Am Ende des Leids ist Leidenschaft
Washington DC - 21 April 1985
Public Talk 2
0:23 | Wollen wir dort fortfahren, wo |
wir das letzte Mal abbrachen? | |
0:37 | Wir sprachen über die Furcht |
und das enden der Furcht. | |
0:47 | Und wir sprachen auch |
über unsere Verantwortung | |
0:59 | für das, was in der Welt geschieht. |
1:02 | das grauenhafte, erschreckende |
Durcheinander, in dem wir leben. | |
1:09 | Wir sind alle verantwortlich |
- individuell und kollektiv, national, | |
1:14 | |
1:21 | religiös |
- wir haben diese Welt geschaffen. | |
1:26 | Nach Jahrtausenden und |
Aberjahrtausenden, sind wir … | |
1:32 | |
1:38 | Barbaren geblieben, verletzen einander, |
töten einander, vernichten einander. | |
1:46 | Wir haben Freiheit gehabt, |
genau zu tun, was wir wollen | |
1:54 | und das schuf Chaos in der Welt. |
1:59 | Freiheit bedeutet nicht |
das zu tun, was man will, | |
2:05 | sondern frei zu sein von aller Mühsal |
des Lebens, frei von unseren Problemen, | |
2:19 | über die wir gestern sprachen. |
2:23 | frei von unseren Ängsten, von |
unseren psychologischen Wunden, | |
2:33 | von allem Konflikt, |
mit dem wir uns so viele Jahre | |
2:39 | lang abgefunden haben |
…seit Jahrtausenden. | |
2:45 | Und auch frei zu sein von Furcht. |
2:52 | Wir haben über all diese Dinge |
gestern nachmittag gesprochen. | |
3:00 | Und wir sagten auch, dass |
dieses Treffen keine Vortrag sei | |
3:12 | über einen besonderen |
Gegenstand, um uns zu informieren | |
3:18 | oder gemäß eines bestimmten |
Musters zu instruieren. | |
3:24 | Es liegt in unserer |
Verantwortung, miteinander… | |
3:35 | zu forschen, zu erkunden, alle Probleme |
des täglichen Lebens aufzuspüren. | |
3:45 | |
3:49 | Nicht bloss irgendwelche spekulative |
Konzepte oder Philosophien… | |
3:56 | sondern unseren täglichen |
Schmerz zu verstehen, | |
4:02 | die Langeweile, die |
Einsamkeit, die Verzweiflung, | |
4:09 | die Depression und den endlosen |
Konflikt, mit dem der Mensch gelebt hat. | |
4:21 | Diesen Morgen müssen |
wir über vieles sprechen. | |
4:30 | Wir zeigten gestern auf, dass |
dies kein Treffen ist, in dem | |
4:42 | |
4:51 | Sie der Sprecher stimuliert, intellektuell, |
emotional oder in anderer Weise. | |
4:54 | Wir hängen sehr von Stimulation ab; |
das ist eine Form des Kommerzialismus: | |
5:07 | Drogen, Alkohol und die verschiedenen |
Mittel zu bestimmten Empfindungen. | |
5:24 | Wir wollen nicht nur ein Gefühle |
sondern Erregung und Stimulation. | |
5:37 | Aber dieses Treffen |
ist nicht dieser Art. | |
5:42 | Wir sind hier beisammen, um unser Leben |
zu durchforschen, unser tägliches Leben; | |
5:54 | das bedeutet, sich selbst zu verstehen, |
was man tatsächlich ist, nicht theoretisch; | |
5:59 | |
6:04 | nicht gemäss einem Philosophen |
oder einem Psychiater usw. | |
6:13 | Wenn wir all das abtun können |
und tatsächlich auf das sehen, | |
6:24 | was wir sind, und nicht |
in Depressionen versinken… | |
6:33 | sondern beobachten, dann werden wir |
die ganze psychologische Struktur | |
6:40 | unseres Wesens verstehen, |
unserer Existenz. | |
6:46 | Wir sagten gestern, dass eines der |
Dinge, durch das alle menschlichen Wesen | |
6:55 | auf Erden gehen, eine |
Form der Furcht ist. | |
7:00 | Wir drangen sehr achtsam darin ein: Dass |
Zeit und Denken die Wurzel der Furcht sind. | |
7:04 | |
7:11 | Und wir gingen darauf ein, |
was Zeit und Denken sind. | |
7:18 | Die Zeit ist nicht nur die Vergangenheit, |
die Gegenwart und die Zukunft, | |
7:24 | sondern sie ist jetzt. In der |
Gegenwart ist alle Zeit enthalten, | |
7:33 | denn was wir jetzt sind, werden |
wir morgen sein, es sei denn… | |
7:41 | es gäbe eine fundamentale |
Mutation in der Psyche an sich, | |
7:51 | in den Gehirnzellen selbst. |
7:55 | Wir haben darüber gesprochen. |
7:58 | Und wir sollten heute morgen |
auch darüber sprechen - | |
8:04 | bitte, wenn man das aufzeigen |
darf, Sie und der Sprecher … | |
8:16 | unternehmen die Reise miteinander, |
eine lange komplizierte Reise. | |
8:28 | Und um diese Reise zu unternehmen, |
darf man an keine besondere… | |
8:34 | Glaubensform gebunden sein. |
8:40 | Denn dann ist die Reise nicht möglich - |
8:44 | an kein Bekenntnis, an keinen Rückschluss |
oder eine Ideololgie oder ein Konzept. | |
8:55 | Es ist, als klettere man den Everest … |
8:58 | oder einen anderen hohen |
wundervollen Berg der Welt; | |
9:03 | man muss eine Menge hinter sich lassen |
9:07 | und nicht all seine Last |
den Berg hinaufschleppen. | |
9:15 | Wenn wir also die Reise miteinander |
9:19 | unternehmen |
- und der Sprecher meint miteinander, | |
9:23 | nicht dass er spricht und |
Sie zustimmen oder ablehnen - | |
9:30 | wenn wir diese beiden Worte |
völlig ablegen könnten… | |
9:36 | dann könnten wir die |
Reise gemeinsam machen. | |
9:44 | Einige wünschen vielleicht, sehr schnell |
zu gehen, andere mögen zurückliegen, | |
9:53 | aber es ist dennoch |
eine gemeinsame Reise. | |
10:00 | Wir sollten auch miteinander |
besprechen, warum die Menschen | |
10:03 | immer nach dem Vergnügen gestrebt |
haben als Gegensatz zur Furcht. | |
10:17 | Wir haben nie erforscht, was das Vergnügen |
ist, warum wir andauerndes Vergnügen | |
10:21 | in verschiedener Weise wollen: |
Sexuell, sinnlich, intellektuell, | |
10:26 | das Vergnügen des |
Besitzes und das Vergnügen, | |
10:34 | grosse Geschicklichkeit zu erlangen, |
10:43 | Das Vergnügen, wenn man |
eine Menge Wissen erwirbt, | |
10:46 | |
10:52 | und die letzte Gratifikation, |
die wir Gott nennen. | |
11:00 | Bitte, werden Sie nicht |
ärgerlich oder irritiert | |
11:05 | und wollen etwas auf |
den Sprecher werfen. | |
