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SD70T4 - Was ist Meditation?
4. Öffentliche Rede
Staatliche Hochschule San Diego, USA
9. April 1970



0:14 Wir hatten diesen Abend vor, gemeinsam zu besprechen, was Meditation ist. Aber bevor wir dies tun, was wirklich ein sehr komplexes und schwieriges Problem ist, sollten wir uns, so scheint es mir, ganz im Klaren darüber sein, wonach wir eigentlich suchen. Wir sind ständig auf der Suche nach etwas, besonders diejenigen, die einen religiösen Geist haben, und sogar die Wissenschaftler. Das Suchen ist zu einem echten Problem geworden. Was suchen wir? Ich denke, dass dies ganz klar und vollständig verstanden werden muss, bevor wir uns darin vertiefen,
1:39 darin, was Meditation ist, und warum jemand überhaupt meditieren sollte. Und was ist der Nutzen von Meditation? Was bringt es Ihnen? Bevor wir dieser Sache nachgehen, müssen wir uns im Klaren darüber sein, was es ist, wonach wir suchen. Jeder einzelne von uns. Und die Wörter Suche, Suchen, hinterherlaufen, heraussuchen, implizieren, oder etwa nicht, dass wir bereits wissen, mehr oder weniger, was wir verfolgen. Wenn wir sagen, dass wir auf der Suche nach der Wahrheit sind, oder, dass wir Gott suchen, sollten Sie einen religiösen Geist haben, oder, dass wir das perfekte Leben suchen, und so weiter, müssen wir in unserem Geist bereits ein Muster haben, oder ein Bild, oder eine Idee davon, was es zu sein hat. Und, um wissen zu können, dass wir es gefunden haben, müssen wir bereits wissen, welche Kontur, welche Farben und welche Substanz die Sache hat.
3:27 Impliziert also das Wort "Suchen" nicht, dass wir etwas verloren haben und wir es wiederfinden werden? Und, wenn wir es wiederfinden, sollten wir in der Lage sein, es zu erkennen. Was bedeutet, dass man es bereits gekannt hat. Alles was man tun muss, ist etwas zu verfolgen. Und so ist das erste, das man erkennen muss, nicht zu suchen. Denn was Sie suchen, ist bereits vorherbestimmt. Wonach Sie verlangen, wenn Sie unglücklich, einsam und verzweifelt sind. Sie suchen nach Hoffnung und Gesellschaft, etwas, das Sie stützt. Und Sie werden es zwangsläufig finden.
4:45 In der Meditation muss jede Form der Suche ein Ende haben. Und, wie wir gesagt haben, als wir uns hier das letzte Mal trafen, muss die Grundlage für Ordnung gelegt werden. Und diese heißt Rechtschaffenheit, und nicht etwa Anständigkeit. Die soziale Moral ist überhaupt keine Moral. Aber die Moral, die Ordnung und die Tugend, die aus dem Verständnis der Unordnung entstehen, sind eine ganz andere Sache. Wie wir gesagt haben, bleibt die Unordnung bestehen, so lange es einen äußeren und inneren Konflikt gibt.
6:05 Und, die Ordnung entsteht, indem die Unordnung verstanden wird. Und daher folgt Ordnung keiner Blaupause, oder einer Autorität, oder der eigenen Erfahrung. Und das Entstehen dieser Ordnung muss offensichtlich ohne Anstrengung erfolgen, denn Anstrengung verzerrt.
6:52 Kommunizieren wir miteinander? Denn wir reden über etwas, das sehr, sehr schwierig ist. Wie Ordnung ohne Kontrolle geschaffen werden kann. Und diese Ordnung kann nur existieren, wenn wir die Unordnung verstehen, den Ursprung davon, wie diese Unordnung entsteht. Was ein Konflikt ist. Dieser ist in uns. Wir müssen diesen verstehen. Nicht versuchen ihn zu überwinden, oder zu zügeln, oder zu unterdrücken. Sondern diesen beobachten. Und ohne jegliche Verzerrung, und ohne Wünsche zu beobachten, ohne jede zwanghafte Neigung, ist eine ziemlich schwierige Aufgabe.
