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SD70T3 - Das Verstehen von Meditation erfordert Ordnung
3. Öffentliche Rede
Staatliche Hochschule San Diego, USA
8. April 1970



0:20 Krishnamurti: I would like, if I may, this evening, talk about the implications of meditation and what is necessary for a mind that is capable of really true meditation – what is the first step, as it were. Wenn Sie mir gestatten, würde ich heute Abend über die Auswirkungen der Meditation sprechen, und was notwendig ist, um einen Geist zu haben, der wirklich wahrhaft meditieren kann. Was ist der erste Schritt?
1:08 First of all, I think one has to understand the meaning of the word ‘freedom’. For most of us, freedom implies freedom to express ourselves, or freedom to do what we like in society, or freedom to think what we like, or freedom from a particular tiresome habit, or a particular idiosyncrasy, and so on. To understand what is freedom – because that seems to me absolutely necessary for a mind that is capable without any distortion, to be able to meditate. Ich denke, dass man zuallererst die Bedeutung des Wortes "Freiheit" verstehen muss. Für die meisten von uns bedeutet Freiheit, die Freiheit sich auszudrücken, oder die Freiheit, das zu tun, was wir tun möchten, oder die Freiheit, das zu denken, was wir denken möchten, oder die Freiheit von einer bestimmten lästigen Gewohnheit, oder von einer bestimmten Abneigung und so weiter. Es scheint mir absolut notwendig zu sein, dass ein Geist, der fähig sein möchte, ohne jede Entstellung zu meditieren, verstehen muss, was Freiheit bedeutet.
2:50 For most of us, we demand freedom, politically or religiously, or to think what we like, and there is the freedom of choice. Political freedom is all right and one must have it, but for most of us, we never demand and find out whether it is at all possible to be free inwardly. Our mind is a slave to its own projections, to its own demands, to its own desires and fulfilments. The mind is a slave to its cravings, to its appetites. And apparently we never ask whether it is at all possible to be free inwardly. But we are always wanting freedom outwardly – to go against the society, against a particular structure of society. And this revolt against society, which is taking place all over the world, is a form of violence which indicates that one is concentrating on an outward change without the inward change. Die meisten von uns verlangen Freiheit, politisch oder religiös, wir möchten Denken dürfen, was wir wollen, und da gibt es noch die Entscheidungsfreiheit. Freiheit auf der politischen Ebene ist in Ordnung, und diese muss man haben, aber die meisten von uns untersuchen nie, ob es möglich ist, innerlich frei zu sein. Unser Geist ist ein Sklave seiner eigenen Projektionen, seiner eigenen Forderungen, Sehnsüchten und Erfüllungen. Der Geist ist ein Sklave seines Verlangens, seines Appetits. Und scheinbar fragen wir uns nie, ob es möglich ist, innerlich frei zu sein. Aber wir verlangen ständig nach Freiheit im Äußeren, um uns gegen die Gesellschaft zu richten, gegen eine bestimmte Struktur der Gesellschaft. Und diese Revolte gegen die Gesellschaft, die überall auf der Welt stattfindet, ist eine Form der Gewalt, die uns zeigt, dass man sich auf eine äußere Veränderung konzentriert, ohne einer inneren Veränderung. Also spielt die Gewalt eine besondere Rolle in unserem Leben.
5:24 So violence plays an extraordinary part in our life. We never ask whether the mind can be completely and utterly free from violence. We have accepted it as part of life, as we have accepted war as a way of life. And we have our favourite wars – you may not like this particular war, but you don’t mind having other kinds of wars. And there will be always wars – and there have been for 5,000 years wars, because man has accepted violence as the way of life. And we never question whether the mind can be really and truly, deeply, be free of violence. And the permissive society in which we live, the culture which is gradually coming out of this society, to do what one likes or choose what one likes, it is still an indication of violence. Where there is choice there is no freedom. Choice implies confusion, not clarity. When you see something very clearly, there is no choice, there is only action. It is only a confused mind that chooses. And choice is an indication of the lack of freedom and therefore in choice there is resistance, conflict. Wir fragen uns nie, ob der Geist vollständig von Gewalt befreit werden kann. Wir haben es als ein Teil unseres Lebens akzeptiert, so, wie wir auch den Krieg als eine Art zu Leben akzeptiert haben. Und wir haben unsere bevorzugten Kriege, vielleicht mögen Sie einen bestimmten Krieg nicht, aber Sie haben nichts dagegen, andere Kriege zu führen. Und es wird immer Kriege geben, und es gibt schon seit 5000 Jahren Kriege, denn der Mensch hat den Krieg als eine Art zu Leben akzeptiert. Und wir stellen uns nie die Frage, ob der Geist wirklich tiefgreifend von Gewalt befreit werden kann. Und die freizügige Gesellschaft, in der wir leben, die Kultur, die sich allmählich aus dieser Gesellschaft ergibt, zu tun, was man mag, oder zu wählen, was man mag, ist immer noch ein Anzeichen der Gewalt. Dort, wo es eine Wahl gibt, gibt es keine Freiheit. Eine Wahl impliziert nicht Klarheit, sondern Verwirrung. Wenn Sie etwas ganz klar sehen, gibt es keine Wahl, sondern nur Handlung. Nur der verwirrte Geist hat eine Wahl. Die Wahl ist ein Indiz für das Fehlen von Freiheit, und daher gibt es in der Wahl einen Widerstand, einen Konflikt.