11:13 | Dies ist eine gewalttätige Welt. |
11:19 | Wenn man nicht zustimmt, |
töten sie einen. | |
11:24 | Das ist, was eben geschieht. |
11:32 | Und hier versuchen wir |
nicht, einander zu töten; | |
11:37 | wir betreiben keinerlei Propaganda oder |
versuchen Sie von etwas zu überzeugen. | |
11:47 | Aber wir werden die Wahrheit |
der Dinge von Angesicht | |
11:54 | zu Angesicht sehen und |
nicht in Illusionen leben. | |
12:02 | In der Illusion ist es sehr |
schwierig zu beobachten. | |
12:12 | Wenn Sie sich selbst täuschen und sich |
nicht mit der Aktualität konfrontieren, | |
12:19 | dann ist es unmöglich, auf sich |
selbst so zu sehen, wie man ist. | |
12:26 | Aber wir mögen Illusionen, |
jede Form der Täuschung, | |
12:35 | denn wir fürchten uns davor, |
auf uns selbst zu sehen. | |
12:41 | Sich selbst klar, genau |
und präzise zu sehen. | |
12:52 | Das ist nur im Spiegel |
der Beziehung möglich. | |
13:02 | Das ist der einzige |
Spiegel, den wir haben. | |
13:06 | Wenn Sie auf sich selbst sehen, |
wie Sie Ihr Haar kämmen oder… | |
13:09 | sich rasieren oder was immer Sie |
mit Ihrem Gesicht tun - Entschuldigung. | |
13:21 | Sie betrachten sich im |
Spiegel - es tut mir leid - | |
13:33 | (Gelächter) |
13:45 | Es tut mir leid! |
13:55 | Ich bin froh, dass sie zustimmen. |
14:07 | Wenn Sie sich rasieren, Ihr Gesicht |
betrachten oder Ihre Haare kämmen, | |
14:12 | reflektiert der Spiegel |
genau, wie Sie aussehen. | |
14:24 | Gibt es psychologisch |
einen solchen Spiegel, | |
14:30 | in dem Sie genau, tatsächlich |
beobachten können, was Sie sind? | |
14:41 | Wie wir sagten, das ist der |
Spiegel unserer Beziehung, | |
14:47 | wie intim auch immer, ob als Mann |
oder Frau; in dieser Beziehung… | |
14:54 | sehen Sie sich wie Sie sind, |
wenn Sie es... | |
14:58 | sich erlauben, sich so |
zu sehen wie Sie sind. | |
15:05 | Sie sehen, wie ärgerlich Sie |
werden, Ihre Besitzgier, all das. | |
15:12 | Der Mensch hat das Vergnügen |
endlos erstrebt, im Namen Gottes, | |
15:24 | im Namen des Friedens, |
im Namen einer Ideologie, | |
15:32 | und dann gibt es noch |
das Vergnügen der Macht - | |
15:40 | Macht zu haben über |
andere, politische Macht. | |
15:51 | Haben Sie bemerkt, dass |
Macht etwas Hässliches ist; | |
16:00 | wenn man jemand anderen in |
irgendeiner Form beherrscht? | |
16:07 | Wenn eine Frau ihren Mann dominiert |
oder der Gatte seine Frau dominiert. | |
16:15 | Macht ist eines der |
übelsten Dinge im Leben. | |
16:25 | Und Vergnügen ist die andere |
Seite der Medaillie der Furcht. | |
16:39 | Wenn man zutiefst, gründlich und |
ernsthaft das Wesen der Furcht versteht - | |
16:43 | |
16:49 | wir gingen gestern darauf ein, darum |
werden wir es jetzt nicht wieder tun - | |
16:54 | dann ist Vergnügen Entzücken: |
Man sieht etwas Schönes; | |
17:05 | man sieht einen Sonnenuntergang |
oder das Morgenlicht | |
17:13 | sehen, die Dämmerung, |
die wunderbaren Farben, | |
17:16 | die Lichtspiegelung auf dem |
Wasser; das ist Entzücken. | |
17:23 | Aber wir kultivieren diese |
Erinnerung als Vergnügen. | |
17:34 | Und wir sagten auch: nur |
schauen, nichts damit tun. | |
17:45 | Ich weiss nicht, ob Sie in die |
Frage der Handlung eingedrungen sind. | |
17:50 | Was ist Handlung? |
17:54 | Wir sind alle so aktiv von früh |
bis spät; nicht nur körperlich… | |
18:01 | sondern auch geistig. |
Das Gehirn schwätzt dauernd, | |
18:08 | geht endlos von diesem zu jenem. |
18:14 | Während des Tages und |
während der Nacht… | |
18:17 | das Gehirn träumt, es ruht nie - die |
Träume - es ist dauernd in Bewegung. | |
18:28 | Ich weiss nicht, ob Sie in die |
Frage der Handlung eingedrungen sind. | |
18:37 | Was ist Handlung, Tun? |
18:45 | Eben das Wort "Tun" |
drückt die Gegenwart aus, | |
18:46 | es bedeutet nicht |
"habe getan" oder "werde tun". | |
18:55 | Handlung bedeutet - Tun im Jetzt |
richtig, präzise, ganzheitlich. | |
19:08 | Wenn ich es sagen darf - Handlung ist |
ganzheitlich, vollkommen, nicht partiell. | |
19:21 | Wenn Handlung auf irgendeiner |
Ideologie basiert, | |
19:25 | dann ist es keine Aktion, |
nicht wahr? | |
19:28 | Es ist Konformität gemäß einer |
bestimmten Form, die Sie errichtet haben | |
19:34 | und daher ist das eine |
unvollständige Handlung, | |
19:40 | gemäss irgendeiner Erinnerung, |
einer Schlussfolgerung. | |
19:48 | Wenn Sie gemäss einer |
bestimmten Ideologie | |
19:52 | oder einer Schlussfolgerung handeln, |
19:56 | ist das immer unvollständig; |
darin liegt ein Widerspruch. | |
20:04 | Darum muss man in das komplexe |
Problem der Aktion eindringen. | |
20:15 | Wie steht Handlung in Beziehung |
zu Ordnung oder Unordnung? | |
20:27 | Verstehen Sie das? |
20:29 | Wir leben in Unordnung; unser |
Leben ist unordentlich, verwirrt, | |
20:43 | widersprüchlich |
- das eine wird gesagt, das andere getan; | |
20:49 | eine Sache zu denken |
und das Gegenteil zu tun. | |
20:57 | Also was ist Ordnung und Unordnug? |
21:08 | Vielleicht haben Sie nicht |
über diese Dinge nachgedacht, | |
21:13 | so lassen Sie uns daher über |
all das gemeinsam nachdenken | |
21:18 | und betrachten; bitte lassen Sie |
mich nicht zu mir selbst sprechen. | |
21:23 | Es ist noch früh und vor |
Ihnen liegt ein ganzer Tag; | |
21:33 | lassen Sie uns also gemeinsam |
dieser Frage gewahr sein: | |
21:40 | Was ist Ordnung |
und was ist Unordnung… | |
21:45 | und was ist der Bezug von Handlung |
zur Ordnung und Unordnung? | |
21:55 | Wir erklärten mehr oder |
weniger, was Handlung ist; | |
21:59 | |
22:07 | Zu handeln bedeutet die Gegenwart |
- tun - Sie sitzen jetzt hier. | |
22:11 | Und was ist der Bezug |
