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BR76T4 - Freiheit ist der erste und letzte Schritt
4. Öffentliche Rede
Brockwood Park, GB
5. September 1976



0:09 Freiheit ist der erste und letzte Schritt Wir haben während dieser vier Diskussionen, Dialoge über viele Dinge geredet, Dinge, die sich mit unserem täglichen, menschlichen Leben beschäftigen - die Probleme von Angst, Vergnügung und von der großen Last des Leidens der Menschen. Und gestern haben wir geredet über, sind gemeinsam eingegangen auf, Zeit, das Wesen der Zeit, das Wesen von Liebe und Tod. Ich denke heute morgen sollten wir gemeinsam etwas besprechen, das von fundamentaler Bedeutung ist, mit dem sich jeder Mensch beschäftigen sollte, denn es betrifft unser Leben, unser tägliches Handeln, wie wir unsere Tage und Jahre verschwenden und worum es bei all dem geht, wofür all das gut ist?
2:15 Wir werden geboren und wir sterben und während dieser Jahre der Angst, Freude und Vergnügung und Leids, des ewigen Kampfes und der Anstrengung, worum geht es bei all dem, wofür ist das alles? Ich denke das ist eine sehr wichtige Frage, die man sich stellen sollte. Sie ist sehr einfach zu beantworten, mit einer rationalen Erklärung oder einer neurotischen oder mit einer sehr intellektuellen, emotionalen, romantischen Erklärung. Aber wenn Sie all all dies beiseite schieben, was natürlich und offensichtlich eher oberflächlich ist, - wie klug es auch immer sein mag, denke ich, dass es sehr wichtig ist diese Frage zu stellen und für sich selbst eine Antwort zu finden, ohne von irgendeinem Priester oder Guru abhängig zu sein, von einem philosophischen Konzept oder Schema, welche die wirkliche Frage nicht beantworten. Sie bieten sehr offensichtliche, oberflächliche, unrealistische Theorien. Und so scheint es mir, dass es sehr wichtig ist auf diese Frage einzugehen. Was bedeutet das alles - unsere Existenz? Hat sie überhaupt irgendeine Bedeutung, so wie wir sie leben - in's Büro oder in die Fabrik gehen für die nächsten 40 oder 50 Jahre, versuchen die Erfolgsleiter hinaufzusteigen, Geld anzuhäufen, Vergnügung, Erfahrung, Wissen - und so am Ende sterben? Und einige Wissenschaftler sagen, 'Wir steigen durch Wissen auf' - der Aufstieg der Menschen durch Wissen. Ist das so? Wir haben eine unendliche Menge an Wissen über viele Dinge - biologisch, archäologisch, historisch, und so weiter, und so weiter - doch scheinbar hat Wissen den Menschen nicht radikal, tiefgehend verändert. Wir sind mehr oder weniger so, wie wir seit einer Millionen Jahre und mehr sind - Kampf, Konflikt, Schmerz, Vergnügung, und der ewige Kampf des Seins. Wenn man das alles in jedem Land und in jedem Klima sieht, worum geht es bei all dem?
6:18 Das herauszufinden, ohne etwas zur Geltung zu bringen, ohne an etwas zu glauben, ohne irgendwelche Vorstellungen zu haben, sondern nur sehr tiefgehend zu beobachten, es wird sehr wichtig das herauszufinden, ansonsten führen wir ein sehr mechanistisches Leben. Unsere Gehirne haben sich an eine mechanische Lebensweise gewöhnt. Ein Teil dieses Gehirns muss mechanisch sein, notwendigerweise, bei der Aneignung von Wissen und dem Ausdruck dieses Wissens, geschickt, bei jeder Lebensart, bei jeder Handlung, nach außen, technologisch. Aber dieses Wissen, das man sich angeeignet hat - und wir können immer mehr und mehr Wissen anhäufen, aber das beantwortet nicht die grundlegende Frage: Was ist der Sinn, die Tiefe unseres Lebens?
7:55 Man erkennt, man beobachtet, dass es Einigkeit bei den Menschen geben muss, denn das ist der einzige Weg, wie wir physisch, biologisch überleben werden, keine Trennungen - die Europäer, die Amerikaner, die Russen, die Hindus, und so weiter, keine Trennungen, die vollständige, totale Einheit der Menschen. Und Politik und Politiker werden dieses Problem nie lösen. Im Gegenteil, sie werden die Trennung aufrechterhalten, es ist sehr vorteilhaft. Nun, da es eine wichtige und essentielle Notwendigkeit des Daseins ist, dass es Einheit der gesamten Menschheit geben muss, die nicht durch Gesetzgebung herbeigeführt werden kann, durch bürokratische Dogmen oder Regeln und den ganzen Rest. Also, wenn Sie all das als ein im Chaos lebender Mensch beobachten, in einer Welt, die fast verrückt geworden ist - die Aufrüstung, der Waffenverkauf für Profit, Menschen töten im Namen von Idealen und Ländern, für Gott und all dem Rest. All das sehend und beobachtend, überall auf der Welt, was soll ein Mensch tun und wofür?
