinne von, was wirklich ist, | |
11:15 | nicht, 'was sein sollte', |
oder 'gewesen sein könnte', | |
11:20 | sondern was tatsächlich ist |
11:22 | - erkennen wir tatsächlich, was |
Gedanken in der Welt getan haben, | |
11:29 | sowohl technologisch mit all ihrer |
enormen außergewöhnlichen Entwicklung | |
11:36 | und was Gedanken auch angerichtet haben |
11:38 | - Kriege, Feindseligkeit - |
der ganze Rest. | |
11:43 | Das ist Realität, einschließlich der |
Illusionen, die Gedanken geschaffen haben. | |
11:48 | |
11:58 | Ich frage mich, ob wir das sehen? |
Verstehen Sie meine Frage? | |
12:05 | Sehen wir die Realität von Gedanken |
und deren Wirkung? | |
12:20 | Die Realität, die Gedanken geschaffen |
haben wie Krieg - das ist Realität. | |
12:30 | Die Realität, die Gedanken |
geschaffen haben wie Glaube | |
12:35 | - 'Ich glaube an Gott' |
oder 'Ich glaube nicht an Gott'. | |
12:41 | Gedanken, die die Trennungen |
zwischen Menschen geschaffen haben, | |
12:48 | das ist Realität. |
12:50 | Also, die Dinge, die Gedanken |
erschaffen haben sind Realität, | |
12:58 | einschließlich der Dinge, die Gedanken |
erschaffen haben, die Illusionen sind, | |
13:04 | die neurotisch sind. |
13:06 | Also, all das ist Realität. Nicht wahr? |
13:12 | Gedanken haben nicht die Natur erschaffen, |
die Bäume, die Berge, die Flüsse. | |
13:19 | Also, Gedanken haben die Realität ge- |
schaffen, einen Bereich, in dem wir leben | |
13:29 | - Eifersucht, Sorge, |
Ängste, Vergnügungen - | |
13:33 | all das ist Realität |
in unserem täglichen Leben. | |
13:39 | Nicht wahr? |
13:41 | Wenn man das erkennt |
und darüber hinausgeht, | |
13:49 | ist das möglich? |
Verstehen Sie meine Frage? | |
13:57 | Man erkennt, dass Gedanken |
all das Durcheinander geschaffen haben, | |
14:01 | all das Leid, die Verwirrung |
14:05 | die außerordentlichen Konflikte, |
die überall auf der Welt stattfinden, | |
14:09 | die Realität sind, |
14:12 | die Illusionen denen der Geist |
anhängt, die Realität sind, | |
14:16 | die neurotischen Handlungen, |
denen man sich hingibt, sind Realität. | |
14:23 | Wenn man an diesen Punkt kommt |
und das äußerst tiefgehend erkennt, | |
14:31 | was passiert dann? |
Verstehen Sie meine Frage? | |
14:43 | Was passiert, wenn ich sehe, |
wenn man tatsächlich beobachtet, | |
14:51 | dass Gedanken die Menschheit |
gespalten haben? | |
14:58 | Nicht wahr? Ist es nicht so? |
15:02 | - dass Gedanken Mensch gegen |
Mensch getrennt haben, | |
15:08 | aus unterschiedlichen Gründen, |
wegen Sicherheit, Vergnügung, | |
15:13 | eines Gefühls von getrenntem Dasein, |
15:17 | in der Hoffnung dadurch |
etc., etc. zu finden. | |
15:21 | Also, wenn Sie das erkennen, ein |
Einsehen darin haben, in diese Realität, | |
15:30 | was geschieht dann? |
Haben Sie meine Frage verstanden? | |
15:34 | Na los, ich bitte Sie, jemand, |
das ist ein Dialog. | |
15:37 | Es ist nicht nur |
ein Gespräch von mir allein. | |
15:43 | F: (Unverständlich) |
15:52 | K: Sir, bitte beantworten Sie meine Frage, |
15:55 | wenn es Ihnen nichts ausmacht, |
lassen Sie uns bei einer Sache bleiben. | |
15:59 | Erkennen wir das Wesen von Gedanken? |
16:04 | F: Ich wollte die Frage beantworten. |
16:10 | K: Was ist... beantworten Sie die Frage. |
16:13 | F: Nun, ich denke dass, wenn man |
sich dieser Realität bewusst wird, | |
16:19 | dann wird sie unnötig. |
K: Nein, nein. Wird sie? | |
16:23 | F: (Unverständlich) |
16:24 | K: Nein, bitte. |
16:27 | Wenn man erkennt - |
was meinen wir mit dem Wort 'erkennen'? | |
16:38 | Was bedeutet Sie sehen |
wirklich die Tatsache, | |
16:42 | oder Sie haben ein Einsehen in die |
Tatsache der Bewegung der Gedanken, | |
16:48 | was Gedanken in der Welt |
angerichtet haben. | |
16:53 | Nicht wahr? Die schönen Dinge, die |
entsetzlichen Dinge, die technologischen | |
16:56 | - was Gedanken in der Welt getan haben. |
16:58 | Wenn Sie darin ein Einsehen haben, |
17:01 | was passiert dann mit Ihrem Bewusstsein? |
17:08 | Verstehen Sie meine Frage? |
17:10 | Was passiert eigentlich, |
wenn Sie etwas erkennen? | |
17:15 | Und wie erkennen Sie das. |
17:27 | Ich erkenne, sehe, beobachte, |
habe Erfahrung damit, | |
17:35 | von einer Schlange |
gebissen zu werden. | |
17:38 | Das ist ein Fakt. |
Also, was ist dann passiert? | |
17:46 | Erfahrung, Schmerz, das Leiden |
17:53 | und so kommt Intelligenz auf und sagt, |
'Nimm Dich in Acht vor der Schlange'. | |
18:02 | Nicht wahr? Intelligenz kommt auf, oder? |
18:06 | Das Erwachen der Intelligenz |
ist die Erkenntnis, dass Gedanken, | |
18:12 | was immer sie erschaffen haben, |
Realität ist. | |
18:16 | Also, die Erkenntnis der Realität oder |
ein Einsehen in die Realität haben | |
18:22 | ist das Erwachen von Intelligenz. |
Verstehen Sie's? Haben Sie's? Nicht ich. | |
18:24 | |
18:38 | Also, erkennen Sie |
die Beschränktheit von Gedanken. | |
18:44 | Und diese Beschränktheit |
mit all den Auswirkungen zu erkennen | |
18:49 | ist eine Intelligenz, oder? |
18:56 | Ich frage mich, ob Sie das sehen? |
18:59 | Nicht wahr? |
Können wir von da weitermachen? | |
19:01 | Also, in welchem Verhältnis stehen Reali- |
tät, Intelligenz und Wahrheit zueinander? | |
19:14 | Verstehen Sie? |
Interessiert Sie das alles? | |
19:20 | Nicht verbal oder sie wissen schon |
- Teil Ihrer selbst. | |
19:29 | F: Sir, wie kann man erkennen, |
dass alle Gedanken beschränkt sind? | |
19:34 | Es gibt Teile, wo Gedanken notwendig sind. |
19:39 | K: Das haben wir gesagt. |
19:41 | F: (unverständlich) |
19:52 | K: Wie erkennt man, |
dass Gedanken beschränkt sind? | |
19:55 | Das war zunächst die Frage. |
Er hat die Frage gestellt. | |
20:00 | Wir haben gesagt Gedanken sind beschränkt, |
weil sie unvollständig sind, | |
20:07 | sie sind unvollständig, |
denn sie basieren... | |
20:10 | sie sind eine Reaktion auf Erinnnerung, |
und Erinnerung ist sehr beschränkt. | |
20:22 | Das Gedächtnis, obwohl es beschränkt ist, |
muss geordnet sein. | |
20:27 | Ich frage mich, ob sie das alles erkennen. |
20:34 | Gedanken müssen gesund, rational |
funktionieren, in der Welt des Wissens, | |
20:46 | was die technologische Welt ist. |
20:48 | Aber wenn diese Gedanken in Beziehungen |
wirken, in menschlichen Beziehungen, | |
20:57 | dann besteht Unordnung, was Realität ist. |
21:02 | Ich frage mich, ob Sie das sehen. |
21:04 | Denn Gedanken erschaffen |
das Bild von Ihnen | |
21:11 | und Sie erschaffen ein Bild |
von jemand anderem. | |
21:13 | Gedanken sind der Prozess |
des Erschaffens dieser Bilder, nicht wahr? | |
21:21 | Gedanken erzeugen Unordnung |
in Beziehungen. | |
21:30 | Oder? |
21:34 | Also, Unordnung weist darauf hin, dass |
Gedanken in Beziehungen wirken. Oder? | |
21:44 | Und wenn Gedanken im Bereich des Wissens |
wirken, dann sind sie geordnet. | |
21:54 | Die technologische Welt, |
sie muss vollkommen geordnet sein. | |