zur Unordnung? | |
22:23 | Was ist Unordnung? |
22:29 | Betrachten Sie die Welt; |
Die Welt ist in Unordnung. | |
22:37 | Schreckliche Dinge geschehen. |
22:41 | Sehr wenige von uns |
wissen wirklich, | |
22:45 | was in der wissenschaftlichen |
Welt vor sich geht; | |
22:48 | in der Welt der Kriegskunst… |
22:53 | und all die schrecklichen Dinge, |
die sich in Russland abspielen; | |
23:02 | und die Armut in all den Ländern - |
die Reichen und die entsetzlich Armen - | |
23:16 | immer droht der Krieg - |
die eine politische Gruppe ist, | |
23:22 | gegen die andere politische Gruppe. |
23:29 | Also gibt es eine |
ungeheure Unordnung. | |
23:38 | Das ist eine Tatsache, es ist |
keine Erfindung oder eine Illusion. | |
23:49 | Und wir haben die Unordnung geschaffen, |
weil unser Leben unordentlich ist. | |
23:52 | |
24:00 | Und wir versuchen, die |
Ordnung herzustellen - | |
24:09 | durch soziale Reformen usw. |
24:14 | Ohne diese Unordnung |
zu verstehen und sie zu beenden, | |
24:22 | versuchen wir |
Ordnung zu finden. | |
24:25 | Es ist wie ein verwirrter Geist, |
der versucht Klarheit zu finden. | |
24:35 | Ein verwirrter Geist ist ein verwirrter |
Geist; er kann niemals Klarheit finden. | |
24:47 | Gibt es also ein Ende |
dieser Unordnung | |
24:52 | in unserem Leben, in |
unserem täglichen Leben? | |
24:57 | Nicht die Ordnung im |
Himmel oder irgendwo anders, | |
25:02 | sondern gibt es eine Ordnung |
in unserem täglichen Leben? | |
25:06 | Das Ende der Unordnung - |
wenn das Ende der Unordnung eintritt, | |
25:08 | wird auf natürliche Weise |
Ordnung da sein. | |
25:15 | Diese Ordnung lebt; sie ist nicht |
gemäss eines bestimmten Musters. | |
25:17 | |
25:25 | Also forschen wir, blicken auf |
uns selbst und lernen über uns. | |
25:29 | |
25:40 | Lernen ist etwas anderes |
als das erlangen von Wissen. | |
25:49 | Bitte, das ist ziemlich … |
25:50 | wollen Sie freundlicherweise |
dem Ihre Aufmerksamkeit… | |
25:58 | ein wenig schenken |
- lernen ist ein unendlicher Prozess, | |
26:09 | ein grenzenloser Prozess, |
während Wissen immer begrenzt ist. | |
26:16 | Und lernen bedeutet nicht nur, |
visuell und optisch zu beobachten… | |
26:29 | sondern ohne Verzerrung |
zu beobachten; | |
26:38 | die Dinge so genau so zu |
sehen, wie sie sind. | |
26:46 | Das verlangt Disziplin |
- bitte, das Wort Disziplin, | |
26:55 | wie wir gestern sagten |
27:00 | das Wort kommt von dem |
Wort "disziple" oder Schüler. | |
27:05 | Ein Schüler ist der, der lernt; |
27:11 | nicht die schreckliche Disziplin |
der Orthodoxie, Tradition… | |
27:17 | oder das Befolgen bestimmter Regeln, |
Diktate usw., es bedeutet lernen. | |
27:28 | Lernen durch klare Beobachtung |
und ohne Verzerrung. | |
27:33 | Die Dinge, die der andere sagt, |
genau so zu hören wie er sie sagt | |
27:40 | - ohne Verzerrung. |
27:45 | Lernen ist nicht ansammelnd, |
weil Sie sich bewegen. | |
27:51 | Verstehen Sie das alles? |
27:54 | Beim Lernen dessen, was in |
uns selbst Unordnung ist, | |
28:07 | tritt Ordnung sehr natürlich, |
leicht, unerwartet ins Sein. | |
28:17 | Und wenn Ordnung da ist, |
ist diese Ordnung Tugend. | |
28:26 | Es gibt keine andere Tugend |
ausser vollständiger Ordnung; | |
28:31 | das ist vollkommene Moralität, keine |
auferlegte oder diktierte Moralität. | |
28:50 | Dann sollten wir auch miteinander die |
ganze Frage des Leidens besprechen. | |
29:03 | Es macht Ihnen nichts aus? |
29:08 | Weil Männer und Frauen und |
Kinder in aller Welt; sie mögen… | |
29:16 | |
29:20 | hinter dem Eisernen Vorhang leben, |
was sehr schlimm für sie ist; | |
29:24 | |
29:33 | oder in Asien, Europa oder hier leben |
- jedes menschliche Wesen, | |
29:40 | reich oder arm, der intellektuelle |
oder der gewöhnliche Mensch; | |
29:45 | sie alle machen jegliche |
Formen des Leidens durch. | |
29:51 | Haben Sie je die Leute beachtet, die |
seit Jahrhunderten weinenden Leute? | |
30:03 | Durch tausende von Kriegen hindurch? |
30:09 | Der Ehemann, die Ehefrau, die Kinder. |
30:15 | Es gibt immenses Leid in der Welt. |
30:20 | Nicht, dass es nicht auch |
Vergnügen und Freude gäbe, usw. | |
30:28 | Aber im Verstehen und |
vielleicht Beenden des Leids, | |
30:36 | werden wir etwas |
viel Grösseres finden. | |
30:43 | Daher müssen wir in diese komplexe |
Frage des Leids eindringen. | |
30:52 | Und ob es enden kann oder ob der |
Mensch für immer zu leiden verdammt ist; | |
31:04 | nicht nur physisch, was von der |
Ordnung in der Lebensführung abhängt; | |
31:14 | ob Ihr Körper unter Drogen steht |
- Tabak, Nikotin, Alkohol… | |
31:22 | und all das; ob der |
Körper zerstört wurde. | |
31:31 | Innerlich haben wir enorm gelitten, |
31:40 | ohne vielleicht ein |
Wort darüber zu sagen | |
31:45 | oder unsere Herzen auszuweinen. |
31:54 | Während der langen Zeit der Evolution, |
31:59 | der Evolution des Menschen |
seit Anbeginn bis heute; | |
32:06 | hat jedes menschliche |
Wesen auf Erden gelitten. | |
32:15 | Leiden bedeutet nicht nur den Verlust von |
jemandem, an den Sie glauben zu lieben; | |
32:25 | es ist auch das Leiden der |
Armen, der Ungebildeten. | |
32:33 | Wenn Sie nach Indien gehen |
oder in andere Teile der Welt, | |
32:43 | sehen Sie Menschen, |
die meilenweit gehen müssen, | |
32:48 | um eine Schule zu erreichen; |
32:52 | kleine Mädchen und kleine Jungen. |
32:56 | Sie werden nie reich sein, |
nie in einem Auto fahren, | |
33:00 | wahrscheinlich nie |
ein heisses Bad nehmen. | |
33:06 | |
33:10 | Sie haben nur den Sari oder |
ein Gewand, das sie tragen. | |
33:17 | Und das ist Leiden. |
33:20 | Nicht für den Menschen, |
der mit dem Auto vorüberfährt, | |
