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NY71T4 - Kann der Geist still werden?
Vierte öffentliche Rede in New York, USA,
am 25. April 1971



0:31 Krishnamurti: I think we said that we would talk over together a very complex problem, which is, if there is a religious experience, and what are the implications of meditation. If one observes, right throughout the world, man has always, it appears, been seeking something beyond his own death, his own problems, something that will be enduring, true and timeless. He's called it God, he's given it so many names, and most of us believe in something of that kind without ever actually experiencing. K: Wir sagten, dass wir gemeinsam das sehr komplexe Problem behandeln wollten, ob es so etwas wie religiöse Erfahrung gibt, und was es mit der Meditation auf sich hat. Überall in der Welt hat der Mensch immer nach etwas jenseits seines eigenen Todes gesucht, jenseits seiner eigenen Probleme, nach etwas von Bestand, wahrhaftig und zeitlos. Er hat es Gott genannt, er hat ihm so viele Namen gegeben, und die meisten von uns glauben an so etwas in der Art, ohne es jemals wirklich erfahren zu haben.
2:29 Various religions throughout the world have promised that if you believed in certain forms of rituals, dogmas, saviours, you might, if you lead a certain kind of life, come upon this strange thing called whatever name one likes to give to it. And those who have directly experienced it, either experience it according to their conditioning, to their belief, according to their environmental, cultural influence. If you are born in India you have the various forms of beliefs, gods, and all the rest of that. If you are born in the West, again you are conditioned by propaganda of two thousand years, and one is caught in a series of beliefs, dogmas and rituals. Verschiedene Religionen dieser Welt haben uns versprochen, dass wir durch den Glauben an bestimmte Riten, Dogmen und Heilande und durch eine bestimmte Lebensführung diesem Seltsamen, wie auch immer man es bezeichnen möchte, begegnen könnten. Einige haben eine Erfahrung gehabt, entweder abhängig von ihrer Konditionierung, ihrem Glauben, dem Einfluss ihrer Umwelt oder ihrer Kultur. Wenn Sie in Indien geboren wurden, haben Sie einen bestimmten Glauben angenommen, Sie glauben an bestimmte Götter, mit allem, was dazu gehört. Wenn Sie im Westen auf die Welt kamen, wurden Sie durch eine zweitausend Jahre alte Propaganda konditioniert, und Sie sind in einer Reihe von Glaubenssätzen, Dogmen und Riten gefangen.
4:23 And apparently religion has lost its meaning, because there have been religious wars, religion doesn't answer all our problems, religions have separated man, Catholic, Protestant, Hindu, Buddhist, and so on, it has brought about some kind of civilising influence, but radically it has not changed man. And when one begins to enquire if there is such a thing as religious experience, and what is that experience, and why does one call it religious, if one goes into it, obviously one must first have a great deal of honesty. Not to be honest to a principle or a belief or to any form of commitment but to see things exactly as they are, without any distortion, not only outwardly but also inwardly, never to deceive oneself. For deception is quite easy if one craves for some kind of experience, call it religious or otherwise, take a trip and so on, then you are bound to be caught in some kind of illusion, or experience according to your conditioning. Ganz offensichtlich haben Religionen an Bedeutung verloren, denn es hat Kriege im Namen der Religion gegeben, und die Religion gibt keine Antwort auf unsere mannigfachen Probleme. Religionen haben die Menschheit gespalten, in Katholiken, Protestanten, Hindus, Buddhisten, usw. Sie haben in gewisser Weise eine Art von zivilisierendem Einfluss ausgeübt, doch haben sie den Menschen nicht grundlegend verändert. Und wenn man beginnt zu hinterfragen, ob es so etwas wie eine religiöse Erfahrung gibt, und was es mit dieser Erfahrung auf sich hat, weshalb sie überhaupt als religiös bezeichnet werden kann, wenn man dieser Frage nachgeht, bedarf es dafür zu allererst ein großes Maß an Aufrichtigkeit. Es geht nicht darum, einem Prinzip oder einem Glauben treu zu sein, sich dem auch in keiner Weise verpflichtet zu fühlen. Es geht darum, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, ohne jegliche Verzerrung, nicht nur im Außen, sondern auch inwendig, sich niemals etwas vorzumachen. Denn es ist ziemlich einfach, sich etwas vorzumachen, wenn man sich nach einer Erfahrung sehnt, ob religiöser Natur oder wie auch immer, eine Reise machen, usw. Dann werden Sie unweigerlich einer Illusion oder Erfahrung erliegen, abhängig von Ihrer Konditionierung.
7:13 But to find out for oneself, if one can, what is the religious experience, one needs a great sense of humility and honesty, which means never to ask for experience, never to demand for oneself a reality or experience or an achievement. So one has to look very closely at one's own desires, attachments, fears, and understand them wholly, if one can, so that the mind is in no way distorted, so that there will be no illusion, no deception. And one has to ask also, what does it mean to experience? Doch wenn Sie herausfinden möchten, was eine religiöse Erfahrung ist, benötigen Sie große Demut und Aufrichtigkeit. D.h., dass Sie nie nach einer Erfahrung verlangen, dass Sie für sich nie eine Wahrheit oder Erfahrung oder Erfüllung einfordern. Es geht also darum, Ihre eigenen Wünsche, Ihre Bindungen und Ängste ganz genau wahrzunehmen und sie vollkommen zu verstehen. Auf diese Weise wird der Geist nie verformt, er ist frei von jeglicher Illusion und Täuschung. Auch müssen wir uns fragen, was erfahren bedeutet.
9:13 I do not know if you have gone into that question at all. Most of us are tired, bored with the usual experiences of every day. We are tired of them all and the more one is sophisticated, the more one is intellectual, one wants to live only in the present, whatever that may mean, and invent a philosophy of the present. But to find out for oneself what it means to experience, the word itself means to go through, to finish, to go right to the end and finish with it. But unfortunately, for most of us, every experience leaves a scar, a memory, pleasant or unpleasant, and we want only to retain the pleasant ones. And when we are asking for any kind of spiritual, religious, or transcendental experience, we are trying to find out, aren't we, whether, first of all, there is such an experience, and also what experience itself means. If you experience something and you cannot recognise that experience then that experience ceases to be. One of the essential meanings of experience is recognition, and when there is recognition it has already been known, already been experienced, otherwise you cannot possibly recognise. Ich weiß nicht, ob Sie sich jemals mit dieser Frage beschäftigt haben. Die meisten von uns sind von unseren alltäglichen Erfahrungen müde und gelangweilt. Wir haben sie alle satt. Je kultivierter und je intellektueller wir werden, desto mehr möchten wir ausschließlich in der Gegenwart leben, was auch immer das bedeuten mag, und wir erfinden eine Philosophie der Gegenwart. Doch wir wollen herausfinden, was erfahren bedeutet. Das Wort an sich bedeutet etwas durchmachen, beenden, ganz bis zum zu Ende gehen, um damit aufzuhören. Doch unglücklicherweise hinterlässt jede Erfahrung bei den meisten von uns eine Narbe, eine Erinnerung, ob angenehmer oder unangenehmer Natur, und wir möchten nur die angenehmen Erfahrungen behalten. Wenn wir nun nach spirituellen, religiösen oder transzendentalen Erfahrungen verlangen, dann versuchen wir doch, zu allererst herauszufinden, ob es solche Erfahrungen überhaupt gibt, und auch, was Erfahrung eigentlich bedeutet. Wenn Sie etwas erfahren und Sie diese Erfahrung nicht einordnen können, dann hat diese Erfahrung keinen Bestand. Eine der wesentlichen Faktoren einer Erfahrung besteht darin, dass sie erkannt wird, und wenn sie erkannt wird, dann haben Sie sie bereits gekannt. Sie haben sie bereits erfahren, andernfalls hätten Sie sie unmöglich wiedererkennen können.