22:04 | Also, erkennen wir, erkennen Sie |
22:09 | oder haben Sie ein Einsehen in das Wirken |
der gesamten Bewegung von Gedanken? | |
22:22 | - ihres Wesens, ihrer Struktur, |
ihrer Auswirkungen, | |
22:26 | sowohl auf der bewussten Ebene, |
als auch auf der tieferen Ebene, | |
22:31 | die ganze Bewegung der Gedanken, |
22:35 | was Teil von Meditation ist |
- nicht die Kontrolle von Gedanken, | |
22:40 | sondern die Bewusstheit über |
diese Bewegung der Gedanken, | |
22:46 | und ihre Beschränkung sehen. |
22:56 | Können wir von da weitergehen? |
22:59 | Ich weiß, dass Sie erpicht sind |
auf etwas zuzugehen, | |
23:02 | wenn Sie es noch gar nicht gemacht haben. |
23:05 | Ich bleibe bei diesem einen Fakt, |
das heißt, wenn das nicht so ist, | |
23:11 | dann können Sie nicht viel weiter gehen. |
23:17 | F: Sir, ich denke wir sollten |
diesen Punkt weiter besprechen, | |
23:20 | bis es sehr klar ist, |
wie diese Wahrnehmung | |
23:24 | der gesamten Bewegung der Gedanken |
stattfinden kann. | |
23:28 | K: Okay. Wie sehen Sie die gesamte |
Bewegung der Gedanken? | |
23:41 | Wie sehen Sie die Gesamtheit von etwas? |
23:46 | Wie sehen Sie die Gesamtheit |
von sich selbst? | |
23:51 | Lassen Sie uns damit beginnnen |
- viel besser. | |
23:56 | Wie sehen Sie die Gesamtheit, |
die Träume, | |
24:02 | die Trennung zwischen |
Bewusstem und dem Unbewussten, | |
24:06 | die unzähligen Vorurteile, |
Ängste, Sorgen, | |
24:16 | Trauer, Leid, Neigung, |
Eifersucht, Feindseligkeit, | |
24:22 | Glaube in etwas, das nicht existiert, |
aber Sie glauben, | |
24:28 | und besonders die Christen haben |
dieses Ding, Glaube | |
24:36 | - sehen Sie das Gesamte von all dem, |
24:42 | nicht bruchstückhaft, |
nicht jedes Fragment? | |
24:51 | Verstehen Sie, was ich sage? |
Nein? | |
24:57 | Also, ist es möglich die Gesamtheit |
von all dem zu sehen? | |
25:06 | Was hält uns davon ab, |
die gesamte Bewegung davon zu sehen? | |
25:14 | - meine Anhaftungen, meine Vorurteile, |
meine Überzeugungen, meine Erfahrung, | |
25:22 | meine Begierden, widersprüchlich, |
Konflikt, Elend, Verwirrung | |
25:28 | - verstehen Sie? - das Ganze. |
25:32 | Was hält uns davon ab, |
die Gesamtheit davon zu sehen? | |
25:37 | Nur, wenn wir die Gesamtheit davon sehen, |
besteht eine vollkommene Handlung, | |
25:43 | ansonsten ist es eine |
fragmentierte Handlung. | |
25:47 | Kommen wir hier jetzt zusammen? |
25:52 | Unser Leben ist fragmentiert |
- ich gehe in's Büro. | |
25:56 | Dort bin ich eine andere Person, |
Kampf, Ehrgeiz, der ganze Rest, | |
26:00 | ich komme nach Hause |
und dort bin ich eine andere Person, | |
26:05 | und ich gehe in die Kirche |
- wenn ich überhaupt in die Kirche gehe - | |
26:07 | und dort bin ich eine andere Person, |
und so weiter, | |
26:10 | ich bin fragmentiert, aufgeteilt. |
26:13 | Unsere Handlungen sind also aufgeteilt |
und deshalb widersprüchlich, | |
26:21 | und daher bringt jede Handlung |
ihre eigene Sorge mit sich, | |
26:27 | ihr eigenes Bedauern, |
ihre eigene Verwirrung. | |
26:33 | Also, um all das zu beenden, |
muss ich die Gesamtheit davon sehen. | |
26:40 | Nicht wahr? Gesamtheit meines Lebens |
- meine Handlungen, meine Begierden, | |
26:50 | meine Beziehungen, meine Sehnsüchte, |
meine Angst und der ganze Rest. | |
26:56 | Nun, was verhindert es? |
27:02 | F: Gedanken. |
27:03 | K: Gedanken haben |
all das geschaffen, oder? | |
27:09 | F: Wenn ich Eifersucht betrachte, |
27:11 | dann betrachte ich Eifersucht |
aus dem Blickwinkel von Eifersucht. | |
27:13 | Ich denke, dass beide Sachen |
verschieden sind. | |
27:15 | K: Ja, das ist ein Punkt. |
27:17 | Das heißt der Beobachter ist das |
Beobachtete, worauf wir eingegangen sind. | |
27:20 | Ich möchte auf diese Sache nicht immer |
und immer und immer wieder eingehen. | |
27:24 | Das wird recht langweilig. |
27:26 | F: Sir, ich denke die Empfindung von Angst |
könnte uns daran hindern es zu sehen. | |
27:32 | K: Ja, Sir. Angst. |
27:35 | Hindert Angst Sie daran die Gesamtheit |
des Lebens zu sehen, Ihres Lebens? | |
27:49 | F: Das Bild von 'mir', |
das Gedanken erzeugt haben. | |
27:57 | K: 'Ich', das Gedanken erzeugt haben. |
27:59 | Aber das 'Ich' ist die Gesamtheit |
von all dem, oder? | |
28:05 | - meine Ängste, meine Sorgen, |
mein sexuelles Verlangen, dies und jenes, | |
28:09 | zehn, zig verschiedene Dinge sind 'Ich'. |
28:13 | Was verhindert...? |
Sie antworten nicht auf meine Frage. | |
28:20 | F: Wir haben die Energie nicht. |
28:26 | K: Wenn Sie die Energie haben. |
Haben Sie die Energie nicht? | |
28:32 | Haben Sie nicht die Energie zu kommen und |
diesen unseligen Gesprächen zuzuhören? | |
28:40 | Sie haben die Mühe auf sich genommen, |
Geld, all das, um zu kommen. | |
28:45 | Sie haben reichlich Energie, |
wenn Sie etwas tun wollen. | |
28:51 | F: (Unverständlich) |
28:54 | K: Ich stelle Ihnen eine Frage, |
bitte antworten Sie. | |
28:57 | Was hindert Sie daran das gesamte |
Dasein Ihres Lebens zu betrachten, | |
29:03 | Ihres täglichen Lebens? |
29:06 | F: (unverständlich) |
29:18 | K: Sie antworten nicht auf meine Frage. |
F: Weil man nicht will. | |
29:24 | K: Ich will gar nichts, Sir. |
29:26 | Ich stelle Ihnen eine sehr einfache Frage. |
29:31 | Ich frage Sie, was ist es, |
dass Sie daran hindert | |
29:36 | die Gesamtheit Ihres Lebens zu sehen? |
29:40 | Sie sagen es ist ein Mangel an Energie. |
29:42 | Sie haben reichlich Energie, |
wenn Sie etwas tun wollen. | |
29:49 | Wenn Sie Geld verdienen wollen, verbringen |
Sie den Rest Ihres Lebens damit. | |
29:59 | F: Wir wollen uns selbst nicht sehen. |
30:00 | K: Ist es, dass die dessen Gesamtheit |
nicht sehen wollen | |
30:04 | oder ist es, dass Sie nicht |
die Fähigkeit haben zu sehen? | |
30:09 | Und Fähigkeit bedeutet Herausbildung, |
kultivieren, nicht wahr? | |
30:15 | Also, werden Sie sich Zeit nehmen |
die Gesamtheit Ihres Lebens zu betrachten, | |
30:19 | sich ein weiteres Jahr |
Zeit nehmen, um herauszufinden. | |
30:24 | F: Nichts könnte furchtbarer sein, |
als sich all das Elend anzusehen. | |
30:27 | K: Sie antworten nicht. Ist es Angst? |
30:31 | Ist es, dass Sie es nicht sehen wollen? |
30:38 | Ist es Ihre Gewohnheit, Ihre Tradition, |
Ihre Konditionierung? | |
30:43 | F: Das Bruchstück versucht |
das Ganze zu betrachten. | |
30:47 | K: Ich frage Sie. |
30:49 | Sagen Sie, das Bruchstück |
kann das Ganze nicht sehen? | |
30:52 | Sie benutzen also Gedanken, |
um das Ganze zu sehen. | |
30:57 | Ist es so? |
31:01 | Und gleichzeitig wissen Sie, dass |
Gedanken eine bruchstückhafte Sache sind, | |
31:07 | also durch das Bruchstück versuchen Sie |
das Ganze zu sehen - ist es das? | |
31:15 | Also erkennen Sie nicht wirklich, |
dass Gedanken ein Bruchstück sind. | |
31:23 | Indem sie mehrere Bruchstücke |
zusammenfügen, was Gedanken tun, | |
