Krishnamurti Subtitles home


NY71T1 - Sich der Vergangenheit bewusst zu sein
Erste öffentliche Rede in New York, USA, am 17. April 1971



0:34 Krishnamurti: Aren't the lights a bit too bright? I can't see you. Sind die Lichter nicht ein wenig zu hell? Ich kann Sie nicht sehen.
1:01 I don't know quite where to begin, because we have so many problems, and the problems seem to be increasing and we human beings seem to be unable to find any kind of solution. We have tried so many methods, systems, philosophies, we have tried to follow spiritual leaders, political leaders, and we are always trying to find a formula, a way out of this utter chaos and misery. Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll, denn wir haben so viele Probleme. Die Probleme scheinen zuzunehmen, und wir Menschen scheinen nicht in der Lage zu sein, eine Lösung zu finden. Wir haben so viele Methoden, Systeme, Philosophien ausprobiert. Wir haben versucht, spirituellen Führern zu folgen, politischen Führern, und wir sind immerzu bemüht, eine Formel zu finden, einen Weg, der uns aus diesem völligen Chaos und Elend herausführt.
2:11 First of all, I'd like to point out if I may, that we are not offering any kind of philosophy, except philosophy means the love of truth, and truth is something that cannot be described, and what is described is not the thing that is. And this love of truth is not something far away to be grasped after periods of training, following some particular system or accepting any faith, belief, but rather to have the capacity to observe very clearly, without any distortion. Only then it is possible to see what actually is, and 'what is' is the truth, and to go beyond it. Zuallererst möchte ich betonen, wenn ich darf, dass wir Ihnen keinerlei Philosophie anbieten, es sei denn, Philosophie wird als Liebe zur Wahrheit verstanden, und die Wahrheit ist nicht etwas, das beschrieben werden könnte, denn was beschrieben wird, ist nicht das Eigentliche. Und diese Liebe zur Wahrheit ist nicht etwas Entlegenes, das erst nach langem Üben begriffen werden kann, indem ein bestimmtes System befolgt oder ein Glaube angenommen wird. Man muss vielmehr fähig sein, genau zu beobachten, ohne jegliche Verzerrung. Nur dann ist es möglich, das Eigentliche zu erkennen, und das, 'was ist', ist die Wahrheit, um dann darüber hinauszugehen.
3:45 And so, during these four talks, if one may, we are going to go into this question of observing, learning, and seeing actually what is, and see if our minds and our hearts can go beyond all the confusion and the misery and the travail which we have created for ourselves. Im Verlauf dieser vier Vorträge werden wir uns mit der Frage beschäftigen, was es mit dem Betrachten, dem Lernen und dem Sehen des Eigentlichen auf sich hat, um herauszufinden, ob unser Verstand, ob unsere Herzen in der Lage sind, dieses Durcheinander zu überwinden, dieses Elend und die Mühsal, die wir uns selbst erschaffen haben.
4:31 Most of you, if I may say, come with certain anticipation, desiring to be stimulated or seeking inspiration, or wanting to follow a new method or system, or because the speaker comes from that far country, India, you have some romantic ideas and hope to find some sentimental solution to all our problems. And the speaker is not an Indian, except in carrying a passport. He has no philosophy, he's not doing any propaganda or making you accept or deny, agreeing or disagreeing. We are going together to examine what is actually going on both outwardly and inwardly. So we are going to share together. Sharing together is communication, and we make a lot of ado about communication. To share together any problem implies that we must be free to examine, free of any prejudice, free of our conditioning as an American, as a Catholic, as a Protestant, as a Hindu, as a politician or a businessman, as a scientist, what you will, free to observe together, share together, partake in the meaning and the significance of the thing together. That's what communication means, sharing. And so, when we are going to examine together, both your mind and the speaker's must be free to look, not to accept or deny but to observe very closely if one can, the whole issue, to observe without any distortion. Die meisten von Ihnen kommen mit gewissen Erwartungen her, sie möchten stimuliert werden oder suchen eine Inspiration, oder möchten einer neuen Methode oder einem System folgen. Oder, weil der Sprecher aus diesem weit entfernten Indien stammt, haben Sie irgendwelche romantische Vorstellungen, und hoffen, eine sentimentale Lösung für all unsere Probleme zu finden. Aber der Sprecher ist kein Inder, abgesehen von seinem Pass. Er hat keine Philosophie, er betreibt keinerlei Propaganda, er veranlasst Sie nicht, etwas gutzuheißen oder gegen etwas zu sein. Wir werden gemeinsam untersuchen, was im Äußeren und im Inneren tatsächlich geschieht. Wir werden also gemeinsam an etwas teilhaben. Gemeinsam an etwas teilzuhaben ist Kommunikation. Wir machen viel Getue um die Kommunikation. Gemeinsam ein Problem anzugehen beinhaltet, dass wir frei sein sollten zu untersuchen, frei von Vorurteilen, frei von unserer Konditionierung, die uns definiert als Amerikaner, als Katholik, Protestant, Hindu, als Politiker oder Geschäftsmann, als Wissenschaftler, was immer Sie wollen, frei sein, gemeinsam zu beobachten, zu teilen, und an dem Sinn und der Bedeutung des Gemeinsamen teilzuhaben. Das ist was Kommunikation bedeutet, ein Teilen. Während unserer gemeinsamen Untersuchung müssen Ihr Verstand und auch der des Sprechers frei sein, um zu schauen, Sie sollten weder akzeptieren noch ablehnen, sondern, wenn möglich, das gesamte Problem sehr genau wahrnehmen, ohne jegliche Verzerrung.
7:26 And our minds are distorted, because we live our daily life in fragmentation, we are Catholics or businessmen or scientists or anthropologists, politicians, you know, divide, divide, divide, both outwardly and inwardly we are fragmented human beings. And we look at this whole problem of existence through one fragment, either intellectual or emotional or totally disregard and accept things as they are and carry on. And we hope somehow through time, through outward events, through political action, through organisation, that things will become normal, sane and healthy. But I am afraid they never will, neither through perfect organisation, however beautifully run bureaucratically, or any solutions that the scientists offer will not obviously solve our human problems. Unser Geist ist verzerrt, denn wir leben unseren Alltag bruchstückhaft. Wir sind Katholiken oder Geschäftsleute, Wissenschaftler, Anthropologen oder Politiker. Sie wissen schon, alles voneinander getrennt. Wir sind im Äußeren wie auch im Inneren fragmentierte Menschen. Wir betrachten das gesamte Problem unseres Daseins durch ein Fragment, sei es intellektuell oder emotional, oder wir ignorieren es und akzeptieren die Dinge so wie sie sind und machen weiter. Wir hoffen, dass irgendwie, mit der Zeit, durch äußere Geschehnisse, durch politische Maßnahmen oder durch Organisationen die Dinge wieder in normale, vernünftige Bahnen gelenkt werden. Ich fürchte, das wird nie geschehen, weder durch eine perfekte Organisation, egal, wie gut sie verwaltet wird, noch durch irgendwelche Lösungen, die die Wissenschaftler anbieten. Offensichtlich werden die Probleme der Menschheit dadurch nicht gelöst.
9:05 Whether you live in this country, Europe or India, or in Asia, as human beings our problems are common. Because they're common we can communicate. What is common can be communicated, shared together. Therefore one has to totally disregard all the images that one has built around the speaker, or your own particular image about yourself, so that we can both together observe, really understand, put our hearts into the solution of these many problems. Ob Sie nun in diesem Land leben, in Europa, Indien oder in Asien, haben wir Menschen alle die gleichen Probleme. Da wir alle sie kennen, können wir kommunizieren. Was wir gemein haben, kann kommuniziert und gemeinsam geteilt werden. Deshalb muss man alle Bilder beiseite schieben, die man sich von dem Sprecher gemacht hat, oder Ihr eigenes Bild von sich selbst, so dass wir gemeinsam wahrnehmen, mit unseren Herzen ein wirkliches Verständnis und eine Lösung dieser vielen Probleme finden können.
9:59 And so, from the beginning we should be very clear that we are not offering any kind of solution or telling you what you should do, because that emphasises authority. And where there is authority there must be fear, competitiveness, imitation and conformity, and all that denies examination. And we have to examine very closely and hesitantly the extraordinary problems that we have as human beings, not as scientists, not as a politician or a businessman or a labourer but as human beings. Wir sollten uns von Anfang an im Klaren darüber sein, dass wir keinerlei Lösung anbieten, wir werden nicht sagen, was Sie tun sollen, denn das befördert die Autorität. Und wo Autorität ist, muss Angst sein, Konkurrenz, Nachahmung und Anpassung, und all das verhindert unser Forschen. Denn wir müssen sehr genau und zögerlich auf die außerordentlichen Probleme eingehen, die wir als Menschen haben, nicht als Wissenschaftler oder Politiker, nicht als Geschäftsleute oder Arbeiter, sondern als Menschen.
11:14 Because we must bring about in ourselves, it seems to me, a total revolution in the very psyche, in the very structure of our being. And everybody is talking nowadays about outward revolution, physical revolution, gather all your energy to bring about a social revolution, always thinking in terms of outward changes, changes in the environment. Denn es scheint mir, als müssten wir in uns selbst eine totale Revolution herbeiführen, in der eigenen Psyche, in der Struktur unseres Seins. Aber heutzutage sprechen alle nur von der Revolution im Außen, der physischen Revolution, wenn Sie all Ihre Energie aufbringen, um eine soziale Revolution herbeizuführen. Es wird immer in Begriffen von Veränderungen im Außen gedacht, Veränderungen in der Umwelt.
12:02 Madame, you'll have your turn when you come to ask questions at the end of the talk, so have some patience. Madame, Sie werden an der Reihe sein, wenn am Ende der Rede Fragen gestellt werden können, also haben Sie bitte etwas Geduld.
12:21 Questioner: Please get up from the steps now. Stehen Sie bitte von diesen Stufen auf.
12:29 K: May I go on? Darf ich fortfahren?
12:31 Audience: Yes. Ja.
12:36 Q: Please, you can't go on until they get up. Bitte, diese Leute müssen erst aufstehen, bevor Sie fortfahren können.
12:44 K: What was that? Wie bitte?