12:20 So, when they talk about religious experience, spiritual experience, or that word which is so misused - transcendental experience - you must have already known it to be able to recognise that you are experiencing something other than the ordinary experience, that seems so logical and true, that the mind must be able to recognise, and recognition implies something which you have already known, therefore it is not new. And when you are wanting more experience in the religious field, either you want it because you have not solved your problems, your daily anxieties, despairs and fears and sorrows, and therefore you are wanting something more. And in that demand for the more, lies deception. I think, again, that's fairly logical and true. Not that logic is always true but when one uses logic, reason, healthily, sanely, one knows the limitation of reason. And the demand for wider, deeper, more fundamental experiences only leads to further extension of this past of the known. I think that is clear and I hope we are communicating, sharing with each other. Wenn also von einer religiösen Erfahrung, einer spirituellen Erfahrung oder einer so oft missbräuchlich verwendeten transzendentalen Erfahrung die Rede ist, müssen Sie sie bereits gekannt haben, um erkennen zu können, dass Sie etwas erfahren, das anders ist als die gewöhnliche Erfahrung. Es scheint so logisch und wahr, dass der Geist in der Lage sein muss, etwas wiederzuerkennen, und dieses Wiedererkennen setzt voraus, dass Sie es vorher schon gekannt haben, und deshalb ist es nicht neu. Wenn Sie auf der religiösen Ebene nach mehr Erfahrung verlangen, geschieht das, weil Sie Ihre Probleme nicht gelöst haben, Ihre alltäglichen Sorgen, Ihre Hoffnungslosigkeit, Ihre Ängste und Ihr Leid. Deshalb wollen Sie etwas darüber hinaus. Doch in Ihrem Verlangen nach diesem Mehr erliegen Sie einer Täuschung. Ich glaube, dass auch das ziemlich logisch und wahr ist. Nicht, dass man der Logik immer glauben kann, doch wenn man sich der Logik, der Vernunft bedient, auf gesunde, gescheite Weise, dann erkennt man die Grenzen der Vernunft. Und das Verlangen nach weitergehenden, tieferen, grundlegenden Erfahrungen führt lediglich zu einer Fortsetzung dieser Vergangenheit, die dem Bekannten angehört. Ich glaube, das ist klar. Und ich hoffe, dass wir miteinander kommunizieren und teilen.
14:58 Then also in this religious enquiry, one is seeking, one is seeking to find out what truth is, if there is a reality, if there is such a thing as a state of mind that is beyond time. Search again implies a seeker, doesn't it? And what is he seeking? How will he know that which he has found in his search is true? Again, if he finds what is true, at least what he thinks is true, that depends on his conditioning, on his past, on his knowledge, on his past experiences, and search then merely becomes a further projection of his own past, hopes and fears and longings. In all diesen religiösen Nachforschungen möchten wir herausfinden, was Wahrheit ist, ob es eine Wirklichkeit gibt, ob es so etwas gibt wie einen Geisteszustand, der sich jenseits der Zeit befindet. Diese Suche setzt wieder einen Suchenden voraus, nicht wahr? Wonach sucht er? Wie wird er wissen, ob das, was er bei seiner Suche gefunden hat, wahr ist? Wenn er das findet, was er für wahr hält, jedenfalls wovon er glaubt, dass es wahr sei, ist das wiederum auf seine Konditionierung, seine Vergangenheit, sein Wissen und seine bisherigen Erfahrungen zurückzuführen. Die Suche wird dann lediglich zu einer weiteren Projektion seiner eigenen Vergangenheit, seiner Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte.
16:50 So a mind that is enquiring, not seeking, a mind that is enquiring without wanting experience must be totally free of these two, that is, the demand for experience and the search for truth. One can see why, because when you are seeking, you go to various teachers, various books, join various cults, follow various gurus, teachers, etc., like window shopping. And such search has no meaning whatsoever. Ein Geist, der nachforscht, ohne dass er sucht, ein Geist, der nachforscht, ohne dass er nach einer Erfahrung verlangt, muss vollkommen frei von beidem sein: dem Verlangen nach einer Erfahrung und der Suche nach der Wahrheit. Weshalb das so ist, ist offensichtlich, denn sobald Sie suchen, werden Sie Lehrer konsultieren, eine Reihe von Büchern, verschiedenen Sekten beitreten, verschiedenen Gurus und Lehrern nachfolgen, ganz wie bei einem Schaufensterbummel. Eine derartige Suche führt zu ganz und gar nichts.
18:04 So, when you are enquiring into this question: what is a religious mind, and what is a quality of mind that is no longer experiencing anything at all, and can the mind be free from the demand for experience and completely end all seeking but only investigate without any motive, without any purpose, the fact of time and if there is a timeless state. To enquire into that, which means no belief whatsoever, not committed to any religion, to any so-called spiritual organisation, not following any guru, therefore no authority whatsoever, including that of the speaker especially. Because you are very easily influenced, terribly gullible, though you may be sophisticated, know a great deal, but you are always eager, always wanting and therefore gullible. Wir gehen also der Frage nach, was einen religiösen Geist ausmacht, und wie ein Geist beschaffen sein muss, in dem es kein Erfahren mehr gibt. Wie kann er sich von dem Verlangen nach einer Erfahrung befreien, jegliches Suchen vollkommen beiseite lassen, um einzig und allein und ganz ohne Motiv, vollkommen absichtslos, herauszufinden, was es mit der Zeit auf sich hat, und ob es so etwas wie einen zeitlosen Zustand gibt. Das zu ergründen setzt voraus, dass man frei ist von jeglichem Glauben, keiner Religion angehört, keiner sogenannten spirituellen Organisation, keinem Guru nachfolgt, und daher frei ist von jeglicher Autorität, die des Sprechers eingeschlossen. Denn Sie lassen sich sehr leicht beeinflussen, Sie sind unendlich gutgläubig. Sie mögen gebildet sein, ein großes Wissen haben, doch Sie sind immer auf irgend etwas aus, immer bedürftig, und infolgedessen leichtgläubig.
20:44 So, a mind that is enquiring into the question of what is religion, must be free entirely of any form of belief, any form of fear, because fear, as we explained the other day, is a distorting factor, bringing about violence, aggression. Therefore a mind that is enquiring into the quality of a religious state, movement, must be free of this, and that demands great honesty and a great sense of humility. Ein Geist, der wissen möchte, was Religion ist, muss vollkommen frei sein von jeglichem Glauben, von jeglicher Angst, denn die Angst, wie wir neulich schon sagten, ist ein entstellender Faktor, sie verursacht Gewalt und Aggression. Daher muss ein Geist, der herausfinden will, was einen religiösen Zustand ausmacht, frei von all dem sein, und das setzt ein großes Maß an Ehrlichkeit
21:48 For most of us, vanity is one of the major impediments, because we think we know, because we have read a great deal, we have committed ourselves, we have practiced this or that system, followed some guru peddling his philosophy. And we think we know, at least a little bit, and that's the beginning of vanity. And when you are enquiring into such an extraordinary question there must be the freedom of actually not knowing a thing about it. You really don't know, do you? You don't know what truth is, what God is, if there is such thing, or what is a truly religious mind. You have read about it, people have talked for millennia, built monasteries, but actually they are living on other people's knowledge, experience, propaganda. Surely one must put aside all that completely, mustn't one, to find out? Therefore the enquiry into this is a very, very serious matter. And if you want to play with all this there are all kinds of entertainments, so-called spiritual, religious entertainments, but they have no value whatsoever to a serious mind. und Demut voraus. Für die meisten von uns ist unsere Selbstgefälligkeit eines der größten Hindernisse. Denn wir glauben zu wissen, wir haben viel gelesen, wir haben uns eingebracht, wir haben uns mit dieser oder jener Methode befasst, sind irgendwelchen Gurus nachgefolgt, und sind mit deren Philosophie hausieren gegangen. Und wir glauben, die Wahrheit zu besitzen, wenigstens einen kleinen Teil davon, und das ist der Beginn der Selbstgefälligkeit. Wenn Sie eine derart außergewöhnliche Frage wie diese untersuchen wollen, müssen Sie sich eingestehen können, dass Sie nichts darüber wissen. Sie wissen tatsächlich nichts, oder? Sie wissen nicht, was Wahrheit ist, was Gott ist, sollte es ihn geben, oder was einen wirklich religiösen Geist ausmacht. Sie haben darüber gelesen, Menschen haben über tausende von Jahren davon gesprochen, haben Klöster erbaut, doch deren Leben beruht in Wirklichkeit auf dem Wissen anderer Menschen, deren Erfahrung und Propaganda. Wir müssen all das doch vollkommen beiseite lassen, um ewas in Erfahrung bringen zu können, nicht wahr? Deshalb ist dieses Nachforschen eine überaus ernste Angelegenheit. Wenn Sie damit herumspielen wollen, können Sie auf alle möglichen Formen der Unterhaltung zurückgreifen, auf sogenannte spirituelle, religiöse Zerstreuungen. Für einen ernsthaften Geist haben diese jedoch keinerlei Wert.