31:27 | was sie 'Vervollständigung' nennen, |
31:29 | und dadurch hoffen, das Ganze zu sehen. |
Sie können es nicht. | |
31:33 | Also, erkennen wir, dass Gedanken |
nicht das Ganze sehen können? | |
31:54 | F: Ist es, wir verstehen es, |
das heißt, ich verstehe es, | |
31:59 | aber ich erkenne es nicht. |
Erkennen ist etwas, dass... | |
32:04 | K: Er sagt, 'Ich verstehe es, |
aber ich erkenne es nicht'. | |
32:07 | Wenn Sie das Wort 'verstehen' verwenden, |
was meinen Sie dann mit dem Wort? | |
32:12 | Intellektuell, wörtlich verstehen. |
32:16 | F: Ich sehe die Wahrheit |
in dem, was Sie sagen. | |
32:18 | K: Wenn Sie die Wahrheit sehen, |
ist es das Ganze. | |
32:25 | Nein, bitte antworten Sie mir nicht. |
32:28 | Würden Sie es sich bitte |
für eine Minute anschauen? | |
32:32 | Antworten Sie nicht auf meine Frage. |
Bitten, finden Sie es heraus. | |
32:36 | Bitte, hören Sie zu was ich sage. |
Hören Sie zu, verstehen Sie, zuhören, | |
32:42 | nicht was ich sage in Ihre eigene |
Terminologie übersetzen, | |
32:49 | interpretieren Sie es nicht, |
hören Sie einfach zu, | |
32:56 | wie Sie dem Wind lauschen würden, dem Wind |
in den Blättern, hören sie dem einfach zu. | |
33:00 | Ich frage Sie, was hindert |
einen Menschen wie Sie daran, | |
33:08 | die gesamte Bewegung Ihrer Handlungen |
33:12 | was Leid, Schmerz, all das Ganze |
hervorruft, auf einen Blick zu sehen? | |
33:21 | F: Weil wir versuchen |
es in Worte zu fassen. | |
33:33 | F: Ich denke, wenn man wirklich |
in sich selbst verwirrt ist, | |
33:40 | wie kann man es zustande bringen? |
33:43 | K: Ja. Also, Sie sagen, |
Sie sagen, Sir, nicht wahr, | |
33:46 | 'Ich bin verwirrt, deshalb kann ich |
überhaupt nicht die Gesamtheit sehen.' | |
33:51 | F: Nicht bevor ich die Stille habe, |
sie wirklich zu sehen. | |
33:58 | K: Ja, das stimmt. |
Das ist das Gleiche, Sir. | |
34:01 | Sie sagen, um etwas zu beobachten |
muss mein Geist still sein. Nicht wahr? | |
34:07 | Ihr Geist ist also nicht still, |
deshalb beobachten Sie nicht. | |
34:11 | Also, Sie sagen einer der Faktoren ist, |
34:16 | um etwas in seiner Gesamtheit zu sehen, |
muss mein Geist still sein. | |
34:23 | Dann stellt sich die Frage, |
wie bringt man den Geist zur Ruhe? | |
34:29 | Indem man Worte wiederholt? |
Indem man die Gedanken kontrolliert? | |
34:36 | Dann kommt auf, |
wer ist der Kontrollierende? | |
34:40 | Und so weiter, Sirs. Verstehen Sie? |
34:44 | Sie drehen sich im Kreis. |
34:56 | F: Anstatt sich verändern zu wollen |
und das Ganze beobachten zu wollen, | |
35:00 | sind wir faul und warten darauf |
die Technik als Geschenk zu erhalten. | |
35:05 | K: Wir sind faul, anstatt sich |
zu verändern, etwas dagegen zu tun, | |
35:10 | wir sind wirklich sehr faule Leute. |
Ist es das? | |
35:15 | F: (Unverständlich) |
35:19 | K: Darf ich die Frage anders stellen? |
35:24 | Bitte antworten Sie mir nicht, |
denn es ist nur... | |
35:29 | Sind Sie sich dessen bewusst, |
wenn ich diese Frage ganz höflich, | |
35:35 | ohne irgendeine Respektlosigkeit |
stellen darf, | |
35:38 | sind Sie sich dessen bewusst, |
dass sie konditioniert sind? | |
35:45 | Sind Sie? |
35:49 | Vollständig konditioniert, |
nicht teilweise konditioniert. | |
35:54 | Ihre Worte konditionieren Sie |
- nicht wahr? - | |
35:59 | Erziehung konditioniert Sie, |
Kultur konditioniert Sie, | |
36:05 | die Umgebung konditioniert Sie, |
Propaganda von zwei Tausend Jahren | |
36:09 | oder fünf Tausend Jahre von Priestern |
haben Sie konditioniert. | |
36:14 | Also, Sie sind |
durch und durch konditioniert. | |
36:21 | Wenn Sie sagen, 'Ich glaube an Gott', |
ist das Teil Ihrer Konditionierung | |
36:25 | - genauso wie der, der sagt, |
'Ich glaube nicht an Gott'. | |
36:29 | Also, erkennen wir, dass das ein Fakt ist? |
36:39 | Eine totale Konditionierung. |
36:45 | Dann, wenn Sie das erkennen, |
was passiert dann? | |
36:51 | Sagen Sie dann, |
'Ich muss es entkonditionieren?' | |
36:56 | Verstehen Sie? |
Wer ist dann das 'Ich' | |
37:00 | - und das 'Ich' ist Teil |
Ihrer Konditionierung. | |
37:06 | Also, was machen Sie? |
37:09 | Bitte bleiben Sie hier |
bei einer einfachen Sache. | |
37:12 | Ich erkenne, dass ich konditioniert bin, |
konditioniert als Hindu, | |
37:18 | ich habe mich davon losgesagt |
und bin etwas anderes geworden, | |
37:21 | bin dem Christentum beigetreten, |
oder was auch immer, | |
37:25 | ich bin konditioniert |
- konditioniert von Kultur, | |
37:28 | konditioniert von den Lebensmitteln, |
die ich esse, konditioniert vom Klima, | |
37:33 | Vererbung, von meinen Handlungen, |
von der Umgebung | |
37:39 | - mein ganzes Wesen ist geprägt, |
konditioniert, geformt. | |
37:49 | Erkenne ich das? |
37:53 | Das heißt, |
sehe ich dessen tatsächlichen Fakt, | |
37:57 | nicht dessen Vorstellung, |
sondern dessen tatsächliche Realität? | |
38:11 | Also, so ist es. Es regnet. |
38:18 | Es ist ein herrlicher Tag. |
Es ist ein Fakt. Es ist ein windiger Tag. | |
38:23 | Auf die gleiche Weise, |
erkenne ich die absolute Realität, | |
38:27 | dass mein Geist konditioniert ist? |
38:35 | Dann, wenn ich das erkenne, |
38:37 | wenn da ganz die Erkenntnis ist, |
dass ich konditioniert bin, | |
38:41 | welche Bewegung findet dann statt? |
38:43 | Das ist es, was ich herausfinden möchte. |
Verstehen Sie jetzt meine Frage? | |
38:52 | Sage ich dann, 'Ja, |
ich bin konditioniert, das ist furchtbar, | |
38:57 | und ich muss mich entkonditionieren'? |
39:04 | Dann beginnen Sie den Konflikt. |
Nicht wahr? | |
39:07 | Das 'Ich' wird dann Teil... |
39:10 | das 'Ich' denkt es ist eigenständig, |
aber es ist Teil dieser Konditionierung. | |
39:15 | Also, was passiert, |
wenn Sie das sehen? | |
39:20 | F: Keine Bewegung. |
K: Keine Bewegung. Das heißt was? | |
39:28 | Bitte gehen Sie langsam vor. Werfen |
Sie sich nicht gegenseitig Worte zu. | |
39:32 | Was passiert, wenn ich erkenne, |
dass ich vollständig konditioniert bin? | |
39:44 | Handeln hört auf, oder? |
39:48 | Ich gehe in's Büro, aber das Handeln meine |
Konditionierung zu ändern ist nicht da. | |
39:59 | F: (Unverständlich) |
40:14 | K: Also, ich sage, Sir. Bitte. |
40:18 | Sehen Sie, ich muss in's Büro gehen |
oder in die Fabrik, | |
40:22 | oder ein Beamter oder Sekretärin werden. |
Ich muss arbeiten. | |
40:27 | Ich arbeite im Garten, oder als Lehrer |
oder tue etwas. Das ist so. | |
40:31 | Aber ich erkenne, |
dass ich konditioniert bin. | |
40:35 | Mein Anliegen ist, was passiert, wenn ich |
diesen Zustand vollständig erkenne? | |
40:46 | In diesem Zustand höre ich auf |
zu handeln, oder? Da ist kein Handeln. | |
40:52 | Ich bin ein völliger Gefangener. |
40:59 | Ich rebelliere nicht dagegen, |
denn wenn ich rebelliere, | |
41:03 | rebelliere ich gegen meine eigene |
Konditionierung - nicht wahr? - | |
41:08 | die durch Gedanken zusammengesetzt wurde, |