7:45 Und daher entsteht die Ordnung, die Tugend ist, ohne jegliche Anstrengung, wenn die Unordnung verstanden wird. Und eine Kontrolle impliziert entweder eine Unterdrückung, eine Ablehnung oder einen Ausschluss, und eine Trennung zwischen dem Kontrolleur, und der Sache, die kontrolliert werden soll, und somit einen Konflikt. Wenn man also diese ganze Angelegenheit verstanden hat, finden die Kontrolle und die Wahl ihr vollständiges Ende. Wie wir erklärt haben, impliziert Kontrolle eine Trennung zwischen dem, der kontrolliert, und der Sache, die zu kontrollieren ist. Und in dieser Trennung besteht ein Konflikt, besteht eine Verzerrung. Und, wenn Sie wirklich verstehen, dass der Kontrolleur, das Kontrollierte ist, dann kommen die Konflikte und die Kontrolle in jeder Form zu einem Ende, was das Ende der Trennung ist, und somit Verständnis. Wenn das "was ist" verstanden wird, benötigt man keine Kontrolle. Also gibt es diese zwei wichtigen Sachen, die vollständig verstanden werden müssen, wenn wir der Frage nachgehen wollen, was Meditation ist. Die Ordnung, mit dem Verständnis der Unordnung, und die Kontrolle, mit all ihren Auswirkungen, ihrer Dualität, und ihrer Gegensätze. Und, wie wir neulich besprochen haben, ist der Beobachter das Beobachtete. Derjenige, der wütend ist, und versucht die Wut loszuwerden, ist die Wut selbst. Und, wenn er sich von der Wut trennt, oder von der Eifersucht, der Verzweiflung, oder von dem Verlangen zu Erfüllen, muss es zu einem Gegensatz kommen, und daher zu einem Konflikt, und daher zu einer Verzerrung. Richtig?
10:56 Das ist die Grundlage. Und ohne dies haben Sie keine Möglichkeit zu wissen, was Meditation ist. Machen Sie sich selbst nichts vor, mit all den Büchern, die man über Meditation geschrieben hat. All die Menschen, die kommen und Ihnen sagen, wie Sie zu meditieren haben, oder die Gruppen, die man bildet, um gemeinsam zu meditieren. Denn, wenn es keine Tugend gibt, die Ordnung ist, muss es eine Verzerrung geben, und, der Geist muss in Gegensätzen und in Anstrengung leben. Und wie kann solch ein Geist die ganzen Auswirkungen dessen, was Meditation ist, kennen?
11:56 Und, wie wir gesagt haben, muss man, nicht intellektuell, sondern mit dem ganzen eigenen Wesen, auf diese sonderbare Sache stoßen, die man Liebe nennt, und daher keine Angst. Sie wissen, was wir unter Liebe verstehen. Die Liebe, die unberührt ist von Vergnügen, Verlangen, und Eifersucht. Jene Liebe, die keinen Wettstreit kennt. Die nicht unterteilt, in meine Liebe und deine Liebe. Das muss da sein. All dies ist notwendig, denn dann ist der Geist, einschließlich des Gehirns und der Emotionen, in vollständiger Harmonie. Sie müssen es sein, sonst wird die Meditation zu einer Selbsthypnose. Richtig?