9:58 Es wird also sehr wichtig das herauszufinden, für sich selbst zu entdecken, wenn man es überhaupt ernst meint - und man muss im Leben ernsthaft sein, sonst lebt man überhaupt nicht wirklich, nur der sehr, sehr ernsthafte Mensch - was nicht bedeutet, dass er kein Lachen, kein Lächeln hat - aber diese Ernsthaftigkeit, die vollständige Hingabe für die ganze Sache des Lebens verlangt. Und Religionen haben versucht den Sinn des Lebens zu bieten - das heisst organisierte, propa- gandistische, ritualisierte Religionen. Aber trotz 2000 Jahren oder 10000 Jahren wie in Asien, hat der Mensch lediglich gewisse Prinzipien durchgesetzt, gewisse Ideale, gewisse Schlussfolgerungen, aber sie sind alle verbal, oberflächlich, unrealistisch. Also wenn wir uns all das ansehen, stehen wir dem gegenüber, und bemerken, dass unser Gehirn beinah mechanisch ist, in einer Furche gefangen, gefangen in Gewohnheit, gefangen in Tradition, in der Konditionierung, die uns Bildung beschert hat, die nur Wissen und Informationen kultiviert und so das Gehirn immer mechanistischer macht, fragt man sich zwangsläufig - nochmal, wenn man es ernst meint - was bedeutet das Leben? Worum geht es bei all dem?
12:43 Wenn wir das sehr tiefgehend untersuchen wollen, müssen wir grossen Zweifel hegen. Zweifel, Skepsis sind essentiell, denn das bringt einen gewisse Qualität von Freiheit des Geistes mit sich, durch die Verneinung von allem, was der Mensch zusammengestellt hat. Seine Religionen, seine Rituale, seine Dogmen, Überzeugungen, sein Glaube sind alles Bewegungen von Gedanken, und Gedanken sind ein materieller Prozess, wie wir besprochen haben, was sogar Wissenschaftler anerkennen. Und Gedanken haben die Probleme nicht gelöst, Gedanken waren nicht in der Lage tief in sich hinein zu forschen. Selbst ein Bruchstück, haben Gedanken nur alles Dasein in Bruchstücke zerlegt.
14:06 Also, es gibt die Qualität dieses Gehirns, das mechanistisch ist - und das notwendigerweise in gewissen Gebieten, und psychisch, innerlich, in der wirklichen psychischen Struktur des menschlichen Geistes ist keine Freiheit. Es ist konditioniert, es ist durch Überzeugungen gebunden, durch sogenannte Ideale, durch Glauben. Also, wenn man all das anzweifelt, all das beiseite schiebt, wirklich - nicht theoretisch - sachlich, genau, sorgfältig, all das beseite schiebt, was bleibt Ihnen dann übrig?
15:16 Viele Menschen sind so weit gegangen - völlige Verneinung - und das gibt Ihnen eine gewisse Qualität von Freiheit - völlige Verneinung von allem, was Gedanken konstruiert, entworfen, geteilt haben - religiös, wirtschaftlich, sozial, und wenn sie all das verneinen, weil sie keine Antworten gegeben haben, sie haben keines unserer menschlichen, tiefgehenden Probleme gelöst, wie Leid, Angst und Tod. Ist also der Geist in der Lage - Ihr Geist - in der Lage, wenn Sie es überhaupt ernst meinen, all das beiseite zu schieben und zu beginnen?
16:37 Man hat Angst das zu tun, denn man sagt sich, "wenn ich alles, was Gedanken...", das ein mechanischer Prozess von Zeit, Bemessen ist, was eine Reaktion des Gedächtnis ist, und damit ein materieller Prozess, und dieser materielle Prozess bringt immer mehr Leiden, mehr Qual, mehr Sorge, Angst zu den Menschen, wenn Sie das sehen, und wenn Sie das Wesen der Gedanken er- kennen und darüber hinausgehen, verneinen, was ist dann da? Und um herauszufinden, was da ist, müssen wir mit Freiheit beginnen, denn Freiheit ist der erste und der letzte Schritt, sowohl demokratisch als auch innerlich - sonst ist der Mensch nur eine Maschine, wenn es keine Freiheit gibt - nicht zu entscheiden. Wir haben gesagt, eher, wir denken, dass wir durch Auswahl frei sind - weil wir entscheiden können, sind wir frei. Aber eine Auswahl besteht nur, wenn der Geist verwirrt ist. Es gibt keine Auswahl, wenn der Geist sehr klar ist. Wenn Sie die Dinge sehr klar sehen, ohne jegliche Verzerrung, ohne jegliche Illusion, dann gibt es keine Auswahl. Ein Geist der keine Wahl hat, ist ein freier Geist, und ein Geist der auswählt und deshalb eine Reihe von Konflikten und Widersprüchen hervorruft, solch ein Geist ist nie frei, weil er in sich selbst verwirrt, getrennt, aufgeteilt ist.