33:25 | aber ein Mensch im Auto, |
der das sieht, | |
33:30 | leidet, wenn er nur einigermassen |
einfühlsam, gewahr ist. | |
33:38 | Und es gibt das Leiden |
durch Ignoranz; | |
33:45 | nicht die Ignoranz bezüglich der |
Schrift, Literatur usw. | |
33:47 | sondern das Leiden des |
Menschen, der sich nicht kennt. | |
33:53 | Es gibt viele Arten des Leidens. |
34:01 | Und wir fragen: Kann |
all dieses Leiden enden? | |
34:10 | Es gibt das Leiden in einem |
selbst und das Leiden der Welt. | |
34:24 | Tausende von Kriegen, |
verstümmelte Menschen, | |
34:31 | eine erschreckende Grausamkeit; |
34:38 | nicht nur eine bestimmte |
Form von Grausamkeit, | |
34:47 | über die Sie |
eine Menge reden; | |
34:50 | eine bestimmte Form, |
gegen die Sie rebellieren, | |
34:55 | aber Sie fragen niemals: gibt |
es eine Ende aller Grausamkeit? | |
35:01 | Jede Nation auf Erden hat |
Grausamkeiten begangen. | |
35:08 | Und wir setzen diese |
Grausamkeit immer weiter fort. | |
35:14 | Grausamkeit schafft enormes Leiden. |
35:25 | Man sieht all das - nicht durch ein Buch, |
nicht durch einen Reisenden; | |
35:37 | nicht durch einen Touristen |
- Touristen, | |
35:42 | die ins Ausland fahren, |
um sich zu amüsieren - | |
35:46 | Ausflüge machen und eine |
schöne Zeit haben, Ferien haben, | |
35:52 | aber wenn sie als menschliches |
Wesen reisen, nur beobachten, | |
36:01 | sich einfühlsam all dem |
gegenüber gewahr sind, | |
36:07 | dann sehen Sie, das Leid |
etwas schreckliches ist. | |
36:14 | Und kann jenes Leid enden? |
36:18 | Bitte, stellen Sie |
sich selbst diese Frage. | |
36:26 | Der Sprecher stimuliert Sie |
nicht, damit Sie das Leid fühlen, | |
36:33 | der Sprecher sagt Ihnen |
nicht, was Leid ist; | |
36:37 | es ist direkt vor |
Ihnen, es ist in Ihnen. | |
36:44 | Niemand muss es aufzeigen, wenn |
Sie Ihre Augen offen halten, | |
36:51 | wenn Sie einfühlsam sind, |
gewahr dessen, | |
36:56 | was in dieser ungeheuren |
Welt vor sich geht. | |
37:01 | Stellen Sie sich also bitte selbst |
die Frage, ob das Leid jeh enden kann. | |
37:13 | Wie bei Hass, wenn es Leiden |
gibt, gibt es keine Liebe. | |
37:26 | Wenn Sie leiden, wenn |
Sie mit Ihrem eigenen Leiden... | |
37:33 | beschäftigt sind, |
wie kann da Liebe sein? | |
37:40 | Daher muss man |
diese Frage stellen, | |
37:45 | wie schwer es auch ist - nicht die Antwort |
zu finden, sondern Sorge zu beenden. | |
37:59 | Was ist Leiden? |
38:05 | Nicht nur der physische Schmerz |
und der anhaltende Schmerz, | |
38:12 | eine Person, |
die gelähmt ist oder… | |
38:22 | verkrüppelt oder krank ist, sondern auch |
das Leid jemanden zu verlieren - der Tod. | |
38:37 | Wir werden nachher |
über den Tod sprechen. | |
38:44 | Ist Leiden Selbstmitleid? |
38:49 | Bitte, forschen Sie. |
38:53 | Wir sagen nicht, es ist oder |
es ist nicht, wir fragen… | |
38:56 | entsteht Leiden durch Selbstmitleid, |
ist das einer der Faktoren? | |
39:06 | Kommt Leiden durch |
Alleinsein zustande? | |
39:14 | Durch das Gefühl, |
verzweifelt einsam zu sein; | |
39:19 | Nicht allein: Das Wort |
allein bedeutet all eins. | |
39:27 | Aber das Gefühl, isoliert |
zu sein, und in dieser Isolation | |
39:31 | keine Beziehung |
zu irgendetwas zu haben. | |
39:44 | Ist Leiden bloss eine |
intellektuelle Angelegenheit, | |
39:53 | die man rationalisieren, |
wegerklären? | |
40:01 | Oder kann man mit dem Leid leben - |
ohne jedes Verlangen nach Trost? | |
40:12 | Verstehen Sie? |
40:16 | Mit Leid leben, nicht vor ihm |
fliehen, es nicht rationalisieren, | |
40:28 | keinen Trost finden - |
40:37 | irgend eine religiöse oder romantische |
oder illusorische Ausflucht - | |
40:44 | sondern mit etwas zu leben, |
das von ungeheurer Bedeutung ist. | |
40:54 | Leid ist nicht nur |
ein physischer Schock, | |
41:00 | wenn man seinen Sohn oder |
Gatten oder Frau verliert; | |
41:06 | es ist ein schrecklicher Schock. |
41:14 | Man wird davon gelähmt. |
41:19 | Kennen Sie das alles nicht? |
41:29 | Es gibt auch das Empfinden |
verzweifelter Einsamkeit. | |
41:39 | Können wir auf das Leid betrachten, |
so wie sie tatsächlich in uns ist, | |
41:49 | dabei verweilen, es festhalten |
und uns nicht von ihm wegbewegen? | |
42:01 | Leid ist von der Person, |
die leidet, nicht getrennt. | |
42:08 | Die Person, die leidet, möchte |
davonlaufen, fliehen, alles Mögliche tun. | |
42:21 | Auf Leid aber |
muss man so sehen, | |
42:28 | wie man auf ein Kind blickt, |
ein schönes Kind, | |
42:35 | das man hält und vor dem |
man niemals davonläuft. | |
42:41 | Dann werden Sie selbst sehen, |
wenn Sie wirklich tief schauen, | |
42:47 | dass es für Leid ein Ende gibt. |
42:51 | Und wenn das Leid endet, |
dann ist da Leidenschaft - | |
43:00 | nicht Lust, keine sensorische |
Stimulation, sondern Leidenschaft. | |
43:18 | Wenige haben die |
Leidenschaft, | |
43:27 | weil wir von unseren |
Kümmernissen verzehrt werden, | |
43:38 | den eigenen Schmerzen, dem Selbstmitleid |
und der Eitelkeit und der ganze Rest - | |
43:42 | Wir haben viel Energie - sehen Sie |
doch, was in der Welt geschieht - | |
43:45 | ungeheure Energie, neue |
Instrumente zu erfinden, | |
43:50 | neue Kniffe, neue |
Möglichkeiten einander zu töten. | |
43:58 | Um zum Mond zu gelangen, bedarf es einer |
ungeheuren Energie und Konzentration; | |
44:03 | sowohl intellektuell |
als auch tatsächlich. | |
44:07 | Wir haben ungeheure Energie, |
44:10 | aber wir zerstreuen sie durch |
Konflikt, durch Furcht, | |
44:19 | durch endloses Geschwätz |
über nichts. | |
44:28 | Und Leidenschaft |
hat ungeheure Energie. | |
44:39 | Jene Leidenschaft wird nicht |
stimuliert, sie sucht keine Stimulation - | |