13:24 Meine Herren, schlafen Sie nicht über diese Dinge. Denn wir haben gesagt, dass wir miteinander kommunizieren. Das bedeutet, dass wir miteinander teilen. Wir reisen gemeinsam. Sie bleiben nicht zurück, um jemandem zu folgen. Entweder reisen wir gemeinsam, oder gar nicht. Das bedeutet, dass Sie in der Woche sehr hart daran gearbeitet haben die Aktivitäten Ihres eigenen Geistes zu erkennen. Wie dieser funktioniert. Ihre eigenen ichbezogenen Aktivitäten. Das "Ich" und das "nicht ich". Sie müssen mit sich selbst vertraut gewesen sein, und all den Streichen, die sich der Geist selbst spielt. Die Illusionen, die Täuschungen, die Bilder und die Fantasien, die man hat. Und die romantischen Vorstellungen. Denn ein Geist, der zur Sentimentalität fähig ist, ist nicht in der Lage zu Lieben. Denn Sentimentalität ruft Grausamkeit hervor. Brutalität und Gewalt. Aber keine Liebe.
15:09 Ich hoffe Ihretwillen, dass Sie dies getan haben. Nicht wegen mir, dem Redner. Sie haben diese Dinge mehr oder weniger in sich selbst erschaffen. Es ist ziemlich anstrengend. Es benötigt eine gewaltige innere Disziplin, die Lernen bedeutet. Nicht indem man von einem anderen lernt. Man lernt, indem man beobachtet, was in einem selbst vorgeht. Und diese Beobachtung ist nicht möglich, wenn es irgendeine Art von Vorurteil oder Schlussfolgerungen gibt. Eine Vorlage, nach der Sie beobachten. Wenn Sie sich bei der Beobachtung nach einem Psychiater richten, beobachten Sie in Wirklichkeit nicht sich selbst. Sie beobachten stattdessen das, was der Psychiater gesagt hat. Und durch diese Sache beobachten Sie. Daher kommt es zu keiner Selbsterkenntnis.
16:39 Und dies impliziert eine Achtsamkeit. Wissen Sie, es gibt viele Schulen in Asien, und ich denke, dass sich diese auch in dieses Land einschleichen, in denen man einem beibringt, wie man achtsam werden kann, oder wie man aufmerksam wird. Als ersten möchte ich hervorheben, dass Sie nirgends beitreten. Treten Sie keiner Gruppe oder Organisation bei. Ich hoffe unter Ihnen ist niemand, der eine Organisation leitet, oder eine Gruppe anführt. Tun Sie es nicht. Denn Sie benötigen einen Geist, der in der Lage ist, auf sich allein gestellt zu sein. Indem er nicht durch die Propaganda und den Erfahrungen der anderen belastet ist. Erleuchtung kommt nicht durch einen Anführer, oder durch einen Lehrer. Sie kommt durch Verständnis dessen, "was ist". Was in Ihnen ist. Nicht indem Sie vor sich selbst davonlaufen. Wenn ich Ihnen respektvoll vorschlagen darf, treten Sie nirgends bei. Vor allem keiner religiösen Gruppe, in der man Ihnen für fünf Dollar das Nirvana oder Gott verspricht. Oder man gibt Ihnen eine Art von Talisman. In der Form von Wörtern. Wir werden gleich darüber reden. Denn der Geist muss tatsächlich verstehen, was sich in dem psychischen Feld abspielt. In seinem eigenen Feld. Und daher muss er sehen, was vor sich geht. Ohne jegliche Verzerrung. Ohne jeden Wunsch, Abneigung, Verbitterung, Erklärung oder Rechtfertigung. Indem er lediglich beobachtet.
19:37 Wenn dies nun mit großer Freude und Einfachheit geschieht, nicht durch einen Zwang, sondern mit Glückseligkeit. Ohne jede Hoffnung und den Willen etwas zu erreichen. Denn, sobald Sie Hoffnung haben, entfernen Sie sich von der Verzweiflung. Man muss die Verzweiflung verstehen, und nicht nach Hoffnung suchen. Verzweiflung entsteht nur, wenn man das, "was ist", nicht versteht. Die Verbitterung entsteht durch die Verzweiflung. In dem Verständnis dessen, "was ist", gibt es weder Verzweiflung, noch Hoffnung.