12:53 Q: It's the usher, he won't let people sit on the floor. Der Platzanweiser erlaubt es nicht, dass Leute auf dem Boden sitzen.
13:04 K: You know, this is not an entertainment, spiritual or intellectual. This is a very serious thing that we're talking about. And if you are not serious, I don't see why you should be sitting there and I here. I don't mean serious long-face or all the peculiarities that are given to that word. Serious means what it means: to be earnest, to give one's attention, one's heart, one's capacity to find out for ourselves if there is a solution, a way out of all this madness, this violence, this brutality. Wissen Sie, dies hier ist nicht zu Ihrem Vergnügen, weder spirituell noch intellektuell. Wir sprechen über eine sehr ernste Angelegenheit. Und wenn Sie dies nicht ernst nehmen, sehe ich nicht ein, weshalb wir hier sitzen sollten. Ich meine keine ernsten Gesichter oder Ähnliches. Ernst zu sein bedeutet genau das: Ernsthaft zu sein, um mit Ihrer Aufmerksamkeit, Ihrem Herzen, Ihren Fähigkeiten, selbst herauszufinden, ob es eine Lösung, einen Ausweg aus diesem Irrsinn, dieser Gewalt, dieser Brutalität gibt.
14:06 Madame, écoutez. Madame, hören Sie zu.
14:12 So as we were saying, we have human problems, and we are always talking about bringing an outward revolution to change the social structure either through violence or through peaceful means. The problem is much deeper than mere social, environmental change, either in ecology, economy, or in the social morality, because the social morality is immoral. So, we are concerned with our human problems, because what we are actually our society is. The society, the world is us, depending on our relationship, on our behaviour, on our fears and pleasures, on our despairs, and the desire for psychological security and dependence. So this world is us and we are the world. And to bring about a radical revolution in this world we have to change, not merely the environment. Wie wir bereits sagten, haben wir menschliche Probleme, und immer sprechen wir davon, eine Revolution im Außen herbeizuführen, um die sozialen Strukturen zu verändern, sei es durch Gewalt oder mit friedlichen Mitteln. Das Problem liegt viel tiefer als im sozialen oder ökologischen Wandel, sei es in der Umwelt, Wirtschaft oder in der gesellschaftlichen Moral, denn die gesellschaftliche Moral ist unmoralisch. Wir beschäftigen uns also mit unseren menschlichen Problemen, denn unsere Gesellschaft ist das, was wir sind. Die Gesellschaft, die Welt ist wir, abhängig von unsere Beziehungen, unserem Verhalten, unseren Ängsten und Vergnügungen, unserer Verzweiflung und dem Verlangen nach psychologischer Sicherheit und Abhängigkeit. Diese Welt ist wir, und wir sind die Welt. Und um eine radikale Revolution in dieser Welt herbeizuführen, müssen wir uns verändern, nicht lediglich die Umwelt.
16:05 And more and more books and philosophies and politicians, and I'm afraid also the scientists, are concerned with the changing of the world outside. And apparently very few are concerned with the radical inward revolution. Because if we don't change, if we are corrupt, what's the good of having a perfect social structure, we'll corrupt it. I think that's fairly obvious and logical. Und immer mehr Bücher und Philosophien und Politiker, und ich fürchte auch die Wissenschaftler sind damit befasst, die Welt im Außen zu verändern. Und offensichtlich sind sehr wenige an einer radikalen Revolution im im Inneren interessiert. Denn wenn wir uns nicht ändern, wenn wir korrupt sind, wozu brauchen wir dann eine perfekte soziale Struktur, denn wir werden sie korrumpieren. Ich denke, das ist ziemlich offensichtlich und logisch.
16:53 And we are apt to forget this because we think, change the environment as the communists, others do, change the structure, political, economic, social, and the human being then will adjust himself to the structure, he'll become righteous, he'll become non-violent, he will live peacefully, all these experiments have been tried before, either forcefully or peacefully. But man apparently has remained what he is for millennia, greedy, envious, aggressive, brutal, self-centred, shedding every kind of misery in the world. Wir neigen dazu, das zu vergessen, denn wir denken, wenn wir die Umwelt verändern, wie es die Kommunisten und andere tun, wenn die politische, wirtschaftliche, soziale Struktur verändert wird, und der Mensch sich dann an diese Struktur anpasst, wird er rechtschaffen, gewaltlos werden, ein friedliches Leben führen. All diese Experimente sind schon einmal unternommen worden, zwangsweise oder friedlich. Doch der Mensch ist das geblieben, was er schon seit Jahrtausenden ist, gierig, neidvoll, angriffslustig, brutal, selbstbezogen, und bringt alle Arten von Leid in die Welt.
18:07 So, the world, both the outer world and the inner world is what we are, we have made that. There is no division between you and the world, and the world and the me. I think that's a basic thing that one must understand radically, that there are not individuals and the community, a society, a world apart from us, we are the world. If you examine yourself you will see what you are is the result of your culture, of your environment which you have created, or your grandfathers, grandmothers have created it. You are the result of the past. And without changing the whole past, the whole structure of our past, we want to change the outward things, better bathrooms, go to the moon to play golf, or plant some ugly flag in the moon, and you think you are technologically tremendously advanced. Probably you are, but its not going to solve our misery, our conflicts, our extraordinary dullness of our minds, and the utter lack of love and compassion. If we could see the reality, not as a theory, not as a speculative thing to which we adjust, but the actual fact that we are the world, we are the result of the culture in which we live and that culture which we have created. Deshalb ist die Welt, sowohl im Außen wie im Innern, das, was wir sind, wir haben das hervorgebracht. Es gibt keine Trennung zwischen Ihnen und der Welt, und der Welt und dem Ich. Ich glaube, das ist etwas Grundlegendes, das wir fundamental verstehen müssen, dass es keine Einzelpersonen in der Gemeinschaft gibt, einer Gesellschaft, einer von uns getrennten Welt, wir sind die Welt. Wenn Sie in sich hineinhören, werden Sie sehen, dass Sie das Ergebnis Ihrer Kultur sind, Ihrer Umgebung, dessen, was Sie erschaffen haben, oder Ihre Großväter oder Großmütter. Sie sind das Ergebnis der Vergangenheit. Und ohne die gesamte Vergangenheit, die gesamte Struktur unserer Vergangenheit zu verändern, wollen wir die Dinge im Außen verändern, schönere Badezimmer, zum Mond fliegen, Golf spielen, oder irgendeine hässliche Flagge auf dem Mond hissen. Und Sie glauben, technologisch unendlich fortschrittlich zu sein. Vielleicht sind Sie das, doch das wird Ihnen keinen Ausweg aus unserem Elend, unseren Konflikten, aus der außerordentlichen Stumpfheit unseres Geistes weisen, aus dem heillosen Mangel an Liebe und Mitgefühl. Wenn wir die Realität sehen könnten, nicht als Theorie, nicht als etwas Spekulatives, an das wir uns anpassen, sondern als die Tatsache, dass wir die Welt sind. Wir sind das Ergebnis der Kultur, in der wir leben, und dieser Kultur die wir erschaffen haben .
20:29 We are the past. And to live differently, and we must live differently, with a totally different kind of mind and heart, we have to understand ourselves, not according to any philosopher or any psychologist, as actually what we are. And so one has to observe. So, if we could, not theoretically, not intellectually accept the fact that you are the world and the world is you, what you are actually. In your relationship with another you create the culture, you are utterly totally responsible for the wars, for the misery, for the social injustice, for everything that's going on about us, the chaos, the suffering. And apparently we don't want to face that, and that's going to be our difficulty. We have so cleverly and cunningly escaped from ourselves through religion, through philosophy, through entertainment, whether that entertainment be religious or football or whatever it is, we have a network of escapes, and we slip through them so quickly. And because we escape we have many frustrations. And in that frustration, which we almost worship, we produce every kind of literature, drama, art, and all that in no way solves our human, daily existence. And that's what we are concerned with, at least that's what the speaker is concerned with, not only to observe what is happening in ourselves but also bring about in ourselves, both in our minds, in the structure of our brain cells, and also in our heart, a radical, psychological revolution, for that is the only revolution, there is no other revolution. Mere physical revolution is so very primitive, it hurts, destroys people, in the name of bringing about a good society. You kill people in order to bring about a good society, the contradiction, the stupidity of it. And we accept it, either quietly or violently we accept this philosophy, that outwardly we must change first, and then we human beings like so many monkeys will conform to the pattern established by the intellectuals or the economists. Wir sind die Vergangenheit. Und um anders zu leben, und wir müssen anders leben, mit einem völlig anders gearteten Verstand und Gefühl, müssen wir uns selbst verstehen, nicht nach Maßgabe eines Philosophen oder Psychologen, sondern als das, was wir tatsächlich sind. Und deshalb müssen wir beobachten. Und wenn wir weder theoretisch noch intellektuell die Tatsache akzeptieren könnten, dass Sie die Welt sind, und die Welt Sie, dass es das ist, was Sie tatsächlich sind. In Ihrer Beziehung zueinander erschaffen Sie die Kultur, Sie sind vollkommen verantwortlich für die Kriege, für das Elend, für die soziale Ungerechtigkeit, für alles, das um uns herum geschieht, das Chaos, das Leid. Und offensichtlich möchten wir uns dem nicht stellen, das wird unsere Schwierigkeit sein. Wir sind uns selbst derart raffiniert und geschickt ausgewichen mithife der Religion, der Philosophie, durch Unterhaltung, sei diese Unterhaltung religiöser Art oder Fußball oder dergleichen. Wir haben ein Netzwerk von Fluchtwegen, durch die wir so schnell hindurchgleiten. Und weil wir fliehen, gibt es viele Enttäuschungen. Aufgrund dieser Enttäuschungen, die wir beinahe anbeten, erschaffen wir jede Art von Literatur, Drama, Kunst, usw., und all das ist keinerlei Erlösung aus unserem täglichen menschlichen Dasein. Und damit sind wir beschäftigt, zumindest ist der Sprecher damit beschäftigt, nicht nur wahrzunehmen, was in uns selbst vorgeht. Sondern dass wir in uns selbst, in unserem Verstand, in der Struktur unserer Gehirnzellen und auch in unseren Herzen eine radikale psychologische Revolution hervorbringen, denn das ist die einzige Revolution, es gibt keine andere. Die bloße physische Revolution ist so schrecklich primitiv, sie schädigt, sie zerstört die Menschen, mit dem Zweck, eine gute Gesellschaft zu schaffen. Sie töten Menschen, um eine gute Gesellschaft zu schaffen. Welch ein Widerspruch, welche Dummheit. Und wir akzeptieren das, entweder stillschweigend oder mit Gewalt, wir akzepieren diese Philosophie, dass wir uns erst im Außen verändern müssen, um uns dann, wie so viele Affen, dem Muster anzupassen, das die Intellektuellen vorgegeben haben, oder die Ökonomen.