44:43 | denn sie ist da, gleich |
einem brennenden Feuer. | |
44:49 | Sie kommt nur, wenn Leid endet. |
44:55 | Und das Leid und sein Ende sind |
keine persönliche Angelegenheit. | |
45:05 | denn Sie sind die übrige Menschheit, |
wie wir gestern Nachmittag sagten. | |
45:13 | Wir alle leiden. |
45:17 | Wir alle durchleben Einsamkeit; jedes |
menschliche Wesen auf dieser Erde, | |
45:24 | reich oder arm, |
gelehrt oder unwissend; | |
45:29 | jeder durchlebt ungheure |
Ängste, bewusst oder unbewusst. | |
45:37 | Unser Bewusstsein ist nicht Ihres, |
es ist das menschliche Bewusstsein. | |
45:45 | Im Inhalt dieses Bewusstseins |
sind all Ihre Glaubensrichtungen, | |
45:49 | Ihr Leid, Ihr Selbstmitleid, |
Ihre Eitelkeiten, Ihre Arroganz, | |
45:53 | Ihr Suche nach Macht |
und Stellung und all das. | |
45:58 | All dies ist Ihr Bewusstsein, das |
von allen Menschen geteilt wird. | |
46:06 | Daher ist es nicht Ihr |
besonderes Bewusstsein. | |
46:13 | Und wenn Sie das wirklich wahrnehmen, |
nicht bloss verbal oder intellektuell… | |
46:23 | oder theoretisch als Konzept, |
sondern als Tatsächlichkeit, | |
46:31 | dann werden Sie einander |
nicht töten, verletzen, | |
46:38 | sondern Sie werden etwas ganz |
anderes haben, das völlig anders ist, | |
46:43 | von ganz anderer Dimension. |
46:52 | Wir sollten auch miteinander |
besprechen, was Liebe ist. | |
46:59 | Ich hoffe, all das langweilt Sie nicht. |
47:10 | Wenn Sie eine Pause |
wollen, ist das in Ordnung. | |
47:21 | Wie der Sprecher sagt, wir sollten in die |
grosse Frage eindringen: was ist Liebe? | |
47:25 | Wir benützen das Wort |
"Liebe" so leichtfertig; | |
47:35 | es ist bloss etwas |
sinnliches, sexuelles geworden; | |
47:45 | Liebe wird mit Vergnügen identifiziert. |
47:56 | Und um diesen Duft zu finden, muss man in |
die Frage eindringen; was ist nicht Liebe. | |
48:10 | Durch Negation kommt man zum |
Positiven, nicht anders herum. | |
48:16 | Mache ich mich verständlich? |
48:21 | Durch Negation dessen, |
was Liebe nicht ist... | |
48:26 | trifft man auf das, was immens |
wahr ist, und das ist Liebe. | |
48:37 | Liebe ist nicht Hass |
- das ist offensichtlich. | |
48:45 | Liebe ist nicht Eitelkeit, Arroganz. |
48:54 | Liebe ist nicht in den Händen der Macht. |
49:03 | Die Leute, die Macht |
haben, die Macht wollen; | |
49:08 | es spielt keine Rolle, ob |
über ein kleines Kind oder… | |
49:13 | über eine ganze Gruppe |
von Leuten oder eine Nation | |
49:21 | - gewiss ist das nicht Liebe. |
49:29 | Liebe ist nicht Vergnügen, |
Liebe ist nicht Verlangen. | |
49:39 | Ich weiss nicht, ob Sie Zeit haben in |
die Frage des Verlangens einzudringen. | |
49:44 | Vielleicht können wir. |
49:49 | Liebe ist gewiss nicht Gedanke. |
49:54 | Also können Sie das alles ablegen: |
Ihre Eitelkeit, den Sinn der Macht - | |
50:06 | wie immer beschränkt, |
wie immer klein - (wie ein Wurm). | |
50:17 | Und je mehr Macht Sie |
haben, umso hässlicher ist sie | |
50:23 | und darum gibt |
es darin keine Liebe. | |
50:28 | Wenn Sie ehrgeizig sind - aggressiv; |
Sie alle sind dazu erzogen worden: | |
50:40 | aggressiv zu sein, erfolgreich zu |
sein, berühmt zu sein, bekannt zu sein, | |
50:47 | was vom Gesichtspunkt des Sprechers |
her so äusserst kindisch ist. | |
50:59 | Wie kann da Liebe sein? |
51:06 | Also ist Liebe nicht etwas, das |
eingeladen oder kultiviert werden kann. | |
51:17 | Sie kommt auf natürliche Weise zustande, |
ganz leicht, wenn alles andere nicht ist. | |
51:30 | Wenn man über sich selbst |
lernt, entdeckt man es, | |
51:38 | wo es Liebe gibt, |
da gibt es Mitgefühl; | |
51:45 | Mitgefühl hat seine eigene Intelligenz. |
51:50 | Das ist die höchste Form von Intelligenz; |
nicht jene Intelligenz des Gedanken, | |
51:54 | |
51:57 | die Intelligenz der schlauen |
Täuschung und all das. | |
52:04 | Nur wenn es vollkommene |
Liebe und Mitgefühl gibt, | |
52:08 | gibt es diese ausgezeichnete |
Intelligenz, die nicht mechanisch ist. | |
52:22 | Dann sollten wir |
über den Tod sprechen? | |
52:27 | Sollen wir? |
52:30 | Sind Sie interessiert |
herauszufinden, was der Tod ist? | |
52:40 | Was ist die Bedeutung des Wortes "Tod" |
- das Sterben; der Tod; das Enden. | |
52:54 | Nicht nur das Ende, sondern |
auch, was nach dem Tod geschieht? | |
52:59 | Behält man die Erinnerungen |
an das eigene Leben? | |
53:05 | Die ganze astiatische Welt |
glaubt an Reinkarnation. | |
53:13 | Das bedeutet, ich sterbe nachdem ich |
habe ein miserables Leben geführt habe - | |
53:23 | vielleicht hier und da |
ein bisschen gutes getan - | |
53:27 | und im nächsten Leben werde ich |
besser sein, ich werde mehr gutes tun. | |
53:39 | Es basiert auf Belohnung und |
Strafe, wie alles andere im Leben. | |
53:49 | Ich werde gutes tun in diesem Leben und |
ich werde besser sein im nächsten Leben. | |
53:56 | Es gründet auf dem Wort "Karma"; |
wahrscheinlich haben Sie davon gehört. | |
54:01 | Das Wort "Karma" bedeutet |
im Sanskrit "Handlung" | |
54:05 | - Ich werde es nicht erläutern. |
54:08 | Also gibt es diesen Glauben: |
wenn man dieses Leben gelebt hat - | |
54:20 | dann hat man im nächsten |
Leben eine neue Chance, | |
54:23 | abhängig davon, |
wie Sie jetzt leben: | |
54:31 | D.h. Belohnung und Strafe. |
54:36 | Und im Christentum gibt |
es die Auferstehung usw. | |
54:45 | Wenn wir jetzt |
all das ablegen können, | |
54:53 | wirklich ablegen können, |
nicht an diesem... | |
55:01 | oder jenen klammern, |
was ist dann der Tod? | |
55:04 | Was bedeutet es, zu sterben? |
55:08 | Nicht nur biologisch, physisch, |
sondern auch psychologisch: | |
55:20 | Die ganze Ansammlung der Erinnerungen, |