was 'ich' selbst bin. | |
41:13 | Ich frage mich, ob Sie das alles sehen. |
41:16 | Also, in diesem Bereich von |
Konditionierung, gibt es kein Handeln. | |
41:26 | F: (Unverständlich) |
41:27 | K: Hören Sie einfach zu. Es gibt kein |
Handeln, deshalb passiert was? | |
41:32 | F: (Unverständlich) |
41:43 | K: Sir, machen Sie's, machen Sie's. |
Finden Sie heraus was passiert. | |
41:48 | F: Man wird innerlich frei. |
42:11 | F: Man wird sehr müde |
und traurig und hoffnungslos. | |
42:17 | K: Ja, Sir, Sie haben |
die ganze Sache satt. | |
42:21 | Also, was machen Sie, wenn Sie es satt |
haben - warten Sie, greifen Sie es auf - | |
42:25 | wenn Sie die ganze Sache satt haben, |
was machen Sie? | |
42:30 | F: Man gibt auf. |
42:32 | K: Sie lassen es ruhen, oder? |
42:40 | Wenn Sie etwas satt haben, |
wenn Sie müde sind, | |
42:43 | gehen Sie und legen sich hin, |
sitzen still. Aber Sie tun es nicht. | |
42:53 | Also, nur dann, wenn der Geist still ist, |
sehen Sie die Gesamtheit Ihres Lebens. | |
43:02 | Nicht wahr? |
43:09 | Aber unser Geist plappert, |
versucht eine Antwort zu finden, | |
43:15 | schlägt und schlägt und schlägt, |
schlägt auf die Konditionierung ein, | |
43:18 | und deshalb gibt es keine Antwort. |
43:21 | Aber wenn Sie sagen, |
'Okay, ich seh es mir an. | |
43:26 | Ich habe die gesamte Bewegung |
der Gedanken gesehen, die mein Leben ist, | |
43:35 | und jedwede Bewegung, die nicht |
die Konditionierung ist, ist nicht real. | |
43:44 | Verstehen Sie, was ich sage? |
43:49 | Also, der Geist bleibt bei der |
Gesamtheit von seiner Konditionierung, | |
43:55 | er bleibt dort, er bewegt sich nicht. |
44:01 | Kommunizieren wir etwas miteinander, |
zueinander? | |
44:13 | Dann geh ich also zurück und sehe, |
Gedanken sind ein Bruchstück, | |
44:20 | deshalb sind sie beschränkt. |
44:22 | Sie sind bruchstückhaft, weil sie auf |
Wissen, Erfahrung und Erinnerung basieren, | |
44:30 | was die Bewegung von Zeit ist. Nicht wahr? |
44:34 | Also, Gedanken, was immer in der Bewegung |
von Zeit gefangen ist, sind beschränkt. | |
44:42 | Das ist offensichtlich. |
44:44 | Was auch immer es ist, |
ob es eine Maschine ist, | |
44:50 | alles, das in der Bewegung von Zeit |
gefangen ist, muss beschränkt sein. | |
44:57 | Also, Gedanken sind bruchstückhaft |
und beschränkt. | |
45:03 | Und wir denken, durch Gedanken |
werden wir die Gesamtheit sehen. | |
45:08 | Das ist unsere Schwierigkeit. |
45:13 | Wir sagen nicht, |
'Gedanken können nicht das Ganze sehen', | |
45:16 | und so werden die Gedanken still. |
45:20 | Wenn ich nicht durch meine Augen sehen |
kann - verstehen Sie - werde ich still. | |
45:30 | Also, Gedanken werden still. |
45:34 | Dann nehme ich die Bewegung von dem wahr, |
was tatsächlich vor sich geht, | |
45:41 | die Gesamtheit dessen. |
45:45 | Wie wir letztens gesagt haben, |
wenn Sie auf eine Karte schauen, | |
45:53 | sehen Sie die Gesamtheit |
der ganzen Karte - nicht wahr? - | |
45:58 | verschiedene Länder, die Farben, |
die Hügel, sehen die Gesamtheit. | |
46:04 | Aber wenn Sie eine Richtung einschlagen, |
sehen Sie die Gesamtheit nicht. | |
46:10 | Das heißt, wenn Sie von hier |
nach Wien fahren wollen, | |
46:13 | sehen Sie die Linie, Sie sehen das |
und übersehen den Rest. | |
46:19 | Denn hier, solange Sie eine |
Richtung haben, ein Motiv, einen Zweck, | |
46:26 | dann können Sie |
die Gesamtheit nicht sehen. | |
46:31 | Treffen wir jetzt hier aufeinander? |
46:34 | Also, Sie haben ein Motiv hierher |
zu kommen, zur Nachforschung, | |
46:46 | um zu versuchen, sich selbst zu verstehen, |
haben Sie ein Motiv? | |
46:50 | Also, ich will mich selbst verstehen, |
46:52 | denn ich mache mir schreckliche Sorgen |
um meinen Mann, | |
47:00 | und ich hoffe, indem ich hierher komme, |
werde ich es lösen. | |
47:04 | Oder ich habe meine Frau verloren, |
oder meinen Vater, oder meinen Sohn, | |
47:10 | doch ich werde herausfinden, ob ich |
ihn an einem anderen Ort treffen kann, | |
47:14 | oder was es bedeutet zu leiden, |
also habe ich ein Motiv. | |
47:20 | Nun, solange ich ein Motiv habe, |
kann ich nicht richtig zuhören. | |
47:26 | Verstehen Sie? |
47:30 | Solange ich eine Vorurteil habe, |
kann ich nicht zuhören, was Sie sagen. | |
47:35 | Oder ich habe alle Bücher gelesen, |
die Sie geschrieben haben | |
47:39 | und ich kann sie alle wiederholen, |
und ich wiederhole | |
47:41 | und das hindert mich |
offensichtlich daran zuzuhören. | |
47:51 | Also, man kann die Gesamtheit |
seines Lebens nicht sehen, | |
47:55 | weil wir nie darüber nachgedacht haben, |
48:00 | nie haben wir nicht mal eine einzige Se- |
kunde verwendet das Ganze zu betrachten, | |
48:07 | denn wir sind in unseren kleinen |
Bruchstücken gefangen. Nicht wahr? | |
48:13 | Jetzt versuchen wir gemeinsam zu erkunden, |
48:17 | dieses ganze Unglückselige, |
Verwirrte, Elende zu betrachten, | |
48:23 | gelegentliches Glücksgefühl, all das |
versuchen wir ganzheitlich zu sehen. | |
48:30 | Es ist nur möglich es ganzheitlich zu |
sehen, wenn Sie keine Richtung, | |
48:42 | kein Motiv haben, |
was äußerst schwierig ist, | |
48:47 | denn wir wollen glücklich sein, |
wir wollen reich sein, | |
48:50 | wir wollen gute Beziehungen |
zueinander pflegen, | |
48:53 | wir wollen unsere Vergnügungen |
erfüllt haben. Verstehen Sie? | |
49:03 | Also, was passiert dann, das ist |
das Nächste, aus derselben Frage, | |
49:07 | was passiert dann, wenn Sie erkennen, |
49:11 | wenn Sie tatsächlich |
das gesamte Dasein sehen, | |
49:15 | so wie Sie es auf einer Karte sehen, |
klar skizziert, | |
49:19 | alles klar, |
alles an seinem Platz, geordnet? | |
49:26 | Verstehen Sie? |
49:29 | Das Wort 'Kunst' bedeudet, |
alles an seinen richtigen Platz stellen. | |
49:36 | Das ist die wirkliche Bedeutung |
des Wortes 'Kunst'. | |
49:39 | Also, wenn wir alles |
an seinen richtigen Platz getan haben, | |
49:43 | was geschieht dann? |
49:48 | Mein Büro an den richtigen Platz stellen, |
meine Beziehung an den richtigen Platz | |
49:53 | - verstehen Sie? - alles in Ordnung. |
50:08 | Was passiert dann? |
50:11 | F: Man lebt intelligent. |
50:18 | K: Tun Sie das? Tun wir das? |
50:26 | F: Man muss nicht mehr darüber nachdenken, |
was man dagegen tun wird. | |
50:29 | K: Nein. Verstehen Sie, |
Sie sind bereit zu antworten, | |
50:35 | Sie haben die andere Sache nicht, |
Sie sind bereit zu antworten. | |
50:45 | Haben wir unser Haus in Ordnung gebracht? |
50:50 | Nicht das Haus, Sie wissen schon, |
das tiefere Haus, | |
50:55 | haben wir alles in Ordnung gebracht? |
51:00 | Wir sind in Unordnung - oder nicht? - |
unglücklicherweise. | |
51:05 | Wir sind in Unordnung. |
51:08 | Bleiben Sie jetzt bei der Unordnung, |
lassen Sie uns die Unordnung verstehen. | |
51:14 | Denn aus der Untersuchung |
dieser Unordnung, | |