24:35 To enquire into what is a religious mind, one must not only, as we explained yesterday, be free of our conditioning, be free of our Christianity, of our Buddhism, Hinduism, with all the propaganda of five thousand or two thousand years, so the mind is really free to observe. That's very difficult because we are afraid to be alone, to stand alone, because we want security both outwardly and inwardly, therefore we depend on people, whether it's the priest or the new leader or the guru who says he knows, or he says, I have experienced therefore I know. So one has to stand completely alone, not isolated, there is a vast difference between isolation and being completely alone, integral. Isolation is a state of mind in which relationship ceases, when actually through your daily life and activity you have built a wall around yourself, consciously or unconsciously, not to be hurt. That isolation obviously prevents every form of relationship, which we went into, somewhat, yesterday evening. And aloneness implies a mind that does not depend on another psychologically, is not attached to any person, which does not mean that there is no love. Love is not attachment. Aloneness implies a mind that is really, deeply, inwardly, without any sense of fear, therefore any sense of conflict. Um herauszufinden, was einen religiösen Geist ausmacht, müssen wir nicht nur, wie wir gestern schon sagten, frei von unserer Konditionierung sein, frei von unserem Christentum, von unserem Buddhismus, Hinduismus mit all der Propaganda, von tausenden von Jahren, so dass der Geist wirklich frei ist zu beobachten. Das ist sehr schwierig, denn wir haben Angst vor dem Alleinsein, allein dazustehen, denn wir verlangen nach Sicherheit, sowohl im Innen wie im Außen. Deshalb sind wir auf andere Menschen angewiesen, sei es nun der Priester oder der neue Führer, oder der Guru, der vorgibt zu wissen, aufgrund einer Erfahrung, die er hatte. Man muss also vollkommen auf sich selbst gestellt sein, jedoch nicht isoliert. Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Isolation und dem vollkommenen Alleinsein, ein wesentlicher. Die Isolation ist ein Geisteszustand der Beziehungslosigkeit, wenn Sie aufgrund Ihrer Lebensführung eine Mauer um sich herum errichtet haben, bewusst oder unbewusst, um nicht verletzt zu werden. Diese Isolation verhindert natürlich jede Form von Beziehung, wir sind gestern Abend darauf eingegangen. Das Alleinsein wiederum setzt einen Geist voraus, der psychisch unabhängig ist, an niemanden gebunden, was nicht bedeutet, dass keine Liebe da ist. Liebe ist nicht Abhängigkeit. Das Alleinsein setzt einen Geist voraus, der von Grund auf ohne eine Spur von Furcht ist, und daher ohne eine Spur von Konflikt.
28:04 Then we can proceed, if you go so far, to find out what discipline means. For most of us, discipline is a form of drill, a repetition, either overcoming an obstacle, resisting or suppressing, controlling, shaping, conforming, all that is implied in that word discipline. But the root meaning of that word is to learn, a mind that is willing to learn, not conform. A mind that is willing to learn must be curious, must have great interest. And a mind that already knows cannot possibly learn. If you want to learn a language, you come to it not knowing that language and therefore your mind is learning. And when you are learning what the meaning of that word discipline means, not drill, not repetitive, not mechanical, not conforming or suppressing, controlling, etc., you are learning about it, therefore, in that very learning there is order. Are we following each other in all this? Can I go on? If we don't communicate with each other, I'm sorry. There is a great deal to be gone into, therefore I must get on with it. So discipline, the root meaning of that word means to learn, to learn why one controls, why one suppresses, why there is fear, why does one conform, compare, and therefore conflict. And in that learning there is order, that very learning brings about order, not order according to any design, pattern, but in the very enquiry into the confusion, into the disorder, there is order. Most of us are confused for a dozen reasons, which we needn't go into for the moment. To learn about confusion, to learn about the disorderly life one leads, not try to bring order into confusion or order in disorder, but to learn about disorder, to learn about confusion. Then as you are learning, order comes into being. Wir können jetzt fortfahren, die Bedeutung von Disziplin zu ergründen. Die meisten von uns verstehen unter Disziplin eine Art Drill, eine Wiederholung, das Überwinden eines Hindernisses, ein Widersetzen, ein Unterdrücken, Kontrollieren, sich Anpassen, all das wird mit dem Wort Disziplin in Verbindung gebracht. Doch die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes ist lernen, ein lernwilliger, kein angepasster Geist. Ein lernwilliger Geist muss neugierig und sehr interessiert sein. Ein Geist, der schon alles weiß, kann unmöglich lernen. Wenn Sie eine Sprache erlernen wollen, kennen Sie die Sprache nicht, und Ihr Geist befindet sich in einem Lernprozess. Während Sie herausfinden, was das Wort Disziplin bedeutet, kein Drill, keine Wiederholung, nichts Mechanisches, kein sich anpassen, unterdrücken oder kontrollieren, usw., sind Sie dabei, etwas darüber zu lernen, und in diesem Lernen herrscht Ordnung. Verstehen wir einander? Darf ich fortfahren? Wenn wir nicht miteinander kommunizieren, tut es mir leid. Es gibt so Vieles zu ergründen, deshalb muss ich fortfahren. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Disziplin bedeutet also lernen, lernen, weshalb man kontrolliert, weshalb man unterdrückt, weshalb Angst da ist, weshalb man sich anpasst, vergleicht, und deshalb im Konflikt ist. Und in diesem Lernen gibt es Ordnung, gerade dieses Lernen führt Ordnung herbei, keine Ordnung, die auf einem Konzept oder einem Muster beruht. Ordnung entsteht, wenn dieses Durcheinander, diese Unordnung hinterfragt wird. Die meisten von uns sind verwirrt, aus den verschiedensten Gründen, wir müssen jetzt nicht darauf eingehen. Wir müssen etwas über dieses Durcheinander herausfinden, über die Unordnung, die unser Leben beherrscht. Es geht nicht darum, Ordnung in unser Durcheinander zu bringen, die Unordnung zu beseitigen, sondern etwas über die Unordnung und das Durcheinander zu lernen, denn in diesem Lernprozess entsteht Ordnung.
33:03 So order is a living thing, not a mechanical order, and order is surely virtue. It is the mind that is disorderly that is not virtuous. A mind that's confused, conforming, imitating, is not orderly, it is in conflict. And a mind that's in conflict is disorderly and therefore such a mind has no virtue, it's only the mind that's learning, learning about disorder, conforming, and so on. Out of this enquiry, learning, comes order, and therefore order is virtue. Not the morality of society, the social morality, as you observe, is totally immoral. It may be respectable, and what is respectable is generally disorderly. Please, observe it in yourself, see how one is, in one's life, so disordered, so confused, so mechanical. And in that state, one tries to find a moral, a way of living which will be orderly, sane, etc. How can a mind that is confused, conforming, imitative, have any kind of order, any kind of virtue? But order is necessary, because only out of order can there be a total action. May I go on? I won't ask anymore whether I can go on, I'll just go on. Action is life, but our action brings disorder. There is political action, religious action, business action, family action, fragmented actions. And naturally such action is contradictory, you are a businessman and at home you're a kindly human being, at least you pretend to be. There is contradiction and therefore there is disorder. And a mind that is in disorder cannot possibly understand what virtue is. And nowadays, when there is permissiveness of every kind, virtue, order, is denied. And a religious mind must have this order, not according to a pattern or a design laid down by you or by another, but that order, that sense of moral rectitude, comes only when you understand the disorder, the confusion, the mess that one lives in. Also ist Ordnung etwas Lebendiges, nichts Mechanisches. Die Ordnung ist eine Tugend, es ist der ungeordnete Geist, der ohne Tugend ist. Ein Geist, der verwirrt ist, der sich anpasst und nachahmt ist in Unordnung, er ist im Konflikt. In einem konfliktbeladenen Geist gibt es keine Ordnung, und daher auch keine Tugend. Ordnung gibt es nur in einem Geist, der dazulernt, der über die Unordnung lernt, über das Sichanpassen, usw. Aus diesem Nachforschen, diesem Lernen entsteht Ordnung, deshalb ist Ordnung mit Tugend gleichzusetzten. Nicht mit gesellschaftlicher Moral, denn die gesellschaftliche Moral ist vollkommen unmoralisch. Man denkt vielleicht, sie sei respektabel, doch ist das Respektable meistens regellos. Beobachten Sie das bitte in sich selbst, Ihr Verhalten, derart gestört, derart verwirrt, derart mechanisch. Und in diesem Zustand bemühen Sie sich, eine moralische Lebensweise zu finden, die geordnet und gesund ist. Wie kann ein Geist, der verwirrt ist, der sich anpasst und nachahmt, Ordnung haben und tugendhaft sein? Ordnung ist jedoch notwendig, denn für ein allumfassendes Handeln muss Ordnung da sein. Darf ich fortfahren? Ich werde das nicht mehr fragen, ich werde einfach fortfahren. Das Leben besteht aus Handeln, doch verursacht unser Handeln Unordnung. Es gibt politisches Handeln, religiöses Handeln, geschäftliches, familiäres Handeln, fragmentiertes Handeln. Dieses Handeln ist natürlich widersprüchlich. Sie sind ein Geschäftsmann, und zu Hause sind Sie ein netter Mensch, wenigstens geben Sie das vor. Daraus entsteht ein Widerspruch und demzufolge Unordnung. Und ein Geist, in dem Unordnung herrscht, kann unmöglich verstehen, was Tugend ist. Heutzutage gibt es mit all den verschiedenen Arten der Freizügigkeit weder Tugend noch Ordnung. Doch ein religiöser Geist benötigt diese Ordnung, nicht nach einem von Ihnen festgelegten Muster oder Konzept. Denn diese Ordnung, dieses Gespür für moralische Rechtschaffenheit entsteht nur, wenn Sie die Unordnung verstehen, das Durcheinander, das Chaos, in dem wir leben.