die eigenen Neigungen, Fähigkeiten, | |
55:30 | die Eigenheiten, die Dinge die man |
gesammelt hat - ob es das Geld ist, | |
55:40 | Wissen, Freundschaften - |
was immer Sie wollen; | |
55:44 | alles was Sie erreicht haben. |
55:49 | Und der Tod kommt und sagt: Es tut |
mir leid, Sie können nichts mitnehmen. | |
56:00 | Was bedeutet es also zu sterben? |
56:08 | Können wir in diese Frage eindringen? |
56:11 | Oder macht es Ihnen Angst? |
56:16 | Was ist der Tod? |
56:21 | Wie erforschen Sie das? |
56:24 | Verstehen Sie meine Frage? |
56:26 | Ich lebe - |
Ich nehme mich selbst als Beispiel - | |
56:32 | ich lebe, |
ich verbringe jeden Tag - | |
56:36 | routiniert, mechanisch, |
in Misere, glücklich, unglücklich, | |
56:47 | Sie kennen die |
ganzen Geschichten. | |
56:57 | Und der Tod kommt, durch Unfall, |
57:10 | durch Krankheit, durch Alter, Senilität |
- was ist Senilität? | |
57:14 | Betrifft sie nur die Alten? |
57:26 | Ist es nicht Senilität, wenn wir |
bloss wiederholen und wiederholen? | |
57:40 | Wenn wir mechanisch |
und gedankenlos handeln? | |
57:46 | Ist das nicht auch |
eine Form von Senilität? | |
57:52 | Weil wir uns vor dem Tod fürchten, |
können wir niemals seine Grösse sehen - | |
57:59 | |
58:06 | die Ausserordentlichkeit, |
wie die Geburt eines Kindes: | |
58:16 | Ein neues menschliches |
Wesen tritt ins Sein. | |
58:25 | Das ist ein ausserordentliches Ereignis. |
58:33 | Und das Kind wächst heran und wird |
was immer Sie alle geworden sind. | |
58:44 | Und dann stirbt es. |
58:46 | Der Tod ist auch so etwas ganz und gar |
ausserordentliches - er muss sein. | |
58:55 | Und Sie werden die Tiefe und Grösse |
davon nicht sehen, wenn sie sich fürchten. | |
59:08 | Was ist also Tod? |
59:12 | Ich möchte während meines Lebens |
herausfinden, was es bedeutet zu sterben. | |
59:20 | Ich bin nicht senil; |
Ich habe alle meine... | |
59:26 | Sinne beisammen; Ich bin |
fähig, klar zu denken; | |
59:36 | vielleicht driffte ich |
gelegentlich ab, | |
59:48 | aber Ich bin aktiv, |
klar bei Verstand usw. | |
59:58 | So frage ich mich selbst |
- Ich frage nicht Sie - | |
1:00:04 | Ich beobachte lediglich; vielleicht |
beobachten auch Sie das, was der Tod ist. | |
1:00:19 | Tod bedeutet gewiss alles zu beenden: |
Meine Beziehungen zu beenden, | |
1:00:29 | |
1:00:33 | alles, was ich in meinem Leben |
angesammelt habe, loszulassen - | |
1:00:43 | all das Wissen, die ganze Erfahrung, das |
idiotische Leben, das ich geführt habe - | |
1:00:51 | ein bedeutungsloses |
Leben oder der Versuch, | |
1:00:57 | intellektuell eine Bedeutung |
des Lebens zu finden. | |
1:01:02 | Ich habe auf diese Art und Weise gelebt |
1:01:06 | - nicht ich persönlich, aber ich |
nehme es als Beispiel - | |
1:01:09 | Und der Tod kommt und |
sagt: Es ist zu Ende. | |
1:01:17 | Aber ich fürchte mich. |
1:01:22 | Es kann nicht das Ende sein. |
1:01:25 | Ich besitze so viel. Ich habe so |
viel angesammelt; nicht nur Möbel… | |
1:01:36 | oder Bilder |
- wenn ich mich identifiziere, | |
1:01:43 | mit den Möbeln oder den |
Bildern oder dem Bankkonto, | |
1:01:46 | bin ich das Bankkonto, bin ich |
das Bild, bin ich das Möbelstück. | |
1:01:53 | Richtig? Wenn Sie sich mit etwas so |
völlig identifizieren, sind Sie das. | |
1:02:00 | Vielleicht gefällt Ihnen das alles nicht, |
aber hören Sie freundlicherweise zu. | |
1:02:09 | Auf diese Art habe |
ich Wurzeln geschaffen; | |
1:02:14 | ich habe viele Dinge |
um mich herum errichtet… | |
1:02:21 | und der Tod kommt |
und fegt alles hinweg. | |
1:02:28 | Daher frage ich mich: Ist es möglich, mit |
dem Tod die ganze Zeit hindurch zu leben? | |
1:02:41 | Nicht am Ende von 90 |
Jahren oder 100 Jahren | |
1:02:49 | - der Sprecher ist 90 - |
es tut mir leid. | |
1:02:57 | Nicht am Ende des |
eigenen Lebens, | |
1:03:03 | sondern kann ich, |
mit all meiner Energie, Kraft… | |
1:03:09 | und all dem, was vor sich geht |
1:03:14 | - kann ich die ganze Zeit |
hindurch mit dem Tod leben? | |
1:03:17 | Nicht den Selbstmord begehen, |
das meine ich nicht - das ist zu toricht. | |
1:03:22 | Aber mit dem Tod leben, |
1:03:24 | und das bedeutet, |
jeden Tag alles zu beenden, | |
1:03:30 | was ich angesammelt |
habe; es beenden. | |
1:03:35 | Ich weiss nicht, ob Sie in |
die Frage eingedrungen sind, | |
1:03:39 | was Fortsetzung |
und was Beendigung ist. | |
1:03:45 | Das, was sich fortsetzt, |
kann sich niemals erneuern, | |
1:03:51 | sich wieder gebären |
- klar sein. | |
1:03:57 | Es kann sich das wiederbeleben, |
was sich fortsetzt, | |
1:04:06 | wie Sie das in diesem Land tun; das |
Erneuern und Wiederbeleben der Religion. | |
1:04:12 | |
1:04:15 | Wie wir sagten, das Wort |
"wiederbeleben" bedeutet, | |
1:04:17 | dass etwas Verwelkendes, |
Sterbendes und Sie wiederbelebt wird. | |
1:04:24 | Und das geschieht in diesem |
Land, religiöse "Wiedererneuerung" | |
1:04:27 | - sie machen viel Wirbel darum. |
1:04:31 | Und ich weiss nicht, ob Sie bemerkt haben |
- organisierte Religionen und die Gurus… | |
1:04:38 | und all die sind sehr reiche Leute... |
1:04:46 | mit grossem Besitztum. |
1:04:50 | Das können Sie |
- religiös. | |
1:04:53 | Es gibt einen Tempel |
im Süden von Indien: | |
1:05:00 | Jeden dritten Tag haben |
sie eine Million Dollar. | |
1:05:07 | Verstehen Sie? |
1:05:09 | Gott bringt sehr viel ein. |
1:05:16 | Dies ist kein Zynismus, |
es ist Tatsächlichkeit. | |
1:05:22 | Wir konfrontieren uns |
mit der Aktualität | |
1:05:26 | und Sie können nicht zynisch oder |
verzweifelt sein - es ist so- | |
1:05:31 | weder optimisch |
noch pessimistisch sein. | |
1:05:35 | Sie müssen diese Dinge anschauen. |