20:50 All das verlangt dem menschlichen Geist zu viel ab, nicht wahr? Wenn Sie nicht nach dem Unmöglichen fragen, fallen Sie in die Falle des Möglichen. Es ist einfach in diese Falle zu fallen. Man muss dem Geist das Höchste abverlangen. Der Geist, das Herz und das größte Verlangen müssen danach fragen. Sonst gleiten wir zum Einfachen und Möglichen, dem Angenehmen und Komfortablen ab.
21:56 Sind wir noch beieinander? Verbal sind Sie es vielleicht. Aber das Wort ist nicht die Sache. Wir haben beschrieben. Die Beschreibung ist nicht das Beschriebene. Wenn Sie also die Reise mit dem Redner beschreiten, dann beschreiten Sie diese Reise tatsächlich, und nicht theoretisch. Nicht als eine Idee, sondern als etwas, dass Sie selbst tatsächlich beobachten, und daher nicht erfahren. Es besteht ein Unterschied zwischen beobachten, untersuchen und erfahren. Darf ich auf all das eingehen? Ich weiß nicht, wie Sie das alles ertragen. (Gelächter) Dies ist das Leben des Redners. Daher kann er endlos fortfahren. Denn da gibt es diese endlose Quelle. Aber für Sie, dem Zuhörer, wird es wenig Bedeutung haben, wenn Sie selbst nicht innerlich tief gereist sind.
24:12 Also fragen wir, was Meditation ist. Und warum sollten wir überhaupt meditieren? Warum dieses Gehabe um dieses Wort? Einige von Ihnen hören dieses Wort wahrscheinlich zum ersten Mal. Oder Sie haben schon ein Vorstellung davon. Oder ein wandernder Mönch aus Indien hat Ihnen erzählt, dass Sie meditieren sollen. Und er hat Ihnen eine Anleitung gegeben. Und aus Ihrer Gier heraus, und es ist Ihre Gier, und nichts weiter, folgen Sie ihm. Hier bieten wir Ihnen nichts an. Bitte verstehen Sie das, denn jede Anleitung, jede Methode, jedes System, wird alsbald zu einer mechanischen Wiederholung. Es ist egal, wer Ihnen die Anleitung oder das System gibt. Wenn Sie der Anleitung folgen, werden Sie zu dem, was diese anbietet. Und keine Methode bietet die Wahrheit. Denn die Wahrheit ist etwas lebendiges. Eine Methode ist etwas mechanisches. Und in der Ausübung der Methode, wenn Sie sich selbst beobachten, gibt es den Ausübenden, und die Sache, die ausgeübt werden soll, und daher eine Trennung, und daher einen Konflikt, eine Verzerrung und Unordnung. Ist das klar? Akzeptieren Sie daher kein System von niemandem.
26:51 So ist es meine Herren. Das bedeutet, dass Sie ohne jede Unterstützung, und ohne jede Ermutigung beobachten müssen. Das Beobachten ist etwas völlig anderes, als eine Untersuchung, in der eine Analyse stattfindet. Richtig? In einer Analyse gibt es immer den Analysator, und die Sache, die zu analysieren ist. In der Untersuchung muss es eine Einheit geben, die untersucht. Also unterscheidet sich eine Untersuchung von einer Beobachtung. Das Beobachten ist ein andauerndes Lernen. Und keine andauernde Anhäufung. Ich hoffe, dass Sie den Unterschied sehen. Es gibt einen Unterschied zwischen Lernen, und einem Lernen, dessen Ziel es ist, anzuhäufen und darauf basierend zu handeln oder zu denken. Wohingegen man in einer Untersuchung ansammelt. Der Geist sammelt an. Und fügt dieser Ansammlung Sachen und so weiter hinzu.