25:12 So I think from the beginning, if I may repeat that over again, one has to realise non-verbally, non-theoretically, actually see it, as you know for yourself when you're hungry, that you are the world and the world is you. Really if you see that, that's the most marvellous thing that can happen to a human being, because then you become totally utterly responsible, not only in your relationship but also in your relationship with nature, the destruction of nature, the killing of animals. Ich denke also, dass zuallererst wenn ich das wiederholen darf, auf nonverbaler Ebene erkannt werden muss, nicht theoretisch, sondern es muss tatsächlich verstanden werden, so wie Sie Hunger verspüren, dass Sie die Welt sind, und die Welt Sie. Das wirklich zu verstehen ist es das wundervollste, das einem Menschen passieren kann. Denn dann übernehmen Sie die volle Verantwortung, nicht nur für Ihre Beziehungen, sondern auch für Ihre Beziehung zur Natur, für die Zerstörung der Natur, für das Töten von Tieren.
26:20 The other day, one saw on the television baby seals being killed and hearing their cries. And you are the Christian world, loving, kind, talking about peace and killing those poor things, and putting on their fur, or whatever you do with them. And this is the twentieth century and you're supposed to be civilised, intellectual. I leave it with you, all that. Neulich hat man im Fernsehen gesehen, wie kleine Robben getötet wurden und ihre Schreie gehört. Und Sie sind die christliche Welt, liebend, gütig, sprechen vom Frieden, und töten diese armen Geschöpfe, kleiden sich in ihren Pelzen, oder was immer Sie damit tun. Und wir leben im 20. Jahrhundert, und Sie sollten zivilisiert und intellektuell sein. Ich überlasse all das Ihnen.
27:07 So when one realises actually what one is, and that realisation has to be observed, you cannot realise something which you have not carefully, closely examined. And to examine, as we were saying, there must be no distortion. And distortion will inevitably come into being when there is fragmentation, when one part of you, which is still a fragment, condones or condemns what you observe. When one part of you observes all the other fragments, and that part assumes the authority to correct the other fragments, that authority remains, or sustains the fragments. So there is contradiction between the one fragment that has assumed the authority of justification, condemnation, or explaining, rationalising. And as long as there is this fragmentation in us, and it does exist, not only at the conscious level but also deep down in the cave of our being, these fragments, fragmentation, which is not only the result of the culture in which we live, in the world of specialisations, but also in ourselves, deeply, we are fragmented human beings. And when one sees the reality that one is the world and the culture in which we live is the culture which we have created by our activity, by our action, by our thought, by our belief, by our nationalities and divisions of religion, when we see this then one has to learn how to observe. Because what we see is not static, it is not something that's fixed, a permanent, dead thing, it is a living thing. And we observe that living thing, which is you, with all the contradictions, confusion, guilt, misery, agony, suffering, it's all a living thing. And we observe that living thing with the eyes of the past. I don't know if you have not observed it yourself. Because we live in the past, we may talk about the eternal present or the now, because that's merely a speculative idea put forward by some clever intellectual person, but actually we live in the past, we are the past. That again is a fact. You are Christians, Hindus, you are the result of thousands of years of propaganda. Wenn man also erkennt, was man tatsächlich ist, muss diese Erkenntnis wahrgenommen werden. Sie können nicht etwas begreifen, das Sie nicht genau untersucht haben. Und um es zu untersuchen, darf es, wie wir sagten, kein Zerrbild geben. Ein Zerrbild wird unweigerlich entstehen, wenn Fragmentierung da ist, wenn ein Teil von Ihnen, das immer noch ein Fragment ist, verurteilt, was Sie wahrnehmen. Wenn ein Teil von Ihnen alle anderen Fragmente beobachtet, und dieser Teil sich anmaßt, die anderen Fragmente zu korrigieren, wird die Autorität dieses Teils die Fragmentierung fortdauern lassen. Es gibt also einen Widerspruch zwischen dem einen Fragment, das sich die Autorität angeeignet hat zu rechtfertigen, zu verurteilen, zu deuten oder zu erklären. Und solange wir diese Fragmentierung in uns haben, und sie ist da, nicht nur auf der bewussten Ebene, sondern auch tief im Innern, in der Höhle unseres Seins. Diese Fragmente, Fragmentierung, die nicht nur das Ergebnis der Kultur ist, in der wir leben, in der Welt der Spezialisierungen, sondern auch in uns selbst, zutiefst sind wir fragmentierte Menschen. Und wenn man die Tatsache erkennt, dass man die Welt ist, und dass wir die Kultur, in der wir leben, selbst erschaffen haben, durch unsere Arbeit, unsere Handlungen, unser Denken, unseren Glauben, durch unsere Nationalitäten und die Trennung in den Religionen, wenn wir das sehen, müssen wir lernen zu beobachten. Denn was wir sehen, ist nicht statisch, es ist nicht etwas, das feststeht, etwas Immerwährendes und Totes, es ist etwas Lebendiges. Und wir beobachten das Lebendige, das, was Sie sind, mit all den Widersprüchlichkeiten, der Verwirrung, der Schuld, dem Elend, der Qual, dem Leiden, das alles ist etwas Lebendiges. Und wir beobachten dieses Lebendige mit den Augen der Vergangenheit. Ich weiß nicht, ob Sie das nicht selbst beobachtet haben. Denn wir leben in der Vergangenheit, wir sprechen vielleicht über die ewige Gegenwart und das Jetzt, denn das ist lediglich eine spekulative Vorstellung, die Erfindung einer klugen intellektuellen Person. Doch tatsächlich leben wir in der Vergangenheit. Wir sind die Vergangenheit. Auch das ist eine Tatsache. Sie sind Christen, Hindus, Sie sind das Ergebnis einer tausendjährigen Propaganda.
31:25 Thank you, sir. That's a good idea. Danke. Das ist eine gute Idee.
31:50 As we were saying, we are the result of the propaganda, we are the result of what we have been told from childhood, to believe and not to believe. So we have to understand the past. The past, the present and the future is another fragmentation. And we project as the scientists are doing what the society is going to be in 2,000 years. Not 2,000 years, in 40 years, 50 years or 90 years, what it will be in the future. They have designed perfectly what the future is going to be, technologically. And you jolly well know the future is what you are now. And what you are now is the result of what you have been. And without understanding what you have been and bringing about a radical change in what you have been and what you are, time is not going to solve a thing. Wie wir gesagt haben, sind wir das Ergebnis von Propaganda, wir sind das Ergebnis dessen, was uns von Kindheit an gesagt wurde, was wir glauben oder nicht glauben sollen. Wir müssen also die Vergangenheit verstehen. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sind eine weitere Fragmentierung. Und wir, wie die Wissenschaftler, stellen uns vor, wie die Gesellschaft in 2000 Jahren sein wird. Nicht in 2000 Jahren, in 40, 50 oder 90 Jahren, wie sie in der Zukunft aussehen wird. Sie haben die Zukunft, wie sie sein wird, genau berechnet, in technologischer Hinsicht. Doch Sie wissen ganz genau, dass die Zukunft das sein wird, was Sie jetzt sind. Und was Sie jetzt sind, ist das Ergebnis dessen, was Sie gewesen sind. Und ohne zu verstehen, was Sie gewesen sind, und ohne radikal zu verändern, was Sie gewesen sind und was Sie sind, wird die Zeit keinerlei Lösung herbeiführen.
33:19 And that is one of our great deceptions, that time, which is another fragmentation, will somehow through some miraculous action bring about a most extraordinary human being. Es ist eine unserer großen Täuschungen, dass die Zeit, die eine weitere Fragmentierung ist, irgendwie auf irgendeine wundersame Weise einen außerordentlichen Menschen erschaffen wird.
33:42 Outwardly, you may have a longer life, you may have a better sewage system, a cleaner city, air not polluted. You can scientifically produce all these things, and time is necessary for that, but is time necessary at all to bring about this immense change, a total revolution in ourselves? And we have to go into this question, and we're going to, whether time, thought, fragmentation, is ever going to change the human mind, the mind that has been conditioned, the brain cells that hold the past, the memory, the experience, and the knowledge of a thousand years. One has to understand all this, and to understand it one must be really dedicated to it. Äußerlich gesehen leben Sie vielleicht länger, möglicherweise haben Sie bessere Klärwerke, eine saubere Stadt ohne Luftverschmutzung. Die Wissenschaft kann all diese Dinge herbeiführen, und dafür ist Zeit nötig. Doch ist Zeit überhaupt notwendig, um diesen gewaltigen Wandel herbeizuführen, eine totale Revolution in uns selbst? Wir müssen diese Frage untersuchen, ob die Zeit, das Denken, die Fragmentierung jemals in der Lage sein werden, den menschlichen Geist zu verändern, den Geist, der konditioniert worden ist, und die Gehirnzellen, in der die Vergangenheit, die Erinnerung, Erfahrung und das Wissen von tausend Jahren gespeichert ist. Man muss das alles verstehen, und um es zu verstehen, muss man sich dem wirklich widmen.
35:23 It isn't a thing you understand of an afternoon when you have nothing better to do and come and sit here and hope to gather in your fist the whole winds of life. One has to give one's life, one's heart, one's whole being to understand this. Because it's your life, and if we don't understand that, any amount of your searching for nirvana, for ecstasy, for a righteous behaviour has no value whatsoever. Es ist nichts, das Sie an einem Nachmittag verstehen können, wenn Sie nichts Besseres zu tun haben, und wenn Sie herkommen, hier sitzen und hoffen, alle Unwägbarkeiten des Leben zu begreifen. Man muss sein Leben, sein Herz, sein ganzes Sein hergeben, um es zu verstehen. Denn es ist Ihr Leben, und wenn wir das nicht verstehen, hat jede Suche nach dem Nirvana, nach Extase, nach einem rechtschaffenen Leben ganz und gar keinen Wert.