38:30 Now, all this is to lay the foundation for meditation. If you don't lay the foundation, meditation then becomes an escape, and you can play with that kind of meditation endlessly. That's what most people are doing, lead an ordinary, confused, messy life, and somehow find a corner to bring about a quiet mind. And there are all the people who will give you a quiet mind, whatever that may mean. Mit all dem wird das Fundament für die Meditation gelegt. Ohne dieses Fundament gelegt zu haben, wird die Meditation zu einer Flucht, und Sie können endlos mit dieser Art von Meditation herumspielen. Das ist es, was die meisten Leute tun, sie führen ein gewöhnliches, konfuses, chaotisches Leben, finden aber auf irgendeine Weise einen Ort, an dem sie still sein können. Und dann gibt es Menschen, die Ihnen zu einem stillen Geist verhelfen, was auch immer das bedeuten mag.
39:44 So for a serious mind, and this is a very serious thing, not a play thing, one must have this freedom from all belief, from all commitment, because you are committed to the whole of life, not to one segment of life. Because most of us are committed to revolution, physical revolution, or to political this or that, or the religious activity, to some kind of religious, monastic life and so on, those are all fragmentary commitments. We are talking of freedom so that you can commit yourself, your whole being, your whole energy, vitality and passion to the whole of life, not to one part of it. Then we can proceed to find out what it means to meditate. Für einen ernsthaften Geist ist das eine sehr ernst zu nehmende Angelegenheit, nichts zum Herumspielen. Sie müssen frei sein von jeglichem Glauben, von jeglicher Verpflichtung, denn Sie sind dem gesamten Leben verpflichtet, nicht nur einem kleinen Teil davon. Denn die meisten von uns sind der Revolution verpflichtet, oder wir engagieren uns in politischen oder religiösen Aktivitäten, oder in irgend einer Art von religiösem oder klösterlichem Leben, doch all diese Verpflichtungen sind fragmentarisch. Wir sprechen über die Freiheit, damit Sie sich mit Ihrem ganzen Wesen, Ihrer ganzen Energie, Ihrer Vitalität und Leidenschaft dem Leben als Ganzes widmen können, nicht nur einem kleinen Teil davon. Was bedeutet es nun zu meditieren?
41:33 I don't know if you have gone into this at all. Probably some of you have played with it, tried to control your thoughts, followed various systems, but that's not meditation at all. So one has to dispose of the various systems that one has been offered, the Zen, the transcendental, the things that have been brought over from India or Asia, in which various people are caught. So one has to go into this question of systems, methods. And I hope you will too, we are sharing this problem together. Ich weiß nicht, ob Sie überhaupt schon darüber nachgedacht haben. Vielleicht haben einige von Ihnen damit herumgespielt, Sie haben versucht, Ihre Gedanken zu kontrollieren, Sie haben verschiedene Methoden ausprobiert, doch das ist keine Meditation. Es geht darum, alle Methoden zu verwerfen, sei es Zen, die transzendentale Meditation, alle Methoden, die uns aus Indien oder Asien erreicht haben, und in denen einige Menschen gefangen sind. Wir müssen diese Systeme und Methoden in Frage stellen. Ich hoffe, das werden auch Sie tun, wir teilen dieses Problem gemeinsam.
42:54 When you have a system to follow, what happens to the mind? What does a system, a method imply? A guru - I don't know why they call themselves gurus - I can't find a strong word to deny that whole world of gurus, of their authority, because they think they know. And a man who says, I know, such a man does not know. Or a man who says, I have experienced truth, distrust him completely. These are the people who offer systems. System implies practice, following, repetition, denying what actually is, and therefore increasing your conflict. The system promises nirvana or enlightenment. Just think of it, promising somebody enlightenment. And therefore you have the guru who says he knows more and the other guru says he knows still more. And the disciples fight amongst themselves, say, my guru is better than your guru. So you observe this, that systems make the mind mechanical, they don't give you freedom. They may promise freedom at the end, but freedom is at the beginning, not at the end. If you have no freedom at the beginning, to enquire into the truth of any system, then you are bound to end up with a system, and therefore a mind which is incapable of subtlety, swiftness, sensitivity. So one can totally dispose entirely of all systems so that your mind is really enquiring, is really learning, not according to any system, any philosophy, any guru, but being free to enquire, to see what actually takes place. The mind, which is the result of thousands of years of thought, that mind, that thought wanders. You want to fix your mind, your thought, on a particular phrase, a symbol, an idea, and so on, and your thought wanders off, and you say you must control it. So again you have a battle, you want to fix your mind on something and you're thinking about the drive that you're going to take. So there is conflict. Was geschieht mit Ihrem Geist, wenn Sie einer Methode folgen? Was beinhaltet ein System, eine Methode? Ein Guru - ich weiß nicht, weshalb sie sich Gurus nennen - mir fällt kein geeignetes Wort ein, um diese ganze Welt der Gurus und ihre Autorität zu verwerfen, denn sie glauben, dass sie wissen. Und ein Mensch, der behauptet, dass er weiß, weiß nichts. Trauen Sie niemandem, der behauptet, die Wahrheit erfahren zu haben. Diese Menschen bieten Ihnen Methoden an. Eine Methode setzt Praktizieren voraus, nachfolgen, wiederholen, Tatsachen leugnen, und das verschärft Ihren Konflikt. Methoden versprechen Ihnen das Nirvana oder eine Erleuchtung. Wie kann man jemandem nur eine Erleuchtung versprechen! Aus diesem Grund haben Sie diesen Guru, der behauptet, dass er mehr weiß, und jenen Guru, der behauptet, dass er noch viel mehr weiß. Und die jeweiligen Anhänger bekriegen sich, weil sie meinen, ihr Guru sei der bessere. Sie nehmen also wahr, dass Methoden einen mechanischen Geist bewirken, Ihnen keine Freiheit lassen. Sie versprechen Ihnen vielleicht, dass Sie am Ende frei sein werden, doch die Freiheit liegt am Anfang, nicht am Ende. Wenn Sie von Anfang an nicht die Freiheit haben, jede Methode auf ihren Wahrheitsgehalt zu untersuchen, werden Sie sich mit einer Methode zufriedengeben, und das wird einen Geist zur Folge haben, dem es an Feingefühl, schneller Auffassungsgabe und an Sensibilität fehlt. Es sollte also jegliche Methode verworfen werden, damit Ihr Geist wirklich nachforschen und lernen kann, ohne einer Methode, einer Philosophie oder einem Guru zu folgen. Er muss frei sein, um herausfinden zu können, was tatsächlich geschieht. Der menschliche Geist, der das Ergebnis tausendjähriger Gedanken ist, dieser Geist, diese Gedanken schweifen ab. Sie möchten Ihre Gedanken auf eine Redewendung, auf ein Symbol oder auf eine Idee lenken, doch Ihre Gedanken schweifen ab. Sie bemühen sich, Ihre Gedanken zu kontrollieren, das bedeutet wieder Kampf. Sie möchten Ihren Geist an etwas festmachen, und Sie überlegen, wie das zu bewerkstelligen ist. Es gibt also Konflikt.