28:43 Also ist eine Untersuchung logisch, vernünftig und rational. Aber eine Beobachtung ist etwas ganz anderes. Ohne dem Beobachter zu beobachten. Wir sind dieser Sache bereits nachgegangen. Ich werde dies jetzt nicht weiter ausführen, denn wir haben keine Zeit. Nun also die Frage nach der Erfahrung. Ich frage mich, warum wir nach Erfahrungen trachten? Haben Sie je darüber nachgedacht? Wir haben laufend Tausende an Erfahrungen. Manche sind uns bewusst und andere nicht. Erfahrungen finden statt. Aber wir wollen tiefere Erfahrungen. Warum? Wollen Sie nicht alle großartige Erfahrungen haben? Mystische, mysteriöse, tiefgründige, übersinnliche, göttliche, spirituelle. Sie wollen diese haben, nicht wahr? Warum? Ist es nicht deshalb, weil unser Leben so wertlos ist? So unglücklich, so klein und so belanglos. Oder? Und Sie möchten dies vergessen, und sich in eine andere Dimension begeben. Wie kann ein engstirniger kleiner Geist, der sorgenvoll und ängstlich ist, der mit den Möbeln, dem Koch und den ganzen Sorgen beschäftigt ist, mit einem Problem nach dem anderen, etwas anderes erfahren, als seine eigene Projektion und Aktivität?
31:08 Und das Verlangen nach größeren Erfahrungen, ist eine Flucht vor dem, "was ist". Und das, "was ist", ist die mysteriöseste Sache im Leben. Und ein Bestandteil jeder Erfahrung ist der Prozess der Wahrnehmung. Sonst wüssten Sie nicht, dass Sie eine Erfahrung gemacht haben. Sie müssen diese als angenehm, übersinnlich, nobel, wundervoll oder glückselig erkennen. Sonst würden Sie nicht wissen, dass es eine Erfahrung ist.
31:56 Wenn Sie etwas erkennen, bedeutet dies, dass Sie es bereits kannten. Also basieren Ihre Erfahrungen hauptsächlich auf der Vergangenheit. Daher gibt es nichts Neues in diesen. Somit gibt es einen Unterschied zwischen dem Beobachten, Anschauen, Untersuchen, kritisch, rational und vernünftig, und der Sehnsucht nach Erfahrungen.
32:40 Wenn dies klar ist, und zwar nicht klar im intellektuellen Sinne, sondern im Sinne, dass Sie all diese Dinge vollständig beiseite legen, einschließlich der Methode, dem Zweck und der Suche. Wissen Sie, dies alles ist so außerordentlich feinsinnig, und verlangt ein hohes Maß an innerer Aufmerksamkeit. Dann können wir weitergehen und fragen, was Meditation ist? Warum gibt es so viel Lärm um die Meditation? Bänder wurden darüber verfasst. Es gibt große, wenn man sie so nennen will, Yogis, die kommen und Ihnen beibringen, wie man meditiert. Nun, die erste Sache ist, dass Sie darüber nichts wissen, oder? Es sei denn, jemand hat Ihnen etwas darüber erzählt. Richtig? Seien wir ein wenig ehrlich. Aber ganz Asien redet über Meditation. Das ist eine ihrer Gewohnheiten. Genauso, wie es ihre Gewohnheit ist, an Gott oder etwas anderes zu glauben. Sie sitzen täglich für zehn Minuten in einem stillen Raum, und meditieren, konzentrieren sich mit ihrem Geist auf ein Bild. Dieses Bild haben sie selbst erschaffen, oder jemand hat ihnen dieses Bild durch Propaganda vorgegeben. Und während dieser zehn Minuten versuchen Sie ihren Geist zu kontrollieren, und kämpfen um die Kontrolle, denn der Geist möchte abgleiten. Sie kämpfen und wollen ihren Geist hin und her schieben. Und sie spielen unaufhörlich dieses Spiel. Und dies nennen Sie Meditation. Richtig?