51:18 | entsteht Ordnung - richtig, Sir? - |
versuchen Sie nicht Ordnung zu schaffen. | |
51:23 | Ich frage mich, ob Sie... |
Durch Negation entsteht Ordnung. | |
51:30 | Schauen Sie, politisch, |
wenn Unordnung im Land ist, | |
51:38 | wächst genau aus dieser Unordnung |
Gewaltherrschaft. Nicht wahr? | |
51:44 | Das geschieht in Indien, |
das passiert überall auf der Welt. | |
51:48 | Wo Unordnung ist, erschafft |
genau diese Unordnung Autorität. | |
51:55 | Nun, wir sind in Unordnung. |
Warum? | |
52:12 | Würden Sie mir sagen, |
warum Sie in Unordnung sind | |
52:16 | - nicht erfinden, nur sehen, |
warum diese Unordnung in mir besteht - | |
52:23 | warum besteht sie? |
52:26 | Weil ich widersprüchliche |
Wünsche habe - nicht wahr? - | |
52:30 | Ich will Frieden und ich bin gewalttätig. |
52:36 | Ich will Menschen lieben |
und ich bin voller Feindseligkeit. | |
52:41 | Ich möchte frei sein und |
ich hänge an meiner Frau, meinen Kindern, | |
52:46 | meinem Besitz, meinem Glauben. |
Nicht wahr? | |
52:50 | Also, es bestehen Widerspruch in mir, |
52:54 | und dieser Widerspruch |
bedeutet Verwirrung. Nicht wahr? | |
53:11 | Ich hänge an meiner Frau, |
meinem Mann, meinen Kindern. | |
53:17 | Ich hafte an, |
denn ich bin einsam, ich bin verzweifelt, | |
53:22 | ich kann nicht mit mir selbst leben, |
ich fühle mich in mir frustriert, elend, | |
53:28 | also hänge ich an Ihnen. |
53:34 | Aber tief drinnen, |
besteht diese Angst vor Einsamkeit weiter. | |
53:41 | Nicht wahr? |
Da ist also Widerspruch in mir. | |
53:45 | Also, kann es Freiheit von |
Anhaftung geben, was nicht Liebe ist? | |
53:55 | Also, kann es Freiheit von |
Anhaftung geben, | |
54:00 | nicht Stück, für Stück, für Stück |
- Freiheit? | |
54:11 | F: Ja, kann es. |
54:14 | K: Sie können? |
Ich frage Sie nicht persönlich, Sir. | |
54:19 | Natürlich kann es. |
Aber ist es so, sind Sie frei? | |
54:27 | Wozu dann diskutieren? |
54:31 | Dann wird es eine verbale Diskussion |
- was soll das bringen? | |
54:39 | Wir sind hier - ernsthafte Leute |
hoffe ich - versuchen zu verstehen | |
54:45 | und eine Transformation in unserem |
täglichem Leben zu bewirken. | |
54:49 | Transformation in unserem Geist, |
in unserem Bewusstsein. | |
54:52 | Und wenn es eine Sache gibt, |
die ich vollständig sehe | |
54:57 | - zum Beispiel, Anhaftung, |
was damit verbunden ist, | |
55:03 | Eifersucht, Angst, Vergnügung, |
Gesellschaft, aneinander hängen, | |
55:10 | Habgier, und deshalb, Verlust, |
55:14 | all das ist mit Anhaftung verbunden, |
55:19 | was einer der Gründe |
für meine Verwirrung ist. | |
55:24 | Also, kann ich es beenden, |
sofort davon frei sein? | |
55:35 | F: Wir wollen frei |
von Anhaftungen sein... | |
55:40 | K: Nein. Sir, Anhaftung - |
Anhaftung an Dinge, die Sie mögen, | |
55:45 | Anhaftung an Dinge, die Sie nicht mögen, |
all das, Sir. | |
55:48 | Nehmen Sie es nicht zu sehr auseinander. |
55:51 | F: (unverständlich) |
56:00 | K: Anhaftungen an Ihre Religion, |
Anhaftung an Ihren Glauben, | |
56:04 | Anhaftung an Ihre Götter, |
Anhaftung an Ihre Kirche | |
56:07 | - Anhaftung, Sir. |
56:09 | Verstehen Sie, |
Sie müssen es nicht mehr erklären. | |
56:14 | Das ist einer der Gründe für Verwirrung, |
einer der Gründe für Unordnung. | |
56:21 | Und um Ordnung zu schaffen, |
durch das Untersuchen von Unordnung, | |
56:27 | finde ich heraus, dass es Anhaftung ist |
- einer der Faktoren. | |
56:30 | Also, beende sie! |
56:34 | Weil wir Angst haben sie zu beenden, |
56:39 | denn was wird meine Frau sagen, wenn ich |
ihr sage, dass ich nicht verbunden bin? | |
56:52 | Denn wir interpretieren es so, |
wenn es Freiheit von Anhaftung gibt, | |
56:59 | versteht die Frau oder der Mann |
- oder das Mädchen oder der Junge - | |
57:04 | dass Sie von ihr oder ihm frei sind, |
57:11 | und deshalb hängt sie an Ihnen, |
und dann haben Sie Angst sie zu verletzen, | |
57:17 | und dann folgt der ganze Rest. |
57:20 | Lassen Sie mich ausreden, Sir. |
57:23 | Freiheit von Anhaftung bedeutet |
enorme Verantwortung. | |
57:27 | Sie sehen das nicht. Oder? |
57:37 | Schauen Sie, wir haben diesen Ort gebaut, |
Brockwood, in den letzten sieben Jahren. | |
57:43 | Wir haben daran gearbeitet, |
mehrere von uns. | |
57:50 | Sehr viel Energie, Arbeit, Gedanken |
- verstehen Sie - diese Sache zu schaffen. | |
57:58 | Wenn wir an dieser Sache anhaften, |
dann erzeugen wir Verwirrung. | |
58:03 | Verstehen Sie? |
58:06 | Also, der Redner hängt nicht daran, |
überhaupt nicht - ich kann morgen gehen. | |
58:14 | Und ich mein's ernst, ich habe es getan - |
nicht bei Brockwood, aber anderen Orten. | |
58:22 | Aber von etwas losgelöst zu sein |
bedeutet viel Rücksichtnahme, | |
58:27 | viel Verantwortung dafür zu sorgen, |
dass es richtig funktioniert. | |
58:30 | Verstehen Sie? |
Nicht, dass ich davongehe. | |
58:36 | Denn, wenn da Freiheit von |
Anhaftung ist, besteht Liebe. | |
58:42 | Verstehen Sie? Nein, tun Sie nicht. |
58:47 | Das bedeutet Verantwortung, |
also bedeutet das Ordnung. | |
58:57 | Also, können Sie |
59:01 | - erkennend, dass einer der Faktoren |
für Verwirrung in Ihrem Leben, | |
59:08 | für unsere Unordnung und unser Elend, |
59:12 | diese Anhaftung an Vorstellungen ist, |
59:17 | an Glauben, an Ideale, an sein Land |
undsoweiter, an die Frau, all das - | |
59:27 | kann man von diesen Anhaftungen frei sein? |
Nicht morgen, jetzt. | |
59:35 | Denn das bedeutet, sie erkennen deren |
Realität, was es im Leben macht. | |
59:45 | Ich hänge an meinem Land |
59:46 | und deshalb bin ich bereit |
jeden anderen Menschen zu töten, | |
59:51 | für die Liebe zu meinem Land. |
59:56 | F: Wollen Sie damit sagen, man soll |
für sein Land verantwortlich sein, | |
59:59 | aber man soll nicht anhaften. |
Ist das ihr Argument? | |
1:00:04 | K: Nein, das ist nicht mein Argument. |
1:00:07 | Das Argument, das wir bringen, Sir |
- nicht das Land, lassen Sie das Land. | |
1:00:11 | Sehen Sie wie schnell wir |
zu etwas anderem übergehen. | |
1:00:15 | Ich spreche von Anhaftung |
an Ihre Frau, an Ihren Mann, | |
1:00:21 | an einen Glauben, |
an eine Religion, an ein Ideal, | |
1:00:27 | für das Sie bereit sind |
Menschen zu töten. | |
1:00:34 | Da ist also Unordnung. |
1:00:36 | Aus dieser Unordnung |
entsteht Verwirrung | |
1:00:41 | und deshalb ist |
Verwirrung in Ihnen. | |
1:00:45 | Und einer der Faktoren ist Anhaftung. |
Kann man sie abstellen, davon wegkommen? | |
1:00:55 | F: Sir, ich denke ein Teil |
des Problems kommt auf, | |
1:01:02 | wenn Sie sagen, 'Können Sie es abstellen', |
das bedeutet, nunja, wir... | |
1:01:06 | K: Ich verstehe. Natürlich, Sir. |
Das ist eine schnelle Art auszudrücken, | |
1:01:10 | nachdem wir sagen, |
'Der Beobachter ist das Beobachtete'. | |
1:01:14 | Wir sind das alles durchgegangen. |
1:01:18 | Kann Anhaftung ein Ende haben? |