47:46 What is important is not controlling thought but understanding thought, therefore understanding the origin, the beginning of thought, which is in yourself. That is, the brain stores up memory, you can observe this yourself, you don't have to read all the books about it, your brain stores memory. And if it hasn't stored memory you wouldn't be able to think at all. That memory is the result of experience, knowledge, whether yours or of the community or the family, and so on, of the race. And from that storehouse of memory, thought springs. And thought is never free, it's always old. There is no such thing as freedom of thought. Thought can never be free in itself, it can express or talk about freedom, but in itself it is the result of past memories, experiences, knowledge, and therefore it's old. Right? I mustn't say right. One must have this accumulation of knowledge, otherwise you couldn't function, you couldn't do a thing, couldn't speak to each other, couldn't go home, and so on - knowledge is essential. Wichtig ist, dass Sie Ihre Gedanken nicht kontrollieren, sondern das Denken verstehen. Verstehen, wo es herkommt, wo das Denken beginnt. Es beginnt in Ihnen. D.h., das Gehirn speichert Erinnerungen, das können Sie beobachten, Sie müssen keine Bücher darüber lesen. Ihr Gehirn speichert Erinnerungen. Ohne gespeicherte Erinnerungen könnten Sie nicht denken. Diese Erinnerungen sind das Ergebnis von Erfahrung, von Wissen, entweder Ihr eigenes, oder das der Gemeinschaft oder der Familie, der Rasse, usw. Die Gedanken entspringen diesem Speicher von Erinnerungen. Die Gedanken sind niemals frei, sie sind immer alt. Freiheit der Gedanken gibt es nicht. Gedanken können niemals frei sein, sie können wohl über die Freiheit sprechen, doch sind sie das Ergebnis von vergangenen Erinnerungen, Erfahrungen, Wissen, und deshalb sind sie alt. Richtig? Ich sollte nicht richtig sagen. Sie müssen über diese Ansammlung von Wissen verfügen, denn andernfalls könnten Sie nicht funktionieren, Sie könnten nicht miteinander sprechen, nicht nach Hause gehen, usw. Wissen ist essentiell.
50:32 So, in meditation one has to find out whether there is an end to knowledge and a freedom from the known. Because if meditation is the continuation of knowledge, that is, the continuation of everything that man has accumulated, then there is no freedom, is there? There is only freedom when there is an understanding of the function of knowledge and the freedom from the known. In der Meditation gilt es herauszufinden, ob es ein Ende des Wissens geben kann und eine Freiheit von dem, was wir schon kennen. Denn wenn die Meditation eine Fortsetzung des Wissens ist, d.h. eine Fortsetzung all dessen, was der Mensch angesammelt hat, dann gibt es keine Freiheit, nicht wahr? Freiheit gibt es nur, wenn ein Verstehen da ist über die Aufgabe, die das Wissen erfüllt und über die Freiheit von dem, was wir kennen.
51:56 We are enquiring into the field of knowledge, where it has its function and where it becomes an impediment to further enquiry. If the brain cells continue to operate, and they can only operate in the field of knowledge, because that's the only thing the brain cells can do, it has known experience, in the field of time which is the past. And to find out if there is a field which is not already contaminated by the known. This is meditation. Are we meeting each other? You see my point? Wir erforschen jetzt den Bereich des Wissens, wo es seine Berechtigung hat, und wo es jedes weitere Nachforschen behindert. Wenn die Gehirnzellen weiterhin aktiv sind, ist ihnen das nur im Bereich des Wissens möglich, zu mehr sind die Gehirnzellen nicht in der Lage. Sie können nur im Bereich der Zeit funktionieren, und das ist die Vergangenheit. Es gilt also herauszufinden, ob es einen Bereich gibt, der nicht bereits durch das Bekannte kontaminiert ist. Das ist Meditation. Verstehen wir einander? Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?
53:25 If I meditate and continue with what I have already learned, with what I already know, then I am living in the past, living within the field of my conditioning, within the field of what I have already known. In that there is no freedom. I may decorate the prison in which I live, I may do all kinds of things in that prison, but it's still a limitation, a barrier. So the mind has to find out whether the brain cells which have developed through millennia in knowledge can be quiet, totally quiet, and respond to a field, a dimension it does not know. Which means, can the mind be totally still? Wenn ich meditiere und mit dem, was ich bereits gelernt habe, weitermache, mit dem, was mir bereits bekannt ist, dann lebe ich in der Vergangenheit, ich lebe innerhalb des Bereichs meiner Konditionierung, innerhalb des Bereichs des bereits Bekannten. Darin gibt es keine Freiheit. Ich kann das Gefängnis, in dem ich lebe, ausschmücken, ich kann alle möglichen Dinge in meinem Gefängnis anstellen, doch das ist immer noch eine Eingrenzung, ein Hindernis. Der Geist muss also herausfinden, ob die Gehirnzellen, die ihr Wissen über Jahrmillionen weiterentwickelt haben, still sein können, vollkommen still, um in einen Bereich vorzudringen, in eine Dimension, die unbekannt ist. D.h., kann der Geist vollkommen still sein?
55:03 This has been the problem of all the religious people throughout the centuries, because they realise that you must have a very quiet mind, because then only you can see. If you are chattering, if your mind is constantly in movement, rushing all over the place, obviously it cannot look, it cannot listen totally, that's simple. To listen, to observe totally, the mind must be completely quiet. So they say, control. Control, hold it, train it, put it in a prison, because they haven't found a way of bringing about a mind that is completely and utterly quiet. They say control, don't yield to any desire, don't look at a woman, don't look at a man, don't look at the beautiful hills, trees, and the beauty of the earth, because if you do, it might remind you of the woman or the man. Therefore control, hold and concentrate. And when you do all that, concentrate, don't look at the loveliness of the earth, of the sky, of the cloud, you are in conflict, and therefore more control, more subjugation. This has been going on for a millennia, for thousands of years, because they all realise they must have a quiet mind. How does the mind become quiet, without effort, without control, without being drilled, without following, shaping, giving it a border, how to make the mind - no, not how, because the moment you ask how, you are introducing a system, therefore there is no how - Jahrhundertelang ist das das Problem aller religiösen Menschen gewesen, denn sie erkannten, dass man nur mit einem außerordentlich stillen Geist schauen kann. Wenn Sie schwatzen, wenn Ihr Geist ständig in Bewegung ist, von hier nach dort hastet, ist es ihm unmöglich zu schauen, er kann nicht vollkommen zuhören, das ist leicht zu verstehen. Um vollkommen zuhören und wahrnehmen zu können, muss der Geist vollkommen still sein. Deshalb sagen sie, kontrolliert ihn, unterwerft ihn, richtet ihn ab, haltet ihn gefangen, denn sie haben keinen Weg gefunden, um den Geist vollends zum Schweigen zu bringen. Sie sagen, kontrollieren Sie ihn, geben Sie keinem Verlangen nach, schauen Sie keine Frau an, schauen Sie keinen Mann an, schauen Sie nicht die wunderschönen Hügel und Bäume an, die Schönheit der Erde, denn das könnte Erinnerungen an die Frau oder den Mann wecken. Kontrollieren Sie, geben Sie nicht nach, konzentrieren Sie sich. Und während Sie all das tun, während Sie sich konzentrieren, sehen Sie nicht die Schönheit der Erde, des Himmels, der Wolke. Das erzeugt in Ihnen Konflikt, und sie brauchen noch mehr Kontrolle, noch mehr Unterwerfung. Über Jahrmillionen ist das so gegangen, über tausende von Jahren, denn alle haben erkannt, dass ein stiller Geist unabdingbar ist. Wie kann der Geist also mühelos still werden, ohne dass er kontrolliert, abgerichtet, geformt oder eingegrenzt wird, wie können Sie vorgehen, damit Ihr Geist still wird, - nein, nicht wie, denn sobald Sie fragen, wie das gehen soll, bedienen Sie sich einer Methode, daher gibt es kein Wie.
58:45 can the mind become quiet? I don't know what you're going to do about it, when you see the problem, when you see the necessity, the truth of having a quiet, delicate, subtle mind, which is absolutely quiet. How are you going to do it, how is it to happen? Because only such a mind is a religious mind. It is only such a mind that sees the whole of life as a unit, as a unitary movement, not fragmented. Therefore such a mind when it acts, it acts totally, not fragmentarily, because it acts out of complete stillness. Kann der Geist still werden? Ich weiß nicht, wie Sie vorgehen werden, wenn Sie das Problem erkennen, wenn Sie die Notwendigkeit sehen, die Wahrheit, die darin liegt, einen stillen, empfindsamen, subtilen Geist zu haben, einen Geist, der vollkommen still ist. Wie werden Sie das anstellen, wie soll das geschehen? Denn nur ein solcher Geist ist ein religiöser Geist. Nur ein solcher Geist ist in der Lage, das Leben als eine Einheit wahrzunehmen, als eine einheitliche Bewegung, frei von Fragmentierung. Wenn ein solcher Geist handelt, handelt er in Vollkommenheit, nicht bruchstückhaft, denn er handelt aus einer vollkommenen Stille heraus.