19:19 Wenn man also gewillt ist so weit zu gehen, dann können wir anfangen herauszufinden, was die Bedeutung all dieses Daseins ist. Ich bitte Sie, wie wir gesagt haben, während dieser Gespräche und zuvor, wir untersuchen gemeinsam, wir teilen unsere Untersuchungen gemeinsam, denn es gibt keine Autoritätsperson. Obwohl der Redner auf einer Plattform sitzt, weil es zweckmäßig ist, die Leute können sehen, die Plattform verleiht ihm keine Autorität, und er nimmt keine Autorität an. Also, gemeinsam, und wir meinen zusammen, untersuchen und finden wir für uns selbst gemeinsam heraus, ob das Leben überhaupt irgendeine Bedeutung hat, überhaupt irgendeine Tiefe hat, oder lediglich ein vorübergehendes Ereignis ist, in einer langen Reihe von historischen Prozessen. Also, um in irgendeinem Gebiet zu forschen, bedarf es Freiheit, Freiheit zu untersuchen, so dass es keine Verzerrung in genau dieser Untersuchung gibt. Wenn es Verzerrung gibt, gibt es ein Motiv hinter dieser Verzerrung, ein Motiv eine Antwort zu finden, ein Motiv, das Sie gern haben möchten oder von dem Sie meinen, dass es unsere Probleme lösen wird, ein Motiv, das auf vergangenen Erfahrungen, vergangenem Wissen beruht - und alles Wissen ist Vergangenheit - und wenn es irgendein Motiv gibt, muss es Verzerrung geben. Also, kann der Geist, kann unser Geist, der unser gemeinsamer Geist ist, weil wir den gleichen Inhalt in unserem Bewusstsein haben, alle Menschen, ob sie im Fernen Osten, Mittleren Osten oder Fernen Westen leben, gehen durch diesen Prozess von Angst, Qual, Folter, Sorge, Angst und endloser Konflikt - im Innern und im Außen. Das ist das gemeinsame Bewusstsein der Menschheit. Also, wenn Sie Ihr eigenes Bewusstsein untersuchen, sehen Sie in das Bewusstsein der Menschheit und deswegen ist es keine persönliche, individualistische Untersuchung. Im Gegenteil, Sie sehen in das Bewusstsein der Welt - das Sie sind - was eine Tatsache ist, wenn Sie sehr tief darauf eingehen.
23:24 Also, ein Geist, der frei ist, was eine gewaltige Anforderung ist, was verlangt, dass Sie als Mensch vollkommen der Transformation des Inhalts des Bewusstseins verpflichtet sind - denn der Inhalt bildet das Bewusstseins. Und wir befassen uns mit dem Wandel, mit der vollständigen psychischen Revolution dieses Bewusstseins, und um es zu untersuchen, brauchen Sie viel Energie. Und diese Energie entsteht, wenn es keine Verschwendung von Energie gibt. Man verschwendet Energie, indem man versucht 'was ist' zu überwinden, 'was ist' zu leugnen, vor dem 'was ist' wegzulaufen oder 'was ist' zu analysieren. Denn der Analysierende, wie wir gesagt haben, während all dieser vielen Gespräche über viele Jahre, der Analysierende ist das Analysierte. Der Analysierende ist nicht verschieden von dem, was er analysiert. Wenn Sie eifersüchtig oder ärgerlich oder geizig sind - was auch immer es ist - wenn Sie den Prozess von Gier analysieren, ist der Analysierende selbst 'Gier' - das, was er analysiert ist nicht von ihm verschieden. Und das ist eine grundlegende Realität.
25:52 Also, wir fragen was der Sinn und die Bedeutung des Lebens ist, wenn es überhaupt einen gibt. Wenn Sie sagen, dass es einen gibt, haben sie sich schon auf etwas festgelegt, und daher können Sie nicht untersuchen, Sie haben schon mit Verzerrung begonnen. Oder wenn Sie sagen, da ist nichts, das Leben hat keinen Sinn, das ist genauso eine andere Form von Verzerrung. Man muss also komplett frei sein von beiden - sowohl den negativen als auch den positivien Behauptungen.
26:52 Wie wir gesagt haben, das ist Teil von Meditation. Das ist der wirkliche Anfang von Meditation. Die Gurus, die aus Indien in dieses Land herüberkommen, und die überall auf der Welt hervorsprießen, wie so viele Pilze, sie haben diesem Wort sehr viele Bedeutungen beigebracht. Da gibt es transzendentale Meditation - und ich wünschte sie hätten nicht dieses herrliche Wort benutzt - was die Wiederholung gewisser Worte ist und es gibt tatsächlich in Sanskrit sehr, sehr wenige Mantras, worauf wir jetzt nicht eingehen werden. Und die Wiederholdung dieser Worte, bereitgestellt zu einem gewissen Preis am Markt, geben Ihnen, wenn Sie sie jeden Morgen für 20 Minuten wiederholen, am Nachmittag 20 Minuten, und nochmal 20 Minuten am Abend, sie geben Ihnen eine gewisse Qualität von Ruhe, konstante Wiederholung. Und sie können genauso 'Ave Maria' oder 'Coca-Cola' wiederholen oder jede andere mechnische Wiederholung. Es wird Dir sicher eine gewisse Qualität von Ruhe geben, aber das ist mechnistische Ruhe, denn Sie haben das Gehirn auf konstantes Wiederholen, Wiederholen reduziert - wenn Sie es probiert haben, selbst für zwei Minuten, wie mechanisch es wird, so wird es ruhig. Aber das ist nicht transzendentaler als alles andere. Und dadurch denken wir, dass wir etwas erfahren, das über den materiellen Prozess von Gedanken hinausgeht.