36:18 So that is one of the first questions, which is, whether the mind which is the result of the past, which is the result of a thousand years of time, evolution, confronted with an immense crisis, not only the crisis in the outer world but also crisis in our life, in our relationships, in our way of living, whether that crisis can be answered truly. Not in fragmentation, little by little, but totally, completely, so that we can live without any kind of conflict, without any kind of battle in our life, from the moment we're born until we die, a constant struggle, pain, fear, anxiety and despair. Eine der ersten Fragen lautet also, ob der Verstand, der das Ergebnis der Vergangenheit ist, das Ergebnis einer tausendjährigen Evolution, und der einer ungeheuren Krise gegenübersteht, nicht nur der Krise im Außen, sondern auch der Krise in unserem Leben, in unseren Beziehungen, in unserer Art zu leben, ob er diese Krise wirklich bewältigen kann. Nicht teilweise, Stück für Stück, sondern ganz und gar. So dass wir leben können ohne jeglichen Konflikt, ohne Kriegsschauplätze in unserem Leben. Von dem Moment an, in dem wir geboren werden, bis wir sterben, ein immerwährender Kampf; Schmerz, Angst, Sorge und Verzweiflung.
37:44 So we have to examine, if you will, our minds which is thought, the capacity of intelligence. The intellect, which everyone apparently worships with such ardour, the intellect is the instrument of examination. The intellect, which is the accumulation of knowledge, of experience, of a thousand years of searching a way out of this misery and confusion, that intellect we think will solve, or have the capacity to examine and go beyond. Which is, the intellect is knowledge, used rightly or wrongly. The intellect is the capacity to criticise, to observe, to examine, to rationalise, either sanely or unhealthily, logically or illogically, that intellect is the capacity to observe objectively. But that intellect is only a part of the whole, isn't it? We don't live by the intellect only, we live by our feelings, by our love or pleasures, pains. So when the intellect, as the epitome of thought, takes charge of our life, it brings about great contradiction in our life. Wir müssen also, wenn Sie möchten, unseren Verstand untersuchen, d.h. unsere Gedankengänge, unser Intelligenzvermögen. Der Intellekt, der offenbar allseits mit solch großer Begeisterung verehrt wird, der Intellekt dient dem Erforschen. Der Intellekt, der die Ansammlung von Wissen, von Erfahrung ist, der eintausend Jahre lang nach einem Ausweg aus diesem Elend und dieser Verwirrung gesucht hat. Wir glauben, dass dieser Intellekt eine Lösung finden wird, oder dass er in der Lage sein wird, über das Erforschte hinauszugehen. D.h., der Intellekt ist Wissen, richtig oder falsch verwendet. Der Intellekt ist die Fähigkeit zu kritisieren, zu beobachten, zu untersuchen, sei es auf gesunde oder ungesunde, logische oder unlogische Weise. Dieser Intellekt hat die Fähigkeit, objektiv zu beobachten. Doch dieser Intellekt ist nur ein Teil des Ganzen, nicht wahr? Wir leben nicht nur durch den Intellekt, wir leben durch unsere Gefühle, durch unsere Liebe oder Vergnügungen, unsere Schmerzen. Wenn also der Intellekt, als Inbegriff des Denkens, beginnt, unser Leben zu bestimmen, verursacht er große Widersprüche in unserem Leben.
40:41 Our life is a total affair, that is, the psychosomatic responses, the responses of the heart, the mind, and the mind that is seeking something beyond itself, we are all that total human being, not just the intellect or the sentiment, or the denial of the intellect and only live in a kind of emotional sloppiness. Unser Leben ist eine vollkommene Angelegenheit, d.h. die psychosomatischen Reaktionen, die Reaktionen des Herzens, des Geistes, und des Geistes, das auf der Suche nach etwas Jenseitigem ist. Wir sind dieses vollkommene Menschenwesen, nicht nur der Intellekt oder das Gefühl, oder die Leugnung des Intellekts, um nur in einer Art emotionaler Unordnung zu leben.
41:29 So, one has to understand this contradiction in ourselves, which is the contradiction of time, yesterday, today and tomorrow, the past, the present and the future, time as a means of solving our thousand problems, and the knowledge which man has accumulated for a thousand years, upon which he depends, which is the past. Now, that is our past, knowledge is the past, there is no knowledge in the present. Are we communicating with each other? Man muss also diesen inneren Widerspruch verstehen, d.h. den Widerspruch der Zeit als gestern, heute und morgen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Zeit als Mittel, unsere mannigfaltigen Probleme zu lösen und das Wissen, das der Mensch im Lauf von tausend Jahren angesammelt hat, von dem er abhängt, und das die Vergangenheit ist. Nun, das ist unsere Vergangenheit, das Wissen ist Vergangenheit. In der Gegenwart gibt es kein Wissen. Kommunizieren wir miteinander?
42:39 A: Yes. Ja.
42:41 K: I'm not going to ask this over and over again, whether we are communicating with each other, I just want to do it once and then forget it. If you don't communicate with the speaker, and the speaker is not communicating in the sense sharing together the problems that we are talking, its up to you. The speaker will convey it as clearly, as logically, as sanely as possible, and if you are wanting to share that, you share it. And if you don't share it, it's just as well you don't. Because this is not a propaganda, and that's the beauty of it. There is nothing for you to be convinced about or believe in, or take home a new set of ideas. Ideas are the children of barren women. Yes sir, you laugh, but you live with ideas. To you, ideas are the greatest important things in life, ideas being not only words put together but ideas which are thought put together as an idea, as a formula, as a concept. Which is, look what you are doing, you are living in the past, your whole mind, your knowledge, your brain cells, your image, everything is the past and you live in the future, an ideal, a concept, a belief in something. So see how time, which is the past, has divided the past, the present and the future. And you are going towards the future all the time, trying to forget the past. But your roots, your being, your whole process of thinking are rooted in the past. And without understanding those deep roots, which is yourself, you're trying to create a marvellous society in the future. Ich werde nicht immer wieder fragen, ob wir miteinander kommunizieren, ich möchte es nur einmal tun und dann nicht wieder. Wenn Sie mit dem Sprecher nicht kommunizieren und der Sprecher nicht in der Weise kommuniziert, dass wir gemeinsam die anstehenden Probleme teilen, ist das Ihre Sache. Der Sprecher wird es so klar, so logisch, so vernünftig wie möglich vermitteln, und wenn Sie es teilen möchten, tun Sie es. Und wenn Sie es nicht teilen, teilen Sie es meinetwegen nicht. Denn dieses ist keine Propaganda, und darin liegt ihre Schönheit. Es gibt nichts, wovon Sie überzeugt werden oder an das Sie glauben müssen, kein neues Gedankengut zum Mitnehmen. Ideen sind die Kinder unfruchtbarer Frauen. Ja, Sie lachen, doch Sie leben mit Ideen. Für Sie sind Ideen die wichtigsten Dinge im Leben. Ideen sind nicht nur aus Wörtern zusammengesetzt, sondern Ideen ist das Denken, das zu einer Idee wird, als Formel, als Begriff. Sehen Sie nur, was Sie tun, Sie leben in der Vergangenheit, Ihr gesamter Verstand, Ihr Wissen, Ihre Gehirnzellen, Ihre Bilder, das alles ist Vergangenheit, und Sie leben in der Zukunft für ein Ideal, eine Vorstellung, einen Glauben an etwas. Sie sehen also, wie die Zeit, die die Vergangenheit ist, eine Trennung der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft bewirkt hat. Und Sie leben immerzu auf die Zukunft hin und versuchen, die Vergangenheit zu vergessen. Doch Ihre Wurzeln, Ihr Sein, Ihr gesamter Denkprozess sind mit der Vergangenheit verwurzelt. Und ohne ein Verständnis für diese tiefen Wurzeln, die Sie selbst sind, versuchen Sie, eine wundervolle zukünftige Gesellschaft zu erschaffen.
45:50 You know, the other day they were talking about what will happen, the explosion of technology, how technology is going to create a new society. It is going to create a new society, obviously, but we human beings are what we have been for the last ten thousand years, and if we don't change we're going to be in more contradiction, deeper agonies, and our relationship with each other becomes appalling. Wissen Sie, neulich unterhielten sie sich darüber, was passieren wird, die explosionsartige Entwicklung der Technologie, wie die Technologie eine neue Gesellschaft erschaffen wird. Offensichtlich wird eine neue Gesellschaft entstehen, doch wir Menschen sind, was wir die letzten zehntausend Jahre gewesen sind, und wenn wir uns nicht ändern, werden wir in größeren Widersprüchen, tieferen Qualen leben, und unser Verhältnis zueinander wird furchtbar sein.
46:38 So, we are together going to look at this question, whether the mind, which has been conditioned through time, conditioned through experience, conditioned by the knowledge it has acquired through that experience, conditioned by religion to believe and not to believe, Catholic, Protestant, and the innumerable divisions in the Protestantism, the Hindu, the Muslim, all that nonsense that goes on in the world, a circus. We are conditioned by the past, by propaganda, we are the result of all that, is one aware of it? Wir werden uns gemeinsam der Frage widmen, ob der Verstand, der im Laufe der Zeit konditioniert wurde, konditioniert durch Erfahrung, konditioniert durch das Wissen, das aus dieser Erfahrung gewonnen wurde, konditioniert durch die Religion, zu glauben oder nicht zu glauben, Katholiken, Protestanten, und die unzähligen Strömungen im Protestantismus, die Hindus, die Moslems, all der Unsinn, der in der Welt geschieht, ein Zirkus. Wir sind durch die Vergangenheit konditioniert, durch Propaganda, wir sind das Ergebnis all dessen, sind wir uns dessen bewusst?