1:05:38 | Kann ich also mit dem |
Tod leben, was bedeutet, | |
1:05:47 | das alles, was ich getan und angesammelt |
habe - den Schmerz, Leid - Ende. | |
1:05:57 | Beenden ist wichtiger |
als die Fortsetzung. | |
1:06:01 | Beenden bedeutet den |
Anfang von etwas Neuem. | |
1:06:08 | |
1:06:10 | Wenn Sie bloss fortsetzen, wird dieselbe |
Form in anderer Weise wiederholt. | |
1:06:15 | Haben Sie eine andere |
seltsame Sache bemerkt? | |
1:06:20 | Wir haben in der Welt ein |
ungeheures Durcheinander geschaffen… | |
1:06:27 | und durch Organisation |
wollen wir es klären - | |
1:06:39 | politisch, religiös, |
sozial oder wirtschaftlich. | |
1:06:45 | Und wenn die Organisation oder |
Institution nicht funktioniert, | |
1:06:50 | erfinden wir eine andere |
Organisation und Institution. | |
1:06:54 | Niemals klären wir das Durcheinander, |
1:06:59 | aber wir schaffen neue |
Organisationen und… | |
1:07:03 | neue Institutionen |
- und das nennen wir Fortschritt. | |
1:07:10 | Ich weiss nicht, ob Sie |
all das bemerkt haben. | |
1:07:15 | Dies ist, was wir tun |
- wir schaffen Tausende von Institutionen. | |
1:07:22 | Letzthin sprachen wir vor |
den Vereinten Nationen. | |
1:07:29 | Der Krieg geht weiter, man hat ihn |
nie angehalten, sie reorganisieren ihn. | |
1:07:40 | Sie tun in diesem Land |
genau dasselbe. | |
1:07:47 | Wir bringen das |
Durcheinander nie in Ordnung. | |
1:07:52 | Und wir hängen von den |
Organisationen ab, es zu klären; | |
1:07:59 | oder den neuen Führern, |
den neuen Gurus, | |
1:08:02 | den neuen Priestern, neuen |
Glaubensrichtungen… | |
1:08:04 | und dem ganzen Unfug, |
der vor sich geht. | |
1:08:09 | Kann ich also mit dem Tod leben - |
1:08:14 | was vollkommene, totale |
ganzheitliche Freiheit bedeutet. | |
1:08:26 | |
1:08:27 | Und dadurch gibt es in der Freiheit |
grosse Liebe und Mitleidenschaft… | |
1:08:32 | und jene Intelligenz, die |
kein Ende hat, die immens ist. | |
1:08:42 | Und wir sollten auch miteinander |
besprechen, was Religion ist. | |
1:09:04 | Können wir weitermachen? |
1:09:07 | Sie sind nicht müde? |
1:09:11 | Der Sprecher versucht nicht, |
sie von irgendetwas... | |
1:09:18 | zu überzeugen, |
bitte, glauben Sie mir. | |
1:09:26 | |
1:09:32 | Er versucht nicht, Sie zu zwingen, durch |
Stimulation oder ein anderes Mittel. | |
1:09:36 | |
1:09:42 | Wir sehen beide auf die Welt, Ihre |
persönliche Welt und die Welt um uns. | |
1:09:48 | |
1:09:55 | Sie sind die Welt und die Welt |
ist nicht von Ihnen verschieden. | |
1:10:01 | Sie haben diese Welt geschaffen und Sie |
sind ganz und gar dafür verantwortlich; | |
1:10:09 | mögen Sie nun ein Politiker sein |
oder ein gewöhnlicher Mensch. | |
1:10:17 | Wir sollten auch miteinander |
besprechen, was Religion ist. | |
1:10:23 | Der Mensch hat immer... |
1:10:28 | etwas jenseits seiner Schmerzen |
und Ängste und Leiden gesucht. | |
1:10:35 | Gibt es etwas, das heilig, ewig ist? |
1:10:41 | Jenseits der Bereiche des Denkens? |
1:10:48 | Dies ist die Frage seit |
uralten Zeiten gewesen. | |
1:10:59 | Was ist heilig? |
1:11:02 | Was ist das, das keine Zeit kennt, |
das unkorrumpierbar ist, namenlos; | |
1:11:06 | |
1:11:14 | das Eigenschaft hat, keine Begrenzung |
kennt - denn das Zeitlose ist ewig. | |
1:11:21 | Gibt es so etwas? |
1:11:25 | Der Mensch hat das vor |
Jahrtausenden gefragt. | |
1:11:46 | Daher hat er die Sonne angebetet, die |
Erde, die Natur, die Baeume, die Voegel; | |
1:12:00 | |
1:12:04 | alles, was auf dieser Erde lebt, hat er |
in den ältesten Zeiten bereits angebetet. | |
1:12:10 | Die Vedas und die Upanishaden |
erwähnen Gott niemals. | |
1:12:14 | |
1:12:21 | Das, was das Hoechste ist, sagen |
sie, ist nicht manifestiert; | |
1:12:26 | ich werde das nicht alles ausführen. |
1:12:30 | Also stellen auch Sie sich die Frage? |
1:12:40 | Stellen Sie die Frage, |
ob es etwas Heiliges gibt? | |
1:12:48 | Gibt es etwas, das nicht durch |
den Gedanken zusammengesetzt ist, | |
1:12:55 | wie es alle Religionen sind |
- organisierte Religionen - | |
1:12:59 | möge es sich um das Christentum, den |
Hinduismus, den Buddhismus handeln. | |
1:13:05 | Im Buddhismus gibt es keinen Gott. |
1:13:10 | Unter den Hinduisten, wie ich |
sagte, gibt es rund 300 000 Götter. | |
1:13:18 | Es macht grossen Spass, |
so viele zu haben. | |
1:13:24 | Sie können mit ihnen allen herumspielen. |
1:13:27 | Und dann gibt es die Götter in |
Büchern; die Götter gemäss der Bibel, | |
1:13:39 | die Götter gemäss des Koran |
und der islamischen Welt. | |
1:13:45 | Ich weiss nicht, ob Sie bemerkt haben, |
wenn die Religionen auf Büchern basieren, | |
1:13:53 | wie der Bibel oder des Koran, wird es |
Fundamentalisten geben; | |
1:14:01 | |
1:14:09 | dann haben Sie Leute, die bigott, eng, |
intolerant sind, weil das Buch es so sagt. | |
1:14:13 | Haben Sie das nicht bemerkt? |
1:14:19 | Dieses Land hat Fundamentalisten, |
die sich auf das Buch beziehen. | |
1:14:26 | Werden Sie nicht ärgerlich, |
sehen Sie es einfach an. | |
1:14:30 | Daher fragen wir, was ist Religion? |
1:14:36 | Nicht nur, was Religion ist, sondern das |
religiöse Gehirn, der religiöse Geist. | |
1:14:49 | Um darin tief einzudringen, |
nicht bloss oberflächlich, | |
1:14:57 | muss vollkommene Freiheit bestehen. |
1:15:09 | Nicht Freiheit von diesem oder jenem, |
sondern Freiheit als Ganzes, "per se". | |
1:15:20 | Dann müssen wir auch fragen |
- es tut mir leid - | |
1:15:27 | das Wort Religion |
hat etymologisch keine Wurzel | |
1:15:31 | … sie können |
das Wort nicht erklären. | |
1:15:35 | Es hat zu verschiedenen Zeiten |
1:15:40 | und Zeitaltern unterschiedliche |
Bedeutung gehabt. | |