29:30 Also, es ist so, der Mensch sucht Erfahrungen, er sucht andere Erfahrungen, als die gewöhnliche, tägliche Erfahrung. Wir sind gelangweilt oder müde oder haben genug von all den Erfahrungen des Lebens, und wir hoffen einige Erfahrungen zu erlangen, die nicht das Produkt von Gedanken sind. Und um zu erfahren - das Wort bedeutet etwas 'durchgehen', etwas durchgehen und es beenden, sich nicht daran zu erinnern und es weiterzumachen. Aber das machen wir nicht. Um eine Erfahrung zu erkennen, müssen Sie sie bereits gekannt haben, sonst ist es keine neue Erfahrung. Also, ein Geist, der Erfahrungen verlangt, - bitte hören Sie zu - die anders als bloße, physische, psycho- logische, tagtägliche Erfahrungen sind - der etwas weit größeres und über dem stehendes verlangt, was er erfahren wird ist seine eigene Projektion und damit ist es weiterhin mechanistisch, immer noch materialistisch, was das Produkt von Gedanken ist. Wenn Sie also keine Erfahrungen verlangen, wenn es keine Verzerrungen und damit keine Illusionen gibt, und man die ganze Bedeutung von Begierde verstanden hat, worauf wir mehrfach während dieser und anderer Gespräche eingegangen sind, also Empfindung plus Gedanken ist Begierde mit seiner Vorstellung. Und so ist auch Begierde eine Verzerrung im Prozess der Untersuchung. Ich hoffe Sie folgen all dem. Nur dann ist der Geist, das ganze Wesen des Bewusstseins, frei seiend, in der Lage sich selbst zu betrachten, sich selbst ohne Verzerrung zu betrachten, wie Sie in einem klaren Spiegelbild Ihr Gesicht sehen. Der Spiegel spiegelt exakt wider, was Ihr Gesicht ist. Es gibt keine Verzerrung - es sei denn der Spiegel ist verzogen. Also, auf diese Weise ist der Geist, der das Gehirn und all die nervlichen Organismen beinhaltet, die ganze Gesamtheit, die der Geist ist, ist nun frei - gänzlich ohne irgendeine verzerrende Bewegung. Verzerrung geschieht, wenn Anstrengung besteht. Nicht wahr? Anstrengung bringt ein 'Ich' mit sich und etwas, das ich erreichen werde - Trennung zwischen mir und dem. Diese Trennung bringt stets Konflikt mit sich, wie bei den Nationalitäten und so weiter. Wo immer es Trennung gibt, muss es Konflikt geben, demnach Meditation kommt nur, wenn Konflikt vollkommen endet. Daher, jede andere Form von Meditation, bei der es Anstrengung, Übung, Kontrolle gibt hat keinen Sinn. Nicht wahr?! Bitte nehmen Sie nicht hin, was der Redner sagt, sondern untersuchen Sie, wir untersuchen gemeinsam, teilen zusammen, deshalb ist es sehr wichtig nichts hinzunehmen, was gesagt wird, sondern es zu untersuchen.
34:33 Fragender: (nicht hörbar)
34:35 K: Wenn Sie nichts dagegen haben, wir stellen später Fragen, Sir.
34:40 Wir müssen also auf die Frage von Kontrolle eingehen, denn wir werden auf die Frage von Kontrolle, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit eingehen. All diese sind wichtig um herauszufinden, ob das Leben einen Sinn hat, oder überhaupt keinen Sinn. Von Kind an sind wir dazu erzogen, unsere Gefühle zu kontrollieren, verstehen Sie, der ganze Prozess der Kontrolle. Bei Kontrolle, gibt es den Kontrollierenden und das, was kontrolliert wird. Nicht wahr? Der Kontrollierende denkt er ist von dem, was er kontrollieren möchte verschieden. So hat er sich bereits aufgeteilt als den Kontrollierenden und das Kontrollierte. Und daher gibt es immer Konflikt. Das heißt, ein Teilstück der Gedanken sagt zu sich selbst, 'Ich muss andere Teilstücke von Gedanken kontrollieren.' Aber Gedanken die sagen, 'Ich muss andere Teilstücke kontrollieren' sind selbst ein Teil von Gedanken - ein Teilstück von Gedanken. Also, wenn Sie all das erkennen, der Kontrollierende ist das Kontrollierte. Nicht wahr? Ich hoffe Sie sehen das. Das ist sehr wichtig, denn wenn das vollständig erkannt ist, tiefgehend, nicht verbal, nicht theoretisch, sondern tatsächlich, dann hört Konflikt auf. Das heißt, es gibt keine Trennung in sich selbst. Es gibt keinen Kontrollierenden und das Kontrollierte, die vom Kontrollierenden verschieden sind. Der Erfahrende ist die Erfahrung. Sie sind nicht zwei verschiedene Gebilde oder Bewegungen. Der Denker ist das Gedachte, es gibt keinen Denker, wenn es keine Gedanken gibt. Also, wenn man das tiefgehend erkennt, als eine Wahrheit, als ein Gesetz, dann hört alle Anstrengung auf. Und es ist sehr wichtig in der Untersuchung, mit der wir uns jetzt befassen, dass diese Anstrengung aufhört. Denn auch Anstrengung ist ein verzerrender Faktor.