8:09 And so our life as it is now is based on violence. Our life is conditioned by the verb ‘to be’. Please, this is important to understand, how our life is guided and conditioned by the verb ‘to be’: one has been, one is, and one will be. The idea in that verb is to arrive, to succeed, to achieve, to become, gradually attain peace, gradually get rid of the things that hinder us. So the verb ‘to be’ is the conditioning of the mind in time. Right? Do, please, follow this. Daher basiert unsere jetzige Art zu Leben auf Gewalt. Unser Leben ist konditioniert durch das Verb "zu sein". Bitte, es ist wichtig zu verstehen, wie unser Leben durch das Verb "zu sein" geleitet und konditioniert wird: man war, man ist und man wird sein. Die Idee hinter diesem Verb ist, anzukommen, Erfolg zu haben, etwas zu erreichen, etwas zu werden, schrittweise Frieden zu finden, uns schrittweise von den Dingen zu befreien, die uns behindern. Das Verb "zu sein" ist die Konditionierung des Verstandes in der Zeit. Richtig? Bitte folgen Sie mir.
9:47 Because enlightenment is not a matter of time at all. Understanding is not a matter of gradual sensitivity; either one understands it immediately or not at all. As long as the mind is conditioned by that verb, and as most minds are, all our moral structure is based on that. I will be good, I will gradually achieve a certain state of mind, and so on. So one has to be aware of this dangerous word. And find out whether the mind can be free of the word, because the word is never the thing, the description is never the described. And yet we are satisfied with the description, with the explanations. Denn Erleuchtung ist überhaupt keine Frage der Zeit. Verständnis ist keine Frage der schrittweisen Feinfühligkeit, entweder versteht man es sofort, oder überhaupt nicht. So lange der Geist durch dieses Verb konditioniert ist, und die meisten sind es, basieren auch unsere moralischen Strukturen darauf. Ich werde gut sein, ich werde schrittweise einen bestimmten Zustand des Geistes erreichen. Also muss man diesem gefährlichen Wort gewahr sein. Und man muss herausfinden, ob der Geist vom Wort befreit werden kann, denn das Wort ist niemals die Sache, die Beschreibung ist niemals das Beschriebene. Und dennoch begnügen wir uns mit der Beschreibung und den Erklärungen.
11:42 So, as I said, we are going to go into this question of not only what is meditation – and I believe that is a new word that you have learnt in this country, brought from the East, and one doesn’t know the full meaning of that word. But before we go into that, which is a very complex and the most important thing, meditation is the most beautiful thing in life, if you know what meditation is. But before one can meditate one must understand what is living, what is love and what is death. If you don’t understand that, your meditation is merely an escape, is a form of self-hypnosis. Right? Wie ich sagte, werden wir nicht nur der Frage nachgehen, was Meditation ist, und ich glaube, dass es sich dabei um ein neues Wort handelt, das Sie in diesem Land vom Osten gelernt haben, und man kennt die vollständige Bedeutung dieses Wortes nicht. Aber, bevor wir dem nachgehen, was eine sehr komplexe und wichtige Sache ist, Meditation ist das schönste im Leben, wenn Sie wissen, was Meditation ist. Aber, bevor man meditieren kann, muss man verstehen, was Leben ist, was Liebe ist und was der Tod ist. Wenn Sie diese Dinge nicht verstehen, ist Ihre Meditation nur eine Flucht und eine Form der Selbsthypnose. Richtig?
12:59 So you must lay the foundation, not gradually. There must be order before the mind can fully comprehend the significance of what meditation is, there must be complete order, which means the end of all conflict, all disturbance, all disorder within oneself, otherwise your sitting down in a corner by yourself for ten minutes a day and thinking you are going to meditate or achieve enlightenment, is nonsense, if you don’t mind my saying so. Also dürfen Sie die Grundlage nicht schrittweise legen. Es muss Ordnung geben, bevor der Geist vollständig die Bedeutung von Meditation verstehen kann, es muss vollständige Ordnung geben. Dies bedeutet das Ende aller Konflikte, aller Unruhen, jeder Unordnung in einem selbst, ansonsten setzten Sie sich allein in eine Ecke, für zehn Minuten am Tag, und denken sich, Sie werden meditieren oder Erleuchtung erreichen. Das ist Unsinn, wenn Sie mir den Ausdruck gestatten.
14:07 So one has to understand what living is. And one can understand that only by observing what actually it is, not in opposition to a concept, to a formula, to an ideology, but actually what it is. So one must be free to observe actually what our life is, not what it should be. If you are thinking in terms of what it should be, then you are totally avoiding what actual life is. Also muss man verstehen, was Leben bedeutet. Und dies versteht man nur, wenn man betrachtet, was es tatsächlich ist, nicht im Vergleich zu einem Konzept, zu einer Formel oder einer Ideologie, sondern, was es tatsächlich ist. Also muss man frei sein, um tatsächlich sehen zu können, was unser Leben ist, und nicht, was es sein sollte. Wenn Sie im Sinne von dem, was es sein sollte denken, dann vermeiden Sie vollständig das tatsächliche Leben.