1:00:20 How is that to happen? That is the problem of meditation. You have laid the foundation of a life of complete relationship, which we went into yesterday, a life that is orderly and therefore virtuous, a life that is extraordinarily, inwardly simple and therefore totally austere. Not the austerity of the priest which is harsh, brutal, but the austerity of deep simplicity, which means a mind is not in conflict. And when you have laid that foundation, easily, without any effort, because the moment you introduce effort there's conflict, because you see the truth of it, and therefore it is the perception of what is that brings about a radical change. Wie kann das geschehen? Das ist die Aufgabe der Meditation. Sie haben den Grundstein für ein Leben gelegt, in dem Ihre Beziehungen vollkommen sind, das haben wir gestern behandelt. Ein geordnetes und daher tugendhaftes Leben, ein Leben, das außergewöhnlich ist, inwendig einfach, und daher von einzigartiger Strenge. Nicht die Strenge eines Priesters, die barsch ist und brutal, sondern die Strenge, die große Einfachheit mit sich bringt, und das setzt einen Geist voraus, der frei von Konflikt ist. Und wenn Sie diesen Grundstein gelegt haben, und zwar mit Leichtigkeit, mühelos, denn sobald Sie sich bemühen, entsteht Konflikt, und da Sie die Wahrheit sehen, die darin liegt, ist es die Wahrnehmung dessen, was ist, die einen radikalen Wandel herbeiführt.
1:01:52 So when you perceive, when the mind sees clearly that it's only a quiet mind, which means the brain cells which carry the memories of centuries, they must also become quiet and only respond when necessary, and not otherwise. Only respond when challenged completely, but otherwise remain completely quiet. Wenn Sie also wahrnehmen, wenn Ihr Geist klar erkennt, dass dies nur dem stillen Geist möglich ist, d.h., dass die Gehirnzellen, die jahrhundertealte Erinnerungen in sich tragen, ebenfalls still werden müssen, um nur dann zu reagieren, wenn es nötig ist. Dass sie nur auf eine Herausforderung reagieren, um ansonsten vollkommen still zu sein.
1:02:37 That's the problem. It's only a quiet mind, a totally still mind that understands. In that still mind there is a movement which is totally different, of a different dimension, of a different quality. That can never be put into words, because that is indescribable. But what can be described is up to this point, to the point when you have laid the foundation and see the necessity, the truth and the beauty of a still mind. Das ist das Problem. Denn nur wenn der Geist vollkommen still ist, kann er auch verstehen. In diesem stillen Geist ist eine Bewegung da, die völlig anders ist, sie entstammt einer anderen Dimension und ist von einer anderen Qualität. Das kann niemals in Worte gefasst werden, denn es kann nicht beschrieben werden. Was allerdings beschrieben werden kann, ist alles bis zu diesem Punkt, an dem Sie das Fundament gelegt haben, an dem Sie die Notwendigkeit, die Wahrheit und die Schönheit eines stillen Geistes erkannt haben.
1:03:36 For most of us, beauty is in something, in the building, in the cloud, in the shape of a tree, in a beautiful face. Is beauty out there, or is it a quality of mind that has no self-centred activity? Because like joy, beauty is essential in meditation, the understanding of beauty. And beauty is really the total abandonment of the me. And the eyes that have abandoned the me can see the tree and the beauty of it, and the loveliness of a cloud. That is, when there is no centre as the me. It happens to each one of us, doesn't it? When you see a lovely mountain, when you come upon it suddenly, there it is. Everything has been pushed aside except the majesty of that hill. That hill, that mountain, that tree, absorbs you completely. Für die meisten von uns liegt die Schönheit in etwas, in einem Gebäude, in einer Wolke, in dem Umriss eines Baumes, in einem wunderschönen Gesicht. Liegt die Schönheit nun im Außen, oder liegt sie in der Eigenschaft eines Geistes, der frei ist von ichbezogener Aktivität? Denn wie die Freude ist auch die Schönheit unentbehrlich in der Meditation, das Verstehen von Schönheit. Und in Wirklichkeit ist Schönheit die vollkommene Abwesenheit des Ich. In diesem Ichlosen Zustand können die Augen den Baum in all seiner Schönheit sehen, und die Anmut einer Wolke. D.h., wenn das Ich als Mittelpunkt weggefallen ist. Wir haben das alle schon erlebt, oder? Wenn Sie einen wunderschönen Berg sehen, der ganz plötzlich in Ihrem Blickfeld auftaucht, ist es da. Alles andere ist dann ganz nebensächlich, es existiert nur die Herrlichkeit dieses Berges, denn alles, dieser Hügel, dieser Berg, dieser Baum nehmen Sie vollends gefangen.
1:05:55 It's like a child with a toy, the toy absorbs the child. And when the toy is destroyed the child is back again in whatever he's doing, in his mischief, in his crying, etc. Likewise with us, when you see the mountain or the single tree on a hilltop, it absorbs you. And we want to be absorbed by something, by an idea, by an activity, by a commitment, by a belief, or be absorbed by another, which is like the child with a toy. Wie bei einem Kind mit einem Spielzeug. Das Kind ist vollkommen in dieses Spielzeug vertieft, und wenn es zerbricht, ist das Kind wieder bei dem, was es vorher getan hat, bei seinem Unfug, seinem Geweine, etc. Genauso ist das bei uns, wenn wir den Berg sehen oder einen einzigen Baum auf einer Bergspitze, gehen wir darin auf. Wir möchten in etwas aufgehen, in einer Idee, einer Aktivität, einer Verpflichtung, einem Glauben, einer Beziehung, genauso wie das Kind mit einem Spielzeug.
1:07:14 Beauty, which means sensitivity, the body that is sensitive, which means right diet, right way of living, I won't go into all that, there's no time. When you have all this, and if you've gone that far, and I hope you will, or you are doing it now, then the mind will inevitably and naturally, unknowingly, become quiet. You can't make the mind quiet, because you are the mischief-maker, you are yourself disturbed, anxious, confused, how can you make the mind quiet? But when you understand what quietness is, when you understand what confusion is, what sorrow is, whether sorrow can ever end, when you understand pleasure, then out of that comes an extraordinarily quiet mind, you don't have to seek it. You must begin at the beginning and the first step is the last step, and this is meditation. Schönheit ist gleichbedeutend mit Feingefühl. Ein sensibler Körper benötigt angemessene Ernährung, eine richtige Lebensführung, darauf werde ich nicht eingehen, dafür gibt es keine Zeit. Wenn Sie all das erreicht haben, und Sie so weit gekommen sind, das hoffe ich, oder vielleicht sind Sie jetzt gerade dabei, dann wird Ihr Geist zwangsläufig, auf natürliche Weise, und ohne dass Sie es merken, still. Sie selbst können keinen ruhigen Geist herbeiführen, denn Sie sind der Unruhestifter, Sie sind gestört, ängstlich und verwirrt, wie könnten Sie einen ruhigen Geist herbeiführen? Doch wenn Sie verstehen, was Stille ist, wenn Sie das Durcheinander verstehen, das Leid, und ob das Leid jemals enden kann, und wenn Sie das Vergnügen verstehen, werden Sie einen außerordentlich ruhigen Geist haben, Sie müssen nicht danach suchen. Fangen Sie am Anfang an, dann wird der erste Schritt der letzte sein. Das ist Meditation.
1:09:26 Would you like to ask any questions? Yes? Möchten Sie Fragen stellen? Ja?
1:09:45 Questioner: When you make the analogy of the mountain, the hills, the beautiful sky, that's wrong for these people, that's not the analogy for them. The analogy is the dirt. F: Wenn Sie die Analogie des Berges, des Hügels, des wunderschönen Himmels benutzen, trifft das auf diese Leute nicht zu. Sie können mit dieser Analogie nichts anfangen. ihre Analogie ist der Schmutz.
1:09:59 K: Right, take that, the analogy of the dirty street of New York, the analogy of the dirt, the squalor, the poverty, the ghettos, the war, which we have made, to which each one of us has contributed, we are responsible, each one of us, for the war in Vietnam, for the war in the Middle East, in Pakistan, each one of us is responsible. You don't feel that way because you have separated yourself, isolated yourself, therefore having no relationship with another you become corrupt and therefore allow corruption to spread in the world. That's why this corruption, this pollution, this war, this hatred, cannot be stopped by a system, political, religious, or any organisation. You have to change. Don't you see this? You have to cease to be, completely, what you are. Not through will. Meditation is the emptying of the mind of will, then totally different action takes place. Yes? K: Richtig, nehmen Sie die Analogie der schmutzigen Straßen von New York, die Analogie des Drecks, des Elends, der Armut, der Ghettos, des Kriegs, das haben wir angerichtet, ein jeder von uns hat dazu beigetragen, ein jeder von uns ist verantwortlich für den Vietnam Krieg, für den Krieg im Nahen Osten, in Pakistan, ein jeder von uns ist verantwortlich. Sie glauben das nicht, denn Sie haben sich davon getrennt, Sie haben sich isoliert, und fühlen sich deshalb nicht miteinander verbunden. Sie werden korrupt und lassen zu, dass sich die Korruption in der ganzen Welt ausbreitet. Folglich kann dieser Korruption, dieser Verschmutzung, diesem Krieg, diesem Hass nicht durch ein System Einhalt geboten werden, nicht durch die Politik, die Religion oder irgendeine andere Organisation. Sie sind es, die sich verändern müssen. Sehen Sie das nicht? Sie müssen gänzlich aufhören, das zu sein, was Sie sind. Nicht durch Ihren Willen. Die Meditation befreit den Geist von allem Willen, und nur dann ist Raum da für ein vollkommen anderes Handeln. Ja?