38:24 Also, Meditation kann nur entstehen, wenn es keinerlei Anstrengung gibt, und es ist nötig zu meditieren, um herauszufinden, ob es überhaupt irgendeinen Sinn des Lebens gibt, oder ob es einen Sinn gibt. Und Meditation legt auch die Grundlage für richtiges Verhalten, richtig im Sinne von zutreffend, nicht gemäß einem Ideal, nicht gemäß eines Musters, nicht gemäß irgendeines Schemas, - sondern Handeln, wenn vollständiges Beobachten von dem, was in sich vorgeht stattfindet. Daraus findet Handeln statt. Man muss das also durch Meditation und richtige Beziehungen erschaffen. Beziehungen zwischen Menschen, das bedeutet kein Konflikt zwischen Menschen. Der Konflikt besteht nur, wenn es Trennung zwischen den zwei Bildern gibt, worüber wir ausgiebig geredet haben. Das Bild, das Sie haben und das sie über Sie hat und das Sie über sie haben. Die Bilder erschaffen die Trennung, worauf wir eingegangen sind, wir werden darauf jetzt nicht eingehen, denn es würde zu lang dauern.
40:22 Und, wenn da Meditation sein soll, darf es keine keinerlei psychische Angst geben. Darum, das Ende von Leid und worüber wir gestern geredet haben, Mitgefühl und Liebe. Das ist die Basis, die Grundlage von Meditation. Ohne das können Sie unter einem Baum sitzen, im Schneidersitz, für den Rest Ihres Lebens, und Sie werden immer noch dort unter dem Baum sitzen für immer und ewig. Oder Sie werden ordentlich atmen - Sie wissen, all die Tricks, die man spielt - nichts von dem wird helfen.
41:11 Sie mögen sich an einen bestimmten Lehrer erinnern und zu ihm kam ein Jünger. Und der Jünger nahm eine Position ein - - ordentlich im Schneidersitz sitzend, die sogenannte indische Lotus Haltung, und schloss sein Augen. Und der Lehrer sagt, 'Was machst Du, mein Freund?' Er sagte, 'Ich atme richtig, ich sitze aufrecht, und kontrolliere meine Gedanken, dass ich das höchste Bewusstsein erlangen kann.' Da hebt der Lehrer zwei Steine auf und reibt immer weiter an ihnen. Und der Jünger erwacht, sieht hin, sagt, 'Meister, was machen Sie?' Er sagt, 'Ich reibe zwei Steine, um einen von ihnen zu einem Spiegel zu machen.' Und der Jünger sagt, 'Meister, wissen Sie nicht, das man das niemals schaffen kann?' Er sagt, 'Ich weiss, aber wissen Sie Sie können die nächsten 10,000 Jahre so sitzen...? - und der ganze Rest.
42:37 Also, wenn Sie wirklich, tiefgehend eine Lebensweise geschaffen haben, die in sich selbst kein Ziel ist. Das ist nur der Anfang. Dann können wir weitermachen, um herauszufinden, ob der Geist, der die Gesamtheit ist - das Gehirn und der ganze Rest - was das gesamte Bewusstsein ist, ruhig, ohne jedwede Verzerrung ist, denn es ist notwendig ruhig zu sein. Denn nur, wenn der Geist ruhig, still ist, kannst Du richtig hinhören. Wir hören nie etwas vollständig. Wir hören nie etwas ganz und gar zu. Während wir zuhören, findet bereits Verzerrung statt - Sie stimmen dem zu was Sie hören oder widersprechen, oder Sie vergleichen das, was Sie hören mit dem, was Sie bereits wissen, oder Ihr Geist plappert vor sich her. Er hört also nie wirklich zu, ob Ihrer Frau oder Ihrem Mann, irgendwas, denn es ist bereits überfüllt. Also, es ist notwendig für den Geist ruhig zu sein, um irgendeinem Gespräch zuzuhören, so wie jetzt. Irgendeiner Person zuzuhören, einem Vogel, dem Wind, der Geist muss, selbstverständlich, ruhig sein, um der Schönheit eines singenden Vogels zu lauschen. Der Geist muss also ruhig sein, um herauszufinden, zu untersuchen, hinzusehen, wahrzunehmen, ob das Leben überhaupt einen Sinn hat, oder ob es etwas überaus Tiefgehendes gibt - was wir hoffe ich gerade zusammen tun. Das heißt, Ihr Geist, nach dem Festlegen der Grundlagen des Verhaltens, der Handlungsweise, der Ordnung in dieser Verwirrung des Daseins, der Geist wird auf natürliche Weise ruhig. Nun, in dieser Ruhe, ist da ein Beobachter der sagt, 'Ich bin ruhig'? Verstehen Sie meine Frage? Wenn Sie glücklich sind, eine Straße entlang oder im Wald laufend, oder in der Sonne sitzend, wenn Sie ruhig glücklich sind, wenn Sie sagen, 'Bin ich glücklich?', dann ist dieses Glücklichsein vergangen. Nicht wahr? Haben Sie das nicht bemerkt? Das ist eine sehr einfache Tatsache. In dem Moment, in dem Sie sich etwas bewusst sind, das Ihnen Glück beschert, verschwindet dieses Glück. Wenn Sie also sagen, 'Bin ich still, ist mein Geist still?', ist er nicht mehr still. Nicht wahr?