35:11 Was ist nun Meditation? Zuallererst muss der Geist, der so geschwätzig ist, der Ideen projiziert, der widersprüchlich ist, der mit ständigen Konflikten und Vergleichen lebt, dieser Geist muss offensichtlich sehr still werden, oder nicht? Um beobachten zu können, muss dieser Geist außerordentlich still sein. Richtig? Wenn ich dem zuhören möchte, was Sie sagen, muss ich darauf achten, was Sie sagen. Ich kann nicht schwätzen. Ich kann nicht über etwas anderes nachdenken. Ich darf nicht das, was Sie sagen, mit dem vergleichen, was ich bereits weiß. Ich muss Ihnen tatsächlich vollständig zuhören. Das bedeutet, dass der Geist aufmerksam sein muss. Er muss still sein, oder nicht? Daher, sieht man die Notwendigkeit, dass für eine klare Beobachtung, der Geist still sein muss. Wir sehen klar, dass der Geist still sein muss.
37:03 Es ist notwendig, dass man die gesamte Struktur der Gewalttätigkeit klar sieht. Und, um dies sehen zu können, muss der Geist ganz still sein. Daher haben Sie einen stillen Geist. Ich weiß nicht, ob Sie mir folgen. Sie müssen den stillen Geist nicht pflegen. Stimmt es? Denn die Pflege des stillen Geistes impliziert denjenigen, der im Laufe der Zeit pflegt, und die Sache, die er hofft zu erreichen. Schauen Sie auf die Schwierigkeit in alldem, was ich soeben gesagt habe. Denn, all die Leute, die einem Meditation lehren wollen, sagen einem, dass man den Geist zu beherrschen hat. Ihr Geist muss vollständig still sein. Und Sie versuchen diesen zu beherrschen. Und kämpfen daher fortlaufend mit ihm. Sie verbringen vierzig Jahre damit, diesen zu beherrschen. Was komplett albern ist. Denn jeder Schuljunge kann sich konzentrieren, beherrschen. Wir reden hier über etwas ganz anderes. Im Gegenteil, sagen wir, dass der Geist, der beobachtet, bitte hören Sie dem zu, der Geist, der beobachtet, der nicht analysiert, der nach keiner Erfahrung trachtet, der nur beobachtet, von Lärm frei sein muss. Und daher wird der Geist vollständig still. Wenn ich Ihnen zuhören will, muss ich Ihnen zuhören. Ich darf nicht übersetzen, was Sie mir sagen. Oder das Gesagte so interpretieren, wie es mir passt. Oder Sie beurteilen oder verurteilen. Ich muss zuhören.
39:34 Und dieses Zuhören ist Aufmerksamkeit. Was bedeutet, dass man gar nicht üben muss. Wenn Sie etwas ausüben, sind Sie bereits nicht mehr aufmerksam. Folgen Sie alldem?
39:58 Wenn Sie also aufmerksam sind, und Ihr Geist davon gleitet, was bedeutet, dass dieser unaufmerksam ist, lassen Sie ihn davon gleiten und erkennen Sie, dass er unaufmerksam ist, und die Erkenntnis dieser Unaufmerksamkeit ist erneute Aufmerksamkeit. Kämpfen Sie nicht gegen die Unaufmerksamkeit. Sagen Sie nicht: "Ich muss aufmerksam sein". Das ist kindisch. Erkennen Sie, dass Sie unaufmerksam sind. Seien Sie sich wahllos bewusst, dass Sie unaufmerksam sind. Was ist schon dabei? (Gelächter) Aber sobald es in dieser Unaufmerksamkeit zu einer Handlung kommt, seien Sie sich dieser Handlung bewusst.
40:54 Die Stille des Geistes ist die Schönheit an sich. Einem Vogel zuzuhören, der Stimme eines Menschen, einem Politiker, einem Priester, dem ganzen Lärm der Propaganda. Diesen komplett still zuzuhören. Und dann hören Sie viel mehr. Sie sehen dann viel mehr.