47:40 That's the first question: to be aware of our past, of our conditioning. The word awareness means something very simple, don't complicate it. Don't go to Burma or attend a monastery, spend the rest of your life studying what it means to be aware. Practice awareness, that's one of the jargons, a cliché that you have learned recently. Just to be aware, to be aware of the colour of that rose, to be aware of that man who brought the water, to be aware of your neighbour, of the colour, the proportions of the hall, to be aware of things happening around you, the squalor, the dirt, the poverty, the ugliness that man has created, the brutality of the things around you, to be aware, to be conscious. Das ist die erste Frage: Uns unserer Vergangenheit, unserer Konditionierung gewahr zu sein. Das Wort Gewahrsein bedeutet etwas sehr einfaches, machen Sie es nicht kompliziert. Gehen Sie nicht nach Burma oder in ein Kloster, um den Rest Ihres Lebens die Bedeutung des Gewahrseins zu studieren. Das Gewahrsein praktizieren, das ist eines der Jargons, ein Klischee, das Sie kürzlich erlernt haben. Einfach nur gewahr zu sein, sich der Farbe dieser Rose, sich des Mannes gewahr zu sein, der das Wasser gebracht hat, Ihres Nachbarn, der Farbe, der Proportionen der Halle, sich der Dinge gewahr zu sein, die um Sie herum geschehen, des Elends, des Drecks, der Armut, der Hässlichkeit, die der Mensch verursacht hat, der Brutalität der Dinge, die Sie umgeben, sich dessen gewahr, bewusst zu sein.
49:11 Now begins the difficulty. You can be aware, that's fairly simple, to be aware of your environment as you walk down the street with the dirt, you know what is happening in New York City better than I do. To be aware. Now when you are aware, what takes place? Do please follow this, it's very simple, you can do it easily yourself. We are sharing this thing together, I am not your guru. You understand? I'm sharing, therefore we are walking the journey together. I am not leading you. Thank God you are not my followers, because you would destroy me and I would destroy you. There is no teacher, there is only you: the teacher and the disciple. So you become both the observer and the learner. So with one breath you put away all gurus, all following, all authority in the spiritual sense. Not the authority of the policeman, not the authority of law, because to change law, the law that exists, you must change yourself first. We want to change the outward laws, established by you, by your prejudice, by your greed, by your avarice, by your desire to seek security, and you want to change those laws without changing yourself. You want to have peace in the world, no wars, no more Vietnam, but you all have war in your heart and you're bound to create wars. Nun beginnt die Schwierikeit. Sie können gewahr sein, das ist ziemlich einfach, Ihrer Umgebung gewahr sein, wenn Sie die Straße hinunterlaufen, mit dem Schmutz, Sie wissen besser als ich, was in New York City passiert. Gewahr sein. Was geschieht, wenn Sie gewahr sind? Bitte folgen Sie mir, es ist sehr einfach, Sie können es mit Leichtigkeit selbst tun. Wir teilen dies miteinander, ich bin nicht Ihr Guru. Verstehen Sie? Ich teile mit Ihnen, deshalb machen wir die Reise gemeinsam. Ich führe Sie nicht. Gott sei Dank sind Sie nicht meine Gefolgschaft, denn Sie würden mich zerstören, und ich würde Sie zerstören. Es gibt keinen Lehrer, es gibt nur Sie: als Lehrer und als Schüler. Sie werden also gleichermaßen zum Beobachter und zum Lernenden. Sie werden in einem Atemzug alle Gurus beiseite schieben, alle Gefolgschaft, alle Autorität im spirituellen Sinn. Weder die Autorität des Polizisten, noch die Autorität des Gesetzes, denn um das Gesetz zu verändern, das bestehende Gesetz, müssen Sie erst sich selbst verändern. Erst möchten wir die äußeren Gesetze verändern, die von Ihnen geschaffen wurden, durch Ihre Vorurteile, Ihre Gier, Ihre Habsucht, durch Ihr Streben nach Sicherheit, und Sie möchten diese Gesetze verändern, ohne sich selbst zu verändern. Sie möchten Frieden in der Welt haben, keine Kriege, kein Vietnam mehr, doch in Ihren Herzen herrscht Krieg, und Sie werden unweigerlich Kriege verursachen.
51:55 So, to be aware, not only of outward things, of the cloud, of the beauty of a tree and the swift flight of a bird, and the light on the water, to be aware of that is fairly easy because it doesn't touch you at all because it's something outside, far away. But to be aware of oneself, then begins our difficulty. When you are aware of yourself as you are, you say, I don't like that, that's ugly, that's beautiful, this I'll keep, that I won't keep, you're choosing, you're rationalising, you're condemning or justifying, comparing. In that state of comparison, justification, condemnation, your attention is distracted, you're not aware, you are aware of the image which you have brought over from the past, and through that image you're looking at the present, and therefore distorting. Is that clear? I'm sorry, I can't ask if you're clear, its up to you. Um sich nicht nur äußeren Dingen gewahr zu sein, der Wolke, der Schönheit des Baumes und des schnellen Vogelflugs, und der Spiegelungen auf dem Wasser. Es ist leicht, sich all dessen gewahr zu sein, denn es berührt Sie nicht, denn es ist etwas im Außen, weit weg. Unsere Schwierigkeit beginnt, wenn wir uns selbst wahrnehmen. Wenn Sie sich selbst sehen, so wie Sie sind, Sie sagen, ich mag das nicht, es ist häßlich, oder wunderschön, dieses behalte ich, jenes nicht, dann wählen Sie aus, mit dem Verstand, Sie verurteilen oder rechtfertigen, vergleichen. In diesem Zustand des Vergleichens, des Rechtfertigens, des Verurteilens ist Ihre Aufmerksamkeit zerstreut, Sie sind nicht achtsam. Sie nehmen das Bild wahr, das aus der Vergangenheit stammt, und mit diesem Bild sehen Sie die Gegenwart und verfälschen sie. Ist das klar? Sorry, ich kann Sie nicht fragen, ob es Ihnen klar ist, es liegt an Ihnen.
53:30 I'll repeat it once more in a different way. When you observe a tree or a bird or the light on a cloud, if you have really observed it, immediately you have words for it, you name it: that's a beautiful cloud. You want to write a poem about it, if you are inclined that way, you want to tell somebody. The verbalisation is a distraction because then you are not looking. The verbalisation is the image of the cloud which you have seen yesterday, and that image projects between you and the actual cloud. Therefore you're looking at that cloud through the screen of words, through the screen of knowledge, through the screen of yesterday's memories. So you are not actually totally aware of that thing. So in the same way, to observe what is going on inwardly, to be aware without any movement of choice. There comes our difficulty because when you observe through the image of the past, you're bringing about a division in your observation as the observer and the thing observed. I hope you are doing this as we are talking. That is, to share. Don't go home and think about it, then you are not doing it. You are doing it actually as you are listening. And that is to share, and that's the beauty of sharing, not take something home in your pocket and then talk about it. That is, to be aware, aware of what is actually going on within yourself, not according to anybody but to observe in this choiceless awareness what actually is. Which means the mind doesn't condemn, doesn't name it, merely observes. That is, I am aware that I'm violent, in all its various forms, sexually, in my speech, in my gesture, in my attitude towards life, violent, separative. And violence also, which is the result of my fear, I am aware of my violence. Now, when I am aware of it I say to myself, I am violent, or I'm jealous or I'm greedy. When you name it or look at it through the word, the word is the past. And so when you look at it through the eyes of the past, you are strengthening what you call violence, because you are relating what is actually taking place to the past, and the past is more or less the firm thing that we have. So, when we name violence, anger, we are strengthening the knowledge which we have acquired about anger. Therefore we are not looking at it anew, afresh, so you are looking at it with the eyes which have been distorted by the past. Shall I go on? Ich werde es noch einmal anders darlegen. Wenn Sie einen Baum, einen Vogel oder das Licht auf einer Wolke wahrnehmen, wenn Sie das wirklich wahrgenommen haben, kleiden Sie es sofort in Worte, Sie sagen: "Was für eine schöne Wolke". Sie möchten ein Gedicht schreiben, wenn Sie so veranlagt sind, Sie möchten es weitererzählen. Es in Worten auszudrücken ist eine Ablenkung, denn dann hören Sie auf zu schauen. Das Verbalisieren ist das Bild der Wolke, die Sie gestern gesehen haben, und dieses Bild steht zwischen Ihnen und der tatsächlichen Wolke. Sie betrachten also die Wolke durch den Filter von Worten, durch den Filter von Wissen, durch den Filter von Erinnerungen an gestern. Also sind Sie sich des Eigentlichen nicht vollkommen bewusst. In derselben Weise sich bewusst zu sein, was im Innern passiert, sich dessen unmittelbar gewahr zu sein. Dort beginnt unsere Schwierigkeit. Denn wenn Sie mit einer Vorstellung aus der Vergangenheit beobachten, erzeugen Sie in Ihrer Beobachtung eine Trennung zwischen Ihnen als Beobachter und dem, was beobachtet wird. Ich hoffe, Sie tun das jetzt, während wir sprechen. Das heißt, teilzuhaben. Gehen Sie nicht heim, um darüber nachzudenken, dann tun Sie es nicht. Sie tun es nur im Augenblick des Zuhörens. Das ist die Bedeutung und die Schönheit des Teilens, nicht etwas mit nach Hause zu nehmen, um dann darüber zu sprechen. D.h., sich gewahr zu sein, sich gewahr zu sein, was gerade in Ihnen geschieht, nicht anhand von irgendeiner Meinung, sondern in diesem unmittelbaren Gewahrsein zu beobachten, was tatsächlich ist. Das bedeutet, dass der Verstand nicht verdammt, nicht benennt, sondern einfach nur beobachtet. D.h., ich bin mir bewusst, dass ich gewalttätig bin, auf jede mögliche Weise, sexuell, in meiner Sprache, meinen Gebärden, in meiner Lebenshaltung, gewalttätig, trennend. Eine Gewalt, die aus meiner Angst resultiert, ich bin mir meiner Gewalttätigkeit bewusst. Wenn ich mir dessen also bewusst bin, sage ich mir: "Ich bin gewalttätig, ich bin neidisch oder gierig". Wenn Sie es benennen oder durch das Wort betrachten, ist das Wort die Vergangenheit. Wenn Sie es also mit den Augen der Vergangenheit betrachten, bestärken Sie das, was Sie mit Gewalt bezeichnen. Denn das, was gerade geschieht, beziehen Sie auf die Vergangenheit, und die Vergangenheit ist mehr oder weniger die feste Größe, die wir haben. Indem wir also die Gewalttätigkeit, den Ärger benennen, bestärken wir das Wissen, das wir über den Ärger erworben haben. Deshalb haben wir keine neue, frische Sichtweise. Sie betrachten also den Ärger mit einer Sichtweise, die durch die Vergangenheit verzerrt wurde. Soll ich weiterfahren?