46:52 Es gibt unterschiedliche Arten von Stille: Die Stille zwischen zwei Worten, die Stille zwischen zwei Noten eines Klaviers, die Stille zwischen zwei Geräuschen, die Stille zwischen zwei Gedanken - ein Zeitraum zwischen zwei Gedanken - die Stille nach einem langen Kampf mit sich selbst - die Ermüdung, die Stille zwischen zwei Kriegen, die wir 'Frieden' nennen. Also, all das sind Stillemomente, die das Resultat von Geräuschen sind - zwischen zwei Geräuschen, zwischen zwei Gedanken, zwischen zwei Noten, zwischen zwei Streitereien. Das ist keine Stille. Es gibt Stille, die nicht hergestellt oder kultiviert ist, so dass es kein 'Ich' gibt, um die Stille zu beobachten. es gibt nur Stille, Ruhe. Dann können wir diese Frage stellen, in dieser Stille, ob es irgendeinen Sinn gibt oder überhaupt keinen. Sie fragen diese Frage nicht wirklich in dieser Stille, aber wir haben mit dieser Frage begonnen. Wir haben diese Frage nicht beantwortet. Wir müssen eine Antwort auf diese Frage finden. Wir haben die nötige Vorarbeit geleistet oder vielmehr den Geist vorbereitet, der jetzt in der Lage ist herauszufinden. Sind wir soweit gemeinsam gegangen? Ein bißchen wenigstens?
49:29 Wo finden Sie die Antwort? Verstehen Sie meine Frage? Wir haben eine Frage gestellt, die da ist, hat das Leben einen Sinn? Wir haben gesagt verschiedene Religionen haben einen Behelf geboten, ein Sinnbild. Ein Sinnbild, ein Mythos ist nicht real, es ist ein romantisches Ding. Aber wenn wir mit dieser Frage begonnen haben, müssen wir herausfinden, wer diese Frage beantworten wird. Werde ich die Frage beantworten, das heißt, als ein Mensch - diese Frage beantworten - oder in genau der Stille liegt die Antwort? Verstehen Sie meine Frage? Mache ich mich einigermaßen verständlich?
50:46 Das heißt, wenn es keine Verzerrung gibt - und es gibt nur Verzerrung, wenn es ein Motiv gibt, Verzerrung besteht, wenn es Anstrengung gibt, Verzerrung existiert, wo ein Verlangen nach Erfahrung ist, Verzerrung besteht, wenn es Trennung gibt, zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten, dem Denker und dem Gedachten und so weiter - all das sind verzerrende Faktoren. Wenn es keine Verzerrung gibt und daher keine Verschwendung von Energie, nun, in dieser Stille, gibt es diese Energie, die verschwendet wurde, aber jetzt hat die Verschwendung aufgehört. Also, in der Stille, gibt es viel Energie. Nicht wahr? Ist das bei jedem von uns gegenwärtig - oder schweben wir weiterhin haltlos in der Mitte? Verstehen Sie meine Frage? Denn es muss diese Energie geben, diese Kraft, diese Stärke, um zu sehen ... Worte! Denn das Wort ist nicht die Sache, die Beschreibung ist nicht das Beschriebene. Also, gibt es irgendetwas über diese Energie und Stille hinaus? Ist diese Energie eine mechanische Sache - denn mechanische Gedanken haben gewaltige Energie - um zum Mond zu reisen, die Vorrichtung zu erschaffen, um zum Mond zu reisen. Es muss viel Energie geben, um all das zusammenzustellen, Millionen Teile zusammen. Es bedarf großartiger Zusammenarbeit von 300 000 Leuten, um das Gerät zusammenzustellen. Das heißt, diese Energie ergibt sich aus Wissen, Erfahrung, Gedächtnis, Reaktion auf Gedanken. Und Gedanken in ihrer Aktivität haben ihre eigene Energie, die mechanistisch ist, die ein materieller Prozess ist. Nun, diese Energie ist völlig anders als die Energie über die wir reden. Ich frage mich, ob Sie sich bewusst sind, über was wir reden? Hypnotisiere ich Sie alle?