1:12:19 Q: If one can have the privilege of becoming aware, totally aware, shall I say, how can we then help those that are conditioned, that have deep resentment within them, to become receptive and aware. F: Wenn wir das Privileg haben, gewahrsam zu sein, vollkommen gewahrsam, sozusagen, wie können wir denjenigen helfen, die konditioniert sind, verbittert, damit sie empfänglich und gewahr werden können.
1:12:38 K: If one is privileged to be totally aware, how can one help another to uncondition and so on. Why, if I may ask, do you use the word privilege? What is there sacred or privileged about being aware? That's a natural thing, isn't it, to be aware? And if you are aware of your own conditioning, of the turmoil, the dirt, the squalor, the war, the hatred, you know what is happening in the world, the tears, the sorrow of those poor people being killed, the children, the mothers, all that. If you are aware of all that you will establish a relationship with another so complete, so that when you are so completely related to another you are related to every other human being in the world. You understand this? If I am related to my wife, to my husband, to somebody completely, totally, not as an idea or an image, completely, then I am related to every human being in the world, then I will see I will not hurt another. They are hurting themselves. Then I can go, preach, talk about it, not with the desire to help another, that's the most terrible thing to say, I want to help another. Who are you to help another, including the speaker? K: Wenn wir das Privileg haben, vollkommen gewahr zu sein, wie können wir jemandem helfen, seine Konditionierung los zu werden? Darf ich fragen, weshalb Sie das Wort priviligiert benutzen? Hat das Gewahrsein irgend etwas Priviligiertes oder Heiliges? Gewahr zu sein ist etwas Natürliches, nicht wahr? Und wenn Sie sich Ihrer eigenen Konditionierung bewusst sind, in dem es Chaos, Schmutz, Dreck, Krieg und Hass gibt, Sie wissen, alles, was in der Welt vor sich geht, die Tränen, der Kummer um diese armen Menschen, die getötet werden, die Kinder, die Mütter, und all das. Wenn Sie um all diese Dinge wissen, werden Sie miteinander eine wirklich vollkommene Beziehung eingehen, und wenn Sie derart eng miteinander verbunden sind, werden Sie mit allen anderen Menschen in der Welt verbunden sein. Verstehen Sie das? Wenn ich mit meinem Ehepartner oder jemand anderem so eng verbunden bin, vollends, nicht nur in meiner Vorstellung, dann bin ich mit allen anderen Menschen in der Welt verbunden, dann werde ich gewahr sein, ich werde niemanden mehr verletzen. Sie tun sich selbst weh. Dann kann ich anfangen darüber zu sprechen, zu predigen, nicht mit dem Verlangen, anderen zu helfen, das ist das Schlimmste, zu sagen, dass man jemandem helfen will. Wer sind Sie, dass Sie jemandem helfen könnten? Der Sprecher mit einbezogen.
1:15:03 The beauty of the tree or the flower doesn't want to help you, it is there, it is for you to look at the squalor or at the beauty. And if you are incapable of looking at it then find out why you are incapable, why you have become so indifferent, so callous, so shallow and empty. If you find that out then you are in a state where the waters of life flow, you don't have to do a thing. Die Schönheit des Baumes oder der Blume möchte Ihnen nicht helfen, sie ist einfach da, und es ist an Ihnen, ob Sie Augen für den Dreck oder für die Schönheit haben. Und wenn Ihnen das unmöglich ist, finden Sie heraus, weshalb es so ist, weshalb Sie derart gleichgültig, gemein, derart seicht und hohl geworden sind. Wenn Ihnen das klar geworden ist, sind Sie an dem Ort, wo die Wasser des Lebens fließen, Sie müssen nichts tun.
1:16:11 Q: What is the relationship between seeing things exactly as they are, and consciousness? F: Worin besteht der Zusammenhang zwischen dem Wahrnehmen dessen, was ist, und dem Bewusstsein?
1:16:17 K: What is the relationship between seeing things as they are, and consciousness. Consciousness is the content of it. The content of consciousness is consciousness. Has everything got to be explained? That's a simple thing. The content of your consciousness is your greed, envy, ambition, comparison, struggle, pain, sorrow, all that is consciousness, because the content of it makes consciousness. Remove the content, is there consciousness as you know it? Of course not, you only know consciousness by its content. And its content is what is happening in the world, of which you are a part. Now, to empty all that is not to have this consciousness but a totally different dimension. And that dimension you cannot speculate about, leave it to the scientists, to the philosophers. What we can do is to find out whether it is possible to uncondition the mind by becoming aware, by becoming totally attentive. K: Was ist der Zusammenhang zwischen dem Wahrnehmen dessen, was ist, und dem Bewusstsein? Das Bewusstsein ist der Inhalt. Der Inhalt des Bewusstseins ist Bewusstsein. Muss alles erklärt werden? Es ist einfach. Der Inhalt Ihres Bewusstseins ist Ihre Gier, Ihr Neid, Ihr Ehrgeiz, Ihr Vergleichen, Ringen, Ihr Schmerz, Ihr Leid, das alles ist Bewusstsein, Das Bewusstsein besteht aus diesem Inhalt. Wenn Sie diesen Inhalt beseitigen, gibt es dann noch das Bewusstsein, wie Sie es kennen? Natürlich nicht, Sie kennen das Bewusstsein nur, weil Sie seinen Inhalt kennen. Und dieser Inhalt macht das aus, was in der Welt geschieht, Sie sind ein Teil davon. Wenn Sie sich all dessen entledigen, wird an die Stelle dieses Bewusstseins eine völlig neue Dimension treten. Sie können über diese Dimension nicht spekulieren, überlassen Sie das den Wissenschaftlern, den Philosophen. Was wir tun können, ist herauszufinden, ob es möglich ist, den Geist von seiner Konditionierung zu befreien, indem wir gewahr und vollkommen achtsam werden.
1:18:33 Q: I don't know myself what love is or truth is or God is, but when you describe it: love is God, instead of love is love. Can you explain why you say love is God? F: Ich selbst weiß nicht, was Liebe ist, was Wahrheit ist, was Gott ist, doch Sie beschreiben die Liebe als Gott, die Liebe nicht als Liebe. Weshalb sagen Sie, dass die Liebe Gott ist?
1:18:43 K: I didn't say love is God. K: Das habe ich nicht gesagt.
1:18:45 Q: Well, in your book, I read one of your books. F: Sie sagten das in einem Ihrer Bücher.
1:18:47 K: Oh, I'm so sorry, don't read books. That word has been used so much, loaded by man's despairs and hopes. You having God, the communists have their gods, loaded. So find out, if I may suggest, what love is. You can only find out what love is by knowing what it is not. Not knowing intellectually but actually in life putting aside what it is not: jealousy, ambition, greed, all the division that goes on in life, the me and the you, we and they, the black and the white. You won't do it, unfortunately, you won't do it because it needs energy. And energy comes only when you observe actually what is, not run away from it. When you see actually what is, then in the observing of it you have the energy to go beyond it. You cannot go beyond it if you are trying to escape from it, if you are trying to translate it, if you are trying to overcome it, just to observe actually what is, then you have an abundance of energy, then you can find out what love is. Love is not pleasure. And to find that out, to really inwardly find out for yourself that love is not pleasure. You know what that means? It means that there is no fear, that there is no attachment, no dependency, but a relationship in which there is no division. K: Oh, das tut mir leid, lesen Sie keine Bücher. Das Wort ist so oft gebraucht worden, es ist mit der Verzweiflung der Menschheit und Hoffnungen befrachtet. Sie haben Ihren Gott, die Kommunisten haben ihre Götter, es ist befrachtet. Finden Sie heraus, was Liebe ist. Sie können nur herausfinden, was Liebe ist, wenn Sie wissen, was sie nicht ist. Nicht intellektuell, sondern im wirklichen Leben, wenn Sie das weglassen, was sie nicht ist: Neid, Ehrgeiz, Gier, alles Trennende im Leben, das ich und das du, wir und sie, schwarz und weiß. Sie werden es nicht tun, leider. Sie werden es nicht tun, denn dafür ist Energie nötig. Energie entsteht nur, wenn Sie beobachten, was tatsächlich ist, ohne davonzulaufen. Wenn Sie tatsächlich wahrnehmen, was ist, wird diese Wahrnehmung Ihnen die Energie geben, darüber hinaus zu gehen. Sie können nicht darüber hinausgehen, wenn Sie versuchen, davor zu fliehen, wenn Sie versuchen, es zu interpretieren, zu überwinden. nehmen Sie einfach nur wahr, was tatsächlich ist, dann haben Sie Energie im Übermaß, um herauszufinden, was Liebe ist. Liebe ist nicht Vernügen. Finden Sie das heraus, finden Sie für sich selbst, inwendig, heraus, dass Liebe nicht Vergnügen ist. Wissen Sie, was das heißt? Es heißt, dass keine Angst da ist, dass es kein Anhaften gibt, keine Abhängigkeit, sondern eine Beziehung, in der es keine Trennung gibt.