15:16 So what is this life that we are living, this life, the actual daily life is disorder, isn’t it? There is conflict, there is driving ambition, there is battle in ourselves, opposing contradictory desires and wills, endless frustrations. And there is frustration because we have never understood what fulfilment is, and if there is such a thing as fulfilment. What is there to fulfil? One’s own particular little ambition, one’s own appetites, envies, ambitions to be somebody? And what is that centre that demands all this? Is not that very centre the cause of disorder? And without bringing about order in that life, complete mathematical order, life has very little meaning – going to the office every day for the rest of the 60 years, or 40 years, living in this constant battle between ‘what is’ and ‘what should be’, between the frustrated ambitions and the simple, clear, beautiful life; the images that one has built about oneself and about others, the self-centred activity that is going on all the time, which is isolating each one, and therefore dividing. Was also ist dieses Leben, das wir leben? Das tatsächliche tägliche Leben ist Unordnung, oder nicht? Da sind Konflikte, da ist die antreibende Ambition, da sind die Kämpfe in uns selbst, gegensätzliches widersprüchliches Verlangen und Wünsche, endlose Frustration. Und es gibt Frustration, weil wir nie verstanden haben, was Erfüllung ist. Wenn es so etwas wie Erfüllung gibt. Was gibt es zu erfüllen? Die eigenen kleinen Ambitionen, den eigenen Appetit, Neid, die Ambition jemand zu sein? Und was ist das Zentrum, das dies alles verlangt? Ist nicht dieses Zentrum die Ursache der Unordnung? Und ohne Ordnung in das Leben zu bringen, vollständige mathematische Ordnung, hat das Leben kaum Bedeutung. Für die restlichen 60 Jahre jeden Tag in das Büro zu gehen, oder 40 Jahre, mit diesem ständigen Kampf lebend, zwischen dem, "was ist" und dem, "was sein sollte", zwischen den frustrierenden Ambitionen und dem einfachen, klaren und wundervollen Leben, die Bilder, die man von sich selbst und von anderen erschaffen hat, die selbstbezogenen Handlungen, die andauernd stattfinden, die alle isolierend und daher trennend sind.
18:22 And that’s our life, a life of conflict, a life that has really no meaning as it is, a life that is a battlefield, not only in yourself but also in your relationship, a life of division, contradiction, routine, monotony. And a life that is, when you look at it very deeply, utterly lonely, a life that has no beauty. And that is our life, and we are not exaggerating it, if you observe yourself very carefully, without any prejudice, bias, when you look at every human being, right through the world, the saint, the priest, the specialist, the careerist, the ordinary layman are all caught in this. Und das ist unser Leben. Ein Leben der Konflikte. Ein Leben, das auf diese Art keinen Sinn hat. Ein Leben, das ein Schlachtfeld ist. Nicht nur in Ihnen selbst, sondern auch in Ihren Beziehungen. Ein Leben der Trennung, Widersprüche, Routinen und Monotonie. Und, wenn Sie dieses Leben sehr tiefgründig betrachten, ist dieses Leben völlig einsam, ohne jegliche Schönheit. Und ohne zu übertreiben, ist dies unser Leben. Wenn Sie sich sehr vorsichtig beobachten, ohne Vorurteile und Befangenheit. Wenn Sie die Menschen auf der Welt betrachten, überall auf der Welt, den Heiligen, den Priester, den Spezialisten, den Karrieremacher, den gewöhnliche Laien. Sie sind alle darin gefangen.
20:01 And we want to escape from it. And so you escape through nationalism, through beliefs, through dogmas, through innumerable forms of entertainment, in which is included the religious entertainment. That is our life, comparing ourselves with something that should be, comparing ourselves with the greater, with the nobler, with the more intelligent, with the more spiritual, and so on. And therefore conflict and fear. This is our life, a battle for security, and in the very search for security, psychological as well as physical, we bring about destruction. These are obvious facts. Und wir wollen davor fliehen. Und daher fliehen wir mit dem Nationalismus, mit dem Glauben, mit den Dogmen, mit den unzähligen Arten der Unterhaltung, was auch die religiöse Unterhaltung beinhaltet. Das ist unser Leben. Wir vergleichen uns mit etwas, das sein sollte, mit etwas, das größer ist, mit etwas, das nobler ist, mit jenen, die intelligenter sind oder mit jenen, die spiritueller sind. Daraus folgen Konflikt und Angst. Das ist unser Leben. Ein Kampf um die Sicherheit, und durch diese Suche nach Sicherheit, psychisch und auch physisch, bringen wir Zerstörung. Dies sind offensichtliche Fakten. Und vor diesen Dingen wollen wir fliehen,
21:37 And from this we want to escape, because man has lived like this for thousands and thousands of years, with sorrow, confusion and great misery and mischief. And without changing all that, completely, radically, mere outward revolution, changing a particular system for another system, does not solve this aching agony. There is only one revolution, the inward revolution. denn der Mensch lebt schon seit Tausenden von Jahren auf diese Art. Mit Schmerzen, Verwirrung, Elend und Unheil. Und ohne dies alles zu ändern, vollständig, radikal, kann eine rein äußere Revolution, das Ersetzen eines bestimmten Systems durch ein anderes System, diese schmerzende Qual nicht lösen. Es gibt nur eine Revolution, die innere Revolution.
22:56 So, spitting on society, blaming society for your condition, is obviously blaming something which you have created – it is your society, you have built it, by your greed, envy, ambition, competitiveness, comparison, by one’s own inward hatreds, violence. So that is our life, really quite insane life. Also ist das Spucken auf die Gesellschaft, der Gesellschaft die Schuld für den eigenen Zustand zu geben, bedeutet etwas zu verurteilen, das man selbst erschaffen hat. Es ist Ihre Gesellschaft. Sie haben diese erschaffen, mit Ihrer Gier, Neid, Ambition, Wettbewerb, Vergleichen, mit dem eigenen inneren Hass und der Gewalt. Das also ist unser Leben, ein wirklich verrücktes Leben.