1:01:20 | Lassen Sie es uns so sagen, |
wenn Sie es bevorzugen. | |
1:01:24 | F: Herr Redner, ich nehme an |
jeder von uns, denke ich, | |
1:01:27 | würde sich als Individuum betrachten... |
1:01:30 | K: Ich stelle in Frage, |
ob Sie Individuen sind. | |
1:01:33 | F: Ja. |
K: Nein, sagen Sie nicht 'Ja'. | |
1:01:37 | F: Ich sage, ich möchte meinen, |
dass ich ein Individuum bin. | |
1:01:39 | K: Sie möchten meinen. |
1:01:41 | F: Dass ich nicht Kollektiv bin. |
K: Sehen Sie, Sir, bitte! | |
1:01:46 | Das Wort 'individuell' bedeutet |
unteilbar, unfragmentiert. | |
1:01:55 | Das heißt, ein Mensch, |
der fragmentiert ist, ist kein Individuum. | |
1:02:02 | Aber 'Individuum' bedeutet jemand, |
der in sich unteilbar ist. | |
1:02:11 | Bitte, Sir, das ist, was es ist. |
1:02:15 | Nun, nehmen Sie nur das, Anhaftung. |
1:02:19 | Wenn Sie die ganze Bewegung |
von Anhaftung sehen: | |
1:02:23 | Eifersucht, Unruhe, Hass, Trennung, |
Habgier, Beherrschung | |
1:02:29 | - verstehen Sie? - all das ist in dem Wort |
'Anhaftung' enthalten - | |
1:02:35 | das Ganze zu sehen ist Intelligenz, oder? |
1:02:43 | Das Ganze zu sehen. |
1:02:45 | Also, die Intelligenz sagt, |
'Sei davon frei', | |
1:02:48 | nicht Sie sagen, |
'Ich muss davon frei sein'. | |
1:02:58 | Also, dann bestimmt Intelligenz, |
sagt Ihnen was richtiges Handeln ist, | |
1:03:04 | wo auch immer Sie sind. |
Verstehen Sie? | |
1:03:07 | Was auch immer Ihr Leben ist, |
ob im Büro oder zu Hause oder irgendwo, | |
1:03:15 | wenn da diese Intelligenz am Werk ist, |
dann gibt es kein Problem, | |
1:03:22 | denn diese Intelligenz |
ist höchste Ordnung, | |
1:03:27 | die emporgekommen ist, weil Sie sich die |
Unordnung in Ihrem Leben angesehen haben. | |
1:03:35 | Aus dieser Untersuchung der Unordnung, |
1:03:38 | nämlich einer der Faktoren ist Anhaftung, |
1:03:42 | in der Beobachtung dieser Unordnung, |
entsteht das Erwachen von Intelligenz. | |
1:03:49 | Verstehen Sie? |
Intelligenz ist erwacht. | |
1:03:55 | Und Intelligenz ist nicht Ihre oder meine, |
es ist die Intelligenz. | |
1:04:03 | Deshalb ist es nicht meine individuelle |
Intelligenz, die mir sagt was zu tun ist | |
1:04:10 | - dann ist es nicht Intelligenz. |
1:04:13 | Aber wenn wir unsere Unordnung |
in unserem täglichen Leben gesehen haben, | |
1:04:20 | wie sie entsteht, sie beobachten, |
sie untersuchen | |
1:04:24 | ganz unbefangen, objektiv, |
ohne irgendein Motiv, | |
1:04:28 | aus dieser Untersuchung heraus |
1:04:31 | ist das Erwachen |
dieser wunderbaren Intelligenz, | |
1:04:36 | die auch Liebe ist. |
Verstehen Sie? | |
1:04:44 | F: Sir, das wird Zeit brauchen, denn... |
1:04:49 | K: Braucht es Zeit? |
1:04:54 | F: Es braucht keine Zeit, |
denn Zeit ist das Erzeugnis von Gedanken. | |
1:05:05 | K: Braucht es Zeit, |
um Liebe zu kultivieren? | |
1:05:15 | Kultivieren Sie Liebe? |
1:05:19 | Sagen 'Ich muss freundlich sein, |
ich muss großzügig sein, | |
1:05:22 | ich muss fürsorglich sein, |
ich muss rücksichtsvoll sein, | |
1:05:24 | ich muss geben' |
- und all diese Dinge tun, | |
1:05:27 | verstehen Sie, tagein tagaus, |
tagein tagaus, | |
1:05:30 | und am Ende davon, werden Sie diese |
wundervolle Blüte namens 'Liebe' haben? | |
1:05:39 | F: Aber wie kann man alles |
an einem Tag erkennen? | |
1:05:45 | K: Genau das ist es, Sir. |
Es ist nicht an einem Tag - jetzt. | |
1:05:51 | F: (unverständlich) |
1:05:54 | K: Sir, wenn Sie sagen, dass es schwierig |
ist, haben sie es schon schwierig gemacht. | |
1:06:04 | Es könnte die einfachste Sache |
der Welt sein, Sie wissen es nicht, | |
1:06:08 | aber Sie sind schon darangegangen |
und sagen 'Es ist schwierig, | |
1:06:12 | es ist anstrengend, |
ich brauche enorm viel Energie', | |
1:06:14 | aber Sie sagen nicht |
'Ich weiß es wirklich nicht', | |
1:06:19 | dann sind sie frei hinzusehen. |
Verstehen Sie? | |
1:06:22 | Aber Sie sind schon mit einer |
Schlussfolgerung darangegangen. | |
1:06:27 | Und die Schlussfolgerung |
ist die Unfreiheit, ist die Barriere, | |
1:06:34 | die Sie davon abhält |
tatsächlich zu sehen, augenblicklich. | |
1:06:40 | F: Ist Intelligenz frei von Gedanken, |
wenn es keine Emotionen gibt? | |
1:06:49 | F: Sir, anders gesagt, |
ist diese höchste Intelligenz Einsicht? | |
1:07:41 | F: Ist höchste Intelligenz Wahrnehmung? |
1:07:45 | K: Ist das die Frage, Sir? |
1:07:53 | Wenn Sie sie stellen möchten. |
1:07:55 | Was macht es schon, wenn Sie es verstanden |
haben? Worte sind egal. | |
1:08:00 | Sehen Sie, |
Ihr Leute arbeitet nicht daran. | |
1:08:06 | F: Könnten wir darauf zurückkommen, |
was Sie über Unfreiheit gesagt haben? | |
1:08:11 | K: Ja, Sir. |
Sehen Sie, ich möchte weitergehen. | |
1:08:17 | Sie wissen nicht, |
was die Schönheit von all dem ist. | |
1:08:20 | Na gut, Sir. Es liegt ganz bei Ihnen. |
1:08:24 | Lassen Sie uns nochmal anfangen. |
1:08:27 | Gedanken haben diese Unordnung |
geschaffen, nicht wahr? | |
1:08:32 | - mein Haus, mein Eigentum, |
meine Frau, mein Land, mein Gott, | |
1:08:36 | mein Glauben, mein Kummer, |
meine Vergnügung - Gedanken. | |
1:08:42 | Gedanken haben auch |
das Zentrum geschaffen, | |
1:08:46 | das all diese Aktivitäten |
zusammenhält, das 'Ich'. | |
1:08:52 | Gedanken haben das 'Ich' geschaffen, in |
dem sich all diese Aktivitäten abspielen. | |
1:09:00 | Nicht wahr? |
1:09:03 | Gedanken haben das geschaffen. |
1:09:06 | Und Gedanken haben |
die Probleme geschaffen, | |
1:09:10 | und Gedanken sagen, |
'Ich werde diese Probleme lösen'. | |
1:09:15 | Und Gedanken haben es nie getan. |
Nicht wahr? | |
1:09:19 | Politiker überall auf der Welt sagen, |
1:09:23 | 'Wir werden all diese Probleme mit |
sorgfältigem Nachdenken lösen' | |
1:09:29 | Parteienpolitik, Gewerkschaftsräte, |
das ganze Spiel. | |
1:09:34 | Und sie werden sie nicht lösen, denn die |
Probleme werden schlimmer und schlimmer. | |
1:09:40 | Also, Gedanken haben all diese |
Probleme geschaffen. | |
1:09:44 | Gedanken sind 'ich', |
Gedanken sind mein Problem. | |
1:09:47 | Gedanken sind die Unordnung, |
in der ich lebe. Nicht wahr? | |
1:09:54 | Ich sehe also, |
Gedanken können das Problem nicht lösen. | |
1:09:59 | Nicht wahr? Sehen Sie das, Sir? |
1:10:03 | Gedanken können nicht mein Problem |
zwischen mir und meiner Frau lösen. | |
1:10:07 | Nicht wahr? Richtig, Sir? |
1:10:11 | Das Problem |
zwischen mir und meiner Frau ist, | |
1:10:13 | das ich denke ich bin von ihr verschieden, |
ich habe ein Bild von ihr - nicht wahr? - | |
1:10:23 | dieses Bild wurde durch Gedanken |
über zehn Jahre zusammengesetzt, | |
1:10:27 | oder zwei Tag oder 50 Jahre. |
Nicht wahr? | |
1:10:31 | Und sie hat ein Bild von mir. |
Nicht wahr? | |
1:10:36 | Ich beherrsche sie, ich schikaniere sie, |
oder ich mache dies und jenes | |
1:10:39 | - all das, sexuelles Vergnügen, |
Feindseligkeit, | |
1:10:42 | dies sind alles Bilder |