1:22:05 Q: I would like, if you would, to talk about the role of the artist in society. Does he serve a function beyond his own function? F: Ich würde gern darüber sprechen, welche Rolle ein Künstler in der Gesellschaft hat. Hat er eine Funktion, abgesehen von seiner eigenen?
1:22:33 K: The role of the artist in society. Who is an artist? Who paints a picture? Writes a poem? Who wants to express himself through painting or through writing a book, a play? Why do we divide the artist from the rest of us, the intellectual from the rest of us? Why this division? Because we have placed the intellectual at one level, the artist perhaps at a higher level, and the scientist at a still higher level. And then we say, what is their role in society? The question is not what is their role but what is your role in society, because you have created this awful mess. What is your role? Find out. That is, find out why you live within this world of squalor, hatred and misery. Apparently it doesn't touch you. K: Die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft. Wer ist ein Künstler? Jemand, der ein Bild malt? Der ein Gedicht schreibt? Der sich durch ein Gemälde ausdrücken will, oder dadurch, dass er ein Buch schreibt, oder ein Theaterstück? Weshalb heben wir den Künstler besonders hervor, oder den Intellektuellen? Weshalb diese Trennung? Weil wir den Intellektuellen auf eine Stufe gestellt haben, den Künstler vielleicht auf eine höhere, und den Wissenschaftler auf eine noch höhere. Dann fragen wir nach ihrer Rolle in der Gesellschaft. Die Frage ist nicht, was deren Rolle ist, sondern, was ist Ihre eigene Rolle in der Gesellschaft, denn Sie sind für diesen schrecklichen Schlamassel verantwortlich. Was ist Ihre Rolle? Finden Sie es heraus. D.h., finden Sie heraus, weshalb Sie in dieser Welt des Elends, des Hasses und des Kummers leben. Offensichtlich berührt es Sie nicht.
1:24:33 You have listened to these four talks, shared some of the things together, understood, let's hope, a great deal. Then you become a centre of right relationship and therefore it's your responsibility to change this terrible, corrupt, destructive society. Sie haben diesen vier Reden zugehört, haben einige Sachen ausgetauscht, und ich hoffe, Sie haben vieles davon verstanden. Demzufolge werden Sie zu einem Mittelpunkt für gelungene Beziehungen. Es ist deshalb Ihre Verantwortung, diese schreckliche, korrupte, destruktive Gesellschaft zu verändern.
1:25:09 Isn't it time now to stop? What time is it? Quarter past seven. Ist es jetzt an der Zeit, aufzuhören? Wie spät ist es? Viertel nach sieben.
1:25:25 Any more questions? Noch weitere Fragen?
1:25:28 Q: Could you go into psychological time? F: Könnten Sie auf die psychologische Zeit näher eingehen?
1:25:35 K: I will. I've got it. This is the last question, I'm afraid. I'll have to stop. The questioner wants to know what time is, could you go into it. Time is old age, time is sorrow, time doesn't heed. So what is time? There is chronological time by the watch. That must exist, otherwise you won't be able to catch your bus, cook a meal, all the rest, time. But there is another kind of time which we have accepted. That is we say, tomorrow I will be, tomorrow I will change, tomorrow I will become. Psychologically, we have created time, haven't we? You know, tomorrow. Is there a tomorrow, psychologically? To put that question seriously is a most dreadful question, because we want tomorrow, I am going to see you tomorrow, I am going to have the pleasure of meeting you tomorrow, I am going to understand tomorrow, my life will be different tomorrow, I will realise enlightenment tomorrow. Therefore tomorrow becomes the most important thing in our life. You have had sex yesterday, all the pleasures, all the agony, whatever you have in that mess, and you want it tomorrow, because you want that same pleasure repeated tomorrow. K: Ja, das werde ich tun. Ich habe verstanden. Das ist leider die letzte Frage. Ich werde aufhören müssen. Der Fragesteller möchte wissen, was Zeit ist, könnten Sie das näher erläutern. Zeit ist Alter, Zeit ist Leid, die Zeit nimmt keine Rücksicht. Was also ist Zeit? Es gibt die chronologische Zeit nach der Uhr. Die muss es geben, sonst wären Sie nicht in der Lage, einen Bus zu erreichen, eine Mahlzeit zu kochen, und alles andere, wofür wir Zeit brauchen. Doch es gibt eine andere Zeit, die wir akzeptiert haben. Wir sagen, z.B., morgen werde ich dies oder jenes sein, morgen werde ich mich verändern, morgen werde ich zu etwas werden. Wir haben die Zeit auf einer psychologischen Ebene erschaffen, nicht? Sie wissen, das Morgen. Gibt es auf der psychologischen Ebene ein Morgen ? Diese Frage ernsthaft zu untersuchen ist schrecklich, denn wir brauchen das Morgen, morgen werden wir uns sehen, ich freue mich darauf, dich morgen zu treffen, morgen werde ich verstehen, morgen wird mein Leben anders sein, morgen werde ich Erleuchtung erlagen. Deshalb wird das Morgen zum wichtigsten Teil unseres Lebens. Gestern haben Sie Sex gehabt, all die Freuden, all der Schmerz, was immer Sie dem Schlamassel abgewinnen können, und Sie möchten es morgen wiederhaben, denn Sie möchten morgen eine Wiederholung dieses Vergnügens.
1:28:19 So to put that question to yourself and find out the truth of it, which is, is there a tomorrow at all? Except - please follow - thought projects tomorrow. So, tomorrow is the invention of thought as time. And if there is no tomorrow psychologically, what happens to the life, to today? What happens today if there is no tomorrow, psychologically? Then there is a tremendous revolution, isn't there? Then your whole action undergoes a radical change, doesn't it? Then you are completely whole now. Then you are not projecting from the past, through the present, the future. That means to live, dying every day. Do it and you will find out what it means to live so completely today. Isn't that what love is? You don't say, I will love tomorrow, do you? You love or you don't love. So love has no time, only sorrow has time. Sorrow is thought as pleasure. So to find out for oneself what time is, and find out if there is no tomorrow. Then there is a life which is eternal, because eternity has no time. Stellen Sie sich selbst die Frage und finden Sie heraus, ob es überhaupt ein Morgen gibt? Außer - bitte folgen Sie mir - dass das Morgen eine Projektion des Denkens ist. Das Morgen ist die Erfindung des Denkens als Zeit. Wenn es auf der psychologischen Ebene kein Morgen gibt, was geschieht dann mit dem Leben, mit dem Heute? Was geschieht heute, wenn es auf der psychologischen Ebene kein Morgen gibt? Es gibt eine gewaltige Revolution, nicht wahr? Ihre gesamte Handlungsweise erfährt einen radikalen Wandel, oder? Dann sind Sie jetzt vollkommen heil. Sie werden nicht mehr aus der Vergangenheit durch die Gegenwart in die Zukunft projizieren. Das heißt zu leben, indem wir jeden Tag sterben. Tun Sie es, und Sie werden herausfinden, was es heißt, vollkommen im Heute zu leben. Das ist Liebe, nicht wahr? Sie sagen nicht, dass Sie morgen lieben werden, oder? Entweder Sie lieben oder Sie lieben nicht. Liebe ist zeitlos, nur das Leid ist in der Zeit. Leid ist Denken an das Vergnügen. Finden Sie selbst heraus, was Zeit ist, und finden Sie heraus, ob es kein Morgen gibt. Dann haben Sie ein Leben, das ewig währt, denn die Ewigkeit ist zeitlos.