54:04 Verstehen Sie, der Redner meint es sehr ernst mit all dem. Er hat sich mehr als fünfzig Jahre damit beschäftigt und während die meisten Gemüter in Furchen gefangen sind, tief oder flach, achtet man stets darauf, dass das Gehirn ein Furche formt, und sich in dieser Furche sicher fühlt und in dieser Furche bleibt. Wir verlangen das Gleiche von jedem von uns. Und wenn man in einer Furche bleibt - Glaube, Dogmas, Religionen - was immer die Furche auch ist, so schön, so angenehm, so beruhigend auch immer, dann wird dieser Geist mechanisch, sich wiederholend, so verliert er seine Tiefe, seine Schönheit. Wir fragen also, ist die Stille mechanistisch - ein Resultat von Gedanken, die sagen, 'Es muss etwas über uns hinaus geben und daher, um das herauszufinden, muss ich still sein, ich muss mich kontrollieren, ich muss alles bezwingen, um herauszufinden.' - was immer noch die Bewegung von Gedanken ist. Nicht wahr? Also müssen wir herausfinden, was der Unterschied zwischen Konzentration, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit ist, denn wir beschäftigen uns mit diesen dreien.
56:07 Konzentration bedeutet, seine Energie in eine bestimmte Richtung zu richten, alle anderen Richtungen ausschließend. Nicht wahr? Ich konzentriere mich auf eine Seite, auf ein Wort. Das nahe Wort oder das weit entfernte Wort, sich darauf zu konzentrieren verlangt, dass Sie Ihre Energie auf eine bestimmte Sache anwenden, deshalb schließen Sie alle anderen Dinge aus, Sie bauen eine Mauer - Widerstand. Das ist Konzentration.
57:05 Dann gibt es Achtsamkeit, die recht einfach ist, wenn Sie da nicht viele Kompliziertheiten einbringen. Achtsam sein. Sich des großen Zelts bewusst sein, seiner Form, der Leute, die um Sie herum sitzen, der Farbe ihrer Kleidung - sich all dem bewusst sein. Aber diese Achtsamkeit fängt dann an auszuwählen. Diese Farbe der anderen vorzuziehen, auszusuchen, was es gern hätte, und was es nicht gern hätte. Also, achtsam sein, ohne Auswählen - verstehen Sie? - einfach die gesamte Sache beobachten, ohne jegliches Auswählen. Ich hoffe Sie machen das während wir sprechen.
58:06 Und es gibt Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit bedeudet, das es kein Zentrum gibt von dem aus Sie teilhaben. Wenn es ein Zentrum gibt, von dem aus Sie teilhaben, dann ist das lediglich eine Ausweitung des Zentrums. Nicht wahr? Das Zentrum bin ich oder Sie, und wenn Sie vom Zentrum aus bewusst sind, ist diese Aufmerksamkeit beschränkt. Oder? Aber es gibt eine Aufmerksamkeit, die kein Zentrum hat. Das Zentrum besteht, wenn da ein Auswählen ist, in der Achtsamkeit. Folgen Sie all dem?
59:07 Verstehen Sie? Konzentration, Achtsamkeit, Achtsamkeit mit Auswählen. Wenn da ein Auswählen ist, gibt es immer ein 'Ich' - meine Erfahrung, mein Wissen - 'ich', von Ihnen verschieden. Das 'Ich' wählt aus, wenn da Auswählen ist, gibt es 'ich' und deshalb ist es immer noch beschränkt. Also, wir reden über Aufmerksamkeit, in der es gar kein Zentrum gibt. Daher, wenn Sie es jetzt tun, wie Sie da sitzen, werden Sie sehen, wenn es kein Zentrum gibt, ist ihre Aufmerksamkeit enorm, es gibt keine Grenze. Und das ist notwendig, denn ... es ist nötig, so dass der Geist jetzt ohne Auswählen ist, gänzlich aufmerksam. Vollkommen. Mit Ihren Nerven, mit allem - er ist vollkommen aufmerksam und daher kein Zentrum. Es gibt kein 'Ich', das sagt, 'Ich bin aufmerksam.' Nun, in dieser Aufmerksamkeit, da ist Stille, Stille, in der diese Energie ist, die nicht länger verschwendet wird.