zwischen ihr und mir. Nicht wahr? Richtig? | |
1:10:48 | Also, diese Bilder erzeugen Unordnung. |
Nicht wahr? | |
1:10:57 | Ich kann also nie meine Frau, meine Freun- |
din oder meinen Freund, vollständig sehen, | |
1:11:04 | ganz, was er ist. |
Verstehen Sie? Nicht wahr? | |
1:11:08 | Also, kann es Freiheit |
vom Bild-Erschaffen geben? | |
1:11:16 | Verstehen Sie? |
1:11:19 | Ich sehe, ich habe ein Bild |
von meiner Frau, von den Politikern, | |
1:11:25 | von meinem Nachbar, von meinen Kindern, |
was auch immer es ist, | |
1:11:28 | ich habe ein Bild von ihnen, |
oder von ihr. | |
1:11:33 | Das Bild hat sich zusammengesetzt, |
wenn sie zu mir sagt, 'Du bist ein Esel', | |
1:11:41 | oder sie schikaniert mich, oder sie will |
etwas von mir, etc. ... all das. | |
1:11:47 | All diese Handlungen schaffen in mir |
ein Bild über sie, nicht wahr? | |
1:11:55 | Das ist einfach. |
Ich will weitermachen. | |
1:12:01 | Und Sie hat ein Bild von mir. |
1:12:04 | Also, unsere Beziehung besteht |
zwischen diesen zwei Bildern. | |
1:12:11 | Richtig? |
1:12:13 | Die was sind? Die Bilder von Gedanken. |
1:12:19 | Gedanken haben sie erschaffen. |
1:12:21 | Gedanken haben diese Bilder erschaffen |
und Gedanken, die bruchstückhaft sind, | |
1:12:29 | was destruktiv ist, |
weil sie bruchstückhaft sind, | |
1:12:36 | versuchen dieses Problem zu lösen. |
1:12:40 | Sie können es nur lösen, |
wenn es kein Bild-Erschaffen gibt, | |
1:12:44 | dann kann ich meine Frau betrachten und |
sie kann mich betrachten, wie wir sind. | |
1:12:49 | Nicht wahr? Verstehen Sie? |
1:12:53 | Also, ist es möglich |
kein Bild zu erschaffen, | |
1:12:59 | wenn sie mich dies oder jenes schimpft, |
wenn sie an mir herumnörgelt, | |
1:13:03 | wenn sie sagt, 'Tu dies', |
aus Verärgerung. | |
1:13:06 | Verstehen Sie, all das. |
Sie kennen das alles sehr gut, | |
1:13:09 | Sie sind alle verheiratete Leute, |
also muss ich Ihnen das alles nicht sagen. | |
1:13:13 | Vielleicht sind Sie nicht verheiratet |
- Sie haben Ihre Freundin oder - | |
1:13:15 | es ist egal, Sir. |
Kümmern Sie sich nicht drum. | |
1:13:19 | Und ich frage Sie, können Sie von dem |
Bild, das Sie von ihr haben frei sein? | |
1:13:30 | Denn wenn Sie eine aufrichtige |
Beziehung haben wollen, | |
1:13:33 | dann darf es kein Bild |
zwischen Ihnen und ihr geben, | |
1:13:38 | und sie über Sie, natürlich. |
1:13:42 | Also, wie nun das Bild-Erschaffen |
beenden? Verstehen Sie meine Frage? | |
1:13:48 | Das Bild-Erschaffen ist mechanisch. |
1:13:52 | Bitte hören Sie dem aufmerksam zu. |
1:13:56 | Es ist mechanisch, denn wenn meine Frau |
etwas Hässliches zu mir sagt, | |
1:14:01 | ist es registriert. |
1:14:05 | Oder wenn sie etwas sagt, |
1:14:06 | sagen wir, 'Du bist ein toller Mann', |
ist es registriert. | |
1:14:11 | Nicht wahr? Verstehen Sie? |
1:14:15 | Die Registrierung ist das Bild-Erschaffen. |
1:14:21 | Nicht wahr? |
1:14:29 | Wenn Sie mir etwas Schmeichelhaftes |
sagen, oder Beleidigendes, | |
1:14:35 | ist es im Gehirn registriert, |
1:14:38 | durch Hören |
und das ganze Nervensystem, | |
1:14:41 | und es ist im Gehirn registriert. |
1:14:44 | Und so erschafft das Gehirn |
durch Gedanken ein Bild. | |
1:14:49 | Nun, ist es möglich |
1:14:51 | - bitte, hören Sie aufmerksam zu, |
wenn Sie interessiert sind - | |
1:14:54 | ist es möglich, nicht zu registrieren? |
1:15:00 | Verstehen Sie meine Frage? |
1:15:05 | Wenn Ihnen jemand sagt, |
dass Sie wunderschön aussehen, | |
1:15:11 | oder Sie ein großartiger Mensch sind, |
es nicht zu registrieren. | |
1:15:17 | In dem Moment, in dem Sie |
registriert haben, fängt das Bild an. | |
1:15:21 | F: (unverständlich) |
1:15:23 | K: Lassen Sie es mich zu Ende führen, Sir. |
1:15:26 | Und wenn Sie Ihnen sagt, |
oder wenn Sie ihr | |
1:15:29 | dies oder jenes Beleidigendes sagen, |
ist es registriert. | |
1:15:32 | Also frage ich, |
1:15:35 | ist es möglich die Beleidigung |
oder Schmeichelei nicht zu registrieren? | |
1:15:45 | F: Ja, durch aufmerksames Zuhören. |
1:15:49 | K: Sie haben mich das vorhin sagen hören, |
er wiederholt demnach. | |
1:15:53 | Wiederholen Sie nicht, was ich gesagt |
habe. Finden Sie es selbst heraus, Sir. | |
1:16:03 | Ich persönlich |
lese all diese Sachen nicht. | |
1:16:06 | Sehen Sie, Sie können all das für ... |
1:16:09 | Die ganze Geschichte der Menschheit |
ist in Ihnen. Verstehen Sie? | |
1:16:14 | Sie sind das Archiv |
von tausend und mehr Jahren, | |
1:16:19 | eine Millionen Jahre |
menschliches Bestreben. Sie sind das. | |
1:16:23 | Alles ist in Ihnen, |
wenn Sie es auszulesen wissen. | |
1:16:30 | Also bitte, lesen Sie diese Sache aus. |
1:16:35 | Das heißt, kann dieses |
Bild-Erschaffen aufhören? | |
1:16:42 | Finden Sie es heraus. |
1:16:44 | Zuerst, sehen Sie, wie wichtig es ist, |
dass es aufhören sollte, | |
1:16:51 | sehen Sie die immense Notwendigkeit, |
sowohl sozial, als auch in jeder Hinsicht, | |
1:16:58 | wie wichtig es für Menschen ist, |
kein Bild zu haben, | |
1:17:03 | - zu sagen er ist Inder, |
er ist Russe, er ist Amerikaner, | |
1:17:05 | er ist ein abscheulicher dies oder jenes. |
Nicht ein einziges Bild zu haben. | |
1:17:12 | Folglich gibt es keine |
Minderheit oder Mehrheit. | |
1:17:15 | Ich frage mich, ob Sie all das sehen. |
1:17:18 | F: (unverständlich) |
1:17:24 | K: Ist das möglich? |
Nicht zu registrieren. | |
1:17:30 | Das ist sehr wichtig. Bitte hören Sie zu, |
wenn es Ihnen nichts ausmacht. | |
1:17:33 | Sie müssen registrieren, |
wenn Sie technologische Dinge tun | |
1:17:37 | - nicht wahr? - |
1:17:39 | wenn Sie eine Sprache lernen, |
ist es enorm wichtig sie zu registrieren, | |
1:17:43 | die Worte, die Verben, die unregelmäßigen |
Verben und der ganze Rest, | |
1:17:48 | Sie müssen sie registrieren. |
1:17:49 | Es ist sehr wichtig, wenn sie etwas lernen |
1:17:54 | - wie man Auto fährt und der ganze Rest. |
1:17:56 | Und genauso ist es sehr wichtig |
etwas sehr schnell zu lernen | |
1:18:03 | und es zu behalten. |
1:18:08 | Aber nicht zu registrieren, |
wenn es darum geht | |
1:18:15 | - in Beziehungen zwischen Menschen. |
1:18:21 | Da ist es viel wichtiger |
als das andere. | |
1:18:24 | Das andere ist eher einfach. |
1:18:25 | Hier wird es enorm wichtig, |
1:18:28 | denn Konflikt zwischen Menschen hört auf |
1:18:35 | - zwischen Ehefrau und Ehemann, |
Mann-Frau, zwischen Nationalitäten, | |
1:18:39 | zwischen Gruppen von Menschen |
- verstehen Sie? - | |
1:18:41 | dieser andauernde Konflikt |
zwischen Menschen. | |
1:18:45 | Das zu beenden, da Sie das gesamte Archiv |
allen menschlichen Bestrebens sind, | |
1:18:53 | wenn Sie das Bild-Erschaffen beiseite tun |
können, sind Sie ein vollständiger Mensch. | |
1:18:59 | Verstehen Sie? |
1:19:01 | Also, ist es Ihnen möglich, |
das Bild-Erschaffen zu beenden? | |
1:19:09 | F: Ich registriere oft etwas, |