41:36 Diese Still ist nicht möglich, wenn nicht auch Ihr Körper, der Organismus, vollständig still ist. Verstehen Sie? Der Körper, das Organ, mit all seinen nervösen Reaktionen, dem ganzen Herumzappeln, das unaufhörliche Bewegen der Finger, den Augen. Sie wissen schon. Die Unruhe des Körpers. Dieser muss vollständig still sein. Haben Sie schon einmal versucht, vollständig still, ohne jeglicher Bewegung des Körpers, einschließlich der Augen, zu sitzen? Versuchen Sie es einmal, und Sie werden sehen. Sie mögen es für 5 oder 2 Minuten tun. Das ist ausreichend. Sagen Sie nicht: "Wie kann ich es für 10 Minuten oder ein Stunde halten?" Das ist Gier. Es für 2 Minuten zu tun, ist genug. In diesen 2 Minuten offenbart sich all das Gesagte. Wenn Sie wissen, wie Sie zu schauen haben.
43:19 Also muss der Körper still sein, denn dann erhöht sich die Menge des Blutes, die in den Kopf fließt. Wenn Sie schlampig in der Hocke sitzen, dann ist es für das Blut schwieriger in den Kopf zu gelangen. Das bedeutet, dass der Körper sein eigene Intelligenz hat, die vom Geist ruiniert wurde, und die das Denken zerstört hat. Das Denken sucht nach Vergnügen. Und daher nach köstlichem Essen. Folgen Sie mir? Überessen, Verwöhnung, sexuell und in allen Formen. Wir zwingen den Körper bestimmte Dinge zu tun. Wenn er träge ist, zwingen wir ihn nicht länger träge zu sein. Wir nehmen eine Pille, um wach zu bleiben. Auf diese Weise zerstören wir die innere Intelligenz des Organismus. Und, wenn Sie dies tun, wird der Organismus unsensibel. Und Sie benötigen hohe Sensibilität. Daher muss man darauf achten, was man isst. Ich werde mich nicht darin vertiefen. Es liegt an Ihnen. Denn Sie wissen ja, was passiert, wenn Sie sich überessen. Die ganze Hässlichkeit dieser Sache. Also benötigen wir einen Körper, der hochsensibel und sehr intelligent ist. Und daher Liebe, die zu keinem Vergnügen wird. Dann ist Liebe Freude. Das Vergnügen hat immer ein Motiv. Freude hat kein Motiv. Sie ist zeitlos. Sie können nicht sagen: "Ich bin freudvoll". Sobald Sie dies tun, ist die Freude vorbei. Oder, Sie suchen nach der Ursache der Freude. Sie wollen diese Wiederholen, und daher ist es nicht länger Freude.
46:36 Also gibt es diese drei grundlegenden Dinge: die Intelligenz des Körpers, die Fülle der Liebe, ohne jede Verzerrung durch Vergnügen, was nicht heißt, dass es keine Vergnügen gibt, aber keine, die den Geist betrüben. Schauen Sie. Die meisten von uns haben physische Schmerzen, auf die eine oder andere Art. Und diese Schmerzen betrüben üblicherweise den Geist, nicht wahr? Ich wünschte, ich hätte diese nicht. Ich wünschte, es würde mir besser gehen. Man verbringt Tage oder Jahre damit, darüber nachzudenken. Wenn also der Körper schmerzen hat, diese zu sehen und zu beobachten, und nicht zuzulassen, dass sich der Geist einmischt. Folgen Sie alldem? Tun Sie es meine Herren.
48:07 Der Körper, der Geist, einschließlich des Gehirns, und des Herzens, das Liebe sein sollte, all diese Dinge müssen in vollkommener Harmonie sein. Was hat dies nun alles für einen Sinn? Was hat so ein Leben für einen Sinn? Diese Art der Harmonie. Was bringt es in dieser Welt, in der jeder leidet, wenn ein oder zwei Personen dieses ekstatische Leben führen? Was hat es für einen Sinn? Ich frage mich, wer diese Frage stellt. Wenn Sie diese Frage stellen: "Was hat es für einen Sinn?" Es hat keinerlei Sinn. Aber, wenn sich diese außergewöhnliche Sache in Ihrem Leben abspielt, dann ist es alles. Dann werden Sie zum Lehrer, dem Schüler, dem Nachbarn, der Schönheit der Wolke, all das sind Sie. Und das ist Liebe.