23:51 Now the question is, how can that life be changed? Not gradually, but immediately. Otherwise you’re sowing the seed of violence, though you may want peace, you are actually sowing the seeds of enmity, misery. Nun ist die Frage, wie man dieses Leben ändern kann? Nicht Schritt für Schritt, sondern sofort. Ansonsten säen Sie die Saat der Gewalt, obwohl Sie vielleicht den Frieden wollen, in Wirklichkeit säen Sie die Saat der Feindseligkeit, des Elends.
24:33 So seeing all this, nonverbally, not as an explanation, not as an idea, but seeing it actually as it is, feeling it, as you feel hunger, therefore being intimately related to it. And you cannot be deeply, beautifully related to this living, which we call life, as long as you have any form of escape from it, any form of distortion. Dies sollen Sie nicht verbal sehen, nicht als eine Erklärung, nicht als eine Idee, sondern wie es tatsächlich ist, es fühlen, so wie Sie den Hunger fühlen, somit haben Sie eine intime Beziehung dazu. Und Sie können keine tiefe und wundervolle Beziehung zu diesem Leben haben, so lange Sie irgendeine Flucht suchen, irgendeine Entstellung.
25:46 So, awareness without choice, to be aware of this whole phenomenon of existence, not someone else’s existence, not being aware of our life according to somebody, some philosopher, some guru, some psychologist, but being aware of it actually, because you yourself see it. If one is so completely aware of it, and one must, because one cannot possibly live as we are living – we are talking inwardly, psychologically, a life that is so torn. And if we want order, and order is virtue, order demands discipline, that is to learn, not to conform, not to imitate, but to learn. And to learn about the disorder, which is our life, to observe it, to learn, and in that observation comes an extraordinary discipline, not imposed by anybody, because the very observation itself has its own discipline. In the very act of observing you are learning, and therefore the learning is the discipline. Please, do see this because we have imposed upon ourselves so many disciplines – the business discipline, the religious discipline, the family discipline – of course, the military discipline is the most absurd kind of discipline. Also, Bewusstsein ohne Wahl, sich dem ganzen Phänomen der Existenz bewusst zu sein, nicht der Existenz eines anderen, nicht unseres Lebens nach der Meinung eines anderen, eines Philosophen, eines Gurus oder eines Psychologen, sondern sich dieser Sache tatsächlich bewusst zu sein, indem Sie diese selbst sehen. Wenn man sich der Sache so vollständig bewusst ist, und das müssen wir sein, denn man kann nicht so leben, wie wir es tun, wir sprechen vom Inneren, vom Psychischen, ein Leben, das so zerrissen ist. Und, wenn wir Ordnung möchten, und Ordnung ist eine Tugend, Ordnung verlangt Disziplin, das bedeutet, zu lernen, nicht sich an etwas angleichen, nicht imitieren, sondern lernen. Und, über die Unordnung zu lernen, was unser Leben ist, diese zu beobachten, zu lernen, und in dieser Beobachtung entsteht eine außerordentliche Disziplin, nicht durch jemanden verhängt, denn diese Beobachtung in sich hat ihre eigene Disziplin. In dieser Beobachtung selbst findet das Lernen statt, und daher ist das Lernen selbst die Disziplin. Bitte sehen Sie es, denn wir haben uns so vielen Disziplinen unterworfen. Die wirtschaftliche Disziplin, die religiöse Disziplin, die Disziplin der Familie, und die militärische Disziplin ist die absurdeste Form der Disziplin.
28:57 But we’ve got so many disciplines – the must and the must-nots, always conforming, imitating, suppressing, and being suppressed, wanting to fulfil – all that is disorder. So to understand order, to learn about order, not what order should be, but to learn about it, one must learn about disorder. Right? Are we following each other or are you slowly being mesmerised by words? Well, if you are, tant pis, it’s up to you. Aber wir haben so viel Disziplin, das Müssen und das Nicht-dürfen, immer einer Vorgabe entsprechen, imitieren, unterdrücken und unterdrückt werden, sich entfalten wollen, dies alles ist Unordnung. Um Ordnung zu verstehen, um über Ordnung zu lernen, nicht was Ordnung sein sollte, sondern, um darüber zu lernen, muss man über die Unordnung lernen. Richtig? Folgen wir einander oder sind Sie dabei langsam von den Wörtern hypnotisiert zu werden? Wenn dem so ist, es liegt bei Ihnen.
30:10 We said, one must learn about disorder, which is our life, which is our mind, our heart, our... very core of our being, is disorder because if you say, there is a soul, according to the Hindus – the Atman, and so on, they are just theories. Philosophy has nothing to do with living, and we are trying to understand what living is, we are seeing that in living there is utter disorder, the battle, the misery, the confusion, the agony, the guilt, the fear. Wir haben gesagt, dass man über Unordnung lernen muss, was unser Leben ist, unser Geist, unser Herz, der Kern unseres Wesens ist Unordnung, denn, wenn Sie sagen, dass es eine Seele gibt, die Hindus sagen dazu Atman und so weiter, dies sind alles nur Theorien. Philosophie hat nichts mit dem Leben zu tun, und wir versuchen herauszufinden, was das Leben ist, wir sehen, dass es im Leben erhebliche Unordnung gibt, den Kampf, das Elend, die Verwirrung, das Leid, die Schuld, die Angst.