1:00:45 Dann, lassen Sie uns von da aus weitermachen. Von hier weitermachen muss entweder tatsächlich oder verbal erfolgen. Verstehen Sie? Entweder bewegt sich Ihr Geist, nicht in Zeit - ich werde darauf nicht eingehen - ist in der Lage eine andere Art von Bewegung vorzunehmen, und wenn Sie diese Bewegung beschreiben, ist es entweder verbal oder tatsächlich. Wenn Sie in der verbalen Beschreibung gefangen sind, sind Sie verloren, oder? Dann spielen Sie mit Worten, Argumenten und dem ganzen Rest. Aber wenn es tatsächlich, real ist, das, was vor sich geht, dann ist die Frage weiterhin unbeantwortet: Gibt es einen Sinn des Lebens, oder überhaupt keinen? Das heißt, um es anders auszudrücken, gibt es etwas geistliches im Leben? Geistlich im Sinne von - heilig, ganz. Das Wort 'ganz' bedeudet Gesundheit, Ver- nunft und eine Qualität von Geistlichkeit, das ist das Wort 'ganz'. Das ist, was das Wort 'ganz' bedeudet: Gesundheit, Vernunft and heilig. Also, ist der Geist, Ihr Geist, gesund? Das heißt, sowohl Ihr Körper als auch Ihr Geist vollkommen gesund, so dass da keine neurotische Bewegung ist. Nicht wahr? Auch wenn Ihr Körper nicht gesund wäre, wenn er dazwischenkommt, dann verzerrt diese Krankheit den Geist, die Aktivität des Geistes, dann ist es unmöglich, nicht wahr? Aber auch wenn sie nicht ganz gesund sein können, können Sie wissen, dass Sie nicht gesund sind und sich dessen bewusst sein, dessen Beschränkungen kennen und es deshalb dabei belassen. Folgen Sie?
1:03:41 Also, wir fragen jetzt, ob der gesamte Geist ganz ist - gesund, vernünftig and heilig? Ist Ihr Geist das? Ich bitte Sie, das verlangt ungeheure Nachforschung - verstehen Sie? - in sich selbst, so dass da keine falsche Note dabei ist, keine Scheinheiligkeit, nie darüber hinauszugehen, was 'tatsächlich ist'. Das verlangt große Aufmerksamkeit, viel Energie sich selbst zu betrachten. Nicht sich zu analysieren, sondern zu beobachten, was vor sich geht. Also, es ist nur solch ein Geist, der die Antwort finden kann. Es ist nur solch ein Geist, der entdeckt - Sie müssen, wenigstens ... leider beschreibe ich es und deshalb wird es zu etwas Unwirklichem - es gibt etwas über all dieses Mühsal, all dieses Leiden hinaus, wenn Sie fähig sind, wenn Sie Ihre ganze Energie, Zeit und Fähigkeit hineingeben. Sonst führt man ein sehr oberflächliches, bedeutungsloses Leben - und der unvermeidliche Tod folgt darauf.
1:05:39 Also, die Gesamtheit davon ist Meditation, vom Anfang bis zum Ende. Der Anfang ist, sich selbst zu verstehen, nicht nach irgendeinem Philosophen, Psychologen oder Analytiker, sondern für Sie selbst, Sie selbst sind die Menschheit, der Rest der Welt. Wenn Sie sich selbst betrachten dann betrachten sie jeden Menschen auf der Welt. Und dann müssen sie sich ansehen, was Ihr Bewusstsein ist - Ihr Bewusstsein ist dessen Inhalt - das Leid, die Verwirrung, die Sorgen, die Ängste, die Anhaftungen, das Eigentum, die Frau - verstehen Sie? - all das ist Ihr Bewusstsein, das das Bewusstsein jedes Menschen ist. Es mag Schnickschnack drumherum haben, aber in seinem Kern ist es das Gleiche. Von dort aus können Sie auf die Frage eingehen was Angst ist. Psychische Angst muss ganz beendet werden. Wir sind darauf eingegangen, genauso wie auf Vergnügung. Wir haben über Leid geredet und das Ende von Leid. Das Ende von Leid - nur dann ist da Liebe, Mitgefühl. Ansonsten gibt es kein Mitgefühl. Das ist der stabile Boden, auf dem Ihre Füße fest etabliert, verwurzelt sind - so dass es keine Täuschung gibt. Dann Anstrengung. Wo Anstrengung ist, da muss es Verzerrung geben. Kann man ein Leben, ein tägliches Leben, ohne eine einzige Anstrengung führen? Finden Sie heraus, was es bedeutet. Es ist möglich ohne eine einzige Anstrengung zu leben. Das geschieht nur, wenn Sie Widersprüche in Ihnen selbst verstehen. Beobachten Sie den Widerspruch in sich selbst, versuchen Sie nicht ihn umzuwandeln, den Widerspruch zu ändern, einfach beobachten. Das reine Beobachten ist selbst das Beenden des Widerspruchs. Verstehen Sie? Bei vollkommener Beobachtung, in der vollkommene Aufmerksamkeit ist, dann hört jeder Widerspruch in Ihnen selbst auf. Sie können es tatsächlich, täglich selbst ausprobieren. Man kann also ein Leben, in dem kein Konflikt ist führen. Dann erst beginnt die richtige, tiefere Meditation, und dann haben Sie diese Energie der Stille, in der keine Illusion ist, und das heißt, wie wir anfangs gesagt haben, der erste Schritt ist der letzte Schritt, und zwar Freiheit.