49:59 Nun folgt ein weiterer Punkt der Meditation. Möchten Sie sich darin vertiefen? Wissen Sie, der wache Geist, der tagsüber so funktioniert, wie er trainiert wurde, dieser bewusste Geist, mit all seinen alltäglichen Aktivitäten, führt während des Schlafes die gleichen Aktivitäten fort. Haben Sie das bemerkt? In den meisten Träumen finden Handlungen statt, auf die eine oder andere Art. Was das selbe ist, wie das alltägliche Leben. Richtig? Also ist Ihr Schlaf eine Fortsetzung der Stunden des Wachseins. Folgen Sie alldem?
51:18 Werden Sie zum Ende der Rede hin müde? Es überrascht mich, dass Sie nicht müde sind. Sie müssen einen harten Tag gehabt haben. Und dies ist keine Unterhaltung. Dies ist echte Arbeit. Arbeit, die Sie bisher nicht gekannt haben. Daher muss sie ermüdend sein.
51:54 Also ist der Schlaf eine Fortsetzung der wachen Stunden. Und wir geben Träumen eine Menge mysteriösen Hokuspokus. Und dann müssen diese Träume interpretiert werden. Und Sie haben all die Profis, die diese Träume für Sie interpretieren. Die Sie selbst ganz einfach beobachten können, wenn Sie Ihr Leben tagsüber anschauen. Also stellt sich die Frage, warum es überhaupt Träume geben soll? Obwohl uns die Psychologen sagen, dass man Träume haben muss, sonst wird man verrückt. Aber, wenn Sie tagsüber Ihre ichbezogenen, angstvollen, besorgten und schuldbewussten Aktivitäten sehr genau beobachten. Sie wissen schon. Wenn Sie den ganzen Tag aufmerksam sind. Dann werden Sie sehen, dass Sie, wenn Sie schlafen gehen, schlafen. Sie haben keine Träume. Denn tagsüber haben Sie jede Bewegung des Geistes beobachtet. Der Geist hat beobachtet, indem er auf jedes Wort geachtet hat. Wenn Sie es erarbeitet haben, werden Sie die Schönheit darin erkennen. Nicht die Langeweile des Beobachtens. Sondern die Schönheit des Beobachtens.
53:58 Wenn also der Geist tagsüber aufmerksam ist, dann gibt es auch im Schlaf Aufmerksamkeit. Ich befürchte ... Es macht nichts, wenn Sie dies nicht verstehen. Ich fahre fort. Denn eines Tages wird es jemand verstehen. Und es ist wichtig, dies zu verstehen. Denn der bewusste Geist, der tagsüber aufmerksam ist und sich selbst beobachtet, kann unmöglich etwas vollkommen verschiedenes erfassen. Dennoch ist er im Schlaf aufmerksam. Und aus diesem Grund ist Meditation, diese Sache, über die wir in dieser Stunde gesprochen haben, außergewöhnlich wichtig und wertvoll. Sie ist voller Würde, Anmut und Schönheit. Wenn Sie die Aufmerksamkeit verstehen. Und zwar nicht nur tagsüber, sondern auch während des Schlafes. Dann ist der ganze Geist vollständig wach. Und darüber hinaus ist keine Beschreibung das Beschriebene. Daher sprechend Sie nicht darüber. Alles was man tun kann, ist auf die Tür zu zeigen. Und wenn Sie willens sind, eine Reise zu dieser Tür zu unternehmen, liegt es an Ihnen, darüber hinauszugehen. Niemand kann die Sache beschreiben, die nicht benannt werden kann. Sei diese Sache nun nichts oder alles. Das spielt keine Rolle. Jeder, der es beschreibt, kennt es nicht. Und keiner, der behauptet es zu kennen, kennt es.