31:08 So one has to observe without any choice, this disorder which is you, which is me – to observe it, not what you want it to be, then you create conflict between ‘what is’ and ‘what should be’. And where there is conflict there is disorder. Please, do understand this thing very simply – once you understand this you will find that by observing disorder in oneself, without any distortion, without wanting to bring about order out of this disorder, trying to impose what you think is order upon disorder, but observe it without any choice, without any distortion. Then out of that observation comes supreme order, the highest good. Also muss man diese Unordnung ohne jede Wahl beobachten, diese Unordnung, die Sie selbst sind, die das Ich ist. Es zu beobachten, nicht was Sie gerne daraus machen würden, dann erschaffen Sie einen Konflikt zwischen dem "was ist" und dem "was sein sollte". Und dort, wo es einen Konflikt gibt, herrscht Unordnung. Bitte verstehen Sie diese Sache ganz einfach, sobald Sie diese Sache verstanden haben, werden Sie sehen, dass durch die Beobachtung der Unordnung in einem selbst, ohne jede Verzerrung, ohne jeden Willen eine Ordnung in diese Unordnung zu bringen, ohne Ihr eigenes Verständnis von Ordnung auf diese Unordnung aufzwingen zu wollen, sondern ohne jede Wahl und ohne jede Verzerrung zu beobachten. Dann ergibt sich aus dieser Beobachtung höchste Ordnung, die höchste Gut.
32:28 And in that there is a total revolution. And from that – inward radical change, there comes outward order, not the other way round. We want outward order first and this has never been possible – every revolution including the Communist revolution, said, ‘forget about the inward order, let’s have State order’. And you know what is happening, every revolution has done this, tried to bring about outward order without paying any attention whatsoever to the psychological, supreme order within oneself. And order means also not only virtue but love. Und darin liegt eine vollständige Revolution. Und aus dieser radikalen inneren Veränderung ergibt sich die äußere Ordnung. Und nicht umgekehrt. Wir wollen zu erst äußere Ordnung haben, und das hat bis jetzt nie funktioniert. Jede Revolution, einschließlich der kommunistischen Revolution, hat gesagt: "vergisst die innere Ordnung, lasst uns staatliche Ordnung haben". Und Sie wissen was passiert ist, jede Revolution hat dies getan, sie haben versucht eine äußere Ordnung zu erschaffen, ohne jede Rücksicht auf die höhere psychische Ordnung in einem selbst. Und Ordnung bedeutet nicht nur Tugend, sondern auch Liebe.
33:44 And what is love? I wonder if you have ever asked that question, what love is – have you? What is love, how will you find out? You will find out what it is through what it is not, through negation the positive comes. But if you pursue the positive, then it is the pursuit of the projection of the mind. So when you deny all the projections of the mind, by denying in the sense, setting it aside, negating, then you will find out what it is. Und was ist Liebe? Ich frage mich, ob Sie sich jemals diese Frage gestellt haben, was Liebe ist. Haben Sie das? Was ist Liebe? Wie werden Sie das herausfinden? Sie können herausfinden, was sie ist, indem Sie herausfinden, was sie nicht ist. Durch die Negation kommt das Positive zum Vorschein. Aber, wenn Sie das Positive verfolgen, verfolgen Sie die Projektion des Geistes. Wenn Sie alle Projektionen des Geistes ablehnen, Ablehnen, im Sinne von zur Seite legen, negieren, dann werden Sie herausfinden, was sie ist.
35:02 So that is what we are going to do, find out what it is not, to find out what it is. Can we go on? Right. We said, what is love – you know, that is one of the most important things in life. If one has love, you can do what you like, then there is no conflict, then there is no evil, there is great bliss, but to imagine what bliss is and pursue that, is not love. So we are going to see what it is not, and therefore come upon what it is. Therefore it is not a question of searching out love, nor cultivating love – how can you cultivate love? All cultivation is the product of the mind, product of thought; it is like a mind that pursues humility, it says, I know vanity and I must cultivate humility. And when the mind that is proud and vain, cultivates humility, it is still vain. It is like those saints that are pretending to be humble, because they have cultivated humility. Das ist es, was wir tun werden. Wir werden herausfinden, was sie nicht ist, um herausfinden zu können, was sie ist. Können wir fortfahren? In Ordnung. Wir sagten: Was ist Liebe? Wissen Sie, das ist eines der wichtigsten Dinge im Leben. Wenn man liebt, kann man tun, was man möchte, es wird keinen Konflikt geben, es wird nichts böses geben, da ist große Glückseligkeit, aber sich vorzustellen, was Glückseligkeit ist, und dies dann zu verfolgen, ist keine Liebe. Also werden wir betrachten, was sie nicht ist, und dadurch werden wir herausfinden, was sie ist. Daher geht es nicht darum, nach der Liebe zu suchen, und auch nicht darum, diese auszuüben. Wie kann man die Liebe ausüben? Jede Form der Ausübung ist ein Produkt des Geistes, ein Produkt des Denkens, es ist wie ein Geist, der Demut verfolgt, dieser sagt, ich kenne die Eitelkeit und daher muss ich Demut üben. Und, wenn der Geist, der Stolz und Eitel ist, Demut übt, ist er immer noch Stolz. Es ist, wie die Heiligen, die vorgeben demütig zu sein, weil Sie Demut geübt haben. Also werden wir herausfinden, was es nicht ist.