59:23 A: Yes. Ja.
59:30 K: So the past, as knowledge, is constantly interfering with the present. You have insulted me or praised me, that leaves a mark on the mind. That's the knowledge. And when I meet you, either you are my friend or you're my enemy, judged by the previous incidents happening. So I am always meeting life, this extraordinary movement of life, with the knowledge which is the past. Knowledge is the past. And yet knowledge is necessary. Otherwise you can't go home from here, otherwise you won't be able to recognise, if you want to, your husband or your wife. You won't be able to talk, read, you won't be able to work, technologically or otherwise. So you must have tremendous knowledge, and yet you see the danger, how this very knowledge divides as the observer and the observed. I'm sorry to constantly be changing words, I must, I can't go on repeating the old stuff. That is, we look at a tree, and in looking at that tree, there is the image, the botanical knowledge of that tree, and the like and the dislike of that tree, or the profit if you're a lumberman, there is the image of that tree. So the image is the dividing factor between you and the tree, which means there is a distance between you and the tree, spatial distance as well as time distance. Now, when there is no image, then you look at the tree in a totally different manner, then you are not identifying yourself with the tree, because you can't become a tree, that would be too absurd, but the spatial difference, the distance between you and the tree disappears and you see the tree as you have never seen the tree in your life before, the beauty of the leaf, the curve of the branch, the lightness, the shape, it becomes extraordinarily vital. Also mischt sich die Vergangenheit, in der Form von Wissen, ständig in die Gegenwart ein. Wenn Sie mich beleidigt oder gelobt haben, hinterlässt das einen Eindruck in meinem Geist. Als Wissen. Und wenn ich Ihnen begegne, sind Sie entweder mein Freund oder mein Feind, gemessen an dem, was vorher passiert ist. Also begegne ich dem Leben, diesem außergewöhnlichen Auf und Ab des Lebens, ständig mit dem Wissen aus der Vergangenheit. Wissen ist die Vergangenheit. Dennoch ist Wissen notwendig. Ohne Wissen könnten Sie nicht von hier nach Hause gelangen, ohne Wissen könnten Sie Ihren Ehepartner nicht wiedererkennen. Sie würden weder sprechen, lesen, noch arbeiten können, weder technologisch noch auf andere Weise. Sie müssen also über ein gewaltiges Wissen verfügen, und dennoch die Gefahr sehen, wie gerade dieses Wissen eine Trennung zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten bewirkt. Sorry, wenn ich ständig andere Worte gebrauche. Ich muss das tun, ich kann nicht ständig das alte Zeug wiederholen. Das heißt, wenn wir einen Baum betrachten, entsteht das Bild, das botanische Wissen über diesen Baum, eine Zu- oder Abneigung zu diesem Baum, oder der Nutzen, wenn Sie ein Holzfäller sind, Es ist das Bild dieses Baumes. Also ist dieses Bild der trennende Faktor zwischen Ihnen und dem Baum, d.h., es gibt eine Entfernung zwischen Ihnen und dem Baum, sowohl räumlich wie in der Zeit. Wenn allerdings kein Bild da ist, betrachten Sie den Baum auf eine ganz andere Weise, Sie identifizieren sich nicht mit dem Baum, denn Sie können kein Baum werden, das wäre zu absurd. Doch die räumliche Entfernung, die Entfernung zwischen Ihnen und dem Baum, verschwindet, und Sie sehen den Baum, wie Sie ihn noch nie zuvor in Ihrem Leben gesehen haben, die Schönheit des Blattes, die Biegung des Zweiges, die Leichtigkeit, die Form, alles wird außerordentlich lebendig.
1:03:18 Now, when you look at yourself, not only in the mirror when you comb your hair, but also when you look at yourself, you look at yourself with the knowledge which you have acquired about yourself. The image you have about yourself, I must be, I must not be, I should be, I should not be, I will be something different in the future, the whole movement of becoming is the outcome of knowledge. Out of that knowledge you have the image about yourself. And so when you look at yourself you are looking through the eyes of the image which is the past and therefore you are not actually looking. Now, to be aware without choice is to observe without the observer, which is the past, the image maker. Bene? Shall I go on? Wenn Sie sich jetzt selbst betrachten, nicht nur im Spiegel, wenn Sie sich die Haare kämmen, sondern wenn Sie sich selbst betrachten, sehen Sie sich mit dem Wissen, das Sie über sich selbst angesammelt haben. Das Bild, das Sie von sich haben, ich muss so sein oder auch nicht, ich sollte so sein, oder auch nicht, in der Zukunft werde ich anders sein, diese ganze Bewegung zu etwas anderem hin ist das Ergebnis von Wissen. Aus diesem Wissen entsteht das Bild, das Sie von sich haben. Wenn Sie sich also betrachten, sehen Sie sich durch die Augen des Bildes, das die Vergangenheit ist, und deshalb schauen Sie nicht wirklich. Wenn Sie nun unmittelbar gewahr sind, beobachten Sie ohne den Beobachter, der die Vergangenheit ist, der die Bilder erzeugt. Gut? Soll ich fortfahren?
1:04:51 A: Yes. Ja.
1:04:53 K: Please listen to this, because if you know how to listen you have done everything, you don't have to do a thing, you don't have to make an effort to listen, you don't have to make an effort to change. We'll go into that if we have time later, the necessity of change and whether it is possible and how it is to be done. Bitte hören Sie zu, denn wenn Sie wissen, wie man zuhört, haben Sie schon alles vollbracht, dann müssen Sie nichts tun, Sie können mühelos zuhören, Sie können sich mühelos verändern. Wir werden uns später damit befassen, wenn wir Zeit haben, die Notwendigkeit der Veränderung, und ob es möglich ist, und wie es herbeigeführt werden kann.
1:05:31 But to listen. I don't think we ever listen because when we do listen we are thinking about something else. Or we say, I don't like what he's saying, or compare what he is saying to something else. Have you ever listened to your wife or your husband? Don't laugh, please, its a waste of time, don't do it. And its a waste of time to clap, waste of your energy, please don't do it. Clap if you must when I'm not here, much better. Have you ever listened, really listened? Which means the past is absent. That is, the past of the wife who has nagged, bullied, or the husband who has dominated, seeking power, etc., which we don't have to go into, this terrible thing called marriage in which all this thing goes on. And to listen without the past. Then you establish a relationship which is totally different. Then your relationship is not between two images, the image of the wife you have or the image which she has about you. The relationship is now between the two images and therefore it's no relationship at all. I don't know if you have gone into the question of relationship, because look what is happening in the world, you go to the office, with all the problems of the office, with your ambition, the insults that you bear from the boss, the fear, you are separated for I don't know how many hours from the wife or the girl, and the woman and the girl have their own problems, their own miseries, their own confusion, their own ambitions, their pettiness, their shoddiness and all the rest of it. And you come home and you go to bed with her and that's your relationship. You are isolated and she is isolated, and you hope to find some kind of relationship in sex, which you call unity - love my family. Aber das Zuhören. Ich glaube, wir hören nie zu, denn wenn wir zuhören, denken wir an etwas anderes. Oder wir sagen, mir gefallt nicht, was er sagt, oder wir vergleichen das, was er sagt, mit etwas anderem. Haben Sie jemals Ihrer Ehefrau oder Ihrem Ehemann zugehört? Lachen Sie bitte nicht, das ist Zeitverschwendung, tun Sie es nicht. Klatschen ist auch Zeitverschwendung, Verschwendung Ihrer Energie, tun Sie es bitte nicht. Besser, Sie klatschen, wenn ich nicht da bin. Haben Sie jemals zugehört, wirklich zugehört? Das heißt, ohne die Vergangenheit. Die Vergangenheit mit der nörgelnden Ehefrau oder dem herrschsüchtigen Ehemann, wir müssen das nicht weiter ausführen, diese schreckliche Sache, Ehe genannt, in der all das geschieht. Zuhören ohne die Vergangenheit. Dann entsteht eine vollkommen andere Beziehung. Dann ist Ihre Beziehung nicht zwischen zwei Bildern, dem Bild, das Sie von der Frau haben, oder dem Bild, das sie von Ihnen hat. Jetzt ist die Beziehung zwischen zwei Bildern, die infolgedessen gar keine Beziehung ist. Ich weiß nicht, ob Sie jemals über Beziehungen nachgedacht haben, denn sehen Sie, was in der Welt geschieht. Sie gehen ins Büro, mit all den Problemen, die es dort gibt, mit Ihrem Ehrgeiz, den Erniedrigungen Ihres Vorgesetzten, der Angst, Sie sind für ich weiß nicht wie viele Stunden von Ihrer Frau getrennt, und die Frau hat ihre eigenen Probleme, ihre eigene Trübsal, ihr eigenes Durcheinander, Ihren eigenen Ehrgeiz, ihre Kleinlichkeit, ihre Schäbigkeit usw. Und Sie kommen heim, und Sie gehen mit ihr ins Bett, und das ist Ihre Beziehung. Sie sind isoliert und sie ist isoliert, und Sie hoffen, durch den Sex eine Art von Beziehung herzustellen, die Sie Eintracht nennen - Liebe für die Familie.