1:15:43 | Daher fragen wir, wenn es diese |
Freiheit gibt, ob es möglich ist, | |
1:15:50 | in dieser hässlichen Welt |
zu leben und frei zu sein… | |
1:15:58 | von Schmerz, Leiden, Angst, |
Einsamkeit und dem ganzen Rest davon. | |
1:16:05 | Dann müssen Sie auch |
herausfinden, was Meditation ist? | |
1:16:17 | Die Kontemplation im christlichen Sinne |
und die Meditation im asiatischen Sinne? | |
1:16:27 | Wahrscheinlich ist Meditation |
in dieses Land gebracht worden, | |
1:16:33 | durch Yogis, Gurus und all jene |
abergläubischen Leute, | |
1:16:41 | traditionsgebundene Leute; |
1:16:44 | und daher sind sie mechanisch. |
1:16:47 | So werden wir herausfinden |
müssen, was Meditation ist. | |
1:16:53 | Wollen Sie darin eindringen? |
1:16:57 | Amüsiert Sie das bloss oder |
möchten Sie es wirklich? | |
1:17:03 | Ist Meditation eine |
Form der Unterhaltung? | |
1:17:08 | Zuerst lassen Sie mich |
Meditation erlernen, | |
1:17:13 | und dann werde ich richtig handeln. |
1:17:17 | Verstehen Sie das |
Spiel, dass man spielt? | |
1:17:19 | Wenn es im Leben des |
Einzelnen Ordnung gibt, | |
1:17:24 | wirkliche Ordnung, |
wie wir das erklärten, | |
1:17:28 | was ist dann Meditation? |
1:17:33 | Bedeutet sie das Befolgen |
gewisser Systeme, Methoden: | |
1:17:39 | die Zen Methode, die buddhistische |
Methode, die Hindu Methode | |
1:17:49 | und die des neuesten Gurus |
mit seiner Meditation? | |
1:17:54 | Immer haben sie Bärte, viel Geld |
- sie kennen das alles. | |
1:18:02 | Was ist also Meditation? |
1:18:07 | Wenn sie willentlich ist, wenn es heisst, |
einem System zu folgen, einer Methode, | |
1:18:16 | die Tag für Tag geübt wird, |
1:18:21 | was wiederfährt dann dem |
menschlichen Gehirn? | |
1:18:25 | Es stumpft mehr und mehr ab. |
1:18:28 | Haben Sie das nicht bemerkt? |
1:18:31 | Wenn sie wiederholen, |
wiederholen, wiederholen - | |
1:18:34 | es kann die falsche Formel sein, |
aber Sie werden sie wiederholen. | |
1:18:39 | Wie ein Pianist, wenn er für sich selbst |
wiedeholt und die falsche Note spielt, | |
1:18:45 | wird er die ganze Zeit |
die falsche Note spielen. | |
1:18:50 | Ist also Meditation etwas ganz anderes? |
1:18:55 | Sie hat überhaupt nichts mit einer |
Methode, mit Systemen und Übung zu tun; | |
1:19:05 | daher kann sie nicht mechanisch sein. |
1:19:11 | Es gibt nie eine bewusste Meditation. |
1:19:15 | Verstehen Sie, was ich sage? |
1:19:17 | Verstehen Sie das bitte. |
1:19:22 | Das gleicht einem Mann, der bewusst |
Geld wünscht und Geld anstrebt; | |
1:19:30 | was ist der Unterschied |
zwischen beiden? | |
1:19:33 | Sie meditieren bewusst, wollen den |
Frieden erreichen, die Stille und all das. | |
1:19:44 | Daher sind beide |
dasselbe; der Mensch, | |
1:19:48 | der nach Geld, nach Erfolg |
und Macht strebt… | |
1:19:51 | und der Mensch, der nach der |
sogenannten Spiritualität strebt. | |
1:19:57 | Gibt es also eine Meditation, die |
nicht angestrebt und geübt wird? | |
1:20:06 | Es gibt sie, aber es erfordert |
enorme Aufmerksamkeit. | |
1:20:16 | Jene Aufmerksamkeit ist eine Flamme… |
1:20:23 | und sie ist nicht etwas, |
auf das Sie später treffen; | |
1:20:32 | sondern Aufmerksamkeit |
jetzt, in jedem Wort, | |
1:20:38 | jeder Gebärde, jedem Gedanken |
gegenüber: | |
1:20:43 | vollkommen aufmerksam |
zu sein, nicht partiell. | |
1:20:52 | Wenn sie jetzt |
teilweise zuhören, | |
1:21:01 | schenken Sie keine |
vollkommene Aufmerksamkeit. | |
1:21:06 | Wenn Sie vollkommen aufmerksam |
sind, gibt es keine Begrenzung. | |
1:21:12 | Und - ich muss bald aufhören - |
das Gehirn ist voll von Information, | |
1:21:23 | zugeschüttet, |
es gibt keinen Raum darin… | |
1:21:32 | und man braucht Raum; |
es muss Raum geben. | |
1:21:41 | Raum bedeutet Energie; |
wenn es keinen Raum gibt, | |
1:21:48 | ist Ihre Energie |
sehr eingeschränkt. | |
1:21:57 | Und das Gehirn |
- der Sprecher ist kein Gehirnspezialist, | |
1:22:03 | obgleich er sehr viel mit anderen |
Wissenschaftlern darüber gesprochen hat | |
1:22:08 | - nicht dass das als Empfehlung gelte - |
1:22:13 | sie experimentieren mit Tieren, mit |
Theorien, mit dem angesammelten Wissen. | |
1:22:21 | |
1:22:25 | Aber wir sind keine |
Wissenschaftler, wir sind Leihen, | |
1:22:30 | gewöhnliche bescheidene |
Leute, die herausfinden wollen. | |
1:22:39 | Es gibt eine Meditation, |
die nicht festlegbar ist, | |
1:22:48 | nicht kategorisert werden kann; |
1:22:49 | Ich kann darueber jetzt nicht sprechen. |
1:22:50 | Das Gehirn ist nun durch |
Wissen so schwer beladen, | |
1:22:55 | durch Theorien, durch |
Macht, Position usw. | |
1:23:01 | durch dauernden Konflikt vollgestopft |
- es gibt keinen Raum. | |
1:23:12 | Und Freiheit, vollkommene |
Freiheit bedeutet, | |
1:23:16 | diesen grenzenlosen |
Raum zu haben. | |
1:23:20 | Das Gehirn ist ausserordentlich |
befähigt, besitzt unendliche Kapazität, | |
1:23:30 | aber wir haben es so |
klein und nichtig gemacht. | |
1:23:39 | Wenn also dieser Raum und diese Leere |
bestehen und dadurch immense Energie - | |
1:23:48 | Energie bedeutet Passion, Liebe und |
"Mitleidenschaft" und Intelligenz - | |
1:23:54 | dann gibt es jene Wahrheit, |
die äusserst heilig ist; | |
1:24:04 | jene Wahrheit, die der Mensch seit |
undenkbaren Zeiten gesucht hat. | |
1:24:10 | Jene Wahrheit liegt in keinem Tempel, |
in keiner Moschee, in keiner Kirche. | |
1:24:22 | Und es gibt keinen anderen Weg, als… |
1:24:26 | durch das eigene |
Verstehen seiner selbst, | |
1:24:33 | das eigene Forschen, |
Studieren und Lernen. | |
1:24:38 | Dann gibt es das, was ewig ist. |
1:25:01 | Darf ich aufstehen? Oder |
werden Sie aufstehen? | |