37:22 So what we are going to do is to find out what it is not, not through me, not through the speaker at all, but by listening to yourself and finding out what it is not, and if it is not that, wipe it away instantly. If you don’t wipe it, if it doesn’t disappear, then you are caught in time, you are a slave to the word and the verb ‘to be’. And therefore there is no love. Nicht durch mich. Nicht durch den Redner. Sondern, indem Sie sich selbst zuhören, und herausfinden, was sie nicht ist. Und, wenn es das nicht ist, werfen Sie es sofort weg. Wenn Sie es nicht tun, wenn es nicht verschwindet, sind Sie in der Zeit gefangen. Sie sind ein Sklave des Wortes und des Verbs "zu sein". Und daher gibt es keine Liebe.
38:14 So first we are asking what it is not. Obviously it is not jealousy, it is not envy, and your love is hedged about, a prisoner to jealousy, envy. Right? And when you see that, that what you call love is entangled with the ugly brutality of jealousy – see it, actually observe it, and in that observation jealousy goes, and you will never be jealous again, never envious. Als erstes Fragen wir, was sie nicht ist. Offensichtlich ist sie keine Eifersucht, sie ist kein Neid, und Ihre Liebe ist gehemmt, ein Gefangener der Eifersucht und des Neides. Richtig? Und, wenn Sie das beobachten, das diese Sache, die Sie Liebe nennen, mit all der hässlichen Brutalität der Eifersucht verwickelt ist, wenn Sie dies tatsächlich beobachten, verschwindet in dieser Beobachtung die Eifersucht, und Sie werden nie wieder eifersüchtig sein, nie wieder neidisch sein.
39:29 Please, do this as we are talking. Envy comes only when there is comparison. And is love comparison? So again, you put aside all comparison, which means all envy. Then, is love pleasure? This is going to be a little more difficult. For most of us, love is pleasure – whether it is love, sexual love or love of God or love of – God knows what else. It is based on pleasure. The love of respectability is the very essence of the bourgeois mind. Bitte tun Sie es, während wir reden. Neid entsteht nur, wenn es einen Vergleich gibt. Und ist Liebe ein Vergleichen? Also legen Sie alle Vergleiche zur Seite, und somit auch den ganzen Neid. Sodann, ist Liebe Vergnügen? Dies wird etwas schwieriger sein. Für die meisten von uns ist Liebe Vergnügen. Sei es sexuelle Liebe oder die Liebe zu Gott, oder Liebe zu Gott weiß noch was. Es basiert auf Vergnügen. Die Liebe nach Angesehenheit ist die Essenz des gutbürgerlichen Geistes. Ist also Liebe Vergnügen?
40:52 So is love pleasure? Do observe it, please. We were saying yesterday evening what pleasure is – the product of thought, having had pleasure of different kinds yesterday, you think about it, you have image upon image built and that stimulates you, and that gives you pleasure, sexual or otherwise – and that you call love. And is it love? Because in pleasure there is frustration, there is pain, there is agony, there is dependency. Don’t you depend psychologically on another? And when you do, when you depend on your wife or husband – whatever it is, and you say, ‘I love you’, is that love? And in that dependence, is there not fear? Bitte beobachten Sie es. Wir haben gestern Abend besprochen, was Vergnügen ist. Das Produkt des Denkens, indem man gestern verschiedene Arten des Vergnügens hatte, denken Sie darüber nach, Sie haben ein Bild nach dem anderen, und diese stimulieren Sie, und dies bereitet Ihnen Vergnügen, sexuelle oder sonstige, und dies nennen Sie Liebe. Und ist das Liebe? Denn im Vergnügen liegen Frustration, Schmerzen, Leid und Abhängigkeit. Sind Sie psychisch nicht voneinander abhängig? Und, wenn Sie von Ihrer Frau oder Ihrem Mann abhängig sind, von was auch immer, und Sie sagen: "Ich liebe dich". Ist das Liebe? Gibt es in dieser Abhängigkeit nicht Angst?
42:30 You are the product of your conditioning, you’re the product of your society, you’re the product of propaganda, religious and otherwise – for 2000 years; as in India, 10,000 or 5,000 years, they have been told what to believe, what to think. You repeat what others have said. All your education is that, the repetition of what you have learnt from a book. And you’re that, you’re conditioned, you are not free, happy, vital, passionate human beings. You are frightened human beings and therefore second-hand, you’re full of authority of others; or your own particular little authority, of your own knowledge – you know something about something and you become an authority. Sie sind ein Produkt Ihrer Konditionierung. Sie sind ein Produkt Ihrer Gesellschaft. Sie sind ein Produkt der religiösen und sonstigen Propaganda. 2000 Jahre lang, oder wie in Indien 10000 oder 5000 Jahre lang hat man den Menschen gesagt, was sie glauben sollen. Was sie denken sollen. Sie wiederholen, was andere gesagt haben. Ihre ganze Ausbildung ist das, eine Wiederholung dessen, was Sie aus einem Buch gelernt haben. Das sind Sie. Sie sind konditioniert. Sie sind keine freie, fröhliche, lebhafte und leidenschaftliche Menschen. Sie sind beängstigte Menschen, und daher aus zweiter Hand. Sie sind durch die Autorität des anderen geprägt, oder durch Ihre eigene kleine Autorität, Ihres eigenen Wissen. Sie wissen etwas über eine Sachen, und werden damit zu einer Autorität.