1:09:00 Now all that has to be understood because to bring about a different society means a different relationship between human beings, between you and your wife and your neighbour. And if your relationship is based on the past, of your memories, of the insults, of the nagging, the past, the images you have about another, ugly or beautiful, or insane, irrational, distorted, then you have no relationship at all. And to be aware of all this, not just occasionally, but to be aware, so as not to form an image. I'll show you in a minute, I'll go into it. Having formed the image, how to be free of it, and not to form image. You understand my question? Andiamo. Das muss alles verstanden werden, denn eine andere Gesellschaft zu erschaffen erfordert eine andere Art von zwischenmenschlichen Beziehungen, zwischen Ihnen und Ihrer Frau und Ihren Nachbarn. Und wenn Ihre Beziehung auf der Vergangenheit beruht, auf Ihren Erinnerungen, den Beleidigungen, der Nörgelei, der Vergangenheit, den Bildern, die Sie voneinander haben, häßlich oder wunderschön, oder verrückt, unvernünftig, entstellt, dann haben Sie gar keine Beziehung. Um sich all dessen gewahr zu sein, nicht nur zeitweilig, sondern achtsam zu sein, um kein Bild entstehen zu lassen. Ich werde Ihnen das gleich zeigen, ich werde es erläutern. Wie kann man sich von einem Bild befreien, und keine Bilder erzeugen? Verstehen Sie meine Frage? Los geht's.
1:10:33 Take a simple fact: you flatter me. That flattery is pleasing and that leaves a mark on the mind, on the brain cells, and an immediate image is formed that you are my friend, I like you, because you flattered me or scratched my back. And you insult me: that also has left a mark. And that has left an image and you are not my friend. This is the fact, isn't it, this actually takes place every minute of the day, I like you, I don't like you, you're beautiful, you're not, you're intelligent, this constant image forming. Now, when I am flattered, at that instant to be totally aware, neither accepting nor rejecting, just to watch it, watch what is happening to my reactions. When you so completely attentively watch, then there is no distortion, then there is no image forming. You do it now as I'm telling you, you will find out. It's very simple phenomenon, don't complicate it. To be attentive, to be aware at the moment of insult or flattery. At that moment there is no choice, therefore there is no image forming. Then you meet afresh each time a person. That is real innocence. That word innocence means a mind that is incapable of being hurt. Because most people have been hurt from childhood, by the mother or father, by the school, by the teacher, being hurt, hurt, hurt. And these hurts are various forms of knowledge. And we carry them until we die, carry them as memories, which is the past. And time isn't going to resolve them, time will only strengthen them, but whereas if you are aware of this whole movement of the past as image and knowledge, then your mind doesn't record any of the insults, any of the hurts. Therefore your relationship with another undergoes a radical revolution. Because we are related with each other, whether that person lives in Vietnam or in India or in Europe or here or in China, we are related to each other because we are human beings. And if we isolate ourselves with our images of hurts, pain, pleasures, fears, and the terrible competitive ambitious drive, which is so encouraged in this unfortunate country, then relationship becomes a torture, then your relationship is not the actual living beautiful moment but the past. So, one has to be aware of this total movement of the past, not only at the conscious level but also at the deeper levels. Nehmen Sie eine einfache Tatsache: Sie schmeicheln mir. Diese Schmeichelei ist angenehm, und das hinterlässt einen Eindruck in den Gehirnzellen, und sofort entsteht das Bild, dass Sie mein Freund sind, ich mag Sie, weil Sie mir geschmeichelt haben. Wenn Sie mich beleidigen, hinterlässt das ebenfalls einen Eindruck, und das Bild, dass Sie nicht mein Freund sind. Das ist eine Tatsache, nicht wahr, das geschieht immerzu, ich mag Sie, ich mag Sie nicht, Sie sind schön, Sie nicht, Sie sind intelligent, dieses ständige Erzeugen von Bildern. Wenn mir also geschmeichelt wird, sich dessen sofort vollkommen bewusst zu sein, es weder akzeptieren noch ablehnen, nur beobachten, was mit meinen Reaktionen geschieht. Wenn Sie derart aufmerksam beobachten, wird kein entstelltes Bild erzeugt. Tun Sie es jetzt, wie ich Ihnen sage, Sie werden sehen. Es ist ein sehr einfaches Phänomen, machen Sie es nicht kompliziert. Aufmerksam und gewahr zu sein, in dem Moment, in dem Sie beleidigt werden oder Ihnen geschmeichelt wird. In dem Moment gibt es keine Wahl, es wird folglich kein Bild erzeugt. Dann begegnen Sie den Menschen jedes Mal neu. Das ist wirkliche Unschuld. Das Wort Unschuld bedeutet einen Geist, der unmöglich verletzt werden kann. Die meisten Menschen sind von Kindheit an verletzt worden, durch die Mutter oder den Vater, durch die Schule, den Lehrer, verletzt, verletzt, verletzt. Und diese Verletzungen gehen auf unterschiedliche Erfahrungen zurück. Und wir tragen sie in uns, bis wir sterben, tragen sie in uns als Erinnerungen, die die Vergangenheit sind. Und die Zeit wird sie nicht auflösen, die Zeit wird sie nur verstärken. Doch wenn Sie sich dieses gesamten Geschehens bewusst sind, der Vergangenheit, die aus Bildern und Erfahrungen besteht, dann speichert Ihr Verstand keine Beleidigungen, keine Verletzung. Dann erfahren Ihre Beziehungen zueinander eine radikale Revolution. Denn wir stehen in Beziehung zueinander, ob diese Person nun in Vietnam lebt, oder in Indien oder in Europa, oder hier oder in China, wir stehen miteinander in Beziehung, denn wir sind Menschen. Und wenn wir uns isolieren durch unsere Bilder, die aus Verletzungen, Schmerzen, Vergnügungen, Ängsten bestehen und dem furchtbaren wetteifernden Ehrgeiz, der in diesem bedauernswerten Land so gefördert wird, dann werden Beziehungen zu einer Folter, dann ist unsere Beziehung nicht der wunderschöne gelebte Moment, sondern die Vergangenheit. Man muss sich also dieser gesamten Vergangenheit bewusst sein, nicht nur auf der Bewusstseinsebene, sondern auch in den tieferen Schichten.
1:16:01 May I ask what time it is? Darf ich fragen, wie spät es ist?
1:16:04 Q: Ten minutes. Zehn Minuten.
1:16:09 K: This is a very complicated problem, because we're living in the past, with the knowledge that we have acquired through centuries. And that very knowledge is destroying us, because that knowledge separates, divides, that knowledge divides the Muslim and the Hindu, the Christian and the rest of it, the Catholic and the Protestant, the division of nationalities, it's all based on the past. And to understand this enormous problem of the past, one has not only, as we have casually and rather briefly examined the knowledge on the surface, but also there is the deep, if one may use the word which is so common, unconscious, the knowledge that has been held down deeply within us, one also has to understand all that. Because one is aware knowledge is essential, absolutely essential, otherwise you can't do anything, but also one is aware that knowledge becomes a factor of distortion in relationship. And relationship is the most important thing in life, otherwise we can't live peacefully, otherwise we will not be able to know what love is. So, to be related, not between two images which are the past, but to be actually related means to have no centre in which the image forming exists. Dies ist ein sehr kompliziertes Problem, denn wir leben in der Vergangenheit, mit dem Wissen, das wir über Jahrzehnte angesammelt haben. Und dieses Wissen zerstört uns, denn dieses Wissen trennt, dieses Wissen trennt den Moslem von dem Hindu, den Christen und allen anderen, den Katholiken und den Protestanten. Die Trennung der Nationalitäten, all das beruht auf der Vergangenheit. Um dieses riesige Problem der Vergangenheit zu verstehen, muss man nicht nur, wie wir beiläufig und ziemlich kurz untersucht haben, das Wissen an der Oberfläche verstehen, sondern auch dieses tiefe, wenn man das so gewöhnliche Wort Unbewußte gebrauchen darf, das Wissen, das tief in uns gespeichert ist, man muss auch all das verstehen. Wie man weiß, ist Wissen unbedingt erforderlich, ohne Wissen kann man nichts tun, doch man ist sich auch bewusst, dass Wissen in Beziehungen ein Zerrbild entstehen lassen. Und Beziehungen sind das Wichtigste im Leben, ohne sie können wir nicht im Frieden leben, ohne sie werden wir nicht wissen, was Liebe ist. Um also in Beziehung zu sein, keine Beziehung zwischen zwei Bildern, die die Vergangenheit sind, sondern wirklich in Beziehung zu sein, bedeutet, kein Zentrum zu haben, in dem Bilder erzeugt werden.
1:18:52 Now I'm afraid it's too late to go into the question of how to observe the unconscious, how to expose the whole content of the unconscious, not analytically but expose it. One has to go into it very, very carefully. Perhaps we'll do it tomorrow afternoon but not now. So, we have a few minutes left, so if you would like to ask questions. Leider ist keine Zeit mehr, um die Frage zu untersuchen, wie das Unbewusste beobachtet werden kann, wie der gesamte Inhalt des Unbewussten aufgedeckt werden kann, nicht analytisch, sondern um es aufzudecken. Das muss sehr, sehr vorsichtig geschehen. Vielleicht werden wir das morgen Nachmittag tun, aber nicht jetzt. Wir haben noch ein paar Minuten, wenn Sie noch Fragen haben.
1:19:30 Do you want to ask questions? Möchten Sie Fragen stellen?
1:19:34 Q: Yes. Ja.
1:19:36 K: Now just a minute, before you ask me questions, I would like to say something about asking questions. First of all, why do you ask questions? Not that you must not ask questions, you must, every kind of question, doubt everything. But scepticism must be held on a leash, when to let it go, when to hold it back. And to ask a question, are you expecting the speaker to answer the question or are you asking the question yourselves so that together we answer it? Because the very moment you put the question, the answer is in the question. And if we know how to look at that question, the answer is there. So we have to bear in mind when you ask questions that you must not only ask the right question, which doesn't mean the speaker is preventing you from asking questions, also in asking the right question, there is depth behind that question, because the right question has immense depth. And the shallow question is the wrong question, because it is very superficial. So one has to be aware when you ask a question. And in asking questions you are exposing yourself to yourself. If that is understood, please fire away. Einen Moment noch. Bevor Sie Fragen stellen, möchte ich etwas über das Befragen sagen. Erstens, weshalb stellen Sie Fragen? Nicht dass Sie keine Fragen stellen sollten, das müssen Sie tun, jede mögliche Frage, zweifeln Sie alles an. Doch Skepsis muss gezügelt werden, wann sie freizulassen, wann sie zurückzuhalten ist. Und wenn Sie eine Frage stellen, erwarten Sie, dass der Sprecher die Frage beantwortet, oder stellen Sie die Frage sich selbst, so dass wir sie gemeinsam beantworten? Denn sobald eine Frage gestellt wird, ist die Antwort in der Frage enthalten. Eine Frage richtig zu betrachten, enthüllt die Antwort enthüllt. Wenn Sie Fragen stellen, müssen wir also bedenken, dass Sie nicht nur die richtige Frage stellen, was nicht bedeutet, dass der Sprecher Sie davon abhält, Fragen zu stellen. Wenn die richtige Frage gestellt wird, ist eine Tiefe hinter dieser Frage, denn die richtige Frage hat eine unermessliche Tiefe. Und die seichte Frage ist die falsche Frage, weil sie sehr oberflächlich ist. Darauf müssen Sie achten, wenn Sie eine Frage stellen. Wenn Sie Fragen stellen, erfahren Sie etwas über sich selbst. Wenn das verstanden ist, bitte fragen Sie!