das ich nicht registrieren will. | |
1:19:19 | Sehr oft will ich etwas |
nicht registrieren. | |
1:19:21 | K: Dann registrieren Sie es nicht. |
1:19:23 | F: Aber es geschieht so schnell, |
ich kann es nicht aufhalten. | |
1:19:31 | K: Einen Augenblick. |
Sehen Sie, was vor sich geht. | |
1:19:33 | Registrierung ist ein mechanischer Prozess |
- nicht wahr? - | |
1:19:41 | denn unser Geist wurde... |
1:19:42 | unsere Gehirne, zumindest ein Teil |
von ihnen, wurden mechanisch. | |
1:19:49 | Wir führen ein mechanisches Leben, oder? |
1:19:54 | Wiederholen die gleiche sexuelle |
Vergnügung oder die gleiche alte Tradition | |
1:20:00 | - wenn Sie katholisch sind, gehen Sie |
in die Kirche - verstehen Sie? - | |
1:20:03 | die gleiche Sache |
- wiederholen, wiederholen, wiederholen. | |
1:20:06 | Das heißt, wir haben unser Leben |
zu einem mechanischen Prozess gemacht, | |
1:20:11 | denn darin liegt große Sicherheit. |
Nicht wahr? | |
1:20:16 | Sehen Sie das? Mechanisch sein |
bietet eine große Gewissheit. | |
1:20:23 | Also, wir fragen, |
kann dieser mechanische Prozess | |
1:20:30 | - in bestimmten Bereichen |
ist er völlig wichtig - | |
1:20:34 | aber in menschlichen Beziehungen |
ist er ganz und gar gefährlich, | |
1:20:39 | ganz und gar gefährlich, |
absolut gefährlich, | |
1:20:42 | nicht relativ, absolut gefährlich. |
1:20:47 | Also, können Sie die Gefahr beenden? |
Sehen Sie die Gefahr? | |
1:20:56 | Wenn Sie die Gefahr sehen, ist es vorbei. |
1:21:02 | Wenn Sie die Gefahr eines Abgrunds sehen, |
gehen Sie nicht nah heran. | |
1:21:09 | Wenn Sie die Gefahr eines wilden Tieres |
sehen, gehen Sie ihm aus dem Weg. | |
1:21:14 | Aber wir sehen die Gefahr nicht. |
1:21:21 | Wir sehen nicht die Gefahr durch Nation- |
alitäten, weil sie Krieg verursachen. | |
1:21:30 | Der Verkauf von Rüstungsgütern - sehen |
Sie was hier vor sich geht, herrgott, | |
1:21:34 | für Ihre Welt, was wir aus ihr machen. |
1:21:38 | F: Ich denke wir sehen die Gefahr, |
aber wir sind von ihr losgelöst. | |
1:21:46 | Sie sagen, wir können das Bewusstsein |
der ganzen Welt beeinflussen, | |
1:21:48 | das ist, was Sie sagen... |
1:21:50 | K: Nicht, was ich sage, Sir. |
1:21:52 | F: Das ist, was sie |
gelegentlich gesagt haben, | |
1:21:54 | 'Sie sind das Bewusstsein der Welt'. |
1:21:55 | K: Das habe ich gesagt, |
aber sehen Sie das nicht? | |
1:21:59 | F: Doch, aber schauen Sie, |
wir sind nur ein sehr kleiner Teil, | |
1:22:03 | wir sind ein sehr begrenzter Teil. |
1:22:05 | K: Nein, Sir, schauen Sie. |
1:22:10 | Oh, ich möchte nicht auf all das eingehen, |
es ist ziemlich simpel, oder nicht? | |
1:22:14 | Sie sind Engländer, denn seit Ihrer |
Kindheit wurden Sie konditioniert | |
1:22:20 | zu denken, dass Sie ein Engländer sind, |
1:22:22 | Sie sind katholisch, denn seit Ihrer |
Kindheit wurden Sie erzogen | |
1:22:26 | zu denken, dass Sie Katholik sind, |
mit all den Glauben, | |
1:22:29 | all den Aberglauben, |
dem Unsinn der vor sich geht. | |
1:22:32 | Und Sie sind Hindu |
- das Gleiche, konditioniert. | |
1:22:37 | Jeder Mensch überall auf der Welt |
ist konditioniert. | |
1:22:39 | Das ist der gemeinsame Faktor, |
deshalb sind Sie die Welt. | |
1:22:48 | Also, ist es möglich |
nicht zu registrieren? | |
1:22:56 | Das heißt einen vollkommen |
unschuldigen Geist zu haben. | |
1:23:01 | Verstehen Sie? |
1:23:05 | Der nie jemals verletzt sein kann, |
noch je geschmeichelt. | |
1:23:11 | Also, ist es möglich? |
1:23:14 | Um das herauszufinden, um zu sehen, was es |
in menschlichen Beziehungen anrichtet, | |
1:23:21 | wenn Sie ein Bild von jemandem haben. |
1:23:25 | Sie haben ein Bild von mir, nicht wahr? |
1:23:37 | Das ist es daher, was Sie daran hindert, |
den armen Kerl zu verstehen? | |
1:23:47 | Also, wir sagen, ist es möglich? Ich sage, |
'Ja'. Nicht aufgrund einer Vorstellung. | |
1:23:55 | In meinem Leben, als Redner, ist es so. |
1:23:58 | Ich würde nicht über Dinge sprechen, |
wenn Sie nicht Wirklichkeit sind, | |
1:24:03 | Ich wäre kein Scheinheiliger. |
Ich verabscheue all diese Art Dinge. | |
1:24:09 | Also, ich sage, 'Es ist möglich. |
Es ist so, es kann getan werden'. | |
1:24:14 | Dann werden Sie mir sagen, |
'Bitte sagen Sie mir, wie es geht.' | |
1:24:17 | Warten Sie, hören Sie gut zu. |
'Bitte sagen Sie mir, wie es geht.' | |
1:24:21 | In dem Moment, wo Sie sagen 'wie', |
wollen Sie ein System. | |
1:24:26 | Genau dieses System bedeutet |
mechanischer Prozess. Nicht wahr? | |
1:24:31 | Also, Sie fragen jemanden, |
der mechanische Prozesse ablehnt, | |
1:24:37 | fragen ihn, 'Sage mir einen |
mechanischen Prozess'. Verstehen Sie? | |
1:24:41 | Also verlieren wir unsere Kommunikation. |
1:24:47 | Also sage ich, bitte fragen Sie nicht wie. |
1:24:52 | Sehen Sie all die Konsequenzen |
des Wortes 'wie' | |
1:24:55 | - mechanisch, Methode, System, |
Übung, die Sie machen, | |
1:25:02 | die Sie tun, |
wenn Sie über Meditation sprechen, | |
1:25:07 | was alles Unsinn ist, |
wir werden darauf eingehen. | |
1:25:10 | Also, fragen Sie nie 'wie', |
sondern sehen Sie hin. | |
1:25:14 | Verstehen Sie? |
Sehen Sie sich Ihr Bild an, | |
1:25:21 | werden Sie sich dessen bewusst, |
gewahr, betrachten Sie was es macht. | |
1:25:34 | Wenn Sie sehen, was es macht, |
betrachten Sie es von außen, | |
1:25:38 | oder sagen Sie 'Das bin ich, ich bin das. |
Ich bin das Bild. | |
1:25:45 | Das Bild ist nicht von mir verschieden'. |
Nicht wahr? | |
1:25:48 | Sehen Sie das? |
1:25:55 | Also, der Beobachter ist das Beobachtete? |
1:25:59 | Und was passiert dann? |
1:26:04 | Dann gibt es keine Bewegung, |
weitere Bilder zu erschaffen. | |
1:26:10 | Sehen Sie das? |
1:26:13 | Wenn Sie das sehen, |
ist die Sache vorbei. | |
1:26:34 | Also, wenn wir verwirrt sind, das Licht |
heraus aus der Verwirrung zu suchen, | |
1:26:40 | verstärkt die Verwirrung. Nicht wahr? |
Ich frage mich, ob Sie das sehen. | |
1:26:47 | Ich bin verwirrt, was auch immer ich |
aus dieser Verwirrung heraus tue, | |
1:26:51 | wird weiterhin verwirrt sein. |
1:26:56 | Was auch immer meine Entscheidung ist, |
wird weiterhin verwirrt sein. | |
1:27:01 | Also, zunächst, ist es möglich |
diese Verwirrung in mir selbst aufzulösen? | |
1:27:08 | Es ist möglich wenn es |
- ich nehme diese beiden Beispiele: | |
1:27:13 | Anhaftung und Bild-Erschaffung. |
1:27:17 | Wenn man von diesen beiden frei ist, |
besteht Klarheit, | |
1:27:21 | absolute, vollständige Klarheit. |
1:27:26 | Darum besteht keine Entscheidung. |
1:27:32 | Also, aus dem Verständnis was |
Unordnung ist, entsteht Ordnung. | |
1:27:40 | Aber Ordnung zu suchen, |
wenn ich verwirrt bin, | |
1:27:44 | wie es die Politiker |
und all die Leute tun, | |
1:27:47 | wird zu weiterer Verwirrung führen. |
1:27:52 | Nicht wahr? |
1:27:56 | Ich denke es ist genug |
für heute Morgen, oder? | |