43:50 So you’re not free. And intellectually – look – are you free? Not repeat what others have said, not what you’ve been taught in the university or what you have learnt from a book. And what have you experienced? Go into it, you will see what you have experienced. You have experienced something that you will always recognise, otherwise it is not an experience. Therefore your experience is always old, like thought is always old – thought is never new, because it is the response of memory. Also sind Sie nicht frei. Und sind Sie intellektuell frei? Indem Sie nicht wiederholen, was andere gesagt haben, nicht wiederholen, was Ihnen auf der Universität beigebracht wurde, oder, was Sie aus einem Buch gelernt haben. Und was haben Sie erlebt? Gehen Sie der Sache nach, und Sie werden sehen, was Sie erlebt haben. Sie haben etwas erlebt, das Sie immer wieder erkennen werden, ansonsten ist es kein Erlebnis. Daher sind Ihre Erlebnisse immer alt. So, wie das Denken immer alt ist. Das Denken ist niemals neu, weil das Denken die Reaktion des Gedächtnisses ist.
44:57 So you – if you will forgive my repeating it – you are second-hand human beings, intellectually, emotionally. You go to places to learn how to be sensitive. Lovely idea, isn’t it? Be taught by another how to think. Wenn Sie mir die Wiederholung verzeihen, Sie sind Menschen aus zweiter Hand, intellektuell, emotional. Sie gehen an Orte, um zu lernen, wie man sensibel wird. Schöne Idee, nicht wahr? Ein anderer lehrt einem, wie man denken soll.
45:32 So morally, intellectually, deeply, you are not free, and therefore you are only free in your sexual expression. And that is why it has become so extraordinarily important. There you are full, there you are free, though it has its own problems and its own neurotic attitudes and actions. So sex becomes important when everything else becomes unimportant, when life, the whole of it, not just sex, life includes living, life includes what love is, what death is, the whole movement of living, when that has no meaning, then one fragment, which you call sex, becomes extraordinarily important and vital. When you are not passionate about freedom, inwardly, then you are lustfully passionate about sex, that’s all. And with that you associate love, pleasure. And with that you associate tenderness, gentleness, you may be sexually very tender, very kind, considerate, but outwardly you destroy, you kill everything round you – animals to eat, to hunt. So your love is based on pleasure and therefore is it love? Love, surely, is something none of all this; compassion means passion for everybody, not to your particular little desire. Moralisch, intellektuell, tiefgründig, sind Sie nicht frei, und daher sind Sie nur in Ihrem sexuellen Ausdruck frei. Und deshalb ist diese Sache so außerordentlich wichtig geworden. Dort sind Sie voll, dort sind Sie frei, obwohl diese Sache ihre eigenen Probleme und neurotischen Handlungen mit sich bringt. Also wird Sex wichtig, wenn alles andere unwichtig wird. Wenn das Leben als Ganzes, nicht nur der Sex, das Leben enthält das Leben, das Leben enthält die Liebe, den Tod, die gesamte Bewegung des Lebens, wenn dies keine Bedeutung mehr hat, dann wird ein Teil davon, den Sie Sex nennen, außerordentlich wichtig und lebhaft. Wenn Sie gegenüber der inneren Freiheit keine Leidenschaft haben, dann sind Sie dem Sex gegenüber lustvoll leidenschaftlich, das ist alles. Und daher verbinden Sie Liebe und Vergnügen. Und damit verbinden Sie Zärtlichkeit und Güte. Vielleicht sind Sie sexuell sehr zärtlich, sehr nett und aufmerksam. Aber äußerlich zerstören Sie. Sie töten alles um sich herum. Sie jagen und essen Tiere. Also basiert Ihre Liebe auf Vergnügen. Und ist es dann überhaupt Liebe? Die Liebe muss etwas ganz anderes sein. Mitgefühl bedeutet, Leidenschaft gegenüber jedem, nicht nur gegenüber Ihrem kleinen Verlangen.
48:39 So when you understand what disorder is by observing very closely, out of that comes order. And order has its own discipline which is its own virtue, therefore that order is the supreme good and therefore love, which has nothing whatsoever to do with pleasure, because pleasure has pain. Love is enjoyment, love is joy, not the puny thing that man has made it. And to find that out, what love is, you must also understand what death is. Right? Do you really want to understand what death is? Yes? I doubt it, very much, because you are all so scared of death, aren’t you? Wenn Sie also verstehen, was Unordnung ist, indem Sie es sehr genau beobachten, entsteht daraus die Ordnung. Und Ordnung hat ihre eigene Disziplin, die ihre eigene Tugend ist. Daher ist diese Ordnung das höchste Gut, und somit die Liebe, was überhaupt nichts mit Vergnügen zu tun hat, denn Vergnügen beinhaltet Leid. Liebe ist Freude, Liebe ist Glück, nicht die kümmerliche Sache, die der Mensch daraus gemacht hat. Und, um herauszufinden, was Liebe ist, müssen Sie auch den Tod verstehen. Richtig? Möchten Sie wirklich den Tod verstehen? Ja? Ich bezweifle es. Sehr sogar. Denn Sie haben alle Angst vor dem Tod. Oder nicht?
50:22 Or you have a belief in afterlife, therefore you are not frightened. You have rationalised your life, knowing that it is going to come to an end, the puny, shoddy little life that one lives, and one is frightened of that, therefore you say ‘let’s rationalise it, think about it, clarify it’ – you know, all the rest of it. Or, you have a belief in afterlife. The whole of Asia believes in afterlife, millions believe in reincarnation. But they never question what it is that incarnates. They believe that there is a permanent entity that is going to incarnate, and so on, I won’t go into all that. If you believe in reincarnation, then what matters is how you live today, right? Because you are going to pay for it next life. How you live, what you do, what you think, what your morality is. So, even though you may believe in reincarnation, what matters is how you live now. So you have to face death, not postpone it till old age, some accident, disease, and so on – you have to meet it, you have to understand it, not be afraid of it. Oder Sie glauben an das Leben nach dem Tod, und haben daher keine Angst. Sie haben Ihr Leben rationalisiert, wohl wissend, dass es einmal enden wird, dieses kümmerliche, schäbige kleine Leben, das man führt, und davor hat man Angst, und daher sagt man sich, "Lasst es uns rationalisieren, darüber nachdenken, es klären." Sie wissen schon, was ich meine. Oder Sie glauben an das Leben nach dem Tod. Ganz Asien glaubt an das Leben nach dem Tod. Millionen glauben an die Reinkarnation. Aber Sie fragen sich nie, was es ist, das wiedergeboren wird. Sie glauben, dass es eine beständige Einheit gibt, die laufend wiedergeboren wird. Ich will mich nicht darin vertiefen. Wenn Sie an die Reinkarnation glauben, dann ist es am wichtigsten, wie Sie heute leben. Richtig? Denn Sie werden im nächsten Leben dafür bezahlen. Wie Sie leben, was Sie tun, was Sie denken, was Ihre Moral ist. Auch wenn Sie an die Reinkarnation glauben, zählt, wie Sie jetzt leben. Also müssen Sie sich dem Tod stellen, ihn nicht ins höhere Alter hinausschieben, zu einem Unfall, einer Krankheit und so weiter. Sie müssen ihm begegnen, Sie müssen ihn verstehen, sich nicht vor ihm fürchten.
52:41 So we say, we must understand life and avoid death. But if you see life as a whole, in which there is this living, and this extraordinary thing called love, and death, as a total unit, not three separate things, then what is death? The organism, by usage, disease, and all the rest of it, comes to an end – it comes to an end quicker when there is conflict. All your heart failures and all the business of it, is the result of this extraordinary emotional, contradictory way of living. The organism comes to an end. And either you can say, that is the end of it, finished; or, which we don’t say, the end of the whole structure and the nature of the ‘me’, the ‘me’ which has divided itself as us and they, we and those, we and you, that ‘me’ is the centre of conflict. Wir denken, dass wir das Leben verstehen und den Tod vermeiden müssen. Aber, wenn Sie das Leben als Ganzes betrachten, das aus dem Leben und dieser außergewöhnlichen Sache besteht, die wir Liebe nennen, und dem Tod als eine vollständige Einheit, nicht drei getrennte Sachen, was ist dann der Tod? Durch Abnutzung, Krankheiten und so weiter kommt der Organismus zu einem Ende. Wenn es Konflikte gibt, kommt er schneller zu einem Ende. Die ganzen Herzversagen sind das Resultat, der außergewöhnlich emotionalen und widersprüchlichen Lebensweise. Der Organismus kommt zu einem Ende. Sie können nun sagen, dass dies das Ende ist. Oder Sie können sagen, es ist das Ende der ganzen Struktur, und der Natur des "Ichs". Das "Ich", welches die Trennung in "wir und sie", "wir und die anderen", "wir und du" erschaffen hat. Dieses "Ich" ist das Zentrum des Konflikts.
54:30 Now can that ‘me’ die? Not eventually but every day, then you will know what death is, so that the mind is always... tomorrow it is fresh because you are dead to the past. Are you following all this? No, sir, do it, not follow it. Die to your pleasure, die to your furniture – that’s what you are, your furniture: whether the chair or the furniture that you have accumulated in your mind, which you call knowledge. So that you die every day to everything that you have accumulated. And that’s what is going to happen to you anyhow. That means, to empty the mind of everything known, which means the mind becomes utterly innocent. And it is only such a mind that has this extraordinary religious quality of purity, that can come upon what is called enlightenment. Kann dieses "Ich" sterben? Nicht letztendlich, sondern jeden Tag. Dann werden Sie wissen, was der Tod ist. Damit der Geist immer wieder frisch ist, weil Sie sich der Vergangenheit entledigt haben. Folgen Sie alldem? Nein, mein Herr, tun Sie es. Folgen Sie nicht. Lassen Sie Ihr Vergnügen los, lassen Sie Ihre Möbel los. Das alles sind Sie. Ihre Möbel, ob nun ein Stuhl oder die Möbel, die Sie in Ihrem Geist angehäuft haben, welche Sie als Wissen bezeichnen. Sodass Sie jeden Tag alles loslassen, das Sie angehäuft haben. Und das wird Ihnen sowieso passieren. Was bedeutet, das der Geist von allen bekannten Sachen befreit wird. Was bedeutet, dass der Geist vollkommen unschuldig wird. Und nur ein Geist, der diese außergewöhnliche religiöse Qualität der Reinheit hat, kann die sogenannte Erleuchtung finden.