1:21:40 Q: Excuse me, sir. Should a man who does not truly love himself try to help others love themselves, or should anyone try to help anyone? Bitte, sollte jemand, der sich selbst nicht wirklich liebt, anderen helfen, sich selbst zu lieben, oder sollte überhaupt jemand einem anderen helfen?
1:21:54 K: Should anyone help another. I wonder what you mean by helping another. The doctor helps you, if he's a good doctor, a good dietician, the signpost says, tells you how to go to a certain place, they're all help, aren't they? But when you assume that you can help another, you've already taken a position, and therefore that position becomes authoritative and therefore you destroy all sense of humility. Helping is like the scent of a flower on the wayside, it is there, the perfume, the colour, the beauty, the quiet sense of its flowering, it is there, and if you want to smell it, smell it, if you don't, don't. And that is help. If you have something to give, give without knowing that you are giving. Right? Sollte jemand einem anderen helfen. Was meinen Sie mit sich gegenseitig helfen? Der Arzt hilft Ihnen, wenn er ein guter Arzt ist, ein guter Ernährungsberater. Das Hinweisschild hilft Ihnen, zu einem gewissen Ort zu gelangen, sie sind alle eine Hilfe, nicht wahr? Doch wenn Sie annehmen, dass Sie jemandem helfen können, haben Sie schon eine Position bezogen. Diese Position birgt Autorität in sich, was jede Art von Demut zerstört. Das Helfen ist wie der Duft einer Blume am Wegrand, es ist da, der Duft, die Farbe, die Schönheit, die stille Wahrnehmung ihres Blühens. Es ist da, und wenn Sie daran riechen wollen, tun Sie es, wenn nicht, dann nicht. Und das ist helfen. Wenn Sie etwas zu geben haben, tun Sie es, ohne sich bewusst zu sein, dass Sie geben. Richtig?
1:23:35 Q: Jiddu, we would like to ask you that, of course, you certainly consider yourself to be a very great man but what is your opinion of Buddha? Jiddu, Sie halten sich sicherlich für einen sehr großen Mann, doch welche Meinung haben Sie vom Buddha?
1:23:50 K: You consider yourself a great man, of course, how do you consider the Buddha. The Buddha, who was a religious teacher in the 5th century B.C. in India. First, I don't consider myself at all, neither great or small, and I really mean it. And that is an irrelevant question. When you say what do you think about the Buddha, I don't think about the Buddha, because thought doesn't enter into the field of understanding. Thought doesn't exist where love is. When there is love and when there is that state of mind when there is no operation of thought, there is no comparison. Sie halten sich natürlich für einen sehr großen Mann, doch was halten Sie vom Buddha? Der Buddha, der im 5. Jh vor Christus ein religiöser Lehrer in Indien gewesen ist. Erstens, habe ich gar keine Meinung von mir, weder groß noch klein, und das meine ich wirklich. Das ist eine unsachgemäße Frage. Wenn Sie sagen, was denken Sie über den Buddha; Ich denke nicht über den Buddha, denn das Denken hat keinen Zugang zum Bereich des Verstehens. Wo die Liebe ist, ist kein Denken. Wenn Liebe da ist, und der Geisteszustand, in dem das Denken abwesend ist, gibt es kein Vergleichen.
1:25:19 Q: Could we talk about distractions? Können wir über Zerstreuung sprechen?
1:25:24 K: Could we talk about distraction. Können wir über Zerstreuung sprechen.
1:25:27 Q: Say that you're listening to someone and there's a sound, and the two sounds conflict. Now, you say there should be no choice, yet doesn't the mind, go toward... Angenommen, Sie hören jemandem zu, und es gibt ein Geräusch, und beide Geräusche stehen im Widerspruch zueinander. Sie sagen, es sollte keine Wahlmöglichkeit geben, doch sucht der Verstand...
1:25:47 K: Yes, I've understood your question. Distraction. Why do you call it distraction? You want to hear what he's saying, you listen for two minutes or a minute or a second, and your mind wanders off. Why do you call it a distraction? Why do you compare, say this I want to listen and that I don't want to listen? Now, by saying that it is a distraction you're already in a conflict, aren't you? Because I want to listen to you, what you're talking about, I give my attention for a few minutes to you. And my mind cannot sustain that attention and it goes off. I won't call it distraction. I say, all right, it's gone off, I want to find out why it is being pulled away in that direction. I'm interested not in a fixed attention but attention, whether the attention of listening to you or the attention that makes me wander away. I attend to what is called distraction, which is not a distraction. If there is attention there is no distraction. You've got it? It is only the mind that is not attending completely, such a mind wanders off. And then you say, after having been distracted, then you say, how am I to get back to attention? So there is a battle. So, be attentive to what is being said and to when the mind wanders off. The factor is be attentive, and then you don't have conflict. The greatest crime one can commit is to have conflict within oneself, because that conflict expresses itself in the world outside you, as hate, envy, bore, aggression, brutality, killing. And to find out a way of life in which there is no conflict whatsoever is to live a totally different kind of life. We'll go into that perhaps tomorrow. Ja, ich habe Ihre Frage verstanden. Zerstreuung. Weshalb nennen Sie es Zerstreuung? Sie möchten ihm zuhören. Sie hören zwei Minuten lang zu, oder weniger, eine Sekunde, und Ihr Verstand schweift ab. Weshalb nennen Sie das Zerstreuung? Weshalb vergleichen Sie, sagen, diesem will ich zuhören, jenem nicht? Wenn Sie es Zerstreuung nennen, sind Sie schon im Konflikt, nicht wahr? Denn ich möchte Ihnen zuhören, ein paar Minuten lang bin ich aufmerksam. Mein Verstand kann diese Aufmerksamkeit nicht halten und schweift ab. Ich nenne es nicht Zerstreuung. Ich sage, er ist abgeschweift. Ich möchte herausfinden, weshalb er abgeschweift ist. Mich interessiert keine bestimmte Aufmerksamkeit, sondern Aufmerksamkeit, sei es die Aufmerksamkeit, Ihnen zuzuhören oder die Aufmerksamkeit, die mich veranlasst abzuschweifen. Ich beobachte das, was Zerstreuung genannt wird, die keine Zerstreuung ist. Wenn wir aufmerksam sind, gibt es keine Zerstreuung. Haben Sie das verstanden? Es ist nur der Verstand, der nicht vollkommen achtsam ist, solch ein Verstand schweift ab. Dann sagen Sie, ich wurde abgelenkt, und wie werde ich wieder achtsam? Daraus entsteht ein Kampf. Also geben Sie acht auf das was gesagt wird, und wann der Verstand abschweift. Das Ausschlaggebende ist aufmerksam zu sein, dann gibt es keinen Konflikt. Das größte Verbrechen ist mit sich selbst im Konflikt zu sein, denn dieser Konflikt findet seinen Ausdruck in Ihrer Umwelt als Hass, Neid, Langeweile, Aggressivität, Brutalität, Töten. Und für ein Leben ohne jeglichen Konflikt muss ein vollkommen anderes Leben gelebt werden. Vielleicht werden wir das morgen untersuchen.
1:29:04 Q: Sir, I find myself very frightened all the time, like I try to face myself and I try to face what you're saying, try to live more fully, but I find that the past always interferes with me and I'm too frightened to look at myself and my life. Ich bin immerzu sehr ängstlich, ich versuche, mir selbst zu begegnen und dem, was Sie sagen, und versuche, in der Fülle zu leben. Doch hindert mich die Vergangenheit, und ich bin zu ängstlich, um mich und mein Leben anzuschauen.
1:29:25 K: I'm afraid I haven't understood the question. Has somebody understood it? Thought interferes, is that it? Ich habe die Frage leider nicht verstanden. Hat jemand sie verstanden? Die Gedanken mischen sich ein, nicht wahr?
1:29:34 Q: Fear makes thought. Die Angst verursacht die Gedanken.
1:29:36 K: Fear, thought and fear interferes. You know, these two things, like thought and fear, one has to go very, very deeply into it. We will tomorrow, shall we? Because it isn't a thing that you can just say well, get rid of thought or get rid of fear, that would be too stupid, but one has to understand this whole question of fear. One has to go into this, what is thought, why thought has become so extraordinarily important in life. And what is the place of thought. And that cannot be discussed or talked over in a few minutes now. May we then talk about it tomorrow? Is that all right? I think we'd better stop, don't you? Because I believe you wanted the hall by half-past seven. Angst, Gedanken und die Angst mischen sich ein. Wissen Sie, diese beiden, Gedanken und Angst, muss man außerordentlich gründlich untersuchen. Wir werden das morgen tun, in Ordnung? Denn es ist nicht so, dass Sie einfach sagen können, weg mit den Gedanken, oder weg mit der Angst, das wäre zu dumm, doch man muss diese ganze Frage der Angst verstehen. Man muss das untersuchen, was ist Denken, weshalb ist das Denken im Leben so wichtig geworden. Und welchen Platz hat das Denken. Das kann nicht in ein paar Minuten abgehandelt werden. Dürfen wir morgen darüber sprechen? Ist das in Ordnung? Ich glaube, wir sollten jetzt aufhören. Denn Ich glaube, Sie benötigen den Saal